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Wahrheit

Die Legende der Magda Searus - Roman
Blanvaleterschienen am01.07.2014
Sie ist allein. Sie wird verfolgt. Sie opfert sich für die Wahrheit.
Magda Searus ist am Boden zerstört. Ihr geliebter Ehemann, der Erste Zauberer Baraccus, ist gestorben und soll sich sogar freiwillig von der Burgmauer gestürzt haben. Gerade als sie sich entschließt, ihm zu folgen, entdeckt sie eine versteckte Botschaft von ihm: Finde die Wahrheit!
Plötzlich eröffnet sich Magda eine bislang unbekannte Welt der Intrigen, des Verrats und der Gier - und ihre einzige Möglichkeit, all das zu überstehen, liegt in einer neuen, verbotenen Magie.
Der Auftakt der neuen großen Saga von Bestsellerautor Terry Goodkind.


Terry Goodkind (*1948; ?2020) wurde in Omaha, USA, geboren und war nach seinem Studium zunächst als Rechtsanwalt tätig. 1994 erschien sein Roman »Das erste Gesetz der Magie«, der weltweit zu einem sensationellen Erfolg wurde und den Auftakt zu einer der erfolgreichsten Fantasy-Sagas aller Zeiten bildet. Er lebte bis zu seinem Tod in Maine, USA.
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Produkt

KlappentextSie ist allein. Sie wird verfolgt. Sie opfert sich für die Wahrheit.
Magda Searus ist am Boden zerstört. Ihr geliebter Ehemann, der Erste Zauberer Baraccus, ist gestorben und soll sich sogar freiwillig von der Burgmauer gestürzt haben. Gerade als sie sich entschließt, ihm zu folgen, entdeckt sie eine versteckte Botschaft von ihm: Finde die Wahrheit!
Plötzlich eröffnet sich Magda eine bislang unbekannte Welt der Intrigen, des Verrats und der Gier - und ihre einzige Möglichkeit, all das zu überstehen, liegt in einer neuen, verbotenen Magie.
Der Auftakt der neuen großen Saga von Bestsellerautor Terry Goodkind.


Terry Goodkind (*1948; ?2020) wurde in Omaha, USA, geboren und war nach seinem Studium zunächst als Rechtsanwalt tätig. 1994 erschien sein Roman »Das erste Gesetz der Magie«, der weltweit zu einem sensationellen Erfolg wurde und den Auftakt zu einer der erfolgreichsten Fantasy-Sagas aller Zeiten bildet. Er lebte bis zu seinem Tod in Maine, USA.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641132484
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Verlag
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum01.07.2014
SpracheDeutsch
Dateigrösse831
Artikel-Nr.16081324
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

»Unter uns gehen Menschen um, hab ich erzählen hören«, raunte die Alte, »die mehr können als nur mit den Verstorbenen sprechen.«

Magda Searus befreite sich aus ihren zerfahrenen Gedanken und blickte mit gerunzelter Stirn auf zu der Frau, die sich über ihre Schulter gebeugt hatte. Die angespannte Miene der Alten ließ sie ihre breite, flache Stirn in tiefe Falten legen.

»Was redest du denn da, Tilly?«

Die Alte wandte ihre blassblauen Augen ab und warf einen prüfenden Blick in die im Schatten liegenden Winkel des düsteren Zimmers. »Unten, in den tieferen Bereichen der Burg, dort, wo die mit den außergewöhnlichen Talenten Begabten ihrem finsteren Werk nachgehen, gibt es, so erzählt man sich, unter ihnen mit der Gabe Gesegnete, die mit Seelen jenseits des Schleiers des Lebens sprechen können. Mit Seelen, die längst im Totenreich weilen.«

Magda fasste sich mit ihren zittrigen Fingern an die zerfurchte Stirn. »Du solltest nicht so töricht sein, Tilly, dieses Geschwätz zu glauben.«

Erneut hob Tilly den Blick, um das düstere, nur von den spärlichen, durch die verzogenen und nicht ganz schließenden Fensterläden fallenden Lichtstrahlen erleuchtete Zimmer abzusuchen. Die schmalen Lichtstreifen offenbarten nahezu reglos in der Luft stehende Staubpartikel über dem schweren, dicht an die Steinwand herangerückten hölzernen Arbeitstisch.

Der Tisch war mit altersblassen dunklen Flecken, Kerben und Schrammen übersät  Zeugnis der unterschiedlichsten Verwendungszwecke, denen er über die Jahrhunderte gedient hatte. Die Berührungen unzähliger Hände hatten die Kanten der dicken Arbeitsplatte ungleichmäßig abgerundet und glatt geschliffen und dem Holz im Laufe der Zeit eine glänzende kastanienbraune Patina verliehen.

Das Gesicht den mit Läden verschlossenen Fenstern zugewandt, saß Magda am Tisch, versunken in die Erinnerungen, die das einsam vor ihr stehende silberne Kästchen enthielt. In Gedanken war sie bei all dem, was sie verloren hatte.

Alles hatte sie verloren.

»Das ist nicht bloß Geschwätz«, widersprach Tilly sanft, voller Mitgefühl. »Eine gute Freundin von mir arbeitet in den unteren Bereichen der Burg. Sie weiß und sieht so einiges. Sie sagt, manche, deren Arbeit eine Vertrautheit mit dem Totenreich erfordert, hätten nicht nur mit den Dahingeschiedenen gesprochen, sondern noch ganz andere Dinge getan.«

»Ganz andere Dinge?« Magda konnte sich nicht überwinden, sich von den in dem Kästchen aufbewahrten Erinnerungsstücken zu lösen und aufzublicken. »Was redest du da?«

»Meine Freundin sagt, die mit der Gabe Gesegneten dort unten besäßen womöglich sogar Mittel und Wege, Menschen aus dem Totenreich zurückzuholen. Was ich sagen will, ist: Vielleicht könntet Ihr ihn ja zurückholen lassen.«

Magda, die Ellbogen auf den Tisch gestützt, presste die Fingerspitzen an die Schläfen. Nur mit Mühe konnte sie einen erneuten Tränenausbruch verhindern. Starren Blicks betrachtete sie eine getrocknete Blume, die er ihr einst geschenkt hatte, eine seltene weiße Blume, für die er einen vollen Tag geklettert war. Seine junge Wildblume, so hatte er sie damals genannt und gesagt, nur eine solch seltene und schöne Blume werde ihr gerecht.

Warum also hätte er sie dann auf diese Weise verlassen sollen?

»Zurückholen? Von den Toten?« Magda stieß einen Seufzer aus und schüttelte langsam den Kopf. »Bei den Gütigen Seelen, Tilly, was ist bloß in dich gefahren?«

Die Frau stellte ihren hölzernen Eimer ab und ließ den Putzlappen in ihrer Hand ins seifige Wasser gleiten. Sie beugte sich ein wenig weiter vor, als wolle sie sich vergewissern, dass niemand zuhören konnte, obwohl sich außer ihnen beiden niemand in dem unaufgeräumten und selten benutzten Lagerraum befand.

»Ihr wart stets freundlich zu mir, Herrin.« Tilly legte sanft eine vom Putzen runzelige Hand auf Magdas Schulter. »Freundlicher als die meisten, selbst wenn Ihr dies gar nicht gemusst hättet. Die meisten beachten mich überhaupt nicht, wenn ich meiner Arbeit nachgehe. Viele kennen nicht mal meinen Namen, dabei arbeite ich schon fast mein ganzes Leben hier. Ihr habt als Einzige je nach mir gefragt, mir je ein Lächeln oder gelegentlich, wenn ich abgearbeitet aussah, eine Kleinigkeit zu essen angeboten. Ihr, ausgerechnet.«

Magda tätschelte die warme, tröstliche Hand auf ihrer Schulter. »Du bist eine anständige Frau, Tilly. Die meisten Menschen sind unfähig, die schlichte Wahrheit zu erkennen, selbst wenn sie sie direkt vor Augen haben. Was ich getan habe, war bloß ein Gebot des Anstandes.«

Tilly nickte. »Die meisten Leute Eures Standes würden sich nur gegenüber einer Frau von edler Geburt so verhalten.«

»Wir sind alle edel, Tilly.« Magda lächelte versonnen. »Das Leben eines jeden Menschen ist « Sie musste tief durchatmen, denn sie befürchtete, jedes weitere Wort könnte sie um ihre Fassung bringen.

»Kostbar«, beendete Tilly den Satz für sie.

Magda schaffte es, sie anzulächeln. »Kostbar«, pflichtete sie ihr schließlich bei. »Mag sein, dass ich die Dinge anders sehe, weil ich es nicht von Geburt an war.« Sie räusperte sich. »Aber wenn das Leben vorbei ist, ist es vorbei. So ist das nun einmal. Wir alle werden geboren, wir leben unser Leben, wir sterben. Von jenseits des Schleiers gibt es keine Rückkehr.«

Magda überdachte ihre Worte noch einmal und sah ein, dass das nicht ganz stimmte. Zum allerersten Mal kam ihr der Gedanke, dass er möglicherweise den Tod mit zurückgebracht hatte, dass er sich, trotz seiner erfolgreichen Rückkehr von seiner gefahrvollen Reise in das Totenreich, womöglich doch nie wirklich aus seiner Umklammerung befreit hatte. Nun, vielleicht hatte er es nicht gekonnt.

Tilly spielte mit den Enden ihrer Schürzenbänder und grübelte einen Moment über etwas nach. »Ich möchte Euch ja nicht verwirren, Herrin«, sagte sie schließlich. »Es ist nur, Ihr seid stets so freundlich zu mir gewesen und habt mich mit Respekt behandelt, deshalb möchte ich Euch etwas sagen, über das ich mit keinem anderen zu sprechen wage. Aber nur, wenn Ihr es hören wollt. Wenn nicht, genügt ein Wort von Euch, und ich werde die Sache nie wieder erwähnen.«

Magda atmete tief aus. »Nun red schon.«

Mit dem Finger strich Tilly sich über ihre Unterlippe und sah sich ein letztes Mal in dem düsteren Zimmer um, ehe sie begann. »Unten, in den Grabgewölben, Herrin, in den Gängen tief unter der Erde, wo so mancher Verstorbene untergebracht ist und wo kaum ein Besucher Zugang hat, dort, sagt meine Freundin, haben die für die Kriegsanstrengungen arbeitenden Zauberer einen Weg gefunden, die Toten wieder zum Leben zu erwecken. Ich muss allerdings zugeben, mit eigenen Augen habe ich diese Dinge noch nicht gesehen. Aber sie schwört bei ihrer Seele, dass es stimmt. Und wenn, dann gibt es vielleicht  vielleicht auch einen Weg, Meister Baraccus zurückzuholen.« Tilly hob eine Braue. »Ihr seid eine Frau von Ansehen und könntet doch um eine solche Gefälligkeit bitten.«

»Hast du vergessen, wer mein Gemahl eigentlich war, Tilly? Lass dir gesagt sein, Zauberer sind Meister der Täuschung. Sie können alle möglichen Trugbilder heraufbeschwören und sie wahr erscheinen lassen.«

»Nein, Herrin, ich habe nicht vergessen, wer Euer Gemahl war. Er war bei vielen sehr beliebt, mich eingeschlossen.« Tilly nahm ihren Eimer wieder auf, zögerte dann und dachte noch einmal über Magdas Worte nach. »Es muss wohl so sein, wie Ihr sagt. Mit solchen Trugbildern kennt Ihr Euch bestimmt besser aus als ich.« Sie neigte respektvoll das Haupt. »Ich muss zurück an meine Arbeit, Herrin.«

Noch nicht ganz an der Tür, wandte sie sich noch einmal um. »Ich wollte Euch mit meinem Gerede nicht verärgern, Herrin, dass man einen geliebten Menschen von den Toten zurückholen kann. Ich weiß, wie sehr Ihr leidet. Ich wollte bloß helfen.«

Diese Frau vermochte sich vermutlich nicht einmal ansatzweise vorzustellen, dass Magdas Gemahl, ein Mann, der über geniale Fähigkeiten verfügte, schon einmal aus dem Totenreich zurückgekehrt war. Nachdem andere bei dem Versuch, dem Warnruf des allnächtlich aufgehenden roten Mondes zu folgen, verschollen waren, jenem verzweifelten Hilferuf aus dem Tempel der Winde jenseits des Schleiers, hatte ihr Gemahl sich selbst auf diese zuvor noch nie unternommene Reise begeben.

Er war in das Totenreich aufgebrochen und von dort wieder zurückgekehrt.

Diesmal jedoch, das wusste Magda, würde er nicht wieder zurückkehren.

Jetzt, da ihr in der Welt des Lebens nichts mehr geblieben war, hatte sie nur noch den Wunsch, ihm nachzufolgen.

Erneut rang sie sich ein dünnes Lächeln für die Frau ab. »Ich weiß, Tilly. Das ist schon in Ordnung. Ich bin dir dankbar, dass du mir helfen möchtest.«

Tilly presste die Lippen aufeinander, besann sich dann und fügte hinzu: »Vielleicht könntet Ihr wenigstens eine Spiritistin aufsuchen, Herrin. Eine solche Frau wäre womöglich imstande, in Eurem Namen Verbindung zu Eurem Gemahl aufzunehmen. Dort unten gibt es Frauen mit entsprechenden Talenten, die so was können. Ich glaube, selbst diese Zauberer fragen sie bei ihrer Arbeit um Rat.«

»Und wozu sollte der Besuch bei einer solchen Frau gut sein?«

»Ihr könntet doch wenigstens mit ihr sprechen und sie bitten, Euch Antworten zu geben, damit Ihr Euren Frieden machen könnt mit dem, was der Oberste Zauberer Baraccus getan hat.«

Magda konnte sich nicht vorstellen, wie ihr Herz jemals wieder Frieden finden...


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Autor

Terry Goodkind (*1948; +2020) wurde in Omaha, USA, geboren und war nach seinem Studium zunächst als Rechtsanwalt tätig. 1994 erschien sein Roman »Das erste Gesetz der Magie«, der weltweit zu einem sensationellen Erfolg wurde und den Auftakt zu einer der erfolgreichsten Fantasy-Sagas aller Zeiten bildet. Er lebte bis zu seinem Tod in Maine, USA.