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Die Töchter der Phönixreiter - Crown of Feathers

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.11.2021
Ein Mädchen, ein Phönix, ein Bund für die Ewigkeit
Einst wurde das Reich von Pyra von mächtigen Phönixreitern regiert. Bis der Krieg zwischen zwei königlichen Schwestern das Land zerriss.
16 Jahre später träumen die Kriegswaisen Veronyka und ihre ältere Schwester Val davon, selbst Phönixreiter zu werden. Doch als Val Veronyka aufs Schlimmste hintergeht, beschließt Veronyka, sich alleine auf die Suche nach den letzten verbliebenen Reitern zu machen. Auch wenn das bedeutet, dass sie sich als Junge verkleiden muss. Gerade als Veronyka das Gefühl hat, in den Reihen der Phönixreiter akzeptiert zu werden, kehrt Val zurück und enthüllt ein Netz aus Lügen, das alles für immer verändern wird.
Eine epische Fantasy über furchtlose Phönixreiter, das Band zwischen Schwestern und die Macht der Liebe.

Nicki Pau Preto lebt an der Stadtgrenze von Toronto. Nachdem sie einen Abschluss in bildender Kunst, einen Master in Kunstgeschichte und ein Diplom in Grafikdesign erworben hatte, wurden ihr zwei Dinge klar: Sie liebt es, der realen Welt zu entkommen, und sie möchte keinen Bürojob. Ihr Traumberuf als Autorin ermöglicht ihr glücklicherweise beides.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEin Mädchen, ein Phönix, ein Bund für die Ewigkeit
Einst wurde das Reich von Pyra von mächtigen Phönixreitern regiert. Bis der Krieg zwischen zwei königlichen Schwestern das Land zerriss.
16 Jahre später träumen die Kriegswaisen Veronyka und ihre ältere Schwester Val davon, selbst Phönixreiter zu werden. Doch als Val Veronyka aufs Schlimmste hintergeht, beschließt Veronyka, sich alleine auf die Suche nach den letzten verbliebenen Reitern zu machen. Auch wenn das bedeutet, dass sie sich als Junge verkleiden muss. Gerade als Veronyka das Gefühl hat, in den Reihen der Phönixreiter akzeptiert zu werden, kehrt Val zurück und enthüllt ein Netz aus Lügen, das alles für immer verändern wird.
Eine epische Fantasy über furchtlose Phönixreiter, das Band zwischen Schwestern und die Macht der Liebe.

Nicki Pau Preto lebt an der Stadtgrenze von Toronto. Nachdem sie einen Abschluss in bildender Kunst, einen Master in Kunstgeschichte und ein Diplom in Grafikdesign erworben hatte, wurden ihr zwei Dinge klar: Sie liebt es, der realen Welt zu entkommen, und sie möchte keinen Bürojob. Ihr Traumberuf als Autorin ermöglicht ihr glücklicherweise beides.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641245726
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.11.2021
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3924 Kbytes
Artikel-Nr.5142713
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Ich bin eine Tochter des Todes. Ich tötete meine Mutter, als ich aus ihrem Leib gezogen wurde, ich erhob mich aus der Asche wie ein Phönix aus dem Totenfeuer.

- Kapitel 2 -

Veronyka

Veronyka und Val lagen auf Knien vor dem Feuer und sahen zu, wie im Ei ein winziger Riss entstand, der wuchs und sich ausbreitete, so kompliziert wie ein Spinngewebe, bis die Schalenstücke nur noch von einer dünnen Haut zusammengehalten wurden. Das Ei dehnte sich aus und zog sich zusammen, es pulsierte wie ein Herzschlag, und in den gezackten Öffnungen waren Teile von rotem Gefieder zu sehen. Das Ei erbebte und ein kleiner goldener Schnabel lugte hervor.

Veronyka zitterte am ganzen Leib - sie hätte gern geklatscht, gejubelt -, aber sie unterdrückte diesen Drang und blieb starr und unnatürlich still. Sie hatte Angst zu atmen, zu blinzeln, sie wollte nicht einen einzigen wundervollen Augenblick versäumen. Sie hörte ein Dröhnen, ein Rauschen in ihren Ohren, das alles auf der Welt außer ihr und diesem Ei in leeres weißes Nichts verwandelte.

Sie wusste nicht, wie lange sie schon zuschauten, aber Stunden - oder vielleicht Minuten - später barst das Ei endlich, und ein Phönix fiel seitlich in die schwelende Asche. Er war von einem leuchtenden, strahlenden Rot - eine Farbe, die Veronyka in ihrem Leben noch nicht gesehen hatte, heller als ein Edelstein, edler als gefärbte Seide.

Sie starrte das Wesen an, und der Jubel, der in ihr aufstieg, war vermischt mit tiefem und unendlichem Erstaunen - sie hatten es wirklich geschafft. Nach so langer Zeit hatten sie endlich einen Phönix schlüpfen lassen.

Als der Vogel mühsam auf die Beine kam, zischte und rauchte sein feuchtes Gefieder bei der Berührung mit der Holzkohle, auf der er gelegen hatte.

Veronyka, die für einen Augenblick vergessen hatte, dass sie einen Feuervogel vor sich hatte, dass die Hitze einem aus Asche und Flamme geborenen Wesen nichts anhaben konnte, keuchte auf und streckte die Hand aus. Val hielt ihre Hand fest und gab Veronyka einen Moment, damit ihr Gehirn ihren Körper einholen konnte.

Der Phönix stolperte über die Schalenreste, unbeeindruckt von der Hitze, dann stand er endlich fest da und drehte sich um, um Veronyka und Val anzusehen. Er sah aus wie jedes normale frisch geschlüpfte Vogeljunge - wackelig und unsicher, mit noch kaum vorhandenen Flügeln und einem schmalen, dünnen Hals, der den Kopf nur mit Mühe tragen konnte. Aber seine Augen ... die waren groß und weit und aufmerksam.

Und sie fingen Veronykas Blick ein.

Sie atmete aus, ein letzter Lufthauch, der das Ende eines alten Lebens bedeutete - eines, das in Ziel und Reichweite klein gewesen war. Als Veronyka wieder Luft holte, war es der Beginn von etwas Neuem - einem Leben, das vom Wind zerzauste Haare, endlosen blauen Himmel und ein heißer als die Sonne brennendes Feuer verhieß. Ihre Finger prickelten, ihre Sinne waren geschärft, und die Welt lebte auf eine Weise, wie sie nie zuvor gelebt hatte. Veronykas Magie summte in ihr, pochte wie ein zweiter Herzschlag - oder vielleicht war es der Puls dieses Wesens, der im Takt ihres eigenen schlug.

In diesem Moment wusste Veronyka, dass Val recht gehabt hatte, was den Bund zwischen Animage und Phönix anging. Es war keine Liebe - ein solches Wort konnte nicht einmal den Versuch wagen, die Gefühle von Respekt und Zuneigung, von Vertrauen und gegenseitiger Abhängigkeit zu beschreiben, die zwischen Mensch und Tier existierten. Die Bindung war eine in den Sternen geschriebene Einheit, älter als das Imperium und das Tal und der Berg, älter als die Gottheiten, eine Verbindung, die nicht einmal der Tod erschüttern konnte. Endlos, grenzenlos und auf irgendeine Weise zeitlos war Veronykas Schicksal an dieses Wesen gebunden und sie würden immer zusammen sein.

Sie waren Verbündete.

Ein kühler Windhauch streifte ihre Haut und sie brach den Blickkontakt. In der Hütte leuchtete ein fahles Licht, die Tür stand weit offen. Val war nirgendwo zu sehen.

2 2 2

Einige Zeit später kehrte sie zurück. Mit gleichgültiger Miene brachte sie einen neuen Sack Reis, ein wenig Maismehl, gesalzenen Fisch und gedörrtes Wildfleisch, einen kleinen Tonkrug voll Honig und ein Säckchen Datteln. Die Datteln waren ein seltener Leckerbissen. Sie waren teuer und wuchsen nur in der Provinz Stel. Selbst Mais war in den Bergen nur schwer aufzutreiben, obwohl einige Bauern ihn auf den unteren Felsplateaus pflanzten.

Veronyka sprang auf, ließ ihren Phönix auf dem Boden sitzen und wischte sich die schweißnassen Handflächen an der Hose ab. Val lief oft davon, wenn sie außer sich war, und verschwand dann für Stunden - oder Tage -, ohne eine Erklärung abzugeben. Wenn Veronyka Glück hatte, dann brachte die Zeit Val dazu, sich zu beruhigen und ihren Zorn zu vergessen. Wenn sie kein Glück hatte, dann reifte und faulte Vals Zorn, während sie nicht zusammen waren, und wurde nur noch mächtiger.

Manchmal begriff Veronyka nicht einmal, was Vals Zorn erregt hatte - aber diesmal glaubte sie, es zu wissen. Der erste Phönix hätte Val gehören müssen - sie war die Ältere und sie hatte die Eier gefunden. Veronyka hatte Gewissensbisse, aber sie gab sich alle Mühe, sich davon nicht diesen wunderschönen, strahlenden Augenblick zerstören zu lassen. Val würde sich schon wieder beruhigen. Sie brauchten doch einfach nur auf das Schlüpfen des zweiten Vogels zu warten.

Der Phönix zwitscherte leise, als er am Rand der Feuerstätte herumpickte. Die Hitze hatte seine feuerroten Daunen in weichen Flausch verwandelt, und sein Schnabel und seine Füße waren golden wie die Phönixstatuen, die Veronyka als Kind auf dem Götterplatz in Aura Nova gesehen hatte - bevor sie abgebaut worden waren. Die Phönixreiter, ehemals Hüterinnen und Verteidiger des Imperiums, hatten ihren Posten verlassen und stattdessen Avalkyra Aschenfeuer Treue geschworen. Das machte sie zu Verrätern, sie und auch ihre Phönixe. Während Avalkyra die wahre Thronerbin war, hatte sie doch Verrat begangen und war schon als Verbrecherin abgestempelt gewesen, ehe sie alt genug war, um gekrönt zu werden, und danach war sie aus dem Imperium vertrieben worden. Die Gouverneure scharten sich hinter der unmagischen Schwester Pheronia zusammen, während Avalkyra in Pyra einen neuen Anfang versuchte. Sie und ihre Anhänger waren als »Rebellen« bezeichnet worden, die sich weigerten, dem Gesetz des Imperiums zu gehorchen oder sich für ihre angeblichen Vergehen zu verantworten. In den auf ihren Tod folgenden Jahren hatte das Imperium alles zerstört, das auf irgendeine Weise sie oder ihr Erbe zu unterstützen schien - vor allem alle Darstellungen von Phönixen.

Es war keine einfache Aufgabe, da Phönixe von den ersten Anfängen an zur Geschichte des Imperiums gehört hatten. Sie waren Symbole der königlichen Erbfolge und der höchsten Göttin des Imperiums - Axura, was in der Sprache der Händler, der üblichen Verständigungsform des Imperiums, zu »Azurec« geworden war. Aus einem Tempel nach dem anderen waren die Statuen entfernt und die Gebete verändert worden - Axura, die immer als Phönice dargestellt worden war, wurde vermenschlicht, und sogar Lieder, Gedichte und Theaterstücke, in denen Phönixe vorkamen, wurden verboten.

Obwohl sie mit diesem Prozess schon während des Blutkrieges begonnen hatten, hatte der Rat der Gouverneure Jahre gebraucht, um ihn zu vollenden. Veronyka hatte immer wieder kleine Hinweise darauf aufgeschnappt, dass die Phönixe weiterhin existierten, bis zu ihren letzten Tagen im Imperium vor einigen Monaten: verblasste Wandbilder, die unter einer abblätternden Farbschicht hervorlugten, oder bröckelnder Putz, der Glasmosaike freilegte.

Veronyka stellte sich oft vor, wie sie auf einem Phönixrücken an diese Orte zurückkehrte, wie sie die Farbe abkratzte oder die Platten vom Fußweg riss, um die darunterliegende Wahrheit freizulegen.

Sie fuhr zusammen, als ihr aufging, dass dieser Tagtraum nun durchaus Wirklichkeit werden konnte.

Veronyka beobachtete ihre Schwester wachsam; zuerst räumte Val die Vorräte weg, dann riss sie das Säckchen mit dem Maismehl mit den Zähnen auf, gab etwas davon in eine kleine Schale, rührte Honigtropfen darunter und erhielt eine feine, körnige Paste.

»Für den Vogel«, sagte sie endlich und nickte in Richtung des Phönix hinüber. »Später kann er dann Datteln und frisches Obst essen, wenn wir das auftreiben können.«

Val wusste alles, was es über Phönixe zu wissen gab, das verdankte sie ihrer und Veronykas Maiora, die zu ihrer Zeit Phönixreiterin gewesen war - eine der wenigen, die der Aufmerksamkeit des Imperiums entgangen waren, wenigstens für eine gewisse Zeit. Ihre Großmutter hatte so gern Geschichten erzählt, und während Veronyka sich für Schlachtepen und Romanzen interessiert hatte, hatte Val nach den praktischen Dingen gefragt.

Veronyka nahm Val, die ihrem Blick auswich, die Schale ab und stellte sie neben den Phönix auf den Boden. Der Vogel betrachtete die Mischung zuerst, ehe er den Schnabel in die klebrig-süße Mischung steckte. »Der andere wird doch auch bald schlüpfen, oder, Val?«

Val sah sich das steinähnliche Ei an, das zwischen den brennenden Kohlen thronte.

»Wird schon«, sagte sie ausweichend und schloss die Fensterläden mit einem lauten Klack.

Der Kopf des Phönix hob sich bei diesem Geräusch, aber dann wandte sich der Vogel schnell wieder seiner Mahlzeit zu....
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Autor

Nicki Pau Preto lebt an der Stadtgrenze von Toronto. Nachdem sie einen Abschluss in bildender Kunst, einen Master in Kunstgeschichte und ein Diplom in Grafikdesign erworben hatte, wurden ihr zwei Dinge klar: Sie liebt es, der realen Welt zu entkommen, und sie möchte keinen Bürojob. Ihr Traumberuf als Autorin ermöglicht ihr glücklicherweise beides.