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Die kleine Ambulanz in Wales

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am30.06.20221. Auflage
Ein unterhaltsamer Feel-Good-Roman um einen Neuanfang in Wales für alle Fans von Jenny Colgan und Julie Chaplin »Zuviel Schönheit bekam ihr nicht. Machte sie trunken, taumelig und romantisch. Hiraeth, das war an allem schuld. Klang wie eine gefährliche Krankheit und schien hoch ansteckend zu sein, diese Melancholie.« Holly ist Krankenschwester am King´s College Hospital in London. Als ein Patient unter ihren Händen stirbt und sich kurz darauf auch noch ihr Freund von ihr trennt, nimmt sie eine Auszeit in Wales. Doch dort geht der Ärger weiter: ein Schaf läuft ihr ins Auto und sie legt sich mit dem Hofbesitzer Fagin an. Unterstützung erhält sie von der lesbischen Tierärztin Jane und der jungen Polizistin Anne Hô. Als sie dann den charmanten Barmann Chris kennenlernt und sie die erkrankte Gemeindeschwester Claire zeitweise vertritt, scheint sich das Blatt endlich zu wenden ... »Ein Buch, bei dem man traurig ist, wenn es zu Ende ist ... Eine schöne Liebesgeschichte aus Wales.« ((Leserstimme auf Netgalley)) »Eine wunderschöne Selbstfindungsstory, die mich absolut begeistern konnte.« ((Leserstimme auf Netgalley))  »Es gibt Bücher, da merkt man von Seite 1 an, dass man sie ins Herz schließen wird und was soll ich sagen? Ich liebe dieses Buch! Mein Fazit: Definitiv einer meiner Lesehighlights.« ((Leserstimme auf Netgalley) »Eine richtige Wohlfühllektüre, die trotzdem auch ernste Themen nicht ausklammert. Eine wunderbare Leseauszeit!« ((Leserstimme auf Netgalley) 

Kate Rapp liebt Asamtee und Schafe. Nach einer Ausbildung im medizinischen Bereich hat sie mit dem Schreiben begonnen und bereits einen Krimi veröffentlicht. Ihre Familie lebt in England und Deutschland.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextEin unterhaltsamer Feel-Good-Roman um einen Neuanfang in Wales für alle Fans von Jenny Colgan und Julie Chaplin »Zuviel Schönheit bekam ihr nicht. Machte sie trunken, taumelig und romantisch. Hiraeth, das war an allem schuld. Klang wie eine gefährliche Krankheit und schien hoch ansteckend zu sein, diese Melancholie.« Holly ist Krankenschwester am King´s College Hospital in London. Als ein Patient unter ihren Händen stirbt und sich kurz darauf auch noch ihr Freund von ihr trennt, nimmt sie eine Auszeit in Wales. Doch dort geht der Ärger weiter: ein Schaf läuft ihr ins Auto und sie legt sich mit dem Hofbesitzer Fagin an. Unterstützung erhält sie von der lesbischen Tierärztin Jane und der jungen Polizistin Anne Hô. Als sie dann den charmanten Barmann Chris kennenlernt und sie die erkrankte Gemeindeschwester Claire zeitweise vertritt, scheint sich das Blatt endlich zu wenden ... »Ein Buch, bei dem man traurig ist, wenn es zu Ende ist ... Eine schöne Liebesgeschichte aus Wales.« ((Leserstimme auf Netgalley)) »Eine wunderschöne Selbstfindungsstory, die mich absolut begeistern konnte.« ((Leserstimme auf Netgalley))  »Es gibt Bücher, da merkt man von Seite 1 an, dass man sie ins Herz schließen wird und was soll ich sagen? Ich liebe dieses Buch! Mein Fazit: Definitiv einer meiner Lesehighlights.« ((Leserstimme auf Netgalley) »Eine richtige Wohlfühllektüre, die trotzdem auch ernste Themen nicht ausklammert. Eine wunderbare Leseauszeit!« ((Leserstimme auf Netgalley) 

Kate Rapp liebt Asamtee und Schafe. Nach einer Ausbildung im medizinischen Bereich hat sie mit dem Schreiben begonnen und bereits einen Krimi veröffentlicht. Ihre Familie lebt in England und Deutschland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492989299
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum30.06.2022
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse7281 Kbytes
Artikel-Nr.9332270
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Die Blumen, entschied Holly, würde sie auf dem Heimweg kaufen. In zarten Rosé-Tönen, Weiß und Eidottergelb zwinkerten ihr die Ranunkeln aus dem Plastikeimer zu, der vor Mr Panwars Laden am Bahnhof Brixton stand. Daneben machten sich Sträuße Papageien-Tulpen in Primärfarben breit sowie dicke Büschel Hyazinthen. Sie hatten ihre winzigen wächsernen Knospen bereits geöffnet und verströmten einen geradezu märchenhaften Duft. Wenn sie die Augen schloss, meinte Holly, im Gewächshaus von Kew Gardens zu stehen. Doch kaum war sie in die Tiefen der Bahnhofsgänge eingetaucht, zirpten statt Vögeln um sie herum Telefone, hysterische Stimmen, kreischende Bremsen. Holly wirbelte durch den Menschenfluss wie durch Stromschnellen, bevor sie in den Zug sprang wie auf ein rettendes Floß.

»Morgen, Malcolm!«

Die vertraute Gestalt saß zusammengefaltet auf seinem Stammplatz vor dem Seiteneingang des King s College Hospitals. Er war ein Mann unbestimmtem Alters, mit grauen Schuppen an beiden Unterarmen, wohnte offensichtlich in einer zugigen Ecke unter den Gleisbögen und war Stammgast in ihrer Notaufnahme. Holly erinnerte sich nicht mehr, wie oft sie seine gangränösen Füße schon behandelt hatte. Seine zerplatzte Lippe. Zertretene Rippen. Einmal einen Messerstich.

»Wunderschöner Tag heute, Lady«, knarzte er und spannte das Gesicht zu seinem unvergleichlichen Lächeln auf. Ein einziger Zahn funkelte fröhlich zwischen den Lippen. Seine gelben Augen glänzten, als Holly ihm ihren üblichen morgendlichen Obolus in seinen zerdrückten Hut warf.

»Spendierhosen an, was?«, fragte er und deutete grinsend auf Hollys gemusterten Rock.

»Ich würde Ihnen sogar mein letztes Hemd geben.«

»Warum sollte ich Ihr letztes Hemd wollen?«, sagte Malcolm und musterte ihre fliederfarbene Bluse abschätzig. »Ich kann auch nicht alles tragen, wissen Sie.« Er nahm seine Schultern unter dem zerlumpten Parka zurück, als werfe er sich in Pose.

Lachend trat Holly durch die sich öffnende Schiebetür.

 

Während sie sich den blauen Kasak überzog und ihre Sachen im Spind verstaute, überlegte Holly, ob sie nach ihrer Schicht William anrufen sollte. Sie hatten am Vortag eine winzige Meinungsverschiedenheit, wie er es nannte, gehabt, weil Holly nicht mit zur Geburtstagsfeier seiner Mutter kommen wollte.

»Ich kenne sie doch gar nicht.«

»Holly, sie war auf der Einweihungsfeier meiner neuen Wohnung. Ich glaube, sie mag dich.«

Die neue Wohnung, das war auch so ein Thema. Er hatte sie nicht gefragt, ob sie zusammenziehen wollten, worauf sie auch nicht erpicht gewesen war, sie kannten sich keine zehn Monate. Aber gefragt worden wäre sie gerne. Immerhin stand ihre Zahnbürste schon in seinem Bad.

»Sie mag mich nicht, glaub mir. Ich weiß einen vernichtenden Blick zu deuten und in ihren Augen stand: Was will diese pummelige Frau mit der grässlichen Frisur von meinem Sohn?«

»Unsinn, das bildest du dir ein. Und ich liebe dein Haar.«

Ihre widerspenstigen dunklen Locken hatten Holly ihr Leben lang in den Wahnsinn getrieben. Dass William ihre Haare mochte, war einer seiner Pluspunkte, neben seinem Talent für intensive, lange Küsse und dem geradezu rührenden Bedürfnis, immer das Richtige zu tun.

Er war Assistent der Personaldirektion des King s College Hospital, eine Position, auf die er wegen seines mittelmäßigen Abschlusses auf einem mittelmäßigen privaten College zurecht stolz war. Seine Eltern waren wohlhabend genug, um standesbewusst auf ihrem hohen Ross der gehobenen Mittelschicht zu sitzen und auf eine kleine Krankenschwester herabzusehen, die ihre Haare und ihren Appetit nicht im Griff hatte. All das war stets in den Blicken seiner Mutter zu lesen, und Holly hatte nicht vorgehabt, sich bei ihr anzubiedern.

»Kann es sein, dass es umgekehrt ist, und du meine Mutter nicht magst?«, hatte William überraschend hellsichtig gefragt und Holly fühlte sich in die Defensive gedrängt.

»Das ist es nicht. Sie ist bestimmt eine ganz wunderbare Frau«, log sie. Vor dieser Feier grauste es ihr. All diese perlenbehängten Hausfrauen. Gesträhnte Föhnfrisuren, Tweedröcke, Seidenstrümpfe. Sie kriegte schon Beklemmungen, wenn sie nur daran dachte.

»Wenn du das kleine Schwarze anziehst, das ich dir zu Weihachten geschenkt habe, und die Perlenohrstecker trägst, dann musst du dich weiß Gott nicht verstecken, Schatz!«, sagte William, als habe er ihre Gedanken erraten.

»Ich bin doch kein Zirkuspferdchen! Ich komme nicht mit! Ich habe meinen Dienst tauschen müssen.«

Wieder eine Lüge und er wusste das. Deshalb war er sauer, war ohne ein weiteres Wort gegangen und seitdem herrschte Funkstille. Keine Textnachricht, nicht mal ein fragendes Emoji war auf ihrem Handy eingetrudelt, aber Holly hatte ebenfalls eisiges Schweigen gewahrt.

 

Ein Herzalarm an Bett zwölf beendete ihre Gedanken. Holly rannte los. Durch die Gänge der Notaufnahme in das Behandlungszimmer, über dem die Alarmleuchte pulsierte.

»Verdammte Paddels!«, schimpfte die junge Assistenzärztin mit einem Bubikopf so rot wie ein Fliegenpilz. Hektisch versuchte sie, die Stromkabel zu entwirren. Holly verteilte schnell Kontakt-Gel auf der Brust des Patienten.

»Weg vom Bett!«, kommandierte der Fliegenpilz. Holly wich zurück und der Körper vor ihr zuckte auf der Matratze.

»Wo bleibt das Adrenalin?«

Holly konzentrierte sich.

»Adrenalin, hier!«, verkündete sie und hielt eine Spritze hoch. Der Fliegenpilz wirbelte herum, schnappte sich die Injektion und rammte sie der Patientin in die Kanüle.

»Jetzt reißen Sie sich zusammen und schocken ihn gleich noch mal«, tönte plötzlich eine Kommandostimme hinter ihnen. Oberarzt Charles Lawson hatte offenbar Dienst und war zu der Reanimation geeilt. Er war ein kleiner Mann mit großem Kopf und einem silbrigen Haarkranz, der ihm ein mönchisches Aussehen verlieh. Seine missbilligende Miene war gefürchtet, ebenso seine Chirurgenhände, die sich gerne auf die Hintern der weiblichen Angestellten verirrten.

Der Fliegenpilz jagte die Patientin mit einem weiteren Stromstoß zurück in den Sinusrhythmus.

»Gutes Kind«, bemerkte Lawson und tätschelte im Hinausgehen den weißen Kittel über ihrem unteren Rücken. Holly wandte sich ab. Die rothaarige Ärztin atmete hörbar aus.

»Das war knapp«, sagte sie und zwinkerte Holly zu, die nicht sicher war, ob sie wirklich die geglückte Reanimation meinte.

 

Zurück von der Intensivstation, wohin sie ihre Patientin verlegt hatte, rannte Holly auf dem Flur geradewegs in Doyita Bhatti hinein, genannt Dolly. Ihre beste Freundin seit ihrer Zeit als Schwesternschülerin. Holly und Dolly, einfach unzertrennlich. Damals waren sie naiv und idealistisch gewesen. Etwas vorlaut, das auch. Zusammen hatten sie gelernt, Hautlappen zusammenzuflicken und Bandagen anzulegen. Den Faden, an dem das Leben des Einzelnen hing, weiter zu spinnen. Die guten Feen der Notaufnahme, Holly und Dolly gehörten schon seit Jahren dazu.

»Hoppla!« Dolly schaute verdutzt und ließ scheppernd einen Satz Nierenschalen aus Edelstahl fallen. »Wo bist du nur mit deinen Gedanken, Holly!«

»Sorry!«

Doyita klaubte die Schalen zusammen und brachte sie zurück in die Spülküche. Dann schlenderten beide mit quietschenden Clogs nebeneinanderher in den Aufenthaltsraum.

»Dich beschäftigt doch etwas. Geht es wieder um William?«

Holly hob abwehrend die Schultern. Sie hatte eigentlich keine Lust, darüber zu reden, denn sie kam sich irgendwie kleinlich vor. Bockig. Aber dafür war eine Freundin da, oder? Um sich ihre unausgegorenen, lächerlich paranoiden Gedanken anzuhören und trotzdem auf ihrer Seite zu sein.

»Er ist, na ja, so bieder. Seine Mum vor allem.«

»Geht es hier um ihn oder um sie?«, forschte Dolly nach und kniff ihre schwarzen Augen zu einem Visier zusammen, durch das sie Holly scharf musterte.

»Beide. Ich meine, sie wird fünfundfünfzig, Schnapszahl! Und ich muss mit auf die Geburtstagsfeier, wo nur Damen in Twin-Sets herumstehen und sich mit Champagner betrinken.«

»Das wolltest du doch immer, Holly. Dass er sich zu dir bekennt, meine ich.«
...
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