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Das Böse unter der Sonne

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am13.06.2015
Auf der kleinen Ferieninsel in Devon, wo Hercule Poirot sich einen Urlaub gönnt, herrscht erdrückende Hitze. Auch die Stimmung unter den Hotelgästen scheint unangenehm aufgeheizt. Als die berühmte Schauspielerin Arlena Stuart erwürgt in einer nahegelegen Bucht aufgefunden wird, geraten alle Gäste unter Verdacht, darunter auch die Stieftochter des Opfers, die ihre Mutter hasste.  Poirot ahnt, dass die Lösung des Falls nicht so einfach ist, wie es den Anschein hat.

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextAuf der kleinen Ferieninsel in Devon, wo Hercule Poirot sich einen Urlaub gönnt, herrscht erdrückende Hitze. Auch die Stimmung unter den Hotelgästen scheint unangenehm aufgeheizt. Als die berühmte Schauspielerin Arlena Stuart erwürgt in einer nahegelegen Bucht aufgefunden wird, geraten alle Gäste unter Verdacht, darunter auch die Stieftochter des Opfers, die ihre Mutter hasste.  Poirot ahnt, dass die Lösung des Falls nicht so einfach ist, wie es den Anschein hat.

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455170320
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum13.06.2015
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1573817
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteFür John. In Erinnerung [...]Karte12345678910111213Über Agatha ChristieImpressummehr
Leseprobe
1

Als Kapitän Roger Angmering 1782 auf der kleinen Insel in der Bucht von Leathercombe ein Haus baute, hielt man das für den Gipfel der Verschrobenheit. Für einen Mann aus guter Familie wie ihn hätte sich ein ordentliches Herrenhaus mit großem Park gehört, mit guten Weiden und vielleicht auch einem kleinen Fluss.

Aber Kapitän Angmering hatte nur eine einzige Liebe - das Meer. Und deshalb baute er sein Haus, ein massives, festes Haus, wie es in diesem Teil Englands üblich war, auf der kleinen windgepeitschten Insel, die nur bei Ebbe vom Festland aus zu erreichen war.

Angmering heiratete nie. Das Meer war seine große und einzige Liebe. Nach seinem Tod erbte ein entfernter Vetter Haus und Insel. Dieser Vetter und seine Nachkommen hielten wenig von der Erbschaft, obwohl der Familienbesitz mit der Zeit zusammenschmolz und die Familie immer ärmer wurde.

1922, als es große Mode geworden war, zur Erholung an die See zu fahren, und die Leute das Klima an der sommerlichen Küste von Devon und Cornwall nicht mehr als zu heiß empfanden, musste Arthur Angmering feststellen, dass sein großer unpraktischer Besitz aus dem achtzehnten Jahrhundert unverkäuflich war. Aber für das seltsame Haus und die Insel seines seefahrenden Ahnen bekam er einen guten Preis.

Das Haus erhielt Anbauten und wurde renoviert. Ein Betondamm verband nun die Insel mit dem Festland. Es entstanden Spazierwege und Aussichtspunkte, zwei Tennisplätze und Sonnenterrassen, die bis hinunter zu einer kleinen Bucht mit Badeflößen und Sprungbrett führten. Das Hotel »Jolly Roger« auf der Schmugglerinsel in der Bucht von Leathercombe stand da in seiner ganzen Pracht. Von Juni bis September und während der kurzen Saison an Ostern war es voll bis unters Dach. 1934 baute man eine Cocktailbar an, der Speisesaal wurde vergrößert, mehrere zusätzliche Badezimmer entstanden. Die Preise gingen in die Höhe.

»Waren Sie schon mal in der Bucht von Leathercombe?«, fragten die Leute. »Wirklich ein nettes Hotel, auf einer Art Insel. Sehr bequem, keine Touristen und Ausflugsbusse. Gutes Essen und so weiter. Sie sollten da mal hinfahren.«

Und die Leute fuhren hin.

 

Im Augenblick hielt sich nur eine bedeutende Person (zumindest seiner eigenen Einschätzung nach) im »Jolly Roger« auf: Hercule Poirot. Er trug einen eleganten weißen Leinenanzug und einen Panamahut, den er sich schräg in die Stirn gezogen hatte. Von seinem Liegestuhl aus konnte er die ganze Badebucht überblicken, zu der man über eine Reihe von Terrassen vom Hotel aus hinuntergelangte. Am Strand lagen Luftmatratzen, Bälle, Segelboote und Gummispielzeug. Es gab ein großes Sprungbrett und in verschiedenen Abständen vom Ufer drei Badeflöße.

Ein paar Leute schwammen im Wasser, andere lagen ausgestreckt da und sonnten sich oder rieben sich mit Sonnenöl ein.

Auf der Terrasse direkt über dem Strand saßen die Nichtschwimmer und unterhielten sich über das Wetter, das Schauspiel am Strand, die Artikel in den Morgenzeitungen und alle möglichen anderen Themen, an denen sie Gefallen fanden.

Links von Poirot saß Mrs Gardener und strickte mit klappernden Nadeln, während freundlich und monoton ein ununterbrochener Schwall von Worten aus ihrem Mund drang. Neben ihr, auf der anderen Seite, lag ihr Mann Odell C. Gardener mit über die Augen geschobenem Hut in einem Liegestuhl und äußerte hin und wieder kurze zustimmende Worte, wenn es von ihm verlangt wurde.

Miss Brewster, eine drahtige, sportliche Frau mit grauem Haar und einem offenen, wettergegerbten Gesicht, saß rechts von Poirot und machte von Zeit zu Zeit eine mürrische Bemerkung. Das Ergebnis klang eher, als unterbreche ein Schäferhund mit kurzem dunklen Bellen das unaufhörliche Gekläff eines Spitzes.

»Und deshalb meinte ich zu Mr Gardener«, sagte Mrs Gardener eben, »Sehenswürdigkeiten zu besichtigen ist ja schön und gut, und ich seh mir ja auch gern alles gründlich an. Aber schließlich, sagte ich, kennen wir England nun ziemlich gut, und ich sehne mich nach einem stillen Plätzchen am Meer, wo ich mich ausruhen kann. Habe ich das nicht gesagt, Odell? Ausruhen, habe ich gesagt. Das brauche ich. Stimmt s, Odell?«

»Ja, meine Liebe«, murmelte Mr Gardener.

Mrs Gardener ließ nicht locker. »Ja, also, als ich das Mr Kelso vom Cooks-Büro erzählte ⦠Er hat alle unsere Reisen zusammengestellt und war in jeder Beziehung äußerst hilfsbereit. Ich weiß wirklich nicht, was wir ohne ihn gemacht hätten ⦠Ja, also, als ich das Mr Kelso erzählte, meinte der, es gäbe keinen besseren Ort als diesen hier. Sehr malerisch, sagte er, sehr weltabgelegen und trotzdem sehr bequem und in jeder Beziehung äußerst exklusiv. Und natürlich mischte sich da Mr Gardener ein und fragte, wie es denn mit den sanitären Einrichtungen stünde. Denn, ob Sie s glauben oder nicht, Monsieur Poirot, Mr Gardeners Schwester wohnte mal in einem Gästehaus mitten im Moor, sehr exklusiv, hieß es, aber dann gab es dort nur ein Plumpsklo! Natürlich war Mr Gardener seitdem misstrauisch, wenn er was von einem abgelegenen Hotel hörte, was, Odell?«

»Ja, meine Liebe«, erwiderte Mr Gardener.

»Aber Mr Kelso beruhigte uns sofort. Die sanitären Einrichtungen, erklärte er, seien das Neueste vom Neuen, die Küche sei exzellent. Und ich finde, es stimmt. Was mir besonders gefällt, ist die intime Atmosphäre, wenn Sie wissen, was ich meine. Es ist kein großes Hotel, man unterhält sich miteinander, jeder kennt jeden. Wenn die Briten einen Fehler haben, dann ist es ihre Meinung, man müsse etwas zurückhaltend sein, solange man sich nicht schon ein paar Jahre kennt. Dann allerdings gibt es keine netteren Menschen. Mr Kelso sagte mir, dass die interessantesten Leute herkämen, und er hat recht. Sie, zum Beispiel, Monsieur Poirot, und Miss Darnley. Ach, war das eine Überraschung, als ich herausbekam, wer Sie sind, was, Odell?«

»Wirklich, meine Liebe?«

»Ha!«, sagte Miss Brewster. Es klang wie eine Explosion. »Wie aufregend, was, Monsieur Poirot?«

Hercule Poirot hob wie verzweifelt die Hände. Aber es war nicht mehr als eine höfliche Geste. Mrs Gardener plapperte munter weiter:

»Verstehen Sie, Monsieur Poirot, ich habe von Cornelia Robson eine Menge über Sie gehört. Mr Gardener und ich waren im Mai in Badenhof. Und natürlich erzählte uns Cornelia alles über die Geschichte in Ägypten. Damals, als Linna Ridgeway ermordet wurde. Sie sagte, dass Sie ganz großartig gewesen seien. Ich war schon immer verrückt darauf, Sie kennenzulernen, nicht wahr, Odell?«

»Ja, meine Liebe.«

»Und auch Miss Darnley. Ich kaufe viel im Atelier Rose Mond, und natürlich ist sie Rose Mond persönlich, nicht wahr? Ich finde ihre Kollektion so chic. Elegant und schwungvoll! Das Kleid, das ich gestern Abend trug, stammt aus ihrem Atelier. Sie ist einfach in jeder Beziehung eine entzückende Frau.«

Major Barry, der hinter Miss Brewster saß und mit großen Augen wie gebannt zu den Leuten am Strand hinunterschaute, brummte:

»Glänzend aussehende Person!«

Mrs Gardener klapperte mit ihren Nadeln. »Ich muss Ihnen etwas gestehen, Monsieur Poirot«, fuhr sie unbeirrt fort, »es gab mir gewissermaßen einen Stich, als ich Sie hier entdeckte ⦠Natürlich war ich entzückt, Sie kennenzulernen. Mr Gardener kann das bestätigen. Aber mir kam plötzlich der Gedanke, dass Sie nicht - nun, dass Sie beruflich hier sein könnten. Verstehen Sie, was ich meine? Also, ich bin schrecklich empfindsam, wie Ihnen Mr Gardener bestätigen wird, und könnte es einfach nicht ertragen, in irgendein Verbrechen hineingezogen zu werden. Verstehen Sie â¦«

Mr Gardener räusperte sich und sagte: »Verstehen Sie, Monsieur Poirot, meine Frau ist sehr empfindsam.«

Hercule Poirot warf die Hände in die Höhe. »Ich darf Ihnen versichern, Madame, dass ich aus demselben Grund hier bin wie Sie - mich zu amüsieren, meine Ferien hier zu verbringen. Ich denke nicht einmal an Verbrechen!«

»Keine Leichen auf der Schmugglerinsel!«, warf Miss Brewster in bellendem Ton ein.

»Ach, das stimmt nicht ganz.« Poirot deutete hinunter zum Strand. »Sehen Sie mal da unten, wie die Leute dort im Sand liegen. Sie haben gar nichts Persönliches mehr an sich. Sie könnten genauso gut tot sein.«

Major Barry mischte sich ein. »Gutaussehende Mädchen dabei«, sagte er. »Vielleicht ein wenig dünn.«

»Aber wo ist da der Reiz?«, rief Poirot. »Das Geheimnisvolle? Was mich betrifft, so gehöre ich noch zur alten Schule. Als ich jung war, zeigte man kaum den Fußknöchel. Der rasche Blick auf einen faltenreichen Unterrock - wie verführerisch! Die sanfte Wölbung einer Wade ⦠ein Knie ⦠ein besticktes Strumpfband â¦«

»Schlimm, schlimm«, sagte Major Barry rau.

»Sehr viel praktischer - das Zeug, das man heutzutage trägt«, warf Miss Brewster ein.

»Nun ja, Monsieur Poirot«, bemerkte Mrs Gardener. »Ich finde, wissen Sie, dass unsere Jungen und Mädchen heute ein viel natürlicheres und gesünderes Leben leben. Sie gehen miteinander aus und - und -« Mrs Gardener errötete etwas, denn sie war eine unschuldige Seele. »Nun, sie finden nichts dabei, wenn Sie verstehen, was ich meine.«

»Ich verstehe sehr genau«, erwiderte Hercule Poirot. »Es ist höchst bedauerlich!«

»Bedauerlich?«, quiekte Mrs Gardener.

»Es gibt keine Romantik mehr, keine Geheimnisse. Heute ist alles genormt!« Poirot winkte...
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Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.