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Manon Lescaut

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am23.09.2013
Die bewegende Geschichte einer bedingungslosen Leidenschaft
Rätselhafte, schillernde Manon Lescaut - ist sie die bedingungslos Liebende, als die sie selbst sich darstellt, oder doch nur ein Fähnchen im Sturmwind ihrer Begierden? Seit Jahrhunderten beschäftigt diese unwiderstehliche Femme fatale die Fantasie von Männern und Frauen. «Ich muss verrückt sein, Manon, aber ich liebe dich.» (Serge Gainsbourg)
Die verführerische Manon Lescaut soll von ihren Eltern ins Kloster geschickt werden, da kreuzt der junge Chevalier des Grieux ihren Weg. Er verfällt ihr sofort und lässt alle Pläne fahren. Mit seiner blinden Leidenschaft für die abgöttisch Geliebte brüskiert er Kirche und Konventionen. Die wilde Ehe gewinnt eine flirrende Dynamik, aufmerksam beäugt von der geschmähten Gesellschaft. Denn die beiden - privilegiert, aber geächtet - kennen nur Freund oder Feind. Und diejenigen, die sich kaufen lassen von ihrem ergaunerten Geld. Doch beim dramatischen Finale in der Neuen Welt können auch das Gold, Manons Liebreiz und des Grieux' blaues Blut die Heldin nicht retten.
Der Benediktinermönch Abbé Prévost (1697-1763), selbst kein Kind von Traurigkeit, schuf mit seinem Roman eine der furiosesten Frauengestalten, die zu zahllosen Bearbeitungen in Literatur, Musik und Film inspirierte. 'Ihr Name ist zur Chiffre geworden, ihre Anziehungskraft scheint ungebrochen', schreibt Kristina Maidt-Zinke in ihrem Nachwort. 'Die spannendsten Abenteuer jedoch erlebt man mit ihr noch immer, wenn man ihre Geschichte liest.' Die vorliegende Neuübersetzung veranschaulicht Abbé Prévosts Rolle als Wegbereiter für die romantische Empfindsamkeit.
Zum 250. Todestag von Abbé Prévost am 23. November 2013
Neuübersetzung
Der Urtext zahlloser Bearbeitungen: von Puccini bis Gainsbourg
«Was vergießt man nicht für heiße Tränen bei der Lektüre dieses ergötzlichen Werks!» Marquis de Sade


Abbé Prévost (1697- 1763) floh als Benediktiner-Novize vor einem Haftbefehl nach England und Holland. In Utrecht lernte er die Kurtisane Lenki Eckhardt kennen - ihre gemeinsame Zeit weist viele Parallelen zu «Manon Lescaut» auf. 1735 kehrte Prévost heimlich nach Frankreich zurück, später wurde er Hauspfarrer des Fürsten von Conti und dessen Protégé.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR24,90
BuchKartoniert, Paperback
EUR19,90
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR19,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR7,99

Produkt

KlappentextDie bewegende Geschichte einer bedingungslosen Leidenschaft
Rätselhafte, schillernde Manon Lescaut - ist sie die bedingungslos Liebende, als die sie selbst sich darstellt, oder doch nur ein Fähnchen im Sturmwind ihrer Begierden? Seit Jahrhunderten beschäftigt diese unwiderstehliche Femme fatale die Fantasie von Männern und Frauen. «Ich muss verrückt sein, Manon, aber ich liebe dich.» (Serge Gainsbourg)
Die verführerische Manon Lescaut soll von ihren Eltern ins Kloster geschickt werden, da kreuzt der junge Chevalier des Grieux ihren Weg. Er verfällt ihr sofort und lässt alle Pläne fahren. Mit seiner blinden Leidenschaft für die abgöttisch Geliebte brüskiert er Kirche und Konventionen. Die wilde Ehe gewinnt eine flirrende Dynamik, aufmerksam beäugt von der geschmähten Gesellschaft. Denn die beiden - privilegiert, aber geächtet - kennen nur Freund oder Feind. Und diejenigen, die sich kaufen lassen von ihrem ergaunerten Geld. Doch beim dramatischen Finale in der Neuen Welt können auch das Gold, Manons Liebreiz und des Grieux' blaues Blut die Heldin nicht retten.
Der Benediktinermönch Abbé Prévost (1697-1763), selbst kein Kind von Traurigkeit, schuf mit seinem Roman eine der furiosesten Frauengestalten, die zu zahllosen Bearbeitungen in Literatur, Musik und Film inspirierte. 'Ihr Name ist zur Chiffre geworden, ihre Anziehungskraft scheint ungebrochen', schreibt Kristina Maidt-Zinke in ihrem Nachwort. 'Die spannendsten Abenteuer jedoch erlebt man mit ihr noch immer, wenn man ihre Geschichte liest.' Die vorliegende Neuübersetzung veranschaulicht Abbé Prévosts Rolle als Wegbereiter für die romantische Empfindsamkeit.
Zum 250. Todestag von Abbé Prévost am 23. November 2013
Neuübersetzung
Der Urtext zahlloser Bearbeitungen: von Puccini bis Gainsbourg
«Was vergießt man nicht für heiße Tränen bei der Lektüre dieses ergötzlichen Werks!» Marquis de Sade


Abbé Prévost (1697- 1763) floh als Benediktiner-Novize vor einem Haftbefehl nach England und Holland. In Utrecht lernte er die Kurtisane Lenki Eckhardt kennen - ihre gemeinsame Zeit weist viele Parallelen zu «Manon Lescaut» auf. 1735 kehrte Prévost heimlich nach Frankreich zurück, später wurde er Hauspfarrer des Fürsten von Conti und dessen Protégé.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641113827
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum23.09.2013
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse382 Kbytes
Artikel-Nr.1288608
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Meine Anwesenheit und die Aufmerksamkeiten des Monsieur de T... nahmen allen Kummer fort, der Manon noch bedrückt haben mochte. «Lass uns die Schrecken der Vergangenheit vergessen, meine teure Seele», sagte ich zu ihr bei meiner Ankunft, «und beginnen wir aufs Neue zu leben, glücklicher denn je. Im Grunde genommen ist die Liebe ein guter Lehrmeister; das Schicksal kann uns gar nicht so viele Schmerzen bereiten, wie es uns Wonnen kosten lässt.»

Unser Nachtmahl war eine Szene wirklicher Freude. Mit Manon und meinen hundert Pistolen war ich stolzer und zufriedener als der reichste Steuerpächter von Paris mit seinen angehäuften Schätzen. Man muss seinen Reichtum an den Möglichkeiten messen, die man hat, um sich seine Wünsche zu erfüllen; mir blieb kein einziges Verlangen ungestillt; selbst für die Zukunft war mir wenig bange. Ich war beinahe sicher, dass mein Vater keine Umstände machen würde, mir die Mittel für ein ehrenhaftes Leben in Paris zu geben, schließlich hatte ich mein zwanzigstes Lebensjahr erreicht und es stand mir zu, mein mütterliches Erbe anzutreten. Ich verheimlichte Manon nicht, dass sich mein Geld auf hundert Pistolen beschränkte. Das war genug, um in Ruhe ein günstigeres Geschick abzuwarten, das kaum ausbleiben konnte, sei es aufgrund meiner Erbansprüche oder der Mittel, die mir das Glücksspiel eintrug.

Und so dachte ich während der ersten Wochen an nichts anderes als mein Leben zu genießen; mein Ehrgefühl wie auch ein Rest an Vorsicht hinsichtlich der Polizei bewirkten, dass ich es einen Tag um den anderen verschob, mit den Kumpanen aus dem Hôtel de T... wieder anzuknüpfen, und ich mich darauf beschränkte, in gewissen weniger übel beleumdeten Gesellschaften zu spielen, wo mir die Gunst des Schicksals die Erniedrigung ersparte, aufs Falschspiel zurückzugreifen. Ich verbrachte einen Teil des Nachmittags in der Stadt, und zum Souper kehrte ich nach Chaillot zurück, recht häufig in Begleitung von Monsieur de T..., dessen Freundschaft zu uns Tag für Tag zunahm.

Manon ersann Mittel gegen die Langeweile. Sie knüpfte Bekanntschaft mit mehreren jungen Damen aus der Nachbarschaft, die im Frühling hierherkamen. Spazierfahrten oder die kleinen, der Weiblichkeit vorbehaltenen Tätigkeiten bildeten abwechselnd ihre Beschäftigung. Eine Spielrunde, bei der sie sich auf Höchstgrenzen für ihre Einsätze geeinigt hatten, erbrachte die Kosten für eine Kutsche, mit der sie Ausflüge in den Bois de Boulogne unternahmen, und bei meiner Rückkehr am Abend fand ich Manon schöner, zufriedener und leidenschaftlicher denn je.

Gleichwohl zogen einige dunkle Wolken herauf, die das Gebäude meines Glücks zu bedrohen schienen. Doch sie lösten sich in Wohlgefallen auf, und die ausgelassene Stimmung Manons bereitete der Episode ein so komisches Ende, dass ich noch heute in der süßen Erinnerung schwelge, in der sich für mich ihre Zärtlichkeit und die Anmut ihres Geistes verkörpert.

Der einzige Diener, aus dem unser gesamtes Gesinde bestand, nahm mich eines Tages beiseite, um mir unter großer Verlegenheit zu sagen, er habe mir ein Geheimnis von großer Wichtigkeit mitzuteilen. Ich ermutigte ihn, frei heraus zu sprechen. Nach einigen Umschweifen ließ er mich wissen, dass ein fremder Herr offenbar in großer Liebe zu Mademoiselle Manon entbrannt sei. In all meinen Adern war zu spüren, wie mein Blut in Wallung geriet. «Und sie zu ihm?», unterbrach ich ihn ungestümer, als ratsam war, wenn ich denn Gewissheit haben wollte.

Meine Heftigkeit erschreckte ihn. Er antwortete mir mit verängstigter Miene, so weit sei er mit seinen Nachforschungen nicht vorgedrungen, doch habe er seit einigen Tage beobachtet, dass dieser Fremde regelmäßig den Bois de Boulogne besuche, dort aus seiner Kutsche steige und, während er sich allein in den Seitenalleen ergehe, eine Gelegenheit zu suchen scheine, Mademoiselle zu sehen oder auf sie zu treffen; so sei er darauf verfallen, das Gespräch mit dessen Bediensteten zu suchen, um den Namen ihres Gebieters in Erfahrung zu bringen; sie hätten ihn als einen italienischen Fürsten bezeichnet und selbst den Verdacht geäußert, dass er auf ein galantes Abenteuer aus sei; weitere Aufklärung habe er sich nicht verschaffen können, setzte er bebend hinzu, denn der Fürst habe sich, aus dem Wald hervortretend, ihm vertraulich genähert und ihn nach seinem Namen gefragt; und als habe jener erraten, dass er in unseren Diensten stehe, habe er ihn dazu beglückwünscht, der bezauberndsten Person der Welt zuzugehören.

Ungeduldig wartete ich, wie sein Bericht weiterging. Er schloss mit zaghaften Ausflüchten, die ich lediglich meiner unbesonnenen Erregtheit zuschrieb. Vergebens drang ich in ihn, rückhaltlos fortzufahren. Er beteuerte, weiter wisse er nichts, und da das, was er mir erzählt habe, erst tags zuvor geschehen sei, habe er die Bediensteten des Fürsten noch nicht wiedergesehen. Ich beruhigte ihn nicht nur mit lobenden Worten, sondern auch mit einer ansehnlichen Belohnung, und ohne mir das geringste Misstrauen gegen Manon anmerken zu lassen, ermunterte ich ihn ruhigeren Tones, sich über alle Schritte des Fremden auf dem Laufenden zu halten.

In Wirklichkeit hinterließ seine Ängstlichkeit bei mir schreckliche Zweifel. Sie mochte ihn bewogen haben, einen Teil der Wahrheit zu verschweigen. Nach einigem Nachdenken jedoch legte sich mein Argwohn, und es reute mich nun, ein derartiges Zeichen der Schwäche gegeben zu haben. Ich konnte Manon nicht als Verbrechen anlasten, dass sie geliebt wurde. Es hatte durchaus den Anschein, als wisse sie gar nicht um ihre Eroberung; und was für ein Leben müsste ich führen, wollte ich der Eifersucht so leichten Zutritt zu meinem Herzen gewähren?

Ich kehrte am folgenden Tag nach Paris zurück; ich hatte lediglich den Plan gefasst, mein Vermögen durch höheren Einsatz beim Spiel rascher zu vergrößern, damit ich beim kleinsten Anlass zur Beunruhigung von Chaillot fortgehen könne. Am Abend erfuhr ich nichts, was meine Gelassenheit hätte beeinträchtigen können. Der Fremde war wieder im Bois de Boulogne erschienen und hatte sich die Bekanntschaft vom Vortag zunutze gemacht, um sich meinem Vertrauten zu nähern und ihm von seiner Liebe zu sprechen, allerdings nicht mit Worten, die auf ein Einvernehmen mit Manon hätten schließen lassen. Er habe sich nach tausenderlei Einzelheiten erkundigt. Schließlich habe er versucht, ihn mit beträchtlichen Versprechungen auf seine Seite zu ziehen, einen fertigen Brief hervorgeholt und ihm vergebens einige Louisdor angeboten, damit er ihn seiner Gebieterin überbringe.

Zwei Tage vergingen ohne weiteren Zwischenfall. Der dritte dagegen verlief stürmischer. Ich erfuhr, als ich reichlich spät aus der Stadt zurückkehrte, dass Manon sich während ihrer Spazierfahrt einen Moment lang von ihren Begleiterinnen entfernt habe; der Fremde, der ihr in geringem Abstand gefolgt sei, habe sich ihr genähert, und zwar auf ein Zeichen hin, das sie ihm gegeben habe, und sie habe ihm einen Brief überreicht, den er mit überschwänglicher Freude entgegengenommen habe. Es sei ihm gerade die Zeit geblieben, dieser Ausdruck zu verleihen, indem er liebevoll ihre Zeilen küsste, denn sie sei sogleich davongeeilt. Doch während des restlichen Tages habe sie eine außerordentliche Fröhlichkeit an den Tag gelegt, und diese Stimmung habe sie, seit sie in die Wohnung zurückgekehrt sei, nicht mehr verlassen.

Es versteht sich, dass ich bei jedem Wort erzitterte. «Ist er wirklich sicher», so fragte ich traurig meinen Diener, «dass seine Augen ihn nicht getäuscht haben?»

Er rief den Himmel zum Zeugen für seine Aufrichtigkeit an. Ich weiß nicht, bis wohin meine Herzensqualen mich getrieben hätten, wäre nicht Manon, die mich hatte heimkehren hören, mit allen Zeichen der Ungeduld und mit Klagen über mein langes Ausbleiben vor mich hingetreten. Ohne eine Entgegnung abzuwarten, überhäufte sie mich mit Zärtlichkeiten, und als wir allein waren, machte sie mir heftige Vorwürfe über meine neue Angewohnheit, so spät nach Hause zu kommen.

Da mein Schweigen ihr Gelegenheit gab fortzufahren, setzte sie hinzu, ich hätte seit drei Wochen keinen einzigen Tag ganz und gar mit ihr verbracht; sie könne derlei lange Trennungen nicht ertragen; sie verlange wenigstens hin und wieder einen solchen Tag, und schon den folgenden wolle sie mich vom Morgen bis zum Abend bei sich haben.

«Ich werde bei Ihnen sein, zweifeln Sie nicht daran», gab ich in recht schroffem Ton zurück. Sie schenkte meiner Verstimmung wenig Beachtung, und in ihrem freudigen Überschwang, der mir in der Tat von besonderer Lebhaftigkeit schien, gab sie mir tausenderlei gefällige Schilderungen davon, wie sie ihren Tag verbracht habe.

«Sonderbares Mädchen!», sagte ich mir. «Was habe ich von diesem Vorspiel zu erwarten?» Die Geschichte unserer ersten Trennung kam mir wieder in den Sinn. Doch glaubte ich, auf dem Grunde ihrer Freude und ihrer Zärtlichkeiten einen Abglanz der Wahrheit zu erkennen, der den äußeren Schein bestätigte.

Es fiel mir nicht schwer, die Traurigkeit, derer ich mich während unserer Abendmahlzeit nicht erwehren konnte, auf die Verluste im Spiel zu schieben, die ich zu beklagen hätte. Ich hatte es als äußersten Glücksfall angesehen, dass der Gedanke, Chaillot am folgenden Tag nicht zu verlassen, von ihr selbst ausgegangen war. So gewann ich Zeit für meine Überlegungen. Meine Anwesenheit enthob mich aller möglichen Befürchtungen für den folgenden Tag, und obschon ich nichts bemerkte, was mich veranlasst hätte, meine Entdeckungen zu offenbaren, war ich bereits entschlossen, meinen Wohnort am folgenden Tag in die Stadt zu verlegen, und zwar in ein Viertel, wo ich mit Fürsten nichts zu schaffen haben würde. Dieses Vorhaben bescherte mir zwar eine ruhigere Nacht,...


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Abbé Prévost (1697- 1763) floh als Benediktiner-Novize vor einem Haftbefehl nach England und Holland. In Utrecht lernte er die Kurtisane Lenki Eckhardt kennen - ihre gemeinsame Zeit weist viele Parallelen zu «Manon Lescaut» auf. 1735 kehrte Prévost heimlich nach Frankreich zurück, später wurde er Hauspfarrer des Fürsten von Conti und dessen Protégé.