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Die MacGregors 4. Bei Tag und bei Nacht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
178 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am30.09.2013
Familie, Liebe, Leidenschaft: Der faszinierende MacGregor-Clan.
Für die Dorfbewohner ist Grant Campbell, der zurückgezogen in einem Leuchtturm wohnt, ein Sonderling. Und unfreundlich dazu. Doch als er in einer stürmischen Nacht der Malerin Genevieve Grandeau die Tür öffnet, ist sie in seinen Bann geschlagen. Wild wie die tosende See sind die Liebesnächte, die sie miteinander verbringen. Unter seinem attraktiven, rauen Äußeren ist er intelligent und sensibel, aber auch verletzt. Für Gennie heißt Lieben jedoch Teilen. Kann er das letzte Hindernis für ihre Liebe überwinden?


Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.
Unter dem Namen J. D. Robb veröffentlicht Nora Roberts seit Jahren ebenso erfolgreich Kriminalromane.
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Produkt

KlappentextFamilie, Liebe, Leidenschaft: Der faszinierende MacGregor-Clan.
Für die Dorfbewohner ist Grant Campbell, der zurückgezogen in einem Leuchtturm wohnt, ein Sonderling. Und unfreundlich dazu. Doch als er in einer stürmischen Nacht der Malerin Genevieve Grandeau die Tür öffnet, ist sie in seinen Bann geschlagen. Wild wie die tosende See sind die Liebesnächte, die sie miteinander verbringen. Unter seinem attraktiven, rauen Äußeren ist er intelligent und sensibel, aber auch verletzt. Für Gennie heißt Lieben jedoch Teilen. Kann er das letzte Hindernis für ihre Liebe überwinden?


Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.
Unter dem Namen J. D. Robb veröffentlicht Nora Roberts seit Jahren ebenso erfolgreich Kriminalromane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641120665
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum30.09.2013
Reihen-Nr.4
Seiten178 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1533 Kbytes
Artikel-Nr.1303138
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1. KAPITEL

Gennie wusste sofort, dass sie endlich gefunden hatte, was sie suchte, als sie die ersten schindelgedeckten Häuser von Windy Point erblickte.

Dieser Ort entsprach ganz ihrer Vorstellung von einem urwüchsigen, verträumten Fischerdorf an der Küste von Maine. Andere Gegenden, durch die sie gefahren war, mochten reizvoller, malerischer und vollkommener sein und aufs Haar den bunten Ansichtskarten gleichen, aber vielleicht hatte gerade ihre Perfektion Gennie gestört.

Der Wunsch, ihr Talent auf einem neuen Gebiet zu prüfen, war die treibende Kraft gewesen, sich zu einem Arbeitsurlaub zu entschließen. Gennies bisherige Bilder waren geprägt von Fantasie und Mystifikation. Doch jetzt sollte die Vorstellungskraft der Realität weichen, ohne Rücksicht darauf, wie sich diese darstellte. Im Kofferraum ihres Wagens stapelten sich schon Skizzen von schroffen Klippen und bewegter See, doch Gennie spürte noch immer das nagende Gefühl der Unzufriedenheit in sich.

Windy Point schien die Antwort auf alle Fragen zu sein. Statt schattenspendender Laubbäume sah man verkümmerte Kiefern und Fichten, knorrig und verwittert. Rechts und links von der mit Schlaglöchern übersäten Straße standen einzelne Häuser, die durch die Sonne und den salzigen Wind alt und verblasst wirkten. An den Fenstern und Türen splitterte die Farbe ab, doch das alles machte keinen ärmlichen oder vernachlässigten Eindruck, sondern schien zäh und widerstandsfähig.

Gennie erkannte die zweckmäßige Schönheit. Es gab keine unrationellen Gebäude oder Schnörkel. Jedes Haus hatte seinen Sinn: ein Kurzwarengeschäft, die Poststelle und die Apotheke. Der Grundriss der Wohnbungalows war einfach und praktisch. Überall umgab ein Garten die weit herabreichenden Schindeldächer. Ihr simples Grau stand in fröhlichem Kontrast zu der bunten Blumenpracht. Der hintere Teil der Gärten bestand aus sehr gepflegten Gemüsebeeten. Die Petunien durften vielleicht ein wenig wild durcheinanderwachsen, doch zwischen den Zwiebeln und Karotten gab es kein einziges Unkrautpflänzchen.

Durch das offene Wagenfenster drang der typische Geruch des Dorfes herein. Es roch ganz eindeutig nach Fisch.

Gennie fuhr bis zum Ende der Siedlung, denn sie wollte einen kompletten Gesamteindruck bekommen. Erst beim Kirchhof hielt sie an. Hier wehte hohes Gras sanft zwischen mächtigen Granitgrabsteinen. Als sie den Wagen wendete, fand sie die alte, holprige Straße erstaunlich geräumig. Man trat hier seinem Nachbarn nicht ohne Weiteres auf die Füße, es sei denn, mit voller Absicht.

Höchst zufrieden parkte Gennie ihren Wagen vor dem Kurzwarenladen. Es war zu erwarten, dass sich hier der Mittelpunkt von Windy Points Mitteilungs- und Nachrichtenwesen befand.

In einem alten, hölzernen Schaukelstuhl saß ein Mann. Natürlich war ihm Gennies Fahrt durch den Ort und wieder hierher zurück keinesfalls entgangen. Aber er tat, als interessierte sie ihn nicht. Ohne die gleichmäßigen Schwingbewegungen zu unterbrechen, reparierte er geschickt einen defekten Hummerfangkorb. Er wandte sein von Sonne und Wind gebräuntes Gesicht keine Sekunde von der Arbeit in den rauen, kräftigen Händen ab.

Gennie nahm sich fest vor, ihn genauso zu zeichnen, wie er jetzt vor ihr saß. Sie stieg aus dem Wagen und klemmte ihre Handtasche unter den Arm. Dann trat sie auf den Mann zu.

»Hallo!«

Der alte Mann nickte nur, ohne sich stören zu lassen. »Brauchen Sie Hilfe?«

»Ja.« Gennie lächelte. Seine bedächtige Art zu sprechen gefiel ihr. »Vielleicht können Sie mir sagen, wo ich ein Zimmer oder ein Häuschen für ein paar Wochen mieten kann.«

Der Ladenbesitzer schaukelte weiter, aber jetzt betrachtete er Gennie prüfend mit schlauen, leicht trüben Augen. Sie kommt aus der Stadt, vermutete er etwas geringschätzig. Wahrscheinlich aus dem Süden. Alles, was weiter entfernt war als Boston, fiel unter diesen Sammelbegriff. Sie sah sauber und hübsch aus, obwohl ihr dunkler Teint mit den hellen Augen fast fremdländisch wirkte. Aber das gehörte wohl dazu, wenn eine aus dem Süden stammte.

Gennie störte ihn nicht, während er nachdachte. Sie strich ihr langes schwarzes Haar zurück und atmete tief die würzige Seeluft ein. Sie hatte in den vergangenen Wochen gelernt, dass die Leute hier in New England zwar im Allgemeinen recht freundlich und großzügig waren, aber alles seine Zeit brauchte.

Wie eine Touristin wirkt sie nicht, dachte er, sie gleicht eher den Märchenwesen in den Bilderbüchern der Enkelkinder. Das schmale Gesicht mit der festen Kinnlinie und den betonten Wangenknochen macht einen guten Eindruck. Wenn sie lächelt, dann strahlen die blaugrünen Augen wie das Meer in der Sonne. »Hierher kommen nicht viele Feriengäste«, entgegnete er schließlich, »und schon gar nicht zu dieser Jahreszeit.«

Gennie wusste, dass er bestimmt keine neugierigen Fragen stellen würde. Doch wenn es ihr nützlich erschien, dann konnte sie mitteilsam sein.

Sie sah ihm direkt in die Augen. »Da haben Sie wohl recht. Ich glaube nicht«, sagte sie ruhig, »dass ich als Feriengast zu bezeichnen bin, Mr. ...«

»Fairfield - Joshua Fairfield.«

»Genevieve Grandeau.« Sie reichte ihm die Hand zu einem angenehm festen Händedruck, wie er zufrieden bemerkte.

»Ich bin Künstlerin und möchte eine Zeit lang hier malen.«

Eine Künstlerin also! Er überlegte weiter. Gegen Bilder hatte er nichts einzuwenden. Als Hobby ließ er die Malerei gelten, aber er bezweifelte, dass man sich damit tatsächlich den Lebensunterhalt verdienen könnte. Trotzdem - die junge Dame hatte ein sehr gewinnendes Lächeln, und sie hielt sich stolz und aufrecht.

»Möglicherweise weiß ich ein kleines Haus«, meinte er. »Es liegt aber ungefähr zwei Meilen außerhalb der Ortschaft.«

Der Schaukelstuhl ächzte, als er sich schneller vor- und rückwärts bewegte. »Die Witwe Lawrence hat´s noch nicht verkauft. Vielleicht vermietet sie es Ihnen.«

»Das klingt vielversprechend. Wo kann ich sie erreichen?«

»Gehen Sie einfach über die Straße in die Poststelle.« Er deutete mit dem Finger in die Richtung. Nach einigem Zögern fügte er hinzu: »Sagen Sie ihr, dass ich Sie geschickt habe.«

Gennie lächelte ihm zu. »Vielen Dank, Mr. Fairfield.«

Im Postbüro sah Gennie eine Frau in dunklem Baumwollkleid hinter dem Tresen stehen und Briefe sortieren.

Das muss die Witwe Lawrence sein, dachte Gennie mit Vergnügen und bestaunte die sorgsam aufgesteckten Zöpfe am Hinterkopf der Frau, die sich durch ihr Eintreten nicht stören ließ.

»Entschuldigen Sie bitte! Sind Sie Mrs. Lawrence?«

Die Angesprochene unterbrach ihre Tätigkeit und drehte sich um. Ihr Blick wanderte prüfend über Gennies Gestalt. »Kann ich Ihnen behilflich sein?« Sie trat näher.

»Ich hoffe es. Mr. Fairfield sagte mir, dass Sie vielleicht ein Häuschen zu vermieten hätten.«

Die Frau hob erstaunt eine Augenbraue. »Das Haus steht zum Verkauf.«

»Ja, das weiß ich.« Gennie versuchte es wieder mit ihrem allerschönsten Lächeln. Sie wollte hierbleiben, und die zwei Meilen Entfernung vom Ort erschienen ihr geradezu ideal. »Besteht die Möglichkeit, dass Sie es mir für ein paar Wochen vermieten? Ich kann Ihnen Referenzen geben, wenn Sie Wert darauf legen.«

Mrs. Lawrence studierte Gennie mit kühlem Blick. Sie bildete sich lieber ihr eigenes Urteil. »Wie lange wollen Sie bleiben?«

»Einen Monat, vielleicht sechs Wochen.«

Jetzt betrachtete sie Gennies Hände. Ein schlichter goldener Ring blitzte an der linken Hand auf.

»Sind Sie allein?«, forschte sie.

»Ja.« Gennie lächelte wieder. »Ich bin nicht verheiratet, Mrs. Lawrence. Ich reise für mehrere Monate durch New England und male. Hier in Windy Point möchte ich eine Weile arbeiten.«

»Sie malen?« Die Witwe unterzog Gennie erneut einer kritischen Prüfung.

»Ja.«

Mrs. Lawrence hatte inzwischen festgestellt, dass sie Gennie leiden mochte. Die Fremde redete nicht andauernd und blieb bei der Sache. Dazu kam, dass ein leeres Haus nichts taugte. »Es ist sauber dort, und die Installation funktioniert.« Offensichtlich war die Entscheidung zu Gennies Gunsten gefallen. »Vor zwei Jahren wurde das Dach neu gedeckt, allerdings hat der Ofen seine Launen. Von den zwei Schlafzimmern ist eines unmöbliert.«

Gennie spürte, dass die Beschreibung Mrs. Lawrence nicht leichtfiel, obwohl ihre Stimme fest blieb.

Sie dachte sicher an all die Jahre, die sie dort gelebt hatte.

»Nachbarn gibt es keine«, fuhr Mrs. Lawrence fort, »und das Telefon ist nicht mehr angeschlossen. Doch das ließe sich machen, wenn Sie es wünschen.«

»Das alles klingt wundervoll, Mrs. Lawrence.«

Aus Gennies Ton klang Mitgefühl und Sympathie. Die ältere Frau räusperte sich. Dann nannte sie eine Summe als monatliche Miete. Der Betrag war wesentlich geringer, als Gennie erwartet hatte. Nun zögerte sie keinen Moment länger.

»Ich nehme es.«

Erstaunen lag in Mrs. Lawrences Blick. »Sie wollen es nicht erst ansehen?«

»Das ist nicht nötig.« Gennie zog ihr Scheckbuch aus der Tasche und schrieb die Summe aus.

Mrs. Lawrence studierte Gennies Unterschrift.

»Genevieve heißt das«, half Gennie, »nach meiner französischen Großmutter. Mich nennt aber fast jeder Gennie.«

Eine Stunde später klapperten die Schlüssel in Gennies Tasche. Zwei Kartons mit Lebensmitteln standen auf dem Rücksitz des Wagens, und sie ließ die Häuser des Ortes hinter sich. Amüsiert dachte sie an den bewundernden Ausdruck im sommersprossigen Gesicht des Ladenhelfers, der gewiss in seinem jungen Leben noch keine leibhaftige Malerin erblickt hatte.

Es wurde schnell dunkler. Die Wolken zogen tief und machten...


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Autor

Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.
Unter dem Namen J. D. Robb veröffentlicht Nora Roberts seit Jahren ebenso erfolgreich Kriminalromane.