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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am30.10.2012
Die Zauberer der Unsichtbaren Universität haben sich bereits vielen Herausforderungen stellen müssen, einem Fußballspiel allerdings noch nie. Bis der neue Traditionsbeauftragte Ponder Stibbons eine erschreckende Entdeckung macht: Wenn die Zauberer nicht sofort eine Fußballmannschaft gründen, verlieren sie den Anspruch auf eine üppige Geldspende. Es hilft alles nichts: Elf Sportsfreunde müssen her. Doch als endlich das große Spiel ansteht, geht es schon lange nicht mehr nur um Fußball ...

Terry Pratchett, geboren 1948, schrieb 1983 seinen ersten Scheibenwelt-Roman - ein großer Schritt auf seinem Weg, einer der erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt zu werden. Von Pratchetts Romanen wurden weltweit 85 Millionen Exemplare verkauft, seine Werke sind in 40 Sprachen übersetzt. Für seine Verdienste um die englische Literatur verlieh ihm Queen Elizabeth sogar die Ritterwürde. Terry Pratchett starb am 12.3.2015 im Alter von 66 Jahren.
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Verfügbare Formate
HörbuchCD-ROM
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDie Zauberer der Unsichtbaren Universität haben sich bereits vielen Herausforderungen stellen müssen, einem Fußballspiel allerdings noch nie. Bis der neue Traditionsbeauftragte Ponder Stibbons eine erschreckende Entdeckung macht: Wenn die Zauberer nicht sofort eine Fußballmannschaft gründen, verlieren sie den Anspruch auf eine üppige Geldspende. Es hilft alles nichts: Elf Sportsfreunde müssen her. Doch als endlich das große Spiel ansteht, geht es schon lange nicht mehr nur um Fußball ...

Terry Pratchett, geboren 1948, schrieb 1983 seinen ersten Scheibenwelt-Roman - ein großer Schritt auf seinem Weg, einer der erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt zu werden. Von Pratchetts Romanen wurden weltweit 85 Millionen Exemplare verkauft, seine Werke sind in 40 Sprachen übersetzt. Für seine Verdienste um die englische Literatur verlieh ihm Queen Elizabeth sogar die Ritterwürde. Terry Pratchett starb am 12.3.2015 im Alter von 66 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641097325
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum30.10.2012
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2501 Kbytes
Artikel-Nr.1217079
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Was hatten die Zauberer bloß beim Spiel zu suchen? Und worüber hatten sie sich Notizen gemacht? Ziemlich rätselhaft, das Ganze.

Inzwischen befanden sich beide Frauen in einer Welt aus Pasteten. Wenn Juliet sich auf eine sich ständig wiederholende Aufgabe konzentrierte, konnte sie durchaus gut arbeiten, und sie verfügte über eine Genauigkeit, die man oft bei Leuten findet, die nicht besonders viel auf dem Kasten haben. Gelegentlich schniefte sie, was nicht sehr schön ist, wenn man gerade Pasteten füllt. Womöglich dachte sie an Trev und versetzte ihn in ihrem hübschen, aber nicht sonderlich beschäftigten Köpfchen in einen jener glitzernden Träume, wie sie in Ba-babbel und anderem Mist verkauft wurden, wo man, um berühmt zu werden, nichts anderes als »man selbst« sein musste. Ha! Wohingegen Glenda immer schon gewusst hatte, was sie wollte. Sie arbeitete viele, schlecht bezahlte Stunden, um es zu bekommen und - bitteschön: ihre eigene Küche und dazu mehr oder weniger Befehlsgewalt... über Pasteten! Noch vor einer Sekunde hast du dir vorgestellt, wie du einen Menschen zu Pasteten verarbeitest!

Warum bist du immer so wütend? Was ist schiefgelaufen? Ich kann dir sagen, was schiefgelaufen ist! Als du dort angekommen bist, gab es dort kein Dort. Du wolltest in einer offenen Kutsche durch Quirm fahren, während ein netter junger Mann Champagner aus deinem Pantoffel trinkt, aber das hast du nie getan, weil die dort in Quirm irgendwie sehr seltsam drauf waren, und dem Wasser konnte man auch nicht trauen, und wie sollte das mit dem Champagner eigentlich funktionieren? Lief der nicht raus? Was würde passieren, wenn dir deine Zehen wieder Probleme machten...? Also hast du es nie getan. Und du wirst es auch nie tun.

»Ich habe nie gesagt, dass Trev ein schlechter Kerl ist«, sagte sie laut. »Kein Gentleman, klar, und er braucht ab und zu mal einen Klaps, um sich ein paar Manieren anzugewöhnen, und er nimmt das Leben viel zu sehr auf die leichte Schulter, aber er könnte etwas aus sich machen, wenn er irgendwann vielleicht mal ein richtiges Ziel vor Augen hätte.«

Juliet schien ihr nicht zuzuhören, aber das wusste man nie so genau.

»Es liegt am Fußball. Ihr steht auf verschiedenen Seiten. Das geht nie gut«, schloss Glenda.

»Und wenn ich ganz einfach für die Dösel bin?«

Noch gestern hätte sich das wie ein Sakrileg angehört; heute stellte es nur noch ein gewaltiges Problem dar.

»Zum einen würde dein Vater nie wieder ein Wort mit dir reden. Und deine Brüder auch nicht.«

»Die haben sowieso keine Ahnung und fragen immer nur, wann das Essen endlich fertig is. Weißte, heute hab ich den Ball zum ersten Mal von ganz nah gesehen! Und weißte was? Es war´s nich mal wert. He, und morgen is im Shissa ´ne Modenschau. Sollen wir hin?«

»Shissa? Hab ich noch nichts von gehört«, schnaubte Glenda.

»Das is´n Zwergenladen.«

»Kommt schon eher hin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Menschen irgendetwas so nennen. Man müsste ja Angst haben, gleich dem ersten Druckfehler zum Opfer zu fallen.«

»Wir können doch hin. Das is bestimmt toll.« Juliet wedelte mit einer zerlesenen Ausgabe von Ba-babbel. »Und diese neue MikroKette soll richtig gut und schön weich sein und nicht mal scheuern, steht hier drin, und dann sollen auch Helme mit Hörnern dran wiederkommen, nachdem sie so lange in der Versen... kung verschwunden waren. Wo is´n das? Außerdem ist morgen noch dieses Matti... Matti... nee.«

»Aber wir gehören nicht zu den Frauen, die zu Modenschauen gehen, Jules.«

»Du nicht. Aber warum ich nicht?«

»Also, weil... tja, ich wüsste schon mal nicht, was ich dazu anziehen soll.« Glenda verzweifelte allmählich.

»Deshalb sollst du ja zu Modenschauen gehen«, erwiderte Juliet blasiert.

Glenda machte den Mund auf und wollte ihr eine gepfefferte Antwort geben, dann dachte sie: Es hat nichts mit Jungs zu tun und nichts mit Fußball. Es ist sicher.

»Na schön. Vielleicht ist es ja ganz nett. Hör mal, heute Abend haben wir ordentlich was weggearbeitet. Jetzt bringe ich dich nach Hause, erledige meine Sachen und komme wieder her. Dein Vater macht sich bestimmt schon Sorgen.«

»Der ist bestimmt in der Kneipe«, sagte Juliet, womit sie höchstwahrscheinlich recht hatte.

Sie brauchte ein bisschen Zeit für sich, musste mal die Füße hochlegen. Der Tag war nicht nur lang, sondern auch voll gewesen, und sie brauchte etwas Zeit, damit sich alles setzen konnte.

»Wir nehmen uns einen Sessel, wie findest du das?«

»Die sind viel zu teuer!«

»Aber wir sind nur einmal jung, das ist meine Meinung.«

»Das hab ich noch nie von dir gehört.«

Vor der Universität warteten mehrere Trollsessel. Sie kosteten einen satten Fünfer pro Fahrt, aber die Sessel in den Gestellen, die den Trägern um den Nacken geschnallt waren, waren viel bequemer als die Bretter in den Bussen. Mit dem Trollsessel anzukommen war natürlich übertrieben schick; überall bewegten sich die Vorhänge und wurden die Lippen gespitzt. Das war das Merkwürdige an der Straße: Wenn man dort geboren war, passte es den Leuten überhaupt nicht, wenn man anfing, nicht mehr dazuzugehören. Oma hatte dazu immer »Das gehört sich nicht für unsereinen« gesagt. Damit ließ man seinesgleichen fallen, sozusagen.

Sie schloss Juliets Tür auf, weil das Mädchen immer so lange am Schloss herumfuhrwerkte, und wartete, bis sie die Tür wieder hinter sich zugemacht hatte.

Erst dann sperrte sie ihre eigene Haustür auf, die genauso fleckig und abgeblättert war wie die nebenan. Sie hatte die Jacke noch nicht ganz ausgezogen, als jemand gegen das verwitterte Holz hämmerte. Glenda riss die Tür wieder auf. Draußen stand Herr Stollop, Juliets Vater. Eine Faust hielt er noch erhoben, und rings um ihn herum rieselten kleine Farbflocken zu Boden.

»Hab dich reinkommen gehört, Glendy«, sagte er. »Kannste mir ma sagen, was das is?«

Seine andere riesige Hand streckte ihr einen steifen, cremefarbenen Briefumschlag entgegen. Von der Sorte sah man nicht viele in Tolle Schwestern.

»Das ist ein Brief«, antwortete Glenda.

Der Mann hielt ihn ihr unter die Nase, und jetzt sah sie den großen Buchstaben V auf der gefürchteten Regierungsbriefmarke, die bei all jenen, die noch Steuern zu zahlen hatten, Angst und Verzagen verbreitete.

»Seine Lordschaft hat mir geschrieben!«, sagte Herr Stollop gepeinigt. »Warum setzt er sich hin und schreibt mir´n Brief? Ich hab doch nix verbrochen!«

»Haben Sie schon mal dran gedacht, ihn aufzumachen?«, fragte Glenda. »Mit dieser Methode kriegt man im Allgemeinen raus, was in einem Brief drinsteht.«

Wieder einer dieser flehenden Blicke. In Tolle Schwestern gehörten Lesen und Schreiben zu den verweichlichten Verrichtungen, die man zu Hause erledigte und am besten den Frauen überließ. Echte Arbeit erforderte einen breiten Rücken, starke Arme und schwielige Hände. Herr Stollop entsprach absolut diesen Anforderungen. Er war Mannschaftsführer der Schwestern und hatte in einem Spiel drei Männern jeweils ein Ohr abgebissen. Glenda seufzte, nahm ihm den Brief aus der Hand, die, wie sie dabei feststellte, leicht zitterte, und schlitzte ihn mit dem Daumennagel auf.

»Hier steht: Sehr geehrter Herr Stollop«, sagte sie, und der Mann zuckte zusammen. »Ja, damit müssten Sie gemeint sein.«

»Steht da irgendwas wegen Steuern oder so?«, fragte er.

»Davon sehe ich nichts. Hier steht nur: Ich würde mich sehr freuen, Sie bei einem Festessen als Gast begrüßen zu dürfen, das ich am Mittwochabend um acht Uhr in der Unsichtbaren Universität zu geben gedenke, um die Zukunft des berühmten Spieles Tritt-den-Ball zu besprechen. Für Ihr Erscheinen als Mannschaftskapitän der Tollen Schwestern wäre ich überaus dankbar. «

»Warum denn ausgerechnet ich?«, fragte Stollop.

»Hier steht, weil Sie der Mannschaftskapitän sind.«

»Schon, aber warum ich?«

»Vielleicht hat er alle Mannschaftskapitäne eingeladen«, spekulierte Glenda. »Sie könnten ja einen von Ihren Leuten mit einem weißen Schal rumschicken und mal nachfragen lassen, oder?«

»Schon, aber angenommen, ich bin der Einzige«, sagte Stollop wieder, fest entschlossen, das Entsetzen bis zur bitteren Neige auszuloten.

Glenda hatte eine kluge Idee. »Dann, Herr Stollop, würde es ganz so aussehen, als sei der Kapitän der Tollen Schwestern der Einzige, der wichtig genug ist, um mit dem Regenten selbst über die Zukunft des Fußballs zu diskutieren.«

Stollop drückte nur deswegen die Brust nicht heraus, weil er sie ständig herausgedrückt hatte, aber mit einer geschickten Anspannung der Muskeln konnte er den Effekt noch ein bisschen verstärken. »Ha, das hat er ganz richtig erkannt!«, brüllte er.

Glenda seufzte innerlich. Der Mann war stark, aber seine Muskeln verwandelten sich bereits in Fett. Sie wusste, dass ihm seine Knie wehtaten. Sie wusste, dass er in letzter Zeit ziemlich rasch außer Atem kam, und wenn er mit etwas konfrontiert wurde, das er weder umrempeln, niederboxen noch wegtreten konnte, war Herr Stollop eine ziemliche Niete. Die herabhängenden Hände ballten und öffneten sich in dem Versuch, das Denken für ihn zu übernehmen.

»Was soll das alles?«

»Ich habe keine Ahnung, Herr Stollop.«

Er verlagerte das Gewicht. »Es hat doch nix mit dem Dösel zu tun, der heute was abgekriegt...

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Autor

Terry Pratchett, geboren 1948, schrieb 1983 seinen ersten Scheibenwelt-Roman - ein großer Schritt auf seinem Weg, einer der erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt zu werden. Von Pratchetts Romanen wurden weltweit 85 Millionen Exemplare verkauft, seine Werke sind in 40 Sprachen übersetzt. Für seine Verdienste um die englische Literatur verlieh ihm Queen Elizabeth sogar die Ritterwürde. Terry Pratchett starb am 12.3.2015 im Alter von 66 Jahren.