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Das Ritual von London

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am15.04.2019
Das zweite magische Abenteuer von Alex Verus!
London ist immer eine Reise wert. Und wenn Sie schon mal da sind, empfehlen wir Ihnen einen Besuch im Emporium Arcana, dem Zauberladen des Magiers Alex Verus. Bis vor kurzem gab es hier zum Beispiel einen magischen Wunscherfüller. Doch er wurde gestohlen. Die junge Luna versuchte, mit ihm einen Fluch zu brechen, um endlich mit dem Mann zusammensein zu können, den sie liebte. Doch magische Wunscherfüller machen nie nur das, was man ihnen aufträgt, und sie fordern immer einen schrecklichen Preis. Während Alex Verus alles versucht, um Luna zu schützen, und nebenbei skrupellose Magier bekämpft, wird ihm eines klar: Die Freundschaft mit einer Spinne ist unbezahlbar!
Die Alex-Verus-Romane von Benedict Jacka bei Blanvalet:
1. Das Labyrinth von London
2. Das Ritual von London
3. Der Magier von London
4. Der Wächter von London
5. Der Meister von London
6. Das Rätsel von London
7. Die Mörder von London
8. Der Gefangene von London
9. Der Geist von London
10. Die Verdammten von London
11. Der Jäger von London
12. Der Retter von London

Benedict Jacka (geboren 1980) ist halb Australier und halb Armenier, wuchs aber in London auf. Er war 18 Jahre alt, als er an einem regnerischen Tag im November in der Schulbibliothek saß und anstatt Hausaufgaben zu machen, Notizen für seinen ersten Roman in sein Schulheft schrieb. Wenig später studierte er in Cambridge Philosophie und arbeitete anschließend als Lehrer, Türsteher und Angestellter im öffentlichen Dienst. Das Schreiben gab er dabei nie auf, doch bis zu seiner ersten Veröffentlichung vergingen noch sieben Jahre. Er betreibt Kampfsport und ist ein guter Tänzer. In seiner Freizeit fährt er außerdem gerne Skateboard und spielt Brettspiele.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas zweite magische Abenteuer von Alex Verus!
London ist immer eine Reise wert. Und wenn Sie schon mal da sind, empfehlen wir Ihnen einen Besuch im Emporium Arcana, dem Zauberladen des Magiers Alex Verus. Bis vor kurzem gab es hier zum Beispiel einen magischen Wunscherfüller. Doch er wurde gestohlen. Die junge Luna versuchte, mit ihm einen Fluch zu brechen, um endlich mit dem Mann zusammensein zu können, den sie liebte. Doch magische Wunscherfüller machen nie nur das, was man ihnen aufträgt, und sie fordern immer einen schrecklichen Preis. Während Alex Verus alles versucht, um Luna zu schützen, und nebenbei skrupellose Magier bekämpft, wird ihm eines klar: Die Freundschaft mit einer Spinne ist unbezahlbar!
Die Alex-Verus-Romane von Benedict Jacka bei Blanvalet:
1. Das Labyrinth von London
2. Das Ritual von London
3. Der Magier von London
4. Der Wächter von London
5. Der Meister von London
6. Das Rätsel von London
7. Die Mörder von London
8. Der Gefangene von London
9. Der Geist von London
10. Die Verdammten von London
11. Der Jäger von London
12. Der Retter von London

Benedict Jacka (geboren 1980) ist halb Australier und halb Armenier, wuchs aber in London auf. Er war 18 Jahre alt, als er an einem regnerischen Tag im November in der Schulbibliothek saß und anstatt Hausaufgaben zu machen, Notizen für seinen ersten Roman in sein Schulheft schrieb. Wenig später studierte er in Cambridge Philosophie und arbeitete anschließend als Lehrer, Türsteher und Angestellter im öffentlichen Dienst. Das Schreiben gab er dabei nie auf, doch bis zu seiner ersten Veröffentlichung vergingen noch sieben Jahre. Er betreibt Kampfsport und ist ein guter Tänzer. In seiner Freizeit fährt er außerdem gerne Skateboard und spielt Brettspiele.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641223168
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum15.04.2019
Reihen-Nr.2
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6076 Kbytes
Artikel-Nr.4006609
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Die alte Fabrik war ein Ort, wie man ihn nur in den übelsten Gegenden großer Städte fand. Die Ziegelsteine waren einmal rot gewesen, doch Dreck und Luftverschmutzung hatten sie braungrau nachdunkeln lassen. Auf den Außenmauern war ein maroder Stacheldrahtzaun angebracht, der seit Jahren nicht instandgesetzt worden war. Die Schlingen waren rostig, gerade so, als ob die Besitzer dachten, wenn sie die Einbrecher schon nicht draußen halten konnten, sollten die sich auf dem Weg hinein wenigstens Tetanus holen.

Der Rest der Sackgasse war dunkel, die Gebäude standen leer, und die Läden duckten sich hinter Stahlgitter. Graffiti bedeckten die Gatter, und es war schwer zu sagen, ob die Geschäfte noch betrieben wurden oder ob sie einfach aufgegeben worden waren. Der einzige Laden, der in gutem Zustand schien, trug das Zunftzeichen der Pfandleiher - drei goldfarbene Kugeln, von denen die mittlere ein Stück tiefer hing. Hinter den Läden und der Fabrik lag ein Häuserblock mit Sozialwohnungen von der Sorte, wo die Diebe zerbrochene Flaschen als Waffen benutzten, weil sie sich keine Messer leisten konnten.

Es war erst elf, und die üblichen Geräusche der Stadt erfüllten London, doch in dieser Straße rührte sich nichts. Sie lag bis auf die geparkten Autos völlig verlassen da. Bei der Hälfte fehlten die Räder, die Fenster oder auch beides, und keines wäre auf einer Schrotthalde fehl am Platz gewesen - abgesehen von dem Minivan, der am oberen Ende der Straße parkte. Der glänzend schwarze Lack verschmolz mit den Schatten, und im orangefarbenen Schein der Straßenlaternen konnte man die silbrigen Radkappen, die Lichter und das Mercedes-Symbol auf der Motorhaube erkennen. Ich verdrehte die Augen. Meine Sinne verrieten mir, dass keine direkte Gefahr bestand, doch ich hielt mich in den Schatten der Gasse und musterte die Straße noch einen Moment länger, bevor ich auf den Van zuging.

Die meisten Straßenlampen waren kaputt, und diejenigen, die noch funktionierten, flackerten. Ich lief in Schatten gehüllt durch die Straße, deren Dunkelheit nur gelegentlich von einem orangefarbenen Lichtkegel durchbrochen wurde. Kurz blickte ich über die Schulter und sah die Lichtsäulen der Wolkenkratzer am Canary Wharf über den Dächern. Wir waren nah am Fluss - auch wenn ich ihn nicht sehen konnte -, und ich hörte den klagenden Ruf eines Nebelhorns, der vom Wasser widerhallte. Wolkenfetzen bedeckten einen großen Teil des Himmels und verbargen die Sterne.

Als ich den Van erreichte, glitt eines der vorderen Fenster hinab, und in der Stille konnte ich das Surren des Motors hören. Ich blieb neben der Tür stehen und sah den Mann an, der im Wagen saß. »Wäre es noch ein bisschen auffälliger gegangen?«

Ich heiße Alex Verus. Ich bin ein Magier, ein Wahrsager. In Magierworten ausgedrückt, bin ich ungebunden, was bedeutet, dass ich mich nicht dem Rat angeschlossen habe (dem Haupt-Machtsitz der Weißmagier), aber ich zähle mich auch nicht zu den Schwarzmagiern. Obwohl ich nicht zum Rat gehöre, erledige ich als Freiberufler Aufträge für ihn, wie zum Beispiel diesen hier. Der Mann auf dem Beifahrersitz, mit dem ich redete, war mein Kontaktmann zum Rat, ein Magier namens Talisid, der mir nachsichtig zunickte.

»Verus.«

»Schön, dich zu sehen.« Ich musterte den Van eingehend. »Ernsthaft, ein Mercedes? Hast du ihn auch polieren lassen?«

»Wenn du dir Sorgen über die Geheimhaltung machst«, sagte Talisid, »dann sollten wir uns vielleicht auch nicht draußen unterhalten?«

Talisid ist um die vierzig, kleiner als der Durchschnitt und mit ergrauendem Haar, das sich langsam von seiner Stirn zurückzieht. Er scheint immer den gleichen schlichten Businessanzug zu tragen, doch mit einer solchen Beständigkeit, die darauf schließen lässt, dass mehr an ihm dran ist, als man auf den ersten Blick vermutet. Ich lernte ihn im Frühling kennen, bei einem Ball in Canary Wharf, wo er mir einen Job anbot. Die Dinge verliefen nicht ganz nach Plan, doch Talisid hielt seinen Teil der Abmachung ein, und als er mich für heute Abend um Hilfe bat, sagte ich zu.

Ich trat zurück und beobachtete, wie die Mitfahrer aus dem Van stiegen. Talisid folgte ein großer, dünner Mann mit langem Gesicht wie das eines Windhunds, der mir zunickte. Sein Name war Ilmarin, ein Luftmagier. Die nächsten drei kannte ich nicht, aber das hatte ich auch nicht erwartet; ihre Waffen wiesen sie als Sicherheitsleute vom Rat aus.

»Willst du immer noch vorangehen?«, fragte Talisid mich leise, während das Sicherheitsteam seine Vorbereitungen traf und Waffen sowie Headsets checkte.

»Deshalb bin ich hier.«

»Deshalb sind sie auch hier. Das ist ihr Aufgabenbereich.«

Ich lächelte beinahe. Als Talisid mich am Vortag angerufen und mir die Anweisungen durchgegeben hatte, war er davon ausgegangen, dass ich mich am Ende der Truppe aufhalten oder vielleicht sogar im Van bleiben würde. Er bot mir erneut an, mich zurückzuhalten. Unter seinen Worten lag allerdings auch noch eine weitere Botschaft, die nicht besonders witzig war: Die Sicherheitsleute waren entbehrlich, ich war es nicht.

»Aus der Entfernung nutze ich nicht viel«, sagte ich. »Ich warne sie vor allem rechtzeitig, aber dafür brauche ich ein freies Sichtfeld.«

Talisid hielt ergeben die Hand hoch. »In Ordnung. Also bist du mit Garrick vorne. Auf dein Signal hin starten wir.«

Der Mann, dem Talisid zugenickt hatte, war derjenige, der auf dem Fahrersitz gesessen hatte und jetzt ein wenig abseits von den anderen stand. Er war groß, mit kurzem sandfarbenem Haar und athletischem Körperbau, er wirkte stark und schnell. Er trug eine schwarze Schutzweste, die nach Hightech aussah, einen dunklen Kampfanzug, schwarze Handschuhe und Stiefel sowie einen Textilgurt, in dem eine Pistole, eine Maschinenpistole, ein Messer und ein halbes Dutzend Metallzylinder steckten, die verdächtig nach Granaten aussahen. Eine zweite Pistole war in einem Halfter am Fußknöchel verstaut, und er hatte eine Waffe an einem Riemen geschultert, die wie eine Kreuzung aus Maschinenpistole und Sturmgewehr aussah. Er beobachtete mich aus ruhigen blauen Augen, als ich auf ihn zuging.

»Garrick?«, fragte ich.

Garrick nickte und antwortete mit tiefer Stimme: »Wie sieht der Plan aus?«

»Das erkläre ich, sobald wir drinnen sind.«

»Du gehst mit Talisid?«

»Mit dir.«

Garrick hob eine Augenbraue und musterte mich von oben bis unten. Ich trug eine Armeehose, schwarze Turnschuhe, einen Gürtel, an dem ein paar Dinge befestigt waren, und eine leichte Fleece-Weste. Im Vergleich zu Garrick, der einem Militärthriller entsprungen zu sein schien, sah ich aus wie ein Amateur beim Zelten.

»Ich fühle mich geschmeichelt«, sagte Garrick, »aber du bist nicht mein Typ.«

»Ich bin dein Aufklärer«, erwiderte ich.

»Das ist nett«, sagte Garrick. »Das kannst du vom Van aus machen.«

»Ich bleibe nicht im Van.«

»Das ist eine Kampfmission«, sagte Garrick geduldig. »Wir haben keine Zeit zum Babysitten.«

Eine Menge Leute denken, dass Wahrsager in einem Kampf nichts nutzen. Im Grunde genommen, kommt mir das zugute, mehr, als es mich kränkt, aber es ist dennoch eine Zumutung, wenn man einmal ernst genommen werden möchte. »Ich bin hier der Babysitter«, sagte ich. »Diese Waffen werden dir nicht viel nutzen, wenn das Ding dir von hinten den Kopf abreißt.«

Ich hatte erwartet, dass Garrick wütend würde, doch er sah mich nur fragend an. »Was wirst du tun? Es hauen?«

»Ich werde dir genau sagen, wo es ist und was es tut«, sagte ich. »Wenn dir mit diesem Vorteil auf deiner Seite nichts dazu einfällt, wie du das Ding ausschalten kannst, dann darfst du dich zurückziehen und uns das erledigen lassen.«

Garrick musterte mich noch einen Moment länger, dann zuckte er mit den Schultern. »Ist deine Beerdigung.« Er wandte sich zu den anderen Männern um. »Los geht´s.«

Im Inneren der Fabrik war es stockfinster. Der Strom war wohl schon vor längerer Zeit abgedreht worden, und die Lampen, die weder zerschlagen worden waren oder sowieso keine Glühbirne hatten, blieben dunkel. In den Gängen standen alte Maschinen und Kram, den man dort abgestellt und dem Zerfall überlassen hatte, sodass wir uns zwischen den Hindernissen hindurchschlängeln mussten und kaum freie Sicht hatten. Die Luft roch nach Staub und verrostetem Metall.

Die Kreatur, die wir jagten, war ein Barghest: ein Gestaltwandler, der als Mensch oder großer, wolfsartiger Hund auftrat. Bargheste verfügen über übernatürliche Geschwindigkeit und Kraft, und sie sind sowohl mit normalen als auch mit magischen Sinnen schwer aufzuspüren. Das behaupten zumindest die Geschichten. Ich habe noch niemals einen getroffen. Die Quellen sind sich jedoch einig, dass diese Wesen mittels Klauen und Zähnen töten, was den dunklen, vollgestellten Ort zum übelsten aller denkbaren Kampfplätze machte. Es gab zu viele Verstecke und zu viele Möglichkeiten, wo die Kreatur auf der Lauer liegen konnte, um uns aus dem Hinterhalt anzugreifen.

Natürlich war das der Grund, aus dem Talisid mich mitgenommen hatte.

Für meine Augen existierte die Fabrik auf zwei Ebenen. Es gab die Gegenwart, eine Welt aus Dunkelheit und Schatten, durchbrochen nur von dem Schein der Taschenlampen in meiner Hand und an Garricks Gewehr, drohend aufragende Hindernisse, die uns den Weg verstellten, und die Gefahr, die hinter jeder Ecke lauerte. Doch darüber lag eine zweite Welt, ein Netz aus weiß glühenden Linien, das sich über vier Dimensionen in Tausenden und Millionen dünner werdender Fäden verzweigte, ein jeder eine mögliche Zukunft. Die Zukünfte des Gangs und die Objekte darin waren gesetzt, während meine und Garricks Zukünfte sich beständig...

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Benedict Jacka (geboren 1980) ist halb Australier und halb Armenier, wuchs aber in London auf. Er war 18 Jahre alt, als er an einem regnerischen Tag im November in der Schulbibliothek saß und anstatt Hausaufgaben zu machen, Notizen für seinen ersten Roman in sein Schulheft schrieb. Wenig später studierte er in Cambridge Philosophie und arbeitete anschließend als Lehrer, Türsteher und Angestellter im öffentlichen Dienst. Das Schreiben gab er dabei nie auf, doch bis zu seiner ersten Veröffentlichung vergingen noch sieben Jahre. Er betreibt Kampfsport und ist ein guter Tänzer. In seiner Freizeit fährt er außerdem gerne Skateboard und spielt Brettspiele.