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Tod in der Kaisergruft

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am19.03.2018
Die prunkvolle Kaisergruft wird zum Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens ...
Eine schockierende Nachricht erschüttert das idyllische, sommerliche Wien: Ein Unbekannter hat in der weltberühmten Kaisergruft mehrere Geiseln genommen. Sarah Pauli, Journalistin beim Wiener Boten, befürchtet Schlimmes, als sie vor Ort berichtet. Und ihr Gefühl trügt sie nicht. Der Täter erschießt ohne erkennbaren Grund zwei Menschen, dann sich selbst. Sarah findet heraus, dass eine der Toten eine prominente Wiener Modezarin war. War die Tat etwa ein gezielter Mordanschlag auf die Frau? Und was hat es mit dem rätselhaften Totenkopf auf sich, der auf einem der Särge in der Gruft gefunden wird?

Beate Maxian lebt mit ihrer Familie in der Nähe des Attersees und in Wien und zählt zu den erfolgreichsten Autorinnen Österreichs. Ihre Wien-Krimis um die Journalistin Sarah Pauli stehen dort regelmäßig an der Spitze der Bestsellerliste. Auch »Ein tödlicher Jahrgang«, Auftakt ihrer Krimireihe um die Feinkosthändlerin Lou Conrad, wurde auf Anhieb ein Bestseller.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDie prunkvolle Kaisergruft wird zum Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens ...
Eine schockierende Nachricht erschüttert das idyllische, sommerliche Wien: Ein Unbekannter hat in der weltberühmten Kaisergruft mehrere Geiseln genommen. Sarah Pauli, Journalistin beim Wiener Boten, befürchtet Schlimmes, als sie vor Ort berichtet. Und ihr Gefühl trügt sie nicht. Der Täter erschießt ohne erkennbaren Grund zwei Menschen, dann sich selbst. Sarah findet heraus, dass eine der Toten eine prominente Wiener Modezarin war. War die Tat etwa ein gezielter Mordanschlag auf die Frau? Und was hat es mit dem rätselhaften Totenkopf auf sich, der auf einem der Särge in der Gruft gefunden wird?

Beate Maxian lebt mit ihrer Familie in der Nähe des Attersees und in Wien und zählt zu den erfolgreichsten Autorinnen Österreichs. Ihre Wien-Krimis um die Journalistin Sarah Pauli stehen dort regelmäßig an der Spitze der Bestsellerliste. Auch »Ein tödlicher Jahrgang«, Auftakt ihrer Krimireihe um die Feinkosthändlerin Lou Conrad, wurde auf Anhieb ein Bestseller.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641183622
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum19.03.2018
Reihen-Nr.8
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1693 Kbytes
Artikel-Nr.2514968
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


4

Sie wissen noch nichts Genaues.«

Sarah stand mit dem Handy am Ohr zwischen dem Kiosk und den Schaufenstern von Swarovski und gab Patricia die neuesten Meldungen durch. Hinter ihr funkelten Schmuck- und Ziergegenstände um die Wette. Vor ihr lagen Bananen und Erdbeeren in Schütten. Man hatte den Kioskbetreibern offenbar keine Zeit gelassen, das Obst wegzuräumen. Die beiden standen vor dem Absperrband und behielten ihre Ware im Auge. Sarah erkannte sie an ihren grünen Schürzen mit der Aufschrift »Feinkost Kärntnerstraße«.

»Weder gibt es eine Forderung noch irgendeine Art Kontakt. Sie wissen nicht, ob es sich um einen Täter handelt oder mehrere. Im Moment ist auch noch nicht klar, wie viele Besucher sich da unten noch aufhalten. Derzeit wird der Eingangsbereich von Sprengstoffexperten untersucht. Dort liegt ein Päckchen, möglicherweise eine Bombe. Deshalb öffnen sie die Schiebetür nicht von außen, weil noch unklar ist, ob das einen Impuls auslöst und hier alles hochgeht.«

»Wow, nicht auszudenken, wenn die Kaisergruft in die Luft fliegt. Weißt du, wie viele Särge laut Wien info da unten stehen? Einhundertneunundvierzig! Das würde Wochen dauern, bis alle hoheitlichen Gebeine wieder zusammengesammelt sind, wenn man sie überhaupt noch findet. Ich mein, ein Hund macht da keinen Unterschied ... und ein paar Souvenirjäger stehen sicher auch schon parat.« Sie lachten beide kurz laut auf. »Gibt es Überwachungskameras?«

»Die gibt es. Nur leider sind die weder mit der Polizei verbunden noch sonst mit einer Außenstelle. Nur zum internen Gebrauch. Der Täter oder die Täterin ist kurz nach zehn Uhr aufgetaucht, also gleich nach Öffnung der Gruft. Mit etwas Glück sind nicht viele Menschen unten. Im Moment steht nur fest, dass sich die Kassiererin in der Gewalt des Täters befindet.«

»Ist das unsere Headline: Bombendrohung mit Geiselnahme?«, fragte Patricia.

»Die Wega hat die Cobra mit einem Verhandlungsspezialisten angefordert. Das spräche dafür. Aber wart noch, bis ich die offizielle Bestätigung habe. Nicht dass wir eine Falschmeldung hinausposaunen.«

»Soll ich die anderen Informationen trotzdem gleich an die Online-Redaktion weitergeben?«

»Ja, mach das. Bestätigt wurde, dass Touristen, die in die Gruft wollten, von einer Gestalt mit dunklem Umhang und Totenkopfmaske erzählten. Unser Totenkopf zwang eine Frau, vermutlich die Kassiererin, das Gittertor und danach gleich die Rundschiebetür vor ihrer Nase zuzusperren.«

»Wow, eine Totenkopfmaske in der Gruft, wie originell«, brummte Patricia hörbar amüsiert.

»Jedenfalls fuchtelte der oder die Maskierte mit einer Pistole herum und vertrieb die Leute vor der Tür«, fuhr Sarah fort. »Leider schirmen die Ermittler die Augenzeugen ab. Ich kann dir nicht einmal sagen, ob die gerade befragt werden oder bereits nach Hause geschickt wurden. Jedenfalls gibt es keine Chance, ein Statement von irgendwem zu bekommen. Ich kann gerade leider gar nichts machen außer abwarten.«

»Vielleicht ist es ja so ein Verrückter, der es lustig findet, Leute zu Tode zu erschrecken. Du weißt schon, wie diese idiotischen Horror-Clowns neulich. Soweit ich mich erinnere, gab´s sogar Verletzte. Der in der Gruft ist möglicherweise ein besonders originelles Exemplar dieser Deppenzunft«, mutmaßte Patricia.

Sarah erinnerte sich ebenfalls an einige Vorfälle. Sie verzog das Gesicht. »Sollte es sich wirklich um so einen Witzbold handeln, wird ihn das teuer zu stehen kommen. Unter den Medienleuten hier kursiert übrigens noch ein anderes Gerücht. Einige glauben an einen bevorstehenden IS-Anschlag.« Sie wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. »Die Anwohner und Hotelgäste werden jedenfalls gerade evakuiert. Die Sperre wird demnächst auf die gesamte Kärntnerstraße und den Graben ausgeweitet. Nur wir Journalisten dürfen bleiben.«

»Dass ein Anschlag bevorsteht, wird auch in den sozialen Medien behauptet. Ist doch gar nicht so abwegig, oder?«

»Wenn dem so ist, werden wir´s auch noch von offizieller Seite erfahren«, antwortete Sarah. »Ich hoffe nur, lange bevor hier alles in die Luft fliegt.« Sie beneidete ihre Kollegin darum, im klimatisierten Büro zu sitzen. »Ich könnte mir in Wien aber weitaus spektakulärere Schauplätze für einen Anschlag vorstellen.«

»Wieso? Die Särge der Habsburger hochzujagen gibt unter Garantie internationale Presse«, widersprach Patricia.

»Wie auch immer«, beendete Sarah das Thema. »Hast du in der Zwischenzeit was rausgefunden?«

»Leider nein. Die Online-Medien gehen zwar über vor Meldungen, doch die meisten werden rasch von der Polizei dementiert. Dem Verdacht auf einen Terroranschlag hat man aber noch nicht widersprochen. Ich bleib jedenfalls dran und gebe dir Bescheid, sobald etwas Wichtiges reinkommt. Der ORF hat übrigens das aktuelle Programm unterbrochen. Auf ORF2 läuft eine Sondersendung.«

»Ich weiß, die Reporterin hat sich sehr eindrucksvoll vor dem Absperrband vor der Kapuzinerkirche positioniert.«

»Der Fernseher im Büro läuft. Ich schau´s mir gerade an. Die wissen aber auch nicht mehr als wir.«

»Was schreiben die Nachrichtenagenturen?«

»Nichts, was du mir nicht eh schon gesagt hast.«

»Hast du den Leiter der Kapuzinerkirche ans Telefon bekommen oder die Pressesprecherin?« Soweit Sarah wusste, handelte es sich bei der Ansprechperson für die Presse um eine Frau. »Oder irgendwen?«

»Keine Chance. Die haben den Anrufbeantworter eingeschaltet. Ich hab draufgesprochen, glaub aber nicht, dass mich jemand zurückruft.«

»Okay. Dann fass du einmal zusammen, was wir haben, und lass es online stellen. Mehr gibt es morgen im aktuellen Wiener Boten.«

»Alles klar!«

Sie beendeten das Gespräch. Es war einfach noch zu früh für eine detaillierte Berichterstattung. Die Polizei musste zuerst einmal die Lage prüfen und in den Griff bekommen. Dennoch, Sarah hasste es, zum geduldigen Herumstehen verdonnert zu sein. Sie wollte etwas tun, sah sich nach etwaigen Interviewpartnern um. Schaulustige mit gierigem Blick, die bereit waren, die eine oder andere Beobachtung preiszugeben.

Sie brach das Vorhaben rasch wieder ab. Die Aussagen der wenigen Menschen, die sie erwischte, bevor die Polizei den Gefahrenbereich räumte, brachten keine neuen Erkenntnisse. Die Leute plapperten nach, was sie irgendwo aufgeschnappt hatten: Sprengstoffattentäter, Geiselnehmer, radikale Islamisten - am besten, alles auf einmal. In Wahrheit hatte niemand etwas gesehen. Der perfekte Nährboden für Hypothesen. Nichts, was den Wiener Boten interessierte.

Sie stellte sich wieder zum Absperrband am Ende der Marco-d´Aviano-Gasse und schrieb Martin Stein eine SMS. Was immer in der Kaisergruft geschah, fiel zwar nicht in die Zuständigkeit des Chefinspektors der Wiener Polizei, aber vielleicht gelang es ihr so, an inoffizielle Informationen zu kommen. Manchmal ließ sich der Ermittler erweichen und gab ihr etwas in die Hand, das andere Journalisten erst Stunden später über die Pressestelle erfuhren. Sie beide verband eine besondere Vertrauensbeziehung, obwohl Sarah bei ihrem ersten Aufeinandertreffen mulmig zumute gewesen war. Der brummige Kriminalkommissar mit dem Bürstenhaarschnitt war nicht gerade mit lieblichem Charme gesegnet. Doch sie konnten einander inzwischen gut leiden. Stein hatte ihr vor wenigen Monaten das Du angeboten. Der alte Griesgram wurde mit zunehmendem Alter milde. Er mochte jetzt Mitte fünfzig sein. Sein gleichmütiger und zugleich durchdringender Blick war nach wie vor messerscharf.

Ihr Handy piepste.

Keine Zeit! Später, LG Martin, stand auf dem Display.

»Verflixt«, fluchte sie leise.

Simon tauchte an ihrer Seite auf. Die Kamera hing an einem Gurt vor seiner Brust. Das Bild erinnerte Sarah an ihre Kindergartenzeit, als sie die Kindergartentasche stolz um den Hals trug, um damit allen zu zeigen, dass sie kein Baby mehr war.

»Glaubst, passiert da heute noch mal was?«, fragte er grantig.

»Hast du´s eilig?«

»Es ist heiß.«

»Tatsächlich? Gut, dass du´s erwähnst. Das ist mir nämlich noch gar nicht aufgefallen.« Sarah klang gereizter, als sie wollte. Aber die Hitze nagte auch an ihrem Nervenkostüm.

Ein Geräusch drang an ihr Ohr. Sarah versuchte, es einzuordnen. Plötzlich kam in die Cobras Bewegung. Sie steuerten wie eine dunkle Wand auf den Eingang der Gruft zu. Sarah wirbelte herum, versuchte ihr Glück beim nächstbesten Uniformierten.

»Was ist los?«, brüllte sie ihm entgegen. Er schüttelte den Kopf und versuchte gleichzeitig mit zwei Kollegen, die Presseleute weiter nach hinten zu drängen. »Bitte gehen Sie zurück.« Kein Journalist am Absperrband bewegte sich. Sie wussten, wenn es der Polizei gelang, sie bis zur Johannesgasse zurückzudrängen, konnten sie nichts mehr sehen. Das Risiko, dass hier gleich alles in die Luft flog, mussten sie eingehen. Die hohen Gebäude, die die Gasse säumten, würden ihnen hoffentlich genug Schutz vor herumfliegenden Teilen bieten.

»Doch ein möglicher Anschlag?«, versuchte es Sarah erneut und erntete wieder ein Kopfschütteln.

Zwei Wega-Beamte mit einem Rot-Kreuz-Koffer liefen Richtung Grufteingang. Sarah wusste, dass einige Polizisten der Sondereinheit eine Sanitätsausbildung absolvierten. So vermied man, Rot-Kreuz-Mitarbeiter in den Gefahrenbereich schicken zu müssen.

»Ich glaub, da ist etwas passiert«, raunte Sarah Simon zu. Sie ärgerte sich, nicht näher heranzukommen. Simons Kamera klickte. Im...

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Beate Maxian lebt mit ihrer Familie in der Nähe des Attersees und in Wien und zählt zu den erfolgreichsten Autorinnen Österreichs. Ihre Wien-Krimis um die Journalistin Sarah Pauli stehen dort regelmäßig an der Spitze der Bestsellerliste. Auch »Ein tödlicher Jahrgang«, Auftakt ihrer Krimireihe um die Feinkosthändlerin Lou Conrad, wurde auf Anhieb ein Bestseller.