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Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am02.10.2017Auflage
Es weihnachtet sehr an Cornwalls Küste, und Polly hat nur ein Ziel: Dieses Fest der Liebe muss das beste aller Zeiten werden. Aber wann verläuft das Leben schon nach Plan? Prompt schneit ihre Freundin in der Bäckerei vorbei und vertraut ihr ein heikles Geheimnis an, das bald nicht mehr zu verbergen sein wird. Wird es Polly trotzdem gelingen, mit ihrem Freund Huckle und Papageientaucher Neil das fröhlichste aller Feste zu feiern?

Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt nördlich von Edinburgh. Ihre Romane sind internationale Erfolge und stehen jeweils wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEs weihnachtet sehr an Cornwalls Küste, und Polly hat nur ein Ziel: Dieses Fest der Liebe muss das beste aller Zeiten werden. Aber wann verläuft das Leben schon nach Plan? Prompt schneit ihre Freundin in der Bäckerei vorbei und vertraut ihr ein heikles Geheimnis an, das bald nicht mehr zu verbergen sein wird. Wird es Polly trotzdem gelingen, mit ihrem Freund Huckle und Papageientaucher Neil das fröhlichste aller Feste zu feiern?

Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt nördlich von Edinburgh. Ihre Romane sind internationale Erfolge und stehen jeweils wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492978774
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum02.10.2017
AuflageAuflage
Reihen-Nr.3
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3398 Kbytes
Artikel-Nr.2366798
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 1

In dieser Geschichte geht es um ein bestimmtes Weihnachtsfest, eigentlich fing aber alles mit etwas wirklich Schlimmem an, was schon im Frühling passierte. Diesen verdammten Vorfall im Frühling werden wir nur kurz beleuchten, denn die Gezeiteninsel Mount Polbearne in Cornwall ist zu dieser Jahreszeit ein viel zu schönes Fleckchen Erde, um nicht davon zu erzählen.

Dort führt ein Fahrdamm zu einem uralten Örtchen, das früher mal mit dem Festland verbunden war, bis der Meeresspiegel anstieg. Jetzt verschlingt die Flut zweimal am Tag das alte Kopfsteinpflaster, was die kleine Stadt zu einem sowohl sehr romantischen als auch äußerst unpraktischen Wohnort macht.

Rund um einen Hafen mit einem kleinen Strand drängen sich Häuschen und Geschäfte, darunter Pollys kleine Bäckerei am Strandweg, die zur Unterscheidung von der ursprünglichen Inselbäckerei so genannt wird. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, wie sich denn in so einem kleinen Ort gleich zwei Bäckereien halten können, aber dann habt ihr da offensichtlich noch nicht eingekauft. Polly ist unter den Bäckern nämlich so was wie Phil Collins unter den Schlagzeugern. Nee, Moment, das ist vielleicht nicht der passendste Vergleich. Na ja, auf jeden Fall kann ich euch versichern, dass sie wirklich toll backt.

Ihr Sauerteigbrot ist nussig und knackig und hat die allertollste Kruste, ihre Baguettes sind leicht und luftig. Sie macht köstliche, reichhaltige Focaccias mit Olivenöl und zarte, leicht herbe Käsescones. Neue Sachen probiert sie erst einmal zu Hause in der Leuchtturmküche aus, in der Bäckerei hat sie jedoch beeindruckende Industriebacköfen, darunter einen tollen Holzofen. Wenn der Duft ihrer Backwaren durch das kleine Städtchen wabert, zieht er Hungrige und Neugierige von nah und fern an.

Im Hafen gibt es außer der Bäckerei noch Andys Pub Red Lion. Dort nimmt man es mit den offiziellen Öffnungszeiten nicht immer so genau, vor allem, wenn der Biergarten mit den funkelnden Lichterketten an warmen Abenden voll ist und vom Wasser her der Duft der See herüberweht. Auch der supertolle, aber teure Fish-and-Chips-Wagen nebenan gehört Andy, der deshalb ein viel beschäftigter Mann ist. Im Hafen selbst klimpern und klappern die Kutter der Fischereiflotte, die früher den Menschen auf Mount Polbearne ihr Auskommen gesichert hat. Heute wird die Arbeit auf den Booten allerdings durch Jobs in der Tourismusbranche auf Platz zwei verwiesen.

Auf der Insel schlängeln sich kleine Kopfsteinpflasterstraßen den Hügel hinauf, der schon seit Generationen von denselben Familien bewohnt wird. Noch vor einiger Zeit plagte die Menschen hier die Angst, ihre Gemeinschaft würde nach und nach aussterben. Dann ist jedoch Polly hergezogen und hat die Bäckerei übernommen, nachdem ihr Grafikdesign-Unternehmen pleitegegangen war. Das fiel mit einer neuen Beliebtheit der Insel zusammen, in deren Zug auch ein schickes Fischrestaurant eröffnet hat, und manche halten Polly sogar für den Grund all dieser Veränderungen. Inzwischen werden auf der Insel auch wieder Kinder geboren, und man hat einfach das Gefühl, dass es bergauf geht.

Jetzt müssen nur alle gucken, wie sie ihre eigentlich zauberhaften, aber ziemlich heruntergekommenen Häuschen irgendwie renovieren können, ohne sie dafür an reiche Leute aus London und Exeter zu verscherbeln. Die würden sich nämlich unter der Woche hier nicht blicken lassen, auf Dauer allerdings die Preise so sehr in die Höhe treiben, dass die Menschen aus der Gegend sich hier nichts mehr leisten könnten.

Aber mal abgesehen von ein oder zwei Ausnahmen haben die Gezeiten und der Mangel an vernünftigem WLAN den Ort bislang mehr oder weniger vor einer Invasion bewahrt. Noch ist alles weitgehend so, wie es seit Hunderten von Jahren war, es könnte also schlimmer sein.

Der Sommer ist hier allerdings ein wenig verrückt, weil es immer voll ist und alle viel zu tun haben. Dann versucht nämlich jeder, in kurzer Zeit so viel Geld wie möglich zu verdienen, um damit durch den langen, kalten Winter zu kommen. Im Frühling läuft das Geschäft mit den Touristen nur langsam an, obwohl es um Ostern herum normalerweise einen kleinen Ansturm gibt. Erste Ausflügler reisen mit großer Hoffnung an und verbergen ihre Enttäuschung, wenn der Wind, der an diesem trügerischen Küstenabschnitt schon viele Schiffe zum Kentern gebracht hat, ihnen die Zuckerwatte ins Gesicht bläst. Sie müssen sich eingestehen, dass die Fischkutter im Hafen nicht nur für ihre Videokameras so beeindruckend auf und ab tanzen, sondern tatsächlich von Wellen mit weißer Schaumkrone hin und her geworfen werden. An Bord flicken immer noch Fischer mit roten Fingern Netze oder brüten heutzutage öfter mit gerunzelter Stirn über Computerausdrucken, um mit Informationen über Fischschwärme und ihre Bewegungen den möglichen Fang zu errechnen.

Dann verschwinden die enttäuschten Osterurlauber irgendwann wieder. (Aber die Triumphierenden, die bis zum Dienstag geblieben sind und dafür mit einem perfekten und zauberhaften goldenen Tag belohnt wurden, werden den ihren Freunden die nächsten fünf Jahre unter die Nase reiben.) Jetzt kann Mount Polbearne kurz verschnaufen, bevor die Menschenflut des Sommers über den Ort hereinbricht: Kinder mit Keschern und ihre Eltern, die von den Urlauben ihrer Kindheit träumen, als sie an breiten goldenen Stränden frei herumtollen durften. Die Erwachsenen merken dann aber rasch, dass der Fahrdamm links und rechts ja gar nicht abgesichert ist und die Flut unglaublich schnell kommt. Außerdem erfüllt das, was 1985 völlig okay war und von ihren Eltern erlaubt wurde, sie heute mit Entsetzen. Na ja, und darüber hinaus brauchen sie auch vernünftiges WLAN, was Mount Polbearne nun wirklich nicht bieten kann. Aber jetzt müssen sie eben das Beste daraus machen.

Im April atmet Mount Polbearne also einmal tief durch, und man kann beim Blick bis zum Festland sehen, wie die Bäume zu blühen beginnen und sich mit riesigen Girlanden in Weiß und Rosa schmücken. Tage, die kühl und unbeständig anbrechen, werden plötzlich mit strahlendem Sonnenschein belohnt. Wenn die Sonne den Morgennebel vertrieben hat, wird es langsam warm, und die sprießenden Pflanzen fangen zu duften an. Emsig bauen Vögel ihre Nester, und generell zeigt sich England im Frühling mit dem hellen Grün der knospenden Bäume und allgemein zauberhafter Stimmung einfach von seiner besten Seite.

Aber leider wird unsere Geschichte nicht lange hier verweilen, sondern beginnt nur in diesem Moment. Es ist generell eine Zeit des Neuanfangs, in der man Fleecepulli und Fernseher hinter sich lässt und ins frische Morgenlicht blinzelt.

Allerdings wurde die Idylle an diesem Apriltag nun davon unterbrochen, dass Polly Waterfords beste Freundin, die mit Huckles bestem Freund verheiratete blonde und schicke Kerensa, laut ins Telefon fluchte.

»Jetzt hör mal mit dem Geschimpfe auf«, bat Polly vernünftig und rieb sich die Augen. »Ich versteh ja kein Wort.«

Aber dann war die Verbindung zwischen Polbearne und dem Festland, wo Kerensa in einer riesigen und lächerlich prunkvollen Villa mit ihrem genialen (und ziemlich lauten) amerikanischen Ehemann Reuben lebte, mal wieder unterbrochen.

»Wer war das denn?«, fragte Huckle, der in der sonnigen Küche des von ihnen bewohnten Leuchtturms vor dem Toaster auf sein Brot wartete. Obwohl es für so spärliche Bekleidung eigentlich nicht warm genug war, trug er nur Boxershorts und ein verblichenes graues T-Shirt. Polly störte sich nicht daran. Heute war Sonntag, und damit ihr einzig freier Tag in der Woche. Und hier saß sie nun und überlegte, ob sie sich etwas von der gesalzenen Butter aus der Gegend aufs Brot schmieren sollte oder etwas von Huckles Produkten, zum Beispiel einen süßen Orangenblütenhonig, der gut zum sanften Wetter an diesem Morgen passte.

»Das war Kerensa«, erklärte Polly. »Und sie hat geschimpft wie ein Rohrspatz.«

»Tja, das klingt nach ihr. Worum ging es denn?«

Während Polly erfolglos ihre Freundin zurückzurufen versuchte, antwortete sie: »Ach, das könnte bei ihr doch alles Mögliche sein. Vermutlich hat sich Reuben mal wieder wie ein Arschloch benommen.«

»Davon können wir wohl ausgehen«, bemerkte Huckle mit gerunzelter Stirn, während er den Toaster nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. »Mensch, es sollte wirklich mal jemand einen Hochgeschwindigkeitstoaster erfinden«, fügte er dann hinzu.

»Was?«, fragte Polly. »Einen Hochgeschwindigkeitstoaster?«

»Das Brot braucht viel zu lange«, beklagte sich Huckle.

»Wovon redest du da nur?«

»Ich hatte wirklich Lust auf Toast und wollte was von deinem Sauerteigbrot rösten, weil das ja den besten Toast der Welt ergibt.«

»Dann weiß ich jetzt endlich den Grund, warum du mit mir zusammen bist«, grinste Polly.

»O mein Gott, das duftet einfach so gut, ich kann es kaum erwarten, meine Zähne in diese tolle Sauerteigbrotscheibe zu schlagen.«

Als er auf den Knopf drückte, sprangen zwei noch nicht ganz fertig getoastete Scheiben goldgelbes Brot heraus. »Siehst du?« Er bearbeitete sie mit dem Messer. Die Butter war immer noch hart, weil sie direkt aus dem Kühlschrank kam, und riss ein Loch in die weiche Krume. Finster starrte Huckle auf seinen Teller. »Ich gerate jedes Mal in Panik und hole die Scheiben zu früh raus, und das versaut mir dann das ganze Toasterlebnis.«

»Dann mach doch einfach noch welchen.«

»Hab ich ja schon versucht, aber es funktioniert einfach nicht.«

Huckle schob trotzdem zwei weitere Scheiben in den Toaster. »Das Problem besteht darin, dass ich die...

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Autor

Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt etwa die Hälfte des Jahres in Frankreich. Ihre Romane um "Die kleine Bäckerei am Strandweg" und "Die kleine Sommerküche am Meer" waren internationale Erfolge und standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste.