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Die Schlange - Das Böse hat überlebt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am20.09.2021
Das Böse hat überlebt. Es ist zurück. Und es wird dich finden.
Ein brutaler Serienkiller terrorisiert London und die Polizei steht vor einem Rätsel. Er mordet scheinbar wahllos, sein Motiv ist rätselhaft und er hinterlässt außer einem Schlangensymbol keine Hinweise am Tatort. Scotland Yard fordert Unterstützung an. Charlie Priest, ein ehemaliges Mitglied der Mordkommission und erfolgreicher Anwalt, erkennt bald, dass die Morde mit dem Rechtstreit um eine Schriftrolle von angeblich biblischem Alter zusammenhängen. Und deren Besitzer ist bereit, ihr Geheimnis um jeden Preis zu wahren - wenn es sein muss, bis in den Tod. Doch damit nicht genug: Als weitere Leichen gefunden werden, wird klar, dass die Taten eines wahnsinnigen Fanatikers dahinterstecken, der vor nichts zurückschreckt, um seine Mission zu erfüllen ...
Die unabhängig voneinander lesbaren Thriller um Ermittler Charlie Priest bei Blanvalet:
1. The Mayfly. Die Chemie des Bösen
2. Die Puppe. Vertraue nicht dem Bösen
3. Die Schlange. Das Böse hat überlebt

James Hazel war als Anwalt im Bereich Unternehmens- und Arbeitsrecht tätig, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Er interessiert sich für Kriminologie, liebt Krimis und Thriller, Indiemusik und alles, was retro ist. James Hazel lebt mit seiner Frau und ihren drei Kindern in Lincolnshire, England.
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Produkt

KlappentextDas Böse hat überlebt. Es ist zurück. Und es wird dich finden.
Ein brutaler Serienkiller terrorisiert London und die Polizei steht vor einem Rätsel. Er mordet scheinbar wahllos, sein Motiv ist rätselhaft und er hinterlässt außer einem Schlangensymbol keine Hinweise am Tatort. Scotland Yard fordert Unterstützung an. Charlie Priest, ein ehemaliges Mitglied der Mordkommission und erfolgreicher Anwalt, erkennt bald, dass die Morde mit dem Rechtstreit um eine Schriftrolle von angeblich biblischem Alter zusammenhängen. Und deren Besitzer ist bereit, ihr Geheimnis um jeden Preis zu wahren - wenn es sein muss, bis in den Tod. Doch damit nicht genug: Als weitere Leichen gefunden werden, wird klar, dass die Taten eines wahnsinnigen Fanatikers dahinterstecken, der vor nichts zurückschreckt, um seine Mission zu erfüllen ...
Die unabhängig voneinander lesbaren Thriller um Ermittler Charlie Priest bei Blanvalet:
1. The Mayfly. Die Chemie des Bösen
2. Die Puppe. Vertraue nicht dem Bösen
3. Die Schlange. Das Böse hat überlebt

James Hazel war als Anwalt im Bereich Unternehmens- und Arbeitsrecht tätig, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Er interessiert sich für Kriminologie, liebt Krimis und Thriller, Indiemusik und alles, was retro ist. James Hazel lebt mit seiner Frau und ihren drei Kindern in Lincolnshire, England.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641265915
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum20.09.2021
Reihen-Nr.3
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2188 Kbytes
Artikel-Nr.5425287
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



2

Dienstag

An der Ecke Walnut Avenue stand ein heruntergekommenes, von einem schwarzen Geländer umgebenes gregorianisches Townhouse aus grauem Backstein mit Schiebefenstern, von denen der Lack abblätterte. Es verfügte insgesamt über fünf Stockwerke, wenn man das Souterrain und die Mansardenwohnung hinter den drei Erkerfenstern über dem vorspringenden Dach mitzählte.

Zwei Autos waren in einiger Entfernung auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt. Vom ersten Wagen aus - einem blauen Mercedes - beobachteten zwei Personen das Haus. Sasha Merriweather, Partnerin der Anwaltskanzlei Merriweather, Stevens and Shuttler, saß hinter dem Steuer. Henrik Vose, der Bevollmächtigte ihrer Klientin, befand sich neben ihr auf dem Beifahrersitz. Nervös fummelte er an seiner Krawatte herum und sah immer wieder auf seine teure Uhr.

»Er ist spät dran«, sagte Henrik.

»Kein Grund zur Panik. Er kommt schon noch.«

Henrik zog den Rückspiegel zu sich und beobachtete den hinter ihnen geparkten Van, in dem drei Männer und eine Frau saßen. Henrik kannte ihre Namen, sonst wusste er praktisch nichts über sie. Sashas Kanzlei hatte sie für höchstwahrscheinlich astronomische Summen engagiert. Gottlob waren die Heckscheiben des Vans getönt; besagte Personen hätten durch ihr Aussehen sonst wohl leicht Verdacht erregt.

»Der Beschluss sollte um Punkt neun Uhr dreißig ausgeführt werden.« Henrik rutschte auf seinem Sitz herum. »Das war vor fünf Minuten.«

»Er kommt schon noch«, wiederholte Sasha.

Henrik konnte seine Frustration kaum verbergen. Mit Sashas schroffer Art konnte er inzwischen einigermaßen umgehen, doch die Unpünktlichkeit des ausführenden Anwalts brachte ihn allmählich zur Weißglut. Er seufzte tief und wünschte, er wäre wieder zu Hause. In Deutschland hätte es wohl niemand gewagt, sich derartig zu verspäten.

»Sind Sie sich sicher, dass diese Person keine wie auch immer geartete Verbindung zu Professor Owen hat?«, fragte Henrik.

»Er hat zu niemandem, der in diesen Fall verwickelt ist, eine Verbindung, Henrik. Und hören Sie mit der Zappelei auf. Mir ist schon ganz heiß.«

»Das liegt nicht an mir, sondern an der Sonne.«

Da hatte er recht. Seit Sasha den Motor ausgestellt hatte, war die Temperatur im Wagen ständig gestiegen. Obwohl es noch früh am Tag war, brannte die Sonne auf die Stadt herunter. Dem Nachrichtensprecher zufolge handelte es sich um die schlimmste Hitzewelle seit 2003. Henrik hatte das Jackett ausgezogen und die Krawatte gelockert, aber dieser Tage schleppte er viel zu viel überflüssiges Bauchfett mit sich herum. Schon hatten sich Schweißflecken in seinen Achselhöhlen gebildet.

»Ich brauche Luft«, murmelte er.

Sasha schaltete die Zündung ein, und Henrik ließ das Fenster herunter. So verschaffte ihm die - wenn auch ungewöhnlich heiße - Brise etwas Erleichterung.

»Ich rufe ihn an«, sagte Sasha und nahm das Handy aus einem Fach in der Mittelkonsole. »Ich habe seine Nummer gespeichert.«

Henrik sah sie an, während sie durch ihre Kontaktliste scrollte. »Er weiß doch, was er tut, nicht wahr?«

Sie hielt inne. »Er hat schon viele Durchsuchungsbeschlüsse überwacht«, sagte sie. »Er kennt sich aus.«

»Was fährt er für einen Wagen? Ein Auto verrät üblicherweise viel über seinen Besitzer.«

»Einen klapprigen alten Volvo.«

Henrik pfiff durch die Zähne. »Großartig! Wahrscheinlich ist er irgendwo liegen geblieben.«

Er rutschte wieder auf dem Sitz herum und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seine Hose war bereits völlig durchnässt. Ob er um eine Gehaltserhöhung bitten sollte? Immerhin hatten sie jetzt einen neuen Investor. Nein, das konnte er sich abschminken. Vor sechs Jahren hatte er in einer Regionalzeitung eine Stellenanzeige für einen Buchhalter und persönlichen Assistenten gesehen, seitdem arbeitete er für die öffentlichkeitsscheue Elisha Capindale. Davor war er beinahe zehn Jahre für die Deutsche Bank tätig gewesen und schließlich nach London versetzt worden, wo er zwar irgendwie die Finanzkrise von 2007 überlebt hatte, dann jedoch entlassen worden war, als die Bank im Zuge des Brexit ihre Geschäfte zurück nach Deutschland verlagert hatte. Enttäuscht war er in England geblieben und nach Ely gezogen, wo er nun in einem Nebengebäude von Elishas Anwesen wohnte - die Dienstwohnung war der Hauptgrund gewesen, weshalb er den Job überhaupt angenommen hatte.

Henrik kicherte in sich hinein. Anwesen. Bruchbude traf es wohl eher. Ihm wäre es lieber gewesen, Elisha würde das Geld des neuen Investors in den Unterhalt seiner heruntergekommenen Wohnung (der Boiler funktionierte schon seit letztem Jahr nicht mehr richtig) stecken als in teure Anwälte.

Doch das Buch hatte Vorrang. Dafür hatte er Verständnis, auch wenn es ihm nicht gefiel.

»Wo bleibt er denn?«, grunzte er entnervt. »Wenn Owen Verdacht schöpft, bevor er ihm den Beschluss überbringt, wird er das Buch zerstören.«

»Herrgott noch mal, Henrik, nun machen Sie sich mal locker. Ein unabhängiger Anwalt, der zur Beaufsichtigung eines Durchsuchungsbeschlusses engagiert wird, zeichnet sich durch Erfahrung und Diskretion aus. Er wird nicht einfach hier reinplatzen und ...«

Sasha wurde vom Heulen eines hochgezüchteten Motors unterbrochen. Ein Auto hielt direkt vor Owens Tür auf der anderen Straßenseite. Henrik streckte den Hals, um besser sehen zu können. Der Fahrer war Anfang vierzig und hatte dunkles Haar, mehr konnte er nicht erkennen.

»Das ist er«, sagte Sasha und stieg aus.

»Was?«, fragte Henrik bestürzt. »Das nennen Sie Diskretion?« Schnell kletterte er aus dem Auto und stellte sich zu Sasha auf den Bürgersteig.

Der Aston Martin Rapide S schimmerte im hellen Sonnenlicht wie eine Luftspiegelung. Der dunkelrote Lack war so blitzsauber, als käme der Wagen direkt aus dem Autosalon. Der Motor gab noch ein letztes gefährliches Knurren von sich und erstarb.

Henrik atmete schwer. Er ließ den Blick über die Fenster im Obergeschoss schweifen. Die Vorhänge waren zugezogen. Wäre jemand zu Hause, dann hätte derjenige doch sicher nachgesehen, was das für ein Höllenlärm gewesen war? Er widerstand der Versuchung, über die Straße zu rennen und dem Fahrer eine zu verpassen. Owen darf auf keinen Fall Gelegenheit bekommen, das Buch zu vernichten.

Ein großer Mann mit breiten Schultern stieg aus dem Wagen und knallte die Tür zu. Er trug ein weißes Hemd und Weste, aber weder Jackett noch Krawatte, und hatte einen Aktendeckel in der Hand. Als er Henrik und Sasha erblickte, lief er über die Straße auf sie zu. Dabei sah er auf die Uhr. Je näher er kam, desto kürzer wurde Henriks Geduldsfaden. Der Mann sah nicht wie ein Anwalt aus. Eher wie ein Kunstsammler.

»Das ist kein beschissener Volvo«, knurrte Henrik leise. Dann hatte der Mann sie erreicht, und Sasha hielt ihm lächelnd die Hand hin.

»Sie sind sicher Charlie Priest.«

»Stimmt genau.« Priest nickte. »Und Sie sind zweifellos Sasha Merriweather. Und Sie ...« Priest wandte sich Henrik zu, der ihn wütend anfunkelte und dann zögerlich seine Hand schüttelte. Priest drückte so fest zu, dass Henrik das Gesicht verzog.

»Henrik Vose. Ich gehöre zu Elisha Capindales engsten Beratern. Bedauerlicherweise haben Sie bisher keinen guten Eindruck gemacht, Mr. Priest. Diese Angelegenheit ist für Miss Capindale von außerordentlicher Wichtigkeit, daher ...«

»Verstehe«, fiel ihm Priest ins Wort und sah an ihm vorbei. »Wo ist Miss Capindale denn?«

Henrik spitzte die Lippen. Anscheinend hatte Priest die vier Leute im Van bemerkt. Sie hatten die Anweisung, das Fahrzeug nicht zu verlassen, bis sie den Befehl zur Hausdurchsuchung erhielten. Henrik betrachtete Priests markantes, aber unrasiertes Kinn und das verknitterte Hemd. Nicht besonders professionell, dachte er.

»Miss Capindale hat anderweitig zu tun«, sagte Henrik kühl. »Ich bin ihr Bevollmächtigter.«

Die Lüge kam ihm leicht über die Lippen; dieses Täuschungsmanöver war Routine. Elisha Capindale litt unter einer Krankheit, die es ihr nicht erlaubte, das Haus zu verlassen. Sie war zwar nicht auf Pflege im herkömmlichen Sinne angewiesen, dennoch fungierte Henrik als ihr Vertreter in allen Angelegenheiten, die eine persönliche Anwesenheit vonnöten machten. Dies alles hätte er Priest natürlich erklären können, doch er verzichtete darauf. Elisha war sehr darauf bedacht, dass über ihre Krankheit Stillschweigen bewahrt wurde.

»Aha«, sagte Priest. »Wenn sie sich nicht persönlich herbemüht hat, kann es ja nicht so wichtig sein, oder?«

Henrik öffnete den Mund, doch Sasha kam ihm zuvor. »Haben Sie die Unterlagen?«, fragte sie Priest.

Er tippte grinsend auf die Akte, die er unter dem Arm trug. »Hier. Ist schon eine Weile her, seit ich den letzten Durchsuchungsbefehl beaufsichtigt habe. Glückwunsch übrigens, dass Sie einen Richter gefunden haben, der Ihnen einen ausgestellt hat. So etwas ist selten - wahrscheinlich, weil die Durchführung so kompliziert ist.«

»Das nennt sich Durchsuchungsbeschluss«, sagte Sasha. »Und zwar schon seit 1998.«

»Ach was! Also, Mr. Vose.« Der Angesprochene rümpfte verächtlich die Nase. Für wen hielt sich dieser Clown eigentlich? »Das Gericht hat mich als unabhängigen Anwalt zur Beaufsichtigung Ihres Durchsuchungsbeschlusses bestellt. Ich werde weder ein Urteil sprechen noch mich auf eine Seite schlagen, sondern...

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James Hazel war als Anwalt im Bereich Unternehmens- und Arbeitsrecht tätig, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Er interessiert sich für Kriminologie, liebt Krimis und Thriller, Indiemusik und alles, was retro ist. James Hazel lebt mit seiner Frau und ihren drei Kindern in Lincolnshire, England.