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Blinder Rausch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am27.08.2012
Die Rivalin tot - die Erinnerung weg
Leonie wacht im Schilf des Stadtparkweihers auf. Ihre Kleidung ist zerrissen und blutverschmiert. Doch es ist nicht ihr Blut, sie ist unverletzt ... Unter Schock versucht das Mädchen zusammen mit ihrem Kumpel Niklas die Nacht zu rekonstruieren. Da war die wilde, rauschende Party bei Frederik. Viel Alkohol, Kokain - und dann ist da nur ein Filmriss. Leonie gefriert das Blut in den Adern, als sie erfährt, dass eine Leiche im Stadtpark gefunden wurde, und dass es sich um Denise handelt, ihre Rivalin im Kampf um die Gunst des Gastgebers. Leonie ist kurz davor, durchzudrehen. Mit Niklas macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Was aber, wenn Niklas mehr weiß als er zugibt? Ist er der Mörder? Ist sie es? Plötzlich gibt es einen weiteren Toten ...

Doris Bezler schreibt seit vielen Jahren für Jugendliche und Erwachsene, am liebsten Psychothriller. Die Autorin ist Lehrerin und stellvertretende Schulleiterin einer großen Gesamtschule und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie lebt mit Mann und Hund in Bad Soden im Taunus.
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Produkt

KlappentextDie Rivalin tot - die Erinnerung weg
Leonie wacht im Schilf des Stadtparkweihers auf. Ihre Kleidung ist zerrissen und blutverschmiert. Doch es ist nicht ihr Blut, sie ist unverletzt ... Unter Schock versucht das Mädchen zusammen mit ihrem Kumpel Niklas die Nacht zu rekonstruieren. Da war die wilde, rauschende Party bei Frederik. Viel Alkohol, Kokain - und dann ist da nur ein Filmriss. Leonie gefriert das Blut in den Adern, als sie erfährt, dass eine Leiche im Stadtpark gefunden wurde, und dass es sich um Denise handelt, ihre Rivalin im Kampf um die Gunst des Gastgebers. Leonie ist kurz davor, durchzudrehen. Mit Niklas macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Was aber, wenn Niklas mehr weiß als er zugibt? Ist er der Mörder? Ist sie es? Plötzlich gibt es einen weiteren Toten ...

Doris Bezler schreibt seit vielen Jahren für Jugendliche und Erwachsene, am liebsten Psychothriller. Die Autorin ist Lehrerin und stellvertretende Schulleiterin einer großen Gesamtschule und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie lebt mit Mann und Hund in Bad Soden im Taunus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641076061
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum27.08.2012
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse510 Kbytes
Artikel-Nr.1200880
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kurze Zeit später standen die beiden Mädchen mit dem Rücken zu der Gruppe der Jungs und betrachteten auf dem Display die Fotos, die Leonie aufgenommen hatte. »Hier bist du zu sehr im Bild, hättest dich mal dünner machen sollen«, meckerte Leonie. Hanna schluckte. Leonie wusste, wie sehr sich Hanna wünschte, so dünn wie ihre Freundin zu sein und schob ein kleines »Sorry« hinterher, was Hanna nicht wirklich tröstete. Leonie war nicht zufrieden mit den Fotos. »Hier ist mehr von Nik zu sehen als von Harry. Dieses Riesenbaby drängt sich einfach zu sehr in den Vordergrund!«

»Von welchem Riesenbaby sprichst du, Leomaus. Meinst du etwa mich? Zeig mal!«

Die Mädchen hatten Niklas´ Kommen nicht bemerkt. Er riss Leonie das Handy aus der Hand und schaute auf das Display. »Hey«, schrie Leonie auf. »Gib das her!« Sie stürzte sich auf den großen Jungen, griff nach dem Handy. Er hielt es lachend in die Höhe.

»Hol´s dir doch! Handys sind hier verboten. Das muss ich leider der Aufsicht abgeben!«

Leonie sprang an ihm hoch wie ein kleiner Hund nach seinem Spielzeug. Sie umfasste seinen Arm, hängte sich dran, zog ihn hinunter. Er wechselte schnell das Handy in die andere Hand. Inzwischen hatte sich ein Kreis lachender Zuschauer gebildet. Nur Hanna und der Neue standen da und betrachteten das Geschehen mit befremdetem Blick.

»Nik, ich warne dich!«, fauchte Leonie.

»Wovor denn?«, lachte er. Mit dem einen Arm hielt er Leonies schmale Schultern fest umklammert, in der anderen Hand hielt er das Handy außerhalb ihrer Reichweite. Sie wirkte wie ein Spatz in den Schwingen eines Adlers. »Na, warte«, schimpfte sie. Sie wand sich aus seinem Griff und Niklas konnte so schnell nicht nachfassen.

Leonie kannte Nik seit sieben Jahren. Niklas Mettner lebte mit seiner Mutter im gleichen Mietshaus wie Leonie mit ihrer Familie. Sie hatten als Grundschulkinder im Hof zusammen gespielt. Wenn man sich so lange kennt, kennt man auch die Schwachstellen des anderen. Nik war total kitzelig am Bauch. Leonie fasste unter sein T-Shirt und begann gnadenlos damit, ihn durchzukitzeln. Er schrie auf, gluckste und lachte und zog sie in seine langen Arme. »Mein Handy, du Affe!«, tobte sie mit hochrotem Kopf. Niklas stopfte ihr das Handy von oben in den Ausschnitt. »Blödmann«, brummte sie zufrieden, drehte sich um und nestelte das durchgerutschte Handy am Hosenbund aus ihrer Kleidung.

»Was war das?«, fragte der Neue.

»Das? Mein lieber Frederik«, antwortete Niklas, »das war die schlimmste Gewitterzicke der ganzen Schule!«

Er hatte laut genug gesprochen, sodass Hanna und Leonie ihn hören konnten.

Leonie fuhr herum und schleuderte ihm entgegen:

»Nik, das wird dir noch leidtun!« Und zu dem Neuen gewandt meinte sie: »Lass dich bloß nicht mit dem ein. Der ist der größte Angeber von hier bis Bagdad!«

Der Neue sah unsicher zu Niklas hin. Niklas antwortete: »Deine Warnung, liebe Leo, nutzt ihm leider nichts. Die Landmann hat mich gerade verdonnert, mit ihm in der nächsten Zeit Mathe nachzulernen. Er ist also auf meine Nähe mehr angewiesen als auf deine!« Leonie zog Niklas eine Fratze. Dann hakte sie Hanna unter und zog mit ihr davon. Das enttäuschte Publikum ließ die Handys in die Hosentaschen gleiten und löste sich auf.

Nach wenigen Metern hatte Leonie sich bereits wieder gefangen. Völlig entrückt betrachtete sie das Foto auf ihrem Handy. »Ich hab ihn, Hanna. Schau doch! Ich hab ihn. Frederik heißt er also. Freddy. Na ja, klingt ja fast wie Harry.«

Am Nachmittag gegen halb vier sprang Leonie die Stufen zu Mettners Wohnung im 3. Stockwerk hinauf. Sie musste nach dem Klingeln eine Weile warten, bis ihr endlich geöffnet wurde. Niklas stand vor ihr, barfuß, nur mit einer ausgeleierten Jogginghose bekleidet.

»Was willst du denn?«, brummte er. Leonie ließ sich von seiner Laune nicht stören und lächelte ihn ungewohnt freundlich an: »Darf ich reinkommen?« Seine Antwort erübrigte sich, weil sie bereits einen Schritt an ihm vorbei in den Flur der Wohnung getan hatte. Er war ihr ausgewichen, als gehe von ihr eine gefährliche Strahlung aus. »Was soll das?« Leonie war inzwischen vollständig in die Wohnung eingetreten und Niklas ließ resigniert die Eingangstür ins Schloss fallen. »Siehst du nicht, dass du störst?«, fragte er. Leonies Blicke glitten über eine kleine Hügellandschaft aus wohl sortierten Wäschebergen, die sich über den Flur bis zur Küchentür erstreckte. »Was machst du da?«, fragte sie erstaunt.

»Siehst du doch! Wäsche waschen!«, antwortete er patzig. Leonie grinste. Allmählich wurde ihr klar, warum er in so düsterer Stimmung war. Zum einen bestimmt wegen dieser niederen Arbeit, die vermutlich seine Mutter ihm aufgetragen hatte, zum anderen aber auch deshalb, weil er bei dieser uncoolen, unmännlichen Tätigkeit nicht auch noch Zuschauer brauchte und erst recht nicht Leonie. »Also, sag schon, was willst du?«, drängelte er und baute sich vor ihr in seiner ganzen Größe auf. Leonie musterte lächelnd seinen unbekleideten Oberkörper. Gerne hätte sie jetzt noch eine provozierende Bemerkung zu seiner Tätigkeit als »Waschfrau-oben-ohne« gemacht. Doch sie beherrschte sich, denn in ihrem Kopf stand längst ein anderer Plan, der es erforderte, dass Niklas ihr wohlgesonnen blieb und sie noch ein Weilchen länger in der Wohnung duldete. »Wusste noch gar nicht, dass du so einen Wahnsinnsbody hast, Junge. Gehst du ins Studio?« Niklas Falten über der Stirn glätteten sich ein wenig. »Nee, ich spiel doch Basketball, dreimal die Woche Training, am Wochenende Spiel. Da brauch ich kein Studio.« »Klar, stimmt«, bestätigte Leonie. »Und gewachsen bist du auch schon wieder!« »1,91m«, bestätigte Niklas mit leichtem Stolz in der Stimme. Leonie grinste zufrieden. »1,91 - und das mit 16?« »16-einhalb«, korrigierte Niklas. Seine Gesichtszüge waren jetzt glatt, und er schaute Leonie nachdenklich in die Augen. »Du bist ja wohl nicht gekommen, um meine Maße zu erfahren. Oder? Also fang an, was willst du?« »Dir ein paar Infos geben, die, glaub ich, ganz wichtig für dich sind.«

»Aha, seit wann weißt du, was wichtig für mich ist? Was soll das schon sein?«

Niklas hatte sich an ihr vorbeigedrängelt und sich mit umständlichen Bewegungen in der engen Einbauküche vor die geöffnete Waschmaschine gehockt, die er jetzt mit einem Berg Jeanshosen befüllte.

»Deine Mutter war neulich bei meiner zum Kaffee«, erklärte Leonie.

»Und? Ist ja nicht verboten!«

»Ich konnte alles mithören. Sie hat ganz schön abgelästert über dich.«

»Marianne? Über mich?«

»Ja, deine liebe Mama über dich, war nicht gerade nett. Sie meint, sie käme nicht mehr zurecht mit dir. Ständig gäbe es Streit wegen Haushalt und deiner Unordnung. Auch würdest du dich mit ihrem Neuen nicht verstehen, wie hieß er noch gleich?«

»Pablo«, antwortete Niklas verächtlich. »Sie ist sauer, weil ich ihn Pappklo nenne.«

Leonie kicherte. »Bist du eifersüchtig?«

»Blödsinn«, brummte Niklas und knallte das Bullauge der Waschmaschine zu.

»Sie schleppt immer wieder nur Typen an, die einen leichten Schatten haben. Dieser Pablo stinkt wie ein Parfumladen, ist nur in gebügelten Hemden und Anzug unterwegs, fährt ein dickes Auto und ist Immobilienmakler. Marianne schwärmt davon, dass er uns bald eine Superwohnung in der Vorstadt besorgen will. Penthouse. Ich wär´ dann fast eine Stunde in die Schule unterwegs. Ich will das nicht. Ich will hierbleiben.«

»Sie sucht ein Internat für dich, hat sie gesagt.«

»Waaas?« Niklas sprang auf. »Wann hat sie das gesagt?«

Leonie war erschrocken zusammengefahren. »Na, als sie bei uns war«, bestätigte sie leise.

»Wann war sie bei euch?«

»Weiß nicht mehr so genau. Als du im Sommertrainingscamp warst.«

»Das ist drei Wochen her!«, rief er. Leonie biss sich auf die Lippen und überlegte verzweifelt, wie sie die Wirkung ihrer Worte abmildern könnte. Niklas war kreidebleich. Er lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und umfasste die Kante rechts und links von sich so fest, dass die Knöchel der Finger weiß hervortraten. Er starrte zum Fenster hinaus. »Wieso rückst du dumme Tusse dann erst jetzt damit heraus?«, zischte er.

Leonie schluckte und suchte nach einer Antwort. »Ist mir irgendwie erst heute wieder eingefallen«, sagte sie kleinlaut.

»Na super, heute fällt dir das einfach so wieder ein. Is´ ja nicht wichtig. Is´ ja bloß mein Leben und nich´ deins, das gerade mal so ein bisschen vor die Hunde geht.«

»Vielleicht hat sie das ja auch nur so in ihrem Ärger gesagt und inzwischen längst wieder vergessen«, versuchte Leonie einzulenken.

»Nee, nee, hat sie nich´«, wehrte Niklas ab und richtete seinen Blick wieder auf Leonie, die in der Küchentür lehnte. Seine Augen waren glasig. »Ich hatte mir eh schon so was gedacht, weil in letzter Zeit bei der Post laufend Prospekte von Landschulheimen und so dabei sind. Die hat das ernsthaft vor. Will mich einfach zur weiteren Erziehung outsourcen. Garantiert steckt Pappklo dahinter. Scheiße! Nur noch anderthalb Jahre und sie könnte das nicht mehr bestimmen.«

»Soll ich mal meine Mutter fragen, ob sie Marianne das ausreden kann? Meine Mutter findet Internate nämlich echt bescheuert. Und mein Vater war früher sogar mal kurzzeitig auf einem und fand´s auch nicht grad berauschend.«

Niklas zuckte mit den Schultern. »Wenn sie sich mal was in den Kopf gesetzt hat, ist sie schwer davon abzubringen.« Er holte Luft, um noch...


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Kritik
"Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, in Leonies Rolle zu schlüpfen und mich auf die Suche nach ihrer Erinnerung und den Mörder zu begeben."mehr

Autor

Doris Bezler schreibt seit vielen Jahren für Jugendliche und Erwachsene, am liebsten Psychothriller. Die Autorin ist Lehrerin und stellvertretende Schulleiterin einer großen Gesamtschule und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie lebt mit Mann und Hund in Bad Soden im Taunus.
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