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Die Matlock-Affäre

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am24.07.2012
Die CIA vermutet hinter den altehrwürdigen Mauern der Carlyle University den Sitz eines gefährlichen Verbrechersyndikats. Literaturdozent James Matlock lässt sich auf ein tödliches Spiel ein, als er dem Kopf der Organisation nachspürt.

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDie CIA vermutet hinter den altehrwürdigen Mauern der Carlyle University den Sitz eines gefährlichen Verbrechersyndikats. Literaturdozent James Matlock lässt sich auf ein tödliches Spiel ein, als er dem Kopf der Organisation nachspürt.

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641074289
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum24.07.2012
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3582 Kbytes
Artikel-Nr.1193748
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Loring verließ das Justizministerium durch den Seitenausgang und sah sich nach einem Taxi um. Es war fast halb sechs, ein Freitag im Frühling, und die Straßen Washingtons waren völlig verstopft. Loring stand am Straßenrand und hob die linke Hand, hoffte auf sein Glück. Er war gerade im Begriff aufzugeben, als ein Taxi, das dreißig Fuß weiter unten an der Straße einen Fahrgast aufgenommen hatte, vor ihm anhielt.

»Fahren Sie in östlicher Richtung, Mister? Der Herr hat gesagt, es würde ihm nichts ausmachen.«

Loring war es immer peinlich, wenn so etwas geschah. Er zog unbewußt den rechten Arm zurück, so daß sein Ärmel den größten Teil seiner Hand bedeckte - und damit die dünne, schwarze Kette, die sich um sein Handgelenk schlang und es mit dem Griff der Aktentasche verband.

»Danke, sehr liebenswürdig. Aber ich muß an der nächsten Ecke abbiegen.«

Er wartete, bis das Taxi sich wieder in den Verkehrsstrom eingereiht hatte, und setzte dann sein vergebliches Winken fort.

Gewöhnlich war sein Geist in einer solchen Lage wach, waren seine Gefühle auf Wettbewerb ausgerichtet. Normalerweise pflegten seine Augen dann in beide Richtungen zu huschen, nach Taxis zu suchen, die gerade im Begriff waren, ihre Fahrgäste aussteigen zu lassen, suchten die Ecken nach den schwach beleuchteten Lichtzeichen auf dem Dach ab, die anzeigten, daß dieses spezielle Fahrzeug zu haben war, wenn man nur schnell genug rannte.

Aber heute war Ralph Loring gar nicht nach Laufen zumute. An diesem Freitag stand sein ganzes Bewußtsein unter dem Druck einer schrecklichen Realität. Er war gerade Zeuge gewesen, wie man einen Mann zum Tode verurteilt hatte. Einen Mann, dem er noch nie begegnet war, aber von dem er viel wußte. Ein Mann von dreiunddreißig Jahren, der in einer kleinen Stadt in New England, vierhundert Meilen entfernt, lebte und nichts von der Existenz Lorings wußte, geschweige denn von dem Interesse, das das Justizministerium ihm entgegenbrachte.

Lorings Gedanken kehrten immer wieder in den großen Konferenzsaal mit dem mächtigen rechteckigen Tisch zurück, an dem die Männer saßen, die das Urteil gefällt hatten.

Er hatte heftigen Widerstand geleistet. Das war das mindeste, was er für den Mann tun konnte, dem er nie begegnet war, den Mann, den man mit solcher Präzision in eine solch unerträgliche Position manövrierte.

»Darf ich Sie darauf hinweisen, Mr. Loring«, sagte ein stellvertretender Staatsanwalt, der einmal Marinerichter gewesen war, »daß man in jeder Kampfsituation einige grundlegende Risiken eingeht. Man erwartet immer einen gewissen Prozentsatz an Ausfällen.«

»Die Umstände sind hier anders. Dieser Mann ist nicht ausgebildet. Er wird nicht wissen, wer oder wo der Feind ist. Wie könnte er das? Wir wissen es selbst nicht.«

»Genau.« Diesmal hatte ein weiterer stellvertretender Staatsanwalt gesprochen. Er stammte aus irgendeiner Rechtsabteilung einer großen Firma. Ein Mann, der Ausschußsitzungen liebte und, wie Loring vermutete, überhaupt nicht imstande war, ohne einen solchen Ausschuß Entscheidungen zu treffen. »Unser Objekt ist hochgradig beweglich. Sehen Sie sich doch das psychologische Profil an: defekt, aber außergewöhnlich mobil . Genauso steht es da. Er ist die logische Wahl.«

» Defekt, aber mobil ! Was, um Himmels willen, bedeutet das? Darf ich diesen Ausschuß daran erinnern, daß ich fünfzehn Jahre im Feld gearbeitet habe. Psychologische Profile sind nur Richtlinien aus einem groben Raster, aufs Geratewohl getroffen. Ich würde ebensowenig einen Mann mit einem Infiltrationsproblem betrauen, ohne ihn gründlich zu kennen, wie ich die Verantwortung für ein NASA-Projekt übernehmen würde.«

Der Vorsitzende des Ausschusses, ein Profi, der Karriere gemacht hatte, hatte Loring geantwortet.

»Ich kann Ihre Vorbehalte verstehen; normalerweise würde ich Ihnen beipflichten. Aber hier handelt es sich nicht um normale Umstände. Wir haben kaum drei Wochen Zeit. Der Zeitfaktor ist wichtiger als die üblichen Vorsichtsmaßnahmen.«

»Das ist ein Risiko, mit dem wir leben müssen«, sagte der ehemalige Marinerichter würdevoll.

»Sie leben ja nicht damit«, erwiderte Loring.

»Wollen Sie von dem Kontakt entbunden werden?« Der Vorsitzende meinte das Angebot absolut ehrlich.

»Nein, Sir. Ich werde es tun. Widerstrebend. Ich möchte, daß das festgehalten wird.«

»Eines noch, ehe wir die Sitzung schließen.« Der Mann aus der Rechtsabteilung beugte sich vor. »Und das kommt von ganz oben. Wir waren alle übereinstimmend der Ansicht, daß unser Objekt hochgradig motiviert ist. Das geht ganz deutlich aus dem Profil hervor. Ebenso klar muß aber gesagt werden, daß jede Unterstützung, die diesem Ausschuß seitens des Objekts zuteil wird, aus freien Stücken und freiwillig gegeben wird. Wir sind in dem Punkt leicht verletzbar. Wir können nicht, ich wiederhole, können unter keinen Umständen Verantwortung übernehmen. Wenn es möglich ist, sollte aus den Akten hervorgehen, daß das Objekt an uns herangetreten ist.«

Ralph Loring hatte sich angewidert von dem Mann abgewandt.

Der Verkehr war inzwischen eher noch dichter geworden. Loring hatte sich schon beinahe dafür entschieden, die ungefähr zwanzig Blocks bis zu seiner Wohnung zu Fuß zu gehen, als neben ihm ein weißer Volvo anhielt.

»Steigen Sie ein! Mit so erhobener Hand sehen Sie ja albern aus.«

»Oh, Sie sind es. Vielen Dank.« Loring öffnete die Tür und schob sich auf den engen Vordersitz. Er stellte sich die Aktentasche auf den Schoß.

Er brauchte die dünne schwarze Kette um sein Handgelenk nicht zu verbergen. Cranston war ebenfalls ein Außendienst-Mann, ein Spezialist für Übersee. Cranston hatte den größten Teil der Vorarbeiten für den Auftrag geleistet, für den Loring jetzt verantwortlich war.

»Das war eine lange Sitzung. Haben Sie etwas erreicht?«

»Grünes Licht.«

»Höchste Zeit.«

»Wir hatten zwei stellvertretende Staatsanwälte und ein besorgtes Memorandum vom Weißen Haus.«

»Gut. Die Geo-Abteilung hat heute morgen die letzten Berichte von Force-Mediterranean bekommen. Eine Unmenge von Routen sind geändert worden. Alles bestätigt. Die Felder in Ankara und in Konya im Norden, die Projekte in Sidi Barrani und Rashid, selbst die algerischen Kontingente reduzieren systematisch ihre Produktion. Das wird recht schwierig werden.«

»Was zum Teufel wollen Sie denn? Ich dachte, es ginge darum, sie auszumerzen. Ihr seid doch nie zufrieden.«

»Das wären Sie auch nicht. Routen, die wir kennen, können wir unter Kontrolle halten; aber was um Gottes willen wissen wir schon von Orten wie ... Porto Belocruz, Pilcomayo, ein halbes Dutzend Namen in Paraguay, Brasilien und Guayana, die keiner aussprechen kann? Die Dinge haben sich völlig verändert, Ralph.«

»Dann holen Sie doch die Südamerika-Spezialisten. Die CIA wimmelt doch förmlich von den Leuten.«

»Geht nicht. Nicht einmal Karten dürfen wir verlangen.«

»Das ist doch albern.«

»Das ist Spionage. Wir halten uns sauber. Wir gehen streng nach den Regeln von Interpol vor; keine Sondertouren. Ich dachte, das wissen Sie.«

»Weiß ich auch«, erwiderte Loring müde. »Trotzdem ist es albern.«

»Sie kümmern sich um New England, USA. Wir übernehmen die Pampas oder was sie sonst sind - so läuft das.«

»New England, USA, ist ein verdammter Mikrokosmos. Das ist es, was mir Angst macht. Was ist denn aus all diesen poetischen Schilderungen von rustikalen Gartenzäunen, Yankeegeist und mit Efeu bedeckten Ziegelmauern geworden?«

»Die Poesie ist anders geworden. Sie müssen eben zusehen, daß Sie da irgendwie mitkommen.«

»Ihr Mitgefühl ist überwältigend. Vielen Dank.«

»Sie klingen so entmutigt.«

»Die Zeit reicht nicht ...«

»Das tut sie doch nie.« Cranston lenkte den kleinen Wagen in eine schnellere Spur, nur um dann an der Ecke Nebraska und Achtzehnte Straße festzustellen, daß die Spur verstopft war. Seufzend schaltete er in den Leerlauf und zuckte die Achseln. Er sah zu Loring hinüber, der seinerseits ausdruckslos die Windschutzscheibe anstarrte. »Zumindest haben Sie grünes Licht bekommen. Das ist schon etwas.«

»Sicher. Aber das falsche Personal.«

»Oh ..., verstehe. Ist er das?« Cranston deutete mit einer Kopfbewegung auf Lorings Aktentasche.

»Das ist er. Vom Tag seiner Geburt an.«

»Wie heißt er denn?«

»Matlock. James B. Matlock II. Das B steht für Barbour, sehr alte Familie - zwei sehr alte Familien. James Matlock, B.A., M.A., Ph.D. Eine Koryphäe auf dem Gebiet der gesellschaftlichen und politischen Einflüsse auf die Literatur des Elisabethanischen Zeitalters. Was sagen Sie jetzt?«

»Du großer Gott! Und das ist seine Qualifikation? Wo fängt er denn an, Fragen zu stellen? Beim Fakultätstee für pensionierte Professoren?«

»Nein. Das wäre nicht so schlimm; jung genug ist er. Seine Qualifikation wird von der Sicherheitsabteilung mit defekt, aber außergwöhnlich mobil umschrieben. Ist das nicht ein reizender Satz?«

»Richtig anregend. Und was soll das bedeuten?«

»Das soll einen Mann beschreiben, der nicht besonders nett ist. Wahrscheinlich wegen irgendwelcher dunkler Punkte in seinen Militärakten oder einer Scheidung - ich bin sicher, daß es diese Militärgeschichte ist -, aber er ist trotz...

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Autor

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Die Romane aus seinem Nachlass erscheinen bei Heyne.