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Schattenherz

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am30.04.2012
Nach 'Elfenjagt' der dritte Roman in James Barclays 'Legenden des Raben'
Ein neues actionreiches Abenteuer um die Gefährten eines magischen Bundes, die selbst in aussichtsloser Lage den Kampf gegen das Böse aufnehmen: Der uralte Konflikt zwischen den magischen Kollegien erreicht seinen Höhepunkt. Eine brüchige Allianz soll nun verhindern, dass Xetesk die absolute Macht über die Magie an sich reißt. Als ein Krieg ausbricht, gerät der Rabe zwischen die Fronten ...


James Barclay wurde 1965 in Suffolk geboren. Er begeisterte er sich früh für Fantasy-Literatur und begann bereits mit dreizehn Jahren, die ersten eigenen Geschichten zu schreiben. Nach seinem Abschluss in Kommunikationswissenschaften besuchte Barclay eine Schauspielschule in London, entschied sich dann aber gegen eine Bühnenkarriere. Seit dem sensationellen Erfolg seiner 'Chroniken des Raben' konzentriert er sich ganz auf das Schreiben. James Barclay lebt mit seiner Lebensgefährtin in Barnes, England.
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Produkt

KlappentextNach 'Elfenjagt' der dritte Roman in James Barclays 'Legenden des Raben'
Ein neues actionreiches Abenteuer um die Gefährten eines magischen Bundes, die selbst in aussichtsloser Lage den Kampf gegen das Böse aufnehmen: Der uralte Konflikt zwischen den magischen Kollegien erreicht seinen Höhepunkt. Eine brüchige Allianz soll nun verhindern, dass Xetesk die absolute Macht über die Magie an sich reißt. Als ein Krieg ausbricht, gerät der Rabe zwischen die Fronten ...


James Barclay wurde 1965 in Suffolk geboren. Er begeisterte er sich früh für Fantasy-Literatur und begann bereits mit dreizehn Jahren, die ersten eigenen Geschichten zu schreiben. Nach seinem Abschluss in Kommunikationswissenschaften besuchte Barclay eine Schauspielschule in London, entschied sich dann aber gegen eine Bühnenkarriere. Seit dem sensationellen Erfolg seiner 'Chroniken des Raben' konzentriert er sich ganz auf das Schreiben. James Barclay lebt mit seiner Lebensgefährtin in Barnes, England.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641087050
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum30.04.2012
Reihen-Nr.3
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1481 Kbytes
Artikel-Nr.1131930
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Zweites Kapitel

Niemand brach das Schweigen, das sich über das größtenteils wieder aufgebaute Kolleg von Julatsa gesenkt hatte. Niemand wagte etwas zu sagen, weil niemand die Ängste aussprechen wollte, die alle spürten.

Es hatte sie jedoch alle tief getroffen, es hatte ihnen den Atem verschlagen und die Kräfte geraubt. Schweigend hatten sie sich am Loch in der Mitte des Kollegs versammelt. Hier ruhte das Einzige, was sie nicht in Ordnung bringen konnten, weil sie nicht genug waren, und es war das Einzige, was sie jetzt wirklich brauchten, weil das Kolleg sonst nicht wieder als magisches Gebilde auferstehen konnte.

Das Herz.

Es war begraben worden, um seiner Zerstörung durch die Wesmen zuvorzukommen, und es würde unzugänglich bleiben, bis sich genügend Julatsaner versammelten, um es zu bergen und wieder zum Schlagen zu bringen, damit es das Kolleg mit neuem Leben erfüllte.

Sie hatten angenommen, das Herz würde, nachdem es begraben worden war, einfach schlafen, bis es wieder heraufgeholt wurde, doch dies traf nicht zu. Diese Furcht war es, die sie alle - so wenige sie auch waren - am zackigen Kraterrand zusammengeführt hatte. Dreihundert Fuß tief und von undurchdringlicher Schwärze bedeckt, lag dort unten das Herz.

Als die Magier es begraben hatten, war der Turm eingestürzt, den das Kolleg über ihm errichtet hatte. Dabei waren auch die tapferen Seelen verschüttet worden, die sich aufgeopfert hatten, um das Kolleg vor der endgültigen Zerstörung zu retten. Dieses Begräbnis rückgängig zu machen, war äußerst schwierig und überstieg die Kräfte der vierzig Magier, die sich am Krater versammelt hatten.

Pheone nagte an der Unterlippe und versuchte verzweifelt, sich ein paar hoffnungsvolle Worte einfallen zu lassen, um die anderen aufzumuntern, doch ihr Herz war schwer, und das Loch vor ihr war tief. Sie hatten sich an den Glauben geklammert, das Herz liege zwar im Schlaf, halte aber immer noch ihre Magie lebendig. Sie waren überzeugt gewesen, eines Tages, so lange es auch dauern mochte, ihrem Kolleg den früheren Glanz zurückgeben zu können. Diese Hoffnung war dahin.

»Es stirbt, nicht wahr?«, sagte Pheone, und ihre Stimme trug weit im stillen Hof. Niemand antwortete ihr, doch das Scharren der Füße verriet ihr, dass alle sie gehört hatten.

Was, um alles in der Welt, sollte sie nur tun? Alle hatten sich an sie gewandt, nachdem Ilkar vor drei Jahreszeiten mit dem Raben aufgebrochen war. Sie erwarteten von ihr, dass sie fortsetzte, was er begonnen hatte. Als ob das so einfach wäre.

Bei den Göttern, sie vermisste ihn. Seine Kraft, seine Berührungen, seine Küsse. Kein Tag verging, an dem sie nicht zum Tor blickte und wünschte, er möge hindurchreiten. Er wüsste, was zu tun war und wo man die Magier finden konnte, die man brauchte, um das Herz zu bergen, ehe es zu spät war. Vielleicht würde er bald kommen. Doch die Neuigkeiten trafen nur spärlich ein, da nicht viele Julatsaner mit dem Kolleg in Verbindung standen, und sie hatte seit mehr als einer Jahreszeit überhaupt nichts mehr von ihm gehört. Jeder Tag ohne Nachricht ließ ihren Glauben ein wenig brüchiger werden.

»Das ist nicht möglich«, sagte Lempaar schließlich. Er war der älteste Elfenmagier unter ihnen und von der Krankheit verschont geblieben, die ein Zehntel seines Volks und ein Fünftel der ohnehin schon kleinen Schar von Magiern dahingerafft hatte. Allmählich drangen die Nachrichten zu ihnen durch, dass die Seuche auf beiden Kontinenten zehntausende Elfen dahingerafft hatte, um ebenso plötzlich wieder abzuebben.

»Wir haben es alle gespürt, Lempaar«, sagte Pheone. »Wir wissen, was es zu bedeuten hat.«

Es hatte nicht sehr lange gedauert. In jedem Magier hatte sich ein Abgrund aufgetan und einen Ausblick auf ein Leben ohne Mana eröffnet. Es war schrecklich. Eine furchtbare, unergründliche Leere, ein unheilbarer Verlust.

Pheone ließ den Blick langsam über die Versammlung wandern. Alle bemühten sich, genau wie sie selbst, das Offensichtliche zu verdrängen. Die offiziellen Lehren waren unmissverständlich gewesen. Das Herz, so hieß es, war das Zentrum der julatsanischen Macht, stellte aber für sich genommen kein Portal zwischen den Magiern und dem Mana dar. Sein Verlust wäre ein schrecklicher Schlag, doch es wäre nicht das Ende der julatsanischen Magie; sie würde danach nur schwieriger werden.

So verkündeten es die Lehren.

»Aber sie haben sich geirrt«, flüsterte Pheone.

»Wer?«, wollte Lempaar wissen.

»Alle, die uns jemals etwas über das Wesen der julatsanischen Magie gelehrt haben.«

Alle sahen sie jetzt an und warteten darauf, dass sie entschied, was als Nächstes zu tun sei. Sie hätte es komisch gefunden, hätten sie nicht vor einer Katastrophe gestanden. Sie war nie gewählt worden, sondern hatte, genau wie Ilkar, nur deshalb eine Führungsrolle übernommen, weil sie gut organisieren konnte. Es war leicht gewesen, solange sie noch viel Arbeit gehabt hatten. Doch inzwischen waren die Bauarbeiten und Reparaturen bis auf den Turm abgeschlossen, und sie mussten sich einer Zukunft stellen, in der löchrige Dächer und wacklige Bauten unbedeutende Nebensächlichkeiten darstellten. Jetzt mussten sie sich damit abfinden, dass sie ihre Fähigkeit verloren, auf das Mana-Spektrum einzuwirken. Julatsa starb.

»Wir müssen jetzt scharf nachdenken«, sagte Pheone und versuchte, ihre Gedanken halbwegs zu ordnen. »Es gibt einige Dinge, die wir tun können, und wir dürfen es uns nicht erlauben, jetzt aufzugeben. Nicht nach allem, was wir bisher schon erreicht haben. Lempaar, könntest du so viele Leute wie möglich mitnehmen und die Texte, die wir noch haben, auf Hinweise durchgehen, die uns zu verstehen helfen, was jetzt im Herzen vor sich geht? Vielleicht können wir ... ich weiß nicht, vielleicht können wir es in gewisser Weise nähren oder wieder beleben. Irgendetwas, um sein Leben zu verlängern, falls das Problem wirklich im Herzen liegt.

Buraad, Massentii, Tegereen, wir brauchen einen Plan, wie wir am besten unseren Hilferuf aussenden. Alle julatsanischen Magier müssen dies gefühlt haben. Sie alle müssen herkommen und uns helfen, das Herz zu bergen.«

»Wir brauchen so viele«, wandte jemand auf der anderen Seite des Kraters ein.

»Dann sollten wir sie lieber sofort zu uns rufen«, erwiderte Pheone.

»Warum glaubst du, dass wir dieses Mal mehr Erfolg haben als beim letzten Mal? Wir haben schon einmal um Hilfe gebeten, wie du weißt. Nur wenige sind dem Ruf gefolgt. Und jetzt tobt da draußen ein Krieg.« Es war wieder derselbe Magier, der zum Ausdruck brachte, was sie alle empfanden. Sie waren ausgelaugt und hoffnungslos.

»Ich weiß. Aber wir müssen einfach Erfolg haben. Und der Krieg hat einige Elfen von Calaius hierher verschlagen, auch wenn die Götter allein den Grund dafür wissen. Sie wurden alle in Julatsa ausgebildet, und wir müssen ihnen erklären, was auf dem Spiel steht. Welche anderen Möglichkeiten haben wir denn, außer es immer wieder zu versuchen? Die Alternativen sind unvorstellbar.

Hört zu, wir müssen jetzt stark sein und zusammenhalten. Jeder, der nicht in der Bibliothek hilft, soll das Mana-Spektrum erkunden. Wir müssen herausfinden, was passiert, wenn wir jetzt einen Spruch wirken. Könnt ihr die Sprüche so leicht wie vorher formen? Erkundet alles, aber seid vorsichtig. Wir können es uns nicht erlauben, noch jemanden durch einen Rückschlag zu verlieren. Seid ihr alle bereit?«

Schweigen.

»Also gut, dann lasst uns beginnen. Am Abend reden wir weiter.«

 


Tessaya, der Lord der Paleon-Stämme der Wesmen, blickte auf die Knospen hinab, die vor seinem Füßen aus dem Boden brachen, und lächelte unwillkürlich. Das ganze Dorf summte vor Leben, die Einwohner schöpften Wasser aus dem Brunnen, die Bauern wetzten ihr Werkzeug und waren für die Aussaat bereit, die Häuser waren mit sauberem Stroh gedeckt und verstärkt. Ein frischer Geruch lag in der Luft, der Geruch von neuem Leben. Es war der Geruch der Hoffnung, und Hoffung war etwas, das sein Volk dringend brauchte.

In den sechs Jahren nach dem Krieg, in dem so viele Männer gefallen waren, hatten die Todfeinde im Osten immer neues Elend gesandt, um die Wesmen zu quälen, obwohl sie schon am Boden lagen. Tessaya war es vorgekommen, als habe es seit Menschengedenken keine solchen Unwetter mehr gegeben. Die Schamanen hatten jedoch Magie in Stürmen, Regenfällen und in den Blitzen gewittert, die den Boden versengten, und auch in der Erde selbst, die sich aufbäumte und die Menschen verschlang.

Tag um Tag wurden sie heimgesucht, und als die Stürme nachließen, wurden sie von der heißen Sonne verbrannt. Die Felder standen unter Wasser oder verdorrten, das Vieh vermehrte sich nicht, und als der Winter kam, ließ zwar das Toben der Elemente nach, doch es war klar, dass viele sterben mussten.

Tief im Kernland hatte Tessaya sich verschanzt, er hatte die noch lebenden Lords zu sich gerufen und darum gebeten, alles zusammenzuwerfen, was sie noch besaßen. Wenn dies tatsächlich das Werk der Magier im Osten war, dann verfolgten sie offensichtlich das Ziel, die Wesmen endgültig auszulöschen. Nur wenn die Wesmen zusammenhielten, konnten sie überleben und wieder erstarken.

Die Lords hatten auf ihn gehört. Tessaya war der Älteste unter ihnen, und er hatte zwei Jahrzehnte lang alle Kriege mit dem Osten und alle Stammesfehden überlebt. Er allein hatte die Stämme zu einer Streitmacht sammeln können, die stark genug gewesen war, um den Osten anzugreifen. Die Lords, viele von ihnen jung und ängstlich, glaubten, er könne es noch einmal tun.

Im Winter hatten sie darben müssen. Holz hatten sie genug gehabt, aber...

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Kritik
Kraftvoll, spannend und mit unvergesslichen Charakteren - James Barclay schreibt Bücher, die man immer wieder lesen will!mehr

Autor

James Barclay wurde 1965 in Suffolk geboren. Er begeisterte er sich früh für Fantasy-Literatur und begann bereits mit dreizehn Jahren, die ersten eigenen Geschichten zu schreiben. Nach seinem Abschluss in Kommunikationswissenschaften besuchte Barclay eine Schauspielschule in London, entschied sich dann aber gegen eine Bühnenkarriere. Seit dem sensationellen Erfolg seiner "Chroniken des Raben" konzentriert er sich ganz auf das Schreiben. James Barclay lebt mit seiner Lebensgefährtin in Barnes, England.