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BuchKartoniert, Paperback
194 Seiten
Deutsch
Campus Verlagerschienen am09.10.2006
Kulturelle Austauschprozesse sind ein in Bezug auf die jüdische Geschichte bislang vernachlässigtes Thema. Dabei übernahmen Juden häufig Werte, Begriffe und Orientierungen aus der nichtjüdischen Welt, wie umgekehrt nationale Kulturen Elemente aus der jüdischen Sphäre aufgriffen. Die systematische Einbeziehung solcher Kulturtransfers, so wird in diesem Band gezeigt, bereichert den Blick auf die jüdische Geschichte und kann neue Impulse für weitere Forschungen geben.mehr

Produkt

KlappentextKulturelle Austauschprozesse sind ein in Bezug auf die jüdische Geschichte bislang vernachlässigtes Thema. Dabei übernahmen Juden häufig Werte, Begriffe und Orientierungen aus der nichtjüdischen Welt, wie umgekehrt nationale Kulturen Elemente aus der jüdischen Sphäre aufgriffen. Die systematische Einbeziehung solcher Kulturtransfers, so wird in diesem Band gezeigt, bereichert den Blick auf die jüdische Geschichte und kann neue Impulse für weitere Forschungen geben.
Details
ISBN/GTIN978-3-593-38208-1
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2006
Erscheinungsdatum09.10.2006
Seiten194 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht218 g
Artikel-Nr.11732858
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
InhaltVorwort 7Einleitung: Jüdische Geschichte und Kulturtransfer10Martina Steer (Wien/Berlin)Erkenntnisinteressen der Kulturtransferforschung 23Wolfgang Schmale (Wien)Kultur in einer "Welt in Bewegung": Theoretische Überlegungenzu kultureller Differenz und Kulturtransfer42Werner Suppanz (Graz)Zum Wandel des Selbstverständnisses zentraleuropäischerJuden durch Kulturtransfer57Klaus Hödl (Jerusalem/Graz)Kulturtransfers unter Juden in Frankreich in der ersten Hälftedes 19. Jahrhunderts 83Michel Espagne (Paris)Konkurrenz und Kompromiss: Das jüdisch-theologische Seminarim viktorianischen England 97Gregor Pelger (London)Goethe und Schiller im Schtetl - Literarische Transferprozesseund Leseszenen in deutschsprachig jüdischer Erzählliteratur des19. und frühen 20. Jahrhunderts123Petra Ernst (Graz)Mesussot entfernen - Türschilder entfernenDie Emigration der Gegenstände von Deutschland nach Palästina 153Joachim Schlör (Potsdam)Immigrationspolitik im Wandel: Transferprozesse Down Under 173Birgit Lang (Melbourne)Autorinnen und Autoren187Register191mehr
Prolog
Kultur und Geschichtemehr
Leseprobe
"Die meisten Arbeiten zur jüdischen Geschichte, so der Historiker Amos Funkenstein 1995 in seinem Aufsatz The Dialectics of Assimilation, hätten eines gemeinsam: die Besessenheit von der Originalität und Ursprünglichkeit. Versuche, eine unveränderliche "Essenz" des Jüdischen herauszufiltern, welche die Kontinuität der jüdischen Vergangenheit begründet, und die Abgrenzung dieser jüdischen "Essenz" gegen weniger bedeutende, meist sogar schädliche, temporäre "Erscheinungen" kennzeichneten einen großen Teil der jüdischen Historiographie, so Funkenstein. Als Beispiele nennt er unter anderem Heinrich Graetz' Essay Die Construction der jüdischen Geschichte aus dem Jahr 1846, in dem Graetz die jüdische Geschichte als "die Geschichte einer und derselben Idee - die Idee des reinen Monotheismus" bezeichnet hatte und Gershom Scholems Arbeiten, die zu einem großen Teil dem Versuch, das Alter und den autochthonen Charakter der Kabbala nachzuweisen, gewidmet waren. Dass die Suche nach dem Ursprünglichen im Jüdischen nach wie vor Konjunktur hat, zeigen jüngere Arbeiten wie etwa Marion Kaplans The Making of the Jewish Middle Class, in der der Beweis angetreten wird, dass die angeblich assimilierte bürgerliche deutsch-jüdische Familie viel jüdischer war als bisher angenommen, oder Michael Brenners Untersuchung der Jüdischen Renaissance in Deutschland, The Renaissance of Jewish Culture in Weimar Germany.Der Begriff der Assimilation und dessen negative Konnotation spielten in der jüdischen Historiographie nach der Shoa tatsächlich eine besondere Rolle. Die Geschichte des postemanzipatorischen Judentums wurde als eine Geschichte der Krisen gezeichnet und das 19. und 20. Jahrhundert als eine Zeit der Degeneration des Diasporajudentums interpretiert."mehr

Autor

Wolfgang Schmale ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte in Wien. Martina Steer, Dr. phil., ist Historikerin in Berlin.
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Herausgegeben von Schmale, Wolfgang
Weitere Artikel von
Mitarbeit: Ernst, Petra