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Das verlorene Buch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am15.03.2021
Seit der Adoption des kleinen Max genießen Magnus Bane und Alec ein nahezu idyllisches Leben - so idyllisch, wie es für einen Hexenmeister und einen Schattenjäger mitten in New York eben möglich ist. Bis eines Nachts zwei alte Bekannte in ihr Apartment einbrechen und das mächtige »Weiße Buch« stehlen. Mit dessen Hilfe könnten sie höchst unheilbringende Kräfte entfesseln, und so nehmen Alec und Magnus die Verfolgung der Diebe auf. Die Spur führt nach Shanghai, mitten hinein in einen Hort dunkler Magie und einen scheinbar unbezwingbaren Dämonenangriff. Als einzige Rettung bleibt nur der direkte Weg ins Totenreich ...

Cassandra Clare ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 35 Sprachen übersetzt. Seit dem Überraschungserfolg der »Chroniken der Unterwelt« waren all ihre Romane große Bestseller. So auch die neueste Serie »Die Letzten Stunden«. Cassandra Clare lebt in Massachusetts, USA.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextSeit der Adoption des kleinen Max genießen Magnus Bane und Alec ein nahezu idyllisches Leben - so idyllisch, wie es für einen Hexenmeister und einen Schattenjäger mitten in New York eben möglich ist. Bis eines Nachts zwei alte Bekannte in ihr Apartment einbrechen und das mächtige »Weiße Buch« stehlen. Mit dessen Hilfe könnten sie höchst unheilbringende Kräfte entfesseln, und so nehmen Alec und Magnus die Verfolgung der Diebe auf. Die Spur führt nach Shanghai, mitten hinein in einen Hort dunkler Magie und einen scheinbar unbezwingbaren Dämonenangriff. Als einzige Rettung bleibt nur der direkte Weg ins Totenreich ...

Cassandra Clare ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 35 Sprachen übersetzt. Seit dem Überraschungserfolg der »Chroniken der Unterwelt« waren all ihre Romane große Bestseller. So auch die neueste Serie »Die Letzten Stunden«. Cassandra Clare lebt in Massachusetts, USA.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641251024
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum15.03.2021
Reihen-Nr.2
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1960 Kbytes
Artikel-Nr.5425379
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Der Schlafdorn

September 2010

Es war bereits spät, und bis vor wenigen Augenblicken hatte auch völlige Ruhe geherrscht. Magnus Bane, Oberster Hexenmeister von Brooklyn, saß im Wohnzimmer in seinem Lieblingssessel, ein offenes Buch auf dem Schoß, und beobachtete, wie sich der Riegel des Schiebefensters hin- und herdrehte. Schon seit einer Woche versuchte jemand, in seine mit Schutzzaubern versehene Wohnung im obersten Geschoss des Hauses einzudringen. Allem Anschein nach hatte derjenige beschlossen, es jetzt auf direkterem Wege zu probieren.

Eine ziemlich törichte Entscheidung, fand Magnus. Denn erstens blieben Hexenwesen gern bis tief in die Nacht auf. Und zweitens lebte er mit einem Schattenjäger zusammen. Der war zwar im Moment auf Patrouille, aber Magnus sah sich durchaus in der Lage, sich selbst zu verteidigen, sogar im Pyjama. Er zog den Gürtel seines schwarzen Seidenmorgenmantels fester und bewegte die Finger, bis er spürte, wie sich seine Magie darin sammelte.

Noch vor wenigen Jahren hätte er auf diesen Einbruchversuch nonchalanter reagiert. Er hätte der Sache ihren Lauf gelassen und darauf vertraut, dass seine Reflexe ihn leiten würden. Doch jetzt saß er aufrecht da und zielte mit zwei Fingern auf das Fenster: Schließlich befand sich sein kleiner Sohn in seinem Zimmer am anderen Ende des Flurs.

Inzwischen schlief der etwas über ein Jahr alte Max die meisten Nächte durch - was einerseits eine große Erleichterung, andererseits aber auch ein ziemlicher Nachteil war, da seine Eltern bis tief in die Nacht aktiv blieben. Max dagegen wachte jeden Morgen Punkt halb sechs mit einem fröhlichen Krähen auf, das Magnus liebte und zugleich fürchtete.

Jetzt wurde das Wohnzimmerfenster langsam nach oben geschoben. Saphirblaue Flammen loderten in Magnus´ Handflächen auf.

Eine Gestalt hievte ihren Oberkörper durch das Fenster und erstarrte dann: ein Schattenjäger in voller Kampfmontur, mit einem Bogen über der Schulter. Überrascht sah er Magnus an.

»Äh, hi«, sagte Alec Lightwood. »Ich bin wieder da. Bitte vernichte mich nicht mit deinen magischen Strahlen.«

Magnus wedelte mit den Händen, woraufhin die blauen Flammen verlöschten. Nur ein paar dünne Rauchkringel kräuselten sich noch um seine Finger. »Normalerweise benutzt du die Haustür.«

»Manchmal brauche ich Abwechslung.« Alec wuchtete den Rest seines Körpers ins Wohnzimmer und schloss das Fenster hinter sich. Magnus warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Okay, ich geb´s zu: Ein Dämon hat meinen Schlüssel gefressen.«

»Wir haben einen unheimlich hohen Schlüsselverbrauch«, stöhnte Magnus und erhob sich, um seinen Freund zu umarmen.

»Moment, nicht! Ich müffle.«

»An Schweißgeruch nach einer langen, arbeitsreichen Nacht ist nichts auszusetzen«, verkündete Magnus und bewegte den Kopf in Richtung von Alecs Hals, zuckte dann aber zurück. »Du müffelst wirklich. Was ist das für ein Gestank?«

»Das«, antwortete Alec, »ist das berückende Aroma des Gewöhnlichen U-Bahn-Tunnel-Rauchdämons.«

»Ach, Schatz.« Magnus küsste Alec trotzdem auf den Hals, hielt dabei jedoch die Luft an.

»Warte, der Großteil des Gestanks haftet an meiner Montur«, sagte Alec. Magnus trat einen Schritt zurück, sodass Alec seine Sachen ablegen konnte: Bogen, Köcher, Stele, mehrere Seraphklingen, Monturjacke, Stiefel, Hemd.

»Lass mich dir helfen«, murmelte Magnus, als der letzte Knopf geöffnet war. Alec schenkte ihm ein warmes Lächeln; seine blauen Augen leuchteten, und Magnus spürte, wie eine Woge der Zuneigung durch seinen Körper raste. Auch nach drei Jahren empfand er noch immer eine überwältigende Liebe für Alec. Die jeden Tag noch zu wachsen schien. Ein wundersames, atemberaubendes Gefühl.

Alecs Mundwinkel zuckten, und er warf einen kurzen Blick in den Flur hinter Magnus.

»Er schläft«, sagte Magnus und küsste Alec auf den Mund. »Schon seit Stunden tief und fest.« Er zog Alec mit sich in Richtung Couch. Ein schnelles Wackeln mit den Fingern und die Kerzen auf dem Beistelltisch flackerten auf, während die Raumbeleuchtung gedimmt wurde.

Alec lachte leise. »Du weißt, dass wir ein hervorragendes Bett haben, oder?«

»Das Bett steht näher beim Kinderzimmer. Hier machen wir weniger Lärm«, murmelte Magnus. »Außerdem müssten wir den Großen Vorsitzenden Miau Tse-tung vom Bett werfen.«

»Ah.« Alec senkte den Kopf und küsste Magnus´ Kehlgrube. Magnus ließ den Kopf in den Nacken fallen und stöhnte leise auf. »Er hasst es, wenn man ihn vom Bett wirft.«

»Warte kurz«, sagte Magnus und trat einen Schritt zurück. Mit einer schwungvollen Bewegung entledigte er sich des Morgenmantels, der als Häufchen schwarzer Seide um seine Füße fiel. Darunter trug er einen marineblauen Pyjama mit kleinen weißen Ankern.

Bei diesem Anblick kniff Alec die Augen leicht zusammen.

»Na ja, schließlich hatte ich nicht damit gerechnet«, räumte Magnus ein. »Sonst hätte ich mir natürlich etwas anderes übergestreift als meinen flauschigen Matrosenschlafanzug.«

»Ich find den total sexy«, erwiderte Alec - doch im nächsten Moment zerriss ein Schrei die Stille der Nacht, und beide erstarrten.

Alec schloss die Augen und atmete langsam aus. Magnus konnte ihm ansehen, dass er innerlich bis zehn zählte.

»Ich geh schon«, sagte er.

»Nein, lass mich. Du bist gerade erst nach Hause gekommen«, erwiderte Magnus.

»Ist schon gut; ich kümmere mich darum. Ich wollte ohnehin kurz nach ihm sehen.« Mit nacktem Oberkörper trottete Alec durch den Flur zu Max´ Kinderzimmer. Dann warf er einen Blick über die Schulter, schüttelte den Kopf und lächelte. »Er schafft es doch jedes Mal, oder?«

»Der Junge hat einen sechsten Sinn«, pflichtete Magnus ihm bei. »Wollen wir das Ganze verschieben?«

»Bleib, wo du bist.«

Magnus öffnete ein kleines Portal zu Max´ Zimmer und sah zu, wie Alec ihren gemeinsamen Sohn aus dem Bettchen nahm und sanft hin- und herschaukelte.

Alec blickte durch das Portal. »Ja, klar, das ist ja so viel einfacher, als den langen Weg durch den Flur zurückzulegen.«

»Mir wurde aufgetragen hierzubleiben.«

Alec zeigte auf das Portal und wandte sich an Max: »Ist das der bapak? Kannst du den bapak sehen?«

Magnus hatte zwar gewollt, dass sein Sohn ihn mit einem Namen ansprach, der seiner eigenen Kindheit entstammte, aber irgendwie fühlte es sich seltsam an. Denn sein menschlicher Stiefvater war für ihn der bapak gewesen. Und jedes Mal, wenn Magnus seinem Jungen diesen Begriff vorsprach, spürte er einen kleinen Stich im Herzen, als würde er über das Grab seines Stiefvaters laufen.

Max beruhigte sich schnell wieder. In den letzten Monaten wurden seine Schreie hauptsächlich von dem ein oder anderen Albtraum ausgelöst, der kaum mehr als eine liebevolle Umarmung erforderte. Verschlafen blinzelte er Magnus an, der lächelte und glitzernde Funken von seinen Fingern sprühen ließ, um seinen Jungen abzulenken. Prompt breitete sich ein Lächeln auf Max´ Gesicht aus, während ihm gleichzeitig die Lider zufielen und er wieder einschlief, bis eines seiner kleinen blauen Ärmchen schlaff herabhing. Max besaß dunkelblaue Haut - sein Lilithmal, zusammen mit den niedlichen Knospen auf seiner Stirn, die sich eines Tages bestimmt zu Hörnern entwickeln würden. Behutsam legte Alec den Jungen zurück in sein Kinderbett. Magnus beobachtete die beiden und verspürte ein seltsames Glücksgefühl beim Anblick des wunderschönen, extrem austrainierten, hemdlosen Mannes mit diesen umwerfend blauen Augen, der sich um ihr gemeinsames Kind kümmerte. Dann verfluchte er innerlich seine eigene Rührseligkeit und versuchte, wieder auf andere Gedanken zu kommen, auf romantische Gedanken.

Doch als Alec zu ihm aufschaute, konnte Magnus im dämmrigen Licht plötzlich erkennen, wie erschöpft er wirkte. »Ich geh schnell duschen«, verkündete er. »Aber danach komme ich wieder zu dir ins Wohnzimmer.«

»Und anschließend brauchst du vermutlich noch eine Dusche«, sagte Magnus. »Beeil dich.« Er schloss das Portal und widmete sich wieder dem Buch, das er vorhin gelesen hatte: eine Abhandlung über mythologische Artefakte aus Skandinavien und deren Träger und Erscheinungsorte im Lauf der Geschichte. Sobald Alec fertig geduscht hatte - wofür er normalerweise etwa zwanzig Minuten brauchte - , würde er sich erneut mit romantischen Gedanken befassen.

Zwei Minuten später stieß Max plötzlich einen leisen Schrei im Schlaf aus. Sofort spitzte Magnus die Ohren, doch als keine weiteren Laute ertönten, entspannte er sich und las weiter.

Kurz darauf hörte er Schritte im Flur. Blitzschnell wirbelte Magnus herum. Er hatte sich nicht geirrt: Jemand hatte tatsächlich versucht, seine Schutzzauber aufzuheben und in die Wohnung einzudringen.

Als er sah, wer in der Wohnzimmertür erschien, sank ihm der Mut. Ganz gleich, weshalb sie hier war, für heute Nacht war es vorbei mit Romantik aller Art.

»Shinyun Jung«, sagte er in einem vorgetäuscht gelangweilten Tonfall. »Bist du hergekommen, weil du mich mal wieder töten willst?«

Shinyun Jungs Lilithmal war ein vollkommen emotionsloses Gesicht, das keinerlei Regung verriet. Als Magnus sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie an eine Marmorsäule gefesselt gewesen, um sie in Schach zu halten, da sie dem Höllenfürsten Asmodeus zu seiner alten Macht hatte verhelfen wollen. Er hatte durchaus Mitgefühl mit...

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Cassandra Clare ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 35 Sprachen übersetzt. Seit dem Überraschungserfolg der »Chroniken der Unterwelt« waren all ihre Romane große Bestseller. So auch die neueste Serie »Die Letzten Stunden«. Cassandra Clare lebt in Massachusetts, USA.