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Das Lied der Königin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
640 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.08.2014
Der Auftakt einer farbenprächtigen historischen Trilogie der Bestseller-Autorin Elizabeth Chadwick. Lassen Sie sich in das Europa des 12. Jahrhunderts entführen.
Zerrissen zwischen Pflicht und Liebe nimmt Alienor von Aquitanien ihr Leben selbst in die Hand und erlangt Ruhm und Macht.
Frankreich um 1100: Alienor ist jung, wunderschön, und sie ist die Erbin des reichen Herzogtums Aquitanien. Als ihr geliebter Vater stirbt, ist ihre Kindheit plötzlich vorbei. Sie wird mit Louis verheiratet, dem noch sehr jungen Prinzen von Frankreich. Doch dann verändert ein weiterer Tod ihrer beider Leben für immer. Sie werden zu König und Königin gekrönt, viel früher, als sie jemals damit gerechnet hätten. Alienor muss sich daran gewöhnen, nun die Herrscherin des großen, lebhaften französischen Hofes zu sein, dabei ist sie erst 13 Jahre alt ...

Alle Bände der Alienor-Trilogie
Band 1 - Das Lied der Königin
Band 2 - Das Herz der Königin
Band 3 - Das Vermächtnis der Königin

Elizabeth Chadwick lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nottingham. Sie hat inzwischen über 20 historische Romane geschrieben, die allesamt im Mittelalter spielen. Vieles von ihrem Wissen über diese Epoche resultiert aus ihren Recherchen als Mitglied von »Regia Anglorum«, einem Verein, der das Leben und Wirken der Menschen im frühen Mittelalter nachspielt und so Geschichte lebendig werden lässt. Elizabeth Chadwick wurde mit dem Betty Trask Award ausgezeichnet, und ihre Romane gelangen immer wieder auf die Auswahlliste des Romantic Novelists' Award.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer Auftakt einer farbenprächtigen historischen Trilogie der Bestseller-Autorin Elizabeth Chadwick. Lassen Sie sich in das Europa des 12. Jahrhunderts entführen.
Zerrissen zwischen Pflicht und Liebe nimmt Alienor von Aquitanien ihr Leben selbst in die Hand und erlangt Ruhm und Macht.
Frankreich um 1100: Alienor ist jung, wunderschön, und sie ist die Erbin des reichen Herzogtums Aquitanien. Als ihr geliebter Vater stirbt, ist ihre Kindheit plötzlich vorbei. Sie wird mit Louis verheiratet, dem noch sehr jungen Prinzen von Frankreich. Doch dann verändert ein weiterer Tod ihrer beider Leben für immer. Sie werden zu König und Königin gekrönt, viel früher, als sie jemals damit gerechnet hätten. Alienor muss sich daran gewöhnen, nun die Herrscherin des großen, lebhaften französischen Hofes zu sein, dabei ist sie erst 13 Jahre alt ...

Alle Bände der Alienor-Trilogie
Band 1 - Das Lied der Königin
Band 2 - Das Herz der Königin
Band 3 - Das Vermächtnis der Königin

Elizabeth Chadwick lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nottingham. Sie hat inzwischen über 20 historische Romane geschrieben, die allesamt im Mittelalter spielen. Vieles von ihrem Wissen über diese Epoche resultiert aus ihren Recherchen als Mitglied von »Regia Anglorum«, einem Verein, der das Leben und Wirken der Menschen im frühen Mittelalter nachspielt und so Geschichte lebendig werden lässt. Elizabeth Chadwick wurde mit dem Betty Trask Award ausgezeichnet, und ihre Romane gelangen immer wieder auf die Auswahlliste des Romantic Novelists' Award.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641132453
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum18.08.2014
Seiten640 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3190 Kbytes
Artikel-Nr.1366174
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Palast von Poitiers, Januar 1137

Alienor erwachte bei Tagesanbruch. Von der langen Kerze, die die ganze Nacht gebrannt hatte, war nur noch ein Stummel übrig, und selbst durch die geschlossenen Fensterläden hörte sie die krähenden Hähne auf den Hühnerstangen, Mauern und Misthaufen, die die Stadt Poitiers weckten. Petronilla schlief noch, tief unter der Bettdecke vergraben, ihr dunkles Haar lag ausgebreitet auf dem Kissen. Alienor kroch aus dem Bett, wobei sie darauf achtete, ihre kleine Schwester nicht zu wecken, die immer mürrisch reagierte, wenn sie zu früh gestört wurde. Außerdem wollte sie diese Minuten für sich allein haben, bevor das Haus zum Leben erwachte. Denn heute war kein gewöhnlicher Tag.

Sie streifte das Gewand über, das zusammengefaltet auf ihrer Truhe gelegen hatte, schob die Füße in weiche Ziegenlederschuhe und öffnete ein Türchen in den Läden, um sich hinauszulehnen und den Duft des neuen Morgens einzuatmen. Eine milde, feuchte Brise trug die vertrauten Gerüche nach Rauch, modrigem Gemäuer und frisch gebackenem Brot zu ihr herauf. Geschickt flocht sie ihr Haar, während sie die ruß-, austernfarbenen und goldenen Streifen am Horizont im Osten bewunderte. Dann seufzte sie nachdenklich und zog den Kopf zurück.

Vorsichtig nahm sie ihren Umhang vom Haken und schlich auf Zehenspitzen aus der Kammer. Im Nebenraum rieben sich die Dienstmägde die vom Schlaf verquollenen Augen und schickten sich an aufzustehen. Alienor huschte wie eine schlanke junge Füchsin an ihnen vorbei und lief leichtfüßig und geräuschlos die Stufen des mächtigen Maubergeonne-Turms hinunter, der die Wohngemächer des Herzogspalasts beherbergte.

Ein verschlafener junger Bursche verteilte Körbe mit Brot und Weinkrüge auf einem Tisch in der großen Halle. Alienor stibitzte einen noch ofenwarmen kleinen Laib und ging nach draußen. In einigen Hütten und Nebengebäuden brannten immer noch Laternen. Sie hörte, wie in den Küchen Töpfe klirrten, und ein Koch schalt einen Untergebenen aus, weil er die Milch verschüttet hatte. Vertraute Geräusche, die besagten, dass die Welt in Ordnung war, auch wenn Veränderungen anstanden.

Die Stallburschen machten die Pferde für die Reise fertig. Ginnet, ihre gescheckte Stute, und Morello, das schwarz schimmernde Pony ihrer Schwester, waren noch in ihren Boxen, aber die Packpferde hatten sie bereits aufgezäumt, und die Karren standen im Hof bereit, um das Gepäck hundertfünfzig Meilen Richtung Süden nach Bordeaux zu schaffen. Sie und Petronilla würden den Frühling und Sommer im Palast von Ombrière mit Blick auf die Garonne verbringen.

Alienor hielt Ginnet ein Stück frisches Brot hin und strich ihr über den warmen grauen Hals.

»Papa muss sich doch gar nicht auf den langen Weg nach Compostela machen«, sagte sie zu dem Pferd. »Warum kann er nicht zu Hause bei uns bleiben und hier beten? Ich hasse es, wenn er fortgeht.«

»Alienor.«

Sie zuckte zusammen und drehte sich mit schamrotem Gesicht zu ihrem Vater um. Sein Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er ihre Worte gehört hatte.

Er war groß und schlank und hatte braunes Haar, das an den Ohren und Schläfen bereits ergraute. Tiefe Falten zogen sich um seine Augenwinkel, und seine ausgeprägten Wangenknochen unterstrichen seine hohlen Wangen. »Eine Pilgerfahrt ist eine ernste Verpflichtung gegenüber Gott«, sagte er. »Und keine Vergnügungsreise, die man aus einer Laune heraus unternimmt.«

»Ja, Papa.« Obwohl sie wusste, wie unentbehrlich für ihn, ja, für sein Seelenheil diese Pilgerreise war, wollte sie nicht, dass er ging. Er hatte sich in der letzten Zeit verändert, war so reserviert geworden. Offensichtlich plagten ihn Sorgen, und sie verstand nicht, warum.

Er hob ihr Kinn an. »Du bist meine Erbin, Alienor, und musst dich so betragen, wie es sich für die Tochter des Herzogs von Aquitanien schickt, und nicht wie ein schmollendes Kind.«

Entrüstet wich sie einen Schritt zurück. Sie war dreizehn, seit einem Jahr ehemündig, und betrachtete sich als erwachsen, auch wenn sie sich nach wie vor nach der Liebe und der Gegenwart ihres Vaters sehnte, die ihr Geborgenheit gab.

»Ich sehe, du verstehst mich.« Er runzelte die Stirn. »Während meiner Abwesenheit bist du die Herrscherin über Aquitanien. Unsere Vasallen haben geschworen, dich als meine Nachfolgerin anzuerkennen, und du darfst ihr Vertrauen nicht enttäuschen.«

Alienor biss sich auf die Lippe. »Ich habe Angst, dass du nicht zurückkommst …« Ihre Stimme zitterte. »Dass ich dich nicht wiedersehe.«

»Aber Kind! Natürlich komme ich zurück, wenn es Gottes Wille ist.« Liebevoll küsste er sie auf die Stirn. »Aber ich bin ja noch eine Weile hier. Wo ist Petronilla?«

»Noch im Bett, Papa. Ich habe sie schlafen lassen.«

Ein Stallbursche erschien, um sich um Ginnet und Morello zu kümmern. Alienors Vater ging mit ihr in den Hof, wo das fahle graue Morgenlicht wärmeren Farben wich. Er zupfte sacht an ihrem dicken honigblonden Schopf. »Dann geh jetzt und weck sie. Ihr würdet doch bestimmt gerne erzählen, dass ihr den Pilgerweg des heiligen Jakob ein Stück mitgelaufen seid.«

»Ja, Papa.« Sie sah ihm fest in die Augen, bevor sie mit hoch erhobenem Kopf und gemessenen Schritten davonging.

William seufzte. Seine älteste Tochter reifte rasch zu einer Frau heran. Sie war letztes Jahr gewachsen, und ihre Brüste und die Taille hatten erste weibliche Formen entwickelt. Sie war bezaubernd, und ihr bloßer Anblick verstärkte seinen Schmerz noch. Und sie war zu jung für das, was auf sie zukam. Möge Gott ihnen allen beistehen.

Petronilla war wach, als Alienor in die Kammer zurückkam, und packte eifrig ihre Lieblingsschmuckstücke in einen Stoffbeutel. Floreta, ihre Kinderfrau und Anstandsdame, hatte Petronillas glänzendes braunes Haar mit blauen Bändern durchflochten und es ihr aus dem Gesicht zurückgestrichen, sodass man von der Seite die feinen Härchen auf ihrer Wange erkennen konnte.

»Wo warst du?«, wollte Petronilla wissen.

»Nirgends, nur spazieren. Du hast noch geschlafen.«

Petronilla zog die Schnüre des Beutels zu und wedelte mit den Quasten. »Papa sagt, er bringt uns ein gesegnetes Kreuz vom Schrein des heiligen Jakob mit.«

Wie sollte ein gesegnetes Kreuz sie dafür entschädigen, dass ihr Vater fortging, dachte Alienor, sagte es jedoch nicht laut. Petronilla war elf, aber immer noch sehr kindlich. Obwohl sie sich nahestanden, bildeten die zwei Jahre, die sie trennten, oft eine Kluft zwischen ihnen. Alienor übernahm Petronilla gegenüber ebenso oft die Rolle ihrer verstorbenen Mutter wie die der Schwester.

»Und wenn er Ostern zurückkommt, feiern wir ein großes Fest, nicht wahr?« Flehend sah Petronilla sie mit ihren großen braunen Augen an. »Nicht wahr?«

»Natürlich«, versprach Alienor und schloss Petronilla trostsuchend in die Arme.

Der Morgen war schon halb verstrichen, als die herzogliche Reisegesellschaft nach einer Messe in der Pilgerkirche Saint-Hilaire, deren Wände mit dem Adlerwappen der Herren von Aquitanien geschmückt waren, nach Bordeaux aufbrach.

Zwischen den Wolken schimmerte immer wieder der blassblaue Himmel hervor, und ab und an verfing sich ein Sonnenstrahl in den Geschirren der Pferde und den Gürtelbeschlägen. Die Truppe zog sich die Straße entlang wie ein schillerndes Band, durchwoben mit dem Silber der Rüstungen und den satten Farben kostbarer karminroter, violetter und goldener Gewänder, zu denen das schlichte Gelbbraun und Grau der Kleidung der Diener und Fuhrmänner in starkem Kontrast stand. Nicht nur Herzog William, sondern alle legten am ersten Tag die zwanzig Meilen bis Saint-Sauvant, wo sie übernachten würden, zu Fuß zurück.

Alienor hielt Petronilla an der Hand, während sie mit der anderen ihr Gewand raffte, damit es nicht über den Boden schleifte. Hin und wieder hüpfte Petronilla fröhlich auf und ab. Als ein Jongleur begann, zur Begleitung einer kleinen Harfe zu singen, erkannte Alienor die Worte ihres Großvaters William, des neunten Herzogs von Aquitanien, der sich eines zweifelhaften Rufes erfreut hatte. Viele seiner Lieder strotzten vor sexuellen Anzüglichkeiten und waren wegen ihrer Derbheit nicht für die Frauengemächer geeignet, aber dieses klang getragen und schwermütig, sodass Alienor ein Schauer über den Rücken lief.

Ich weiß nicht, wann ich schlafe oder wach bin,

wenn es mir nicht jemand sagt.

Mein Herz birst fast vor tiefem Kummer.

Aber ich gebe nichts darum,

beim heiligen Martial!

Ihr Vater leistete ihr und Petronilla eine Zeit lang Gesellschaft, aber weil er weiter ausschritt als sie, ließ er sie allmählich zusammen mit den Frauen des Haushalts hinter sich. Alienor sah ihm nach und heftete den Blick auf seine Hand, die den Pilgerstab umschloss. Der Saphirring, das Symbol seiner Herzogswürde, schien ihr zuzuzwinkern wie ein dunkelblaues Auge. Sie versuchte ihn durch bloße Willenskraft dazu zu bringen, sich noch einmal nach ihr umzudrehen, aber er konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Straße. Es kam ihr so vor, als entferne er sich absichtlich von ihr. Bald schon würde er aus ihrem Blickfeld verschwunden sein und nur staubige Fußabdrücke hinterlassen, in die sie ihre eigenen Füße setzte.

Ihre Stimmung hellte sich nicht einmal auf, als der Seneschall ihres Vaters, Gottfried von Rancon, Lord von Gençay und Taillebourg, sich zu ihr und Petronilla gesellte. Er war Ende zwanzig, hatte dichtes braunes Haar, tief in...


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Elizabeth Chadwick lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nottingham. Sie hat inzwischen über 20 historische Romane geschrieben, die allesamt im Mittelalter spielen. Vieles von ihrem Wissen über diese Epoche resultiert aus ihren Recherchen als Mitglied von »Regia Anglorum«, einem Verein, der das Leben und Wirken der Menschen im frühen Mittelalter nachspielt und so Geschichte lebendig werden lässt. Elizabeth Chadwick wurde mit dem Betty Trask Award ausgezeichnet, und ihre Romane gelangen immer wieder auf die Auswahlliste des Romantic Novelists' Award.