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Die Mühlenschwestern - Die Hoffnung wird dich finden

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.07.2020
Gib die Hoffnung niemals auf, denn das Schicksal wartet auf dich...
Schon als kleines Mädchen hat Rosa ihre Zeit am liebsten mit ihren Schwestern Hannah und Antonia in der alten Mühle am Sternsee verbracht. Jetzt, mit Anfang Dreißig, betreibt sie die Mühle mit ihrer Tante Lou - und könnte glücklicher nicht sein. Wenn da nicht ihr Freund Julian wäre ... Als Rosa erfährt, dass er eine Affäre hat, setzt sie ihn kurzerhand vor die Tür. Doch wenig später taucht Julians attraktiver Bruder David im Mühlenladen auf und wirbelt ihr Leben kräftig durcheinander. Was Rosa jedoch nicht ahnt: David spielt nicht mit offenen Karten ....

Was tun, wenn man zwei Traumberufe hat? Jana Lukas entschied sich nach dem Abitur, zunächst den bodenständigeren ihrer beiden Träume zu verwirklichen und Polizistin zu werden. Nach über zehn Jahren bei der Kriminalpolizei wagte sie sich an ihren ersten Roman und erzählt seitdem von großen Gefühlen und temperamentvollen Charakteren. Das gilt auch für die Romane, die sie unter dem Pseudonym Ella Thompson veröffentlicht, und in denen sie uns mitnimmt an die malerische Ostküste der USA. Ihr Motto lautet: Es gibt nicht viele Garantien im Leben ... aber zumindest in ihren Romanen ist ein Happy End garantiert. Immer!
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextGib die Hoffnung niemals auf, denn das Schicksal wartet auf dich...
Schon als kleines Mädchen hat Rosa ihre Zeit am liebsten mit ihren Schwestern Hannah und Antonia in der alten Mühle am Sternsee verbracht. Jetzt, mit Anfang Dreißig, betreibt sie die Mühle mit ihrer Tante Lou - und könnte glücklicher nicht sein. Wenn da nicht ihr Freund Julian wäre ... Als Rosa erfährt, dass er eine Affäre hat, setzt sie ihn kurzerhand vor die Tür. Doch wenig später taucht Julians attraktiver Bruder David im Mühlenladen auf und wirbelt ihr Leben kräftig durcheinander. Was Rosa jedoch nicht ahnt: David spielt nicht mit offenen Karten ....

Was tun, wenn man zwei Traumberufe hat? Jana Lukas entschied sich nach dem Abitur, zunächst den bodenständigeren ihrer beiden Träume zu verwirklichen und Polizistin zu werden. Nach über zehn Jahren bei der Kriminalpolizei wagte sie sich an ihren ersten Roman und erzählt seitdem von großen Gefühlen und temperamentvollen Charakteren. Das gilt auch für die Romane, die sie unter dem Pseudonym Ella Thompson veröffentlicht, und in denen sie uns mitnimmt an die malerische Ostküste der USA. Ihr Motto lautet: Es gibt nicht viele Garantien im Leben ... aber zumindest in ihren Romanen ist ein Happy End garantiert. Immer!
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641259624
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum13.07.2020
Reihen-Nr.2
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1877 Kbytes
Artikel-Nr.4941188
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

Der Klappentext versprach einen Blick hinter die Kulissen des vermeintlich so perfekten Lebens der Müllerin Josefine in einem abgeschiedenen Bergtal im Berchtesgadener Land und ihre Versuche, einen Mann in die Ehefalle zu locken. Der Roman, der auf wahren Begebenheiten basiere, sei der beste Beweis dafür, dass man mit einer zurückgebliebenen, dörflichen Lebensweise keinen Mann dazu brachte, einen Treueschwur zu leisten - und höchstens dafür sorgte, dass er so schnell wie möglich das Weite suchte.

Merke!, las Rosa das aufgedruckte Zitat aus dem Buchdeckel unter dem Klappentext. Die Müllerin mag noch so schön sein: Wenn ihre strengen Flechtfrisuren ihren Horizont abschnüren, dann ist sie eben nur das: eine Frau mit begrenztem Horizont. Und das soll der Typ Frau sein, nach dem Männer sich sehnen?

Was für eine Unverschämtheit! Rosa schnappte empört nach Luft. Aus wütend zusammengekniffenen Augen studierte sie das Foto des Mannes, das am unteren Rand der Seite abgedruckt war. David Kaltenbach. Julians Bruder, hatte diese Bernadette Hellmann vorhin behauptet. Besser gesagt: sein Halbbruder. Der Mann auf dem Bild trug den gleichen Nachnamen wie Rosas Freund. Aber Julian hatte nie einen Bruder erwähnt - auch keinen halben -, und die beiden Männer sahen sich nicht im Geringsten ähnlich. Julian war ein blonder Sonnyboy mit graublauen Augen und einem verschmitzten, strahlenden Lächeln. Dieser David hingegen ... finster und zynisch war das Erste, was ihr zu seinem Konterfei einfiel. Seine Haare waren dunkel und reichten ihm bis zum Kragen. Sie waren aus dem Gesicht gekämmt, was seine markanten Augenbrauen in Szene setzte. Die Augen, deren Farbe Rosa nicht erkennen konnte, blickten missmutig in die Kamera, und sein Mund war zu einem so geraden Strich zusammengekniffen, dass sie nicht sagen konnte, welche Form seine Lippen hatten. Rosa war sich sicher, dass es genügend Frauen gab, die genau diesen Typ Mann aufregend fanden. Sie gehörte ganz eindeutig nicht dazu - sie bevorzugte helle, strahlende Männer, die lustig waren, unkompliziert. Männer wie ihr Freund eben.

Dieser Autor und Julian konnten keine Brüder sein. Vielleicht hatte das jemand durcheinandergebracht oder einfach etwas Falsches behauptet, weil sie den gleichen Nachnamen trugen. Im Zeitalter der sozialen Medien und der Digitalisierung entstanden Gerüchte schließlich schneller, als man mit dem Finger schnippen konnte. Rosa griff nach ihrem Handy, ignorierte die Anrufe und Nachrichten, die auf dem Display aufleuchteten, und googelte David Kaltenbach. Es konnte gar nicht anders sein. Eine Verwechslung. Sie fand seine Homepage, rief seine Vita auf. Vierunddreißig, Studium der Buchwissenschaften und Germanistik in München, der Stadt, in der er auch lebte. Autor und Kolumnist. Von einer Familie stand nirgends etwas.

Rosa kehrte zu Google zurück und gab Die schöne Müllerin ein. Als Erstes wurde ihr der Roman angeboten, dann folgten ein paar Rezensionen. Leser, die das Buch verrissen. Andere, die es in den Himmel lobten. Zeitungsartikel griffen das Thema auf. Links leiteten zu Fernsehauftritten des Autors. Schlagzeilen wie Eine völlig neue Art, Geschichten zu erzählen oder Ein Roman im hippen, zynischen Style eines Poetry Slams leuchteten ihr entgegen. »Hauptsache, man polarisiert«, murmelte sie und versuchte es mit einer neuen Suche: Wer ist die schöne Müllerin? Das Suchergebnis ploppte sofort auf. Mutter des Bestsellerautors lüftet das Geheimnis um die Protagonisten seines Romans. Erfahren Sie mehr im exklusiven Video-Interview in der Onlineausgabe unseres Magazins. Sie folgte der Aufforderung des Klatschblattes, fand ein Video, das erst vier Tage zuvor ins Netz gestellt worden war, und klickte auf Play. Das Gesicht einer dunkelhaarigen Frau erschien, dann fror das Bild ein, und das blaue Rädchen begann, sich zu drehen. Die Internetverbindung im Zug war bescheiden und verlangte Rosa mehr Geduld ab, als sie im Moment aufbringen konnte - und wollte. Schließlich lief das Video wieder an und räumte jeden Zweifel aus. Jeden Irrtum. Jede Hoffnung, dass ihr Name nicht fallen würde. Sie ließ den Kopf gegen die Sitzlehne sinken und schloss für einen Moment die Augen, während David Kaltenbachs Mutter erzählte, dass es sich bei der Buchfigur Fabian um seinen Halbbruder Julian und bei Josefine um eine gewisse Rosa Falkenberg aus Sternmoos im Berchtesgadener Land handele - egal wie oft ihr Sohn David das bisher in Interviews geleugnet habe. Sie betonte immer wieder, dass das Buch auf wahren Tatsachen beruhte.

»Bockmist«, murmelte Rosa. Sie schlug den Roman auf und las die ersten Zeilen, die in ihrer Reimform tatsächlich ein wenig an einen Poetry Slam erinnerten, sie abgesehen davon aber fassungslos machten.

Es war einmal ...

... eine schöne Müllerin. Der stand nur nach einer Sache der Sinn:

Einer Hochzeit mit großem Tamtam, mit der sie in ihrem Bergdorf angeben kann.

Naiv, blond und adrett, zerrte sie meinen Bruder in ihr Bett.

Doch das war ein Fehler, wie ich aus sicherer Quelle weiß. Für ihre Ziele interessiert er sich einen Scheiß.

Stattdessen vögelt er andere Frauen - und, das ist gar nicht nett, - mitunter sogar in meinem Bett.

Warum ich euch dieses Phänomen beschreibe? Weil ich der bin, der darunter leidet.

Was meinte er damit? Wieso sollte sie als Vorlage für eine Figur hergehalten haben, die unbedingt heiraten wollte? Und was er da über diesen Fabian schrieb - der in Wirklichkeit Julian sein sollte ...

Rosa blätterte durch die Seiten, begann, sie querzulesen. Von Wort zu Wort nahm ihre Fassungslosigkeit zu. Dieses Buch, das auf wahren Tatsachen beruhte , war eine reißerische Abrechnung mit einem Typ Frau, den David Kaltenbach - ohne ihr jemals begegnet zu sein - in ihr zu sehen schien. Mit einem Typ Frau, von dem sie so weit entfernt war wie Kaltenbach davon, einen gut recherchierten Roman zu schreiben. Sie mochte ihre Kleider und ihre Frisuren. Na und? Gern und gut zu kochen und zu backen war ebenfalls kein Verbrechen und passte, wenn man den ständigen Kochsendungen im Fernsehen Glauben schenken durfte, durchaus zu selbstständigen, modernen Frauen. Warum dieser Kaltenbach glaubte, sie war darauf aus, geheiratet zu werden, war ihr schleierhaft.

In Freilassing stieg eine ältere Dame ein und setzte sich Rosa gegenüber. Sie musterte sie mit einem so durchdringenden Blick, dass in Rosa die Angst wuchs, dass die Dame die Fernsehshow gesehen oder im Internet herumgesurft hatte und sie als die Frau erkannte, die heute den erniedrigendsten Moment ihres Lebens erlebt hatte. Sie hob das Buch und versteckte sich hinter den Seiten.

»Sie sollten sich schämen«, sagte die alte Frau. Damit hörte Rosa diese Worte bereits zum zweiten Mal an diesem Abend. Ehe sie etwas erwidern konnte, spürte sie, wie sich die Dame vorbeugte. Unbeirrt sprach sie weiter. »So etwas zu lesen. Der Schmierfink, der das geschrieben hat, ist ein mieser Frauenverachter.« Sie gab einen unwirschen Ton von sich. »So etwas sollte es heutzutage nicht mehr geben.«

»Ich mache mir nur ein Bild von der Geschichte«, murmelte Rosa und spürte, wie ihre Wangen bereits wieder Feuer fingen.

*

Louisa Anger ging den hübschen Pfad aus Feldsteinen entlang, der, eingesäumt von gepflegten Blumenbeeten, zu Ferienapartment Nummer sieben führte. Brandl hatte sich für den Sommer im Erdgeschoss eines alten, umgebauten Bauernhofes eingemietet.

Vor der tannengrün lackierten Tür blieb Louisa stehen. Die Kutscherlampe über dem Eingang malte einen warmen Lichtkegel in die Nacht. Rechts von der Tür rankte eine dunkelrote und trotz des beginnenden Herbstes noch immer schwer mit Blüten behängte Rose an der Wand empor. Das schmale Messingschild mit der Hausnummer war zwischen den dichten Ranken kaum noch auszumachen.

Louisa atmete tief durch und klingelte. Sie war schon einmal hier gewesen, auch wenn sie das Ferienapartment damals nicht betreten hatte. Fast zwei Monate war das jetzt her. Damals war der Blumenkasten am Fenster neben der Tür noch vor Geranien übergequollen. Inzwischen hatte jemand die Blüten durch eine herbstliche Deko aus kleinen Kürbissen, Heidekraut und Tannenzapfen ersetzt.

Brandl öffnete die Tür und strahlte Louisa an. »Guten Abend.« Mit einer galanten Geste bat er sie einzutreten. »Ich freue mich, dass du gekommen bist.«

»Ja.« Louisa spürte, dass sich ihr Herzschlag ein wenig beschleunigte. Sie hatte nicht gewusst, was sie von diesem Treffen halten sollte. Brandl hatte sie regelrecht bekniet, mit ihm auszugehen. Wie alte Freunde, hatte er gesagt. Einfach einen schönen Abend miteinander verbringen, ungezwungen und entspannt. Er hatte sie um diesen einen Abend gebeten und ihr angeboten, sie in Ruhe zu lassen, falls sie danach darauf bestehen würde, dass er sich von ihr fernhalten sollte. Und nun war sie hier, nicht sicher, wie der Abend verlaufen würde.

Brandl stand vor ihr, lässig in Jeans, einem dunkelblauen Poloshirt und dicken Socken, die vom gleichen Grau waren wie seine Haare. Louisa hatte sich ebenfalls für Jeans, eine Bluse und eine leichte Strickjacke entschieden. Nicht zu aufgedonnert für einen Abend, den sie in Brandls vorübergehendem Zuhause verbringen würden. Es war schlimm genug, dass sie sich überhaupt Gedanken über ihr Outfit gemacht hatte. Zu ihrer Erleichterung versuchte Brandl nicht, sie zu küssen. Weder auf den Mund, wie er es vor vierzig Jahren getan hätte, noch auf die Wange, wie es ein guter Freund vielleicht tun würde. Sie waren keine...

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Was tun, wenn man zwei Traumberufe hat? Jana Lukas entschied sich nach dem Abitur, zunächst den bodenständigeren ihrer beiden Träume zu verwirklichen und Polizistin zu werden. Nach über zehn Jahren bei der Kriminalpolizei wagte sie sich an ihren ersten Roman und erzählt seitdem von großen Gefühlen und temperamentvollen Charakteren. Das gilt auch für die Romane, die sie unter dem Pseudonym Ella Thompson veröffentlicht, und in denen sie uns mitnimmt an die malerische Ostküste der USA. Ihr Motto lautet: Es gibt nicht viele Garantien im Leben ... aber zumindest in ihren Romanen ist ein Happy End garantiert. Immer!