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Unser Traum von Freiheit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am28.06.2021
Fesselnd, emotional und wunderschön - ein Roman, so imposant wie ein Sommersturm am Meer!
Sommer 1951: Miranda Schuyler ist jung, schön und träumt von der großen Liebe. Als ihre Mutter nach dem Tod ihres Vaters einen reichen Geschäftsmann heiratet, ziehen die beiden Frauen in dessen imposantes Sommerhaus an der Küste Long Islands, und schnell wird Miranda in eine ihr bisher unbekannte Welt gezogen. Eine Welt voller Glamour, Cocktails und Prestige. Dank ihrer Stiefschwester Isobel erlebt Miranda den Sommer ihres Lebens - und lernt Joseph kennen. Dieser kann als Sohn einer Fischerfamilie mit der High Society allerdings so gar nichts anfangen. Die beiden ungleichen Teenager verlieben sich trotz aller Widerstände Hals über Kopf ineinander und ahnen nicht, dass der Sommer und ihre Liebe drohen, in einer Katastrophe zu enden ...
Die East-Coast-Reihe von Beatriz Williams bei Blanvalet:
1. Im Herzen des Sturms
2. Das geheime Leben der Violet Grant
3. Träume wie Sand und Meer
4. Die letzten Stunden des Sommers
5. Unser Traum von Freiheit

Beatriz Williams besitzt Abschlüsse der amerikanischen Universitäten Stanford und Columbia. Während sie als Beraterin in London und New York arbeitete, versteckte sie ihre Schreibversuche zunächst auf ihrem Laptop. Mit ihren Romanen eroberte sie nicht nur die Herzen ihrer LeserInnen im Sturm, sondern auch die »New York Times«-Bestsellerliste. Heute schreibt Beatriz Williams in ihrem Haus an der Küste Connecticuts, wo sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt.
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Produkt

KlappentextFesselnd, emotional und wunderschön - ein Roman, so imposant wie ein Sommersturm am Meer!
Sommer 1951: Miranda Schuyler ist jung, schön und träumt von der großen Liebe. Als ihre Mutter nach dem Tod ihres Vaters einen reichen Geschäftsmann heiratet, ziehen die beiden Frauen in dessen imposantes Sommerhaus an der Küste Long Islands, und schnell wird Miranda in eine ihr bisher unbekannte Welt gezogen. Eine Welt voller Glamour, Cocktails und Prestige. Dank ihrer Stiefschwester Isobel erlebt Miranda den Sommer ihres Lebens - und lernt Joseph kennen. Dieser kann als Sohn einer Fischerfamilie mit der High Society allerdings so gar nichts anfangen. Die beiden ungleichen Teenager verlieben sich trotz aller Widerstände Hals über Kopf ineinander und ahnen nicht, dass der Sommer und ihre Liebe drohen, in einer Katastrophe zu enden ...
Die East-Coast-Reihe von Beatriz Williams bei Blanvalet:
1. Im Herzen des Sturms
2. Das geheime Leben der Violet Grant
3. Träume wie Sand und Meer
4. Die letzten Stunden des Sommers
5. Unser Traum von Freiheit

Beatriz Williams besitzt Abschlüsse der amerikanischen Universitäten Stanford und Columbia. Während sie als Beraterin in London und New York arbeitete, versteckte sie ihre Schreibversuche zunächst auf ihrem Laptop. Mit ihren Romanen eroberte sie nicht nur die Herzen ihrer LeserInnen im Sturm, sondern auch die »New York Times«-Bestsellerliste. Heute schreibt Beatriz Williams in ihrem Haus an der Küste Connecticuts, wo sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641266868
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum28.06.2021
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1728 Kbytes
Artikel-Nr.5143816
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



PROLOG: 1969

Es war ein ungewöhnlich kalter Tag Anfang Mai, als ich nach Winthrop Island zurückkehrte, eine Woche nach meinem zehnten Hochzeitstag. Die letzte Fähre von New London hatte ich verpasst - der Fahrplan, wen wundert es, hatte sich in den achtzehn Jahren seit meiner letzten Überfahrt geändert -, und so heuerte ich ein Fischerboot an, das sich als alte Nussschale entpuppte, um nach Stonington überzusetzen. Ich glaube nicht, dass der Mann mich erkannte, aber wer weiß? Fischer sind bekanntlich ein stoisches Völkchen und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Ich drückte ihm einen Zwanzigdollarschein in die Hand, und im Gegenzug stellte er keine unbequemen Fragen, wie ich hieße oder was ich auf der Insel wolle. Und wenn schon, dachte ich mir. Was sollte er schon machen? Die Presse informieren? Wahrscheinlich hatte er noch nie von mir gehört. Viele Leute hatten noch nie von mir gehört.

Anfang Mai war der Himmel nach wie vor hell, als wir die wenigen Meilen über den Long Island Sound schipperten, den Meeresarm, der die Insel von Connecticut trennt. Ich trug meine Sonnenbrille, schwarz und riesengroß, mit der ich aussah wie ein exotischer Käfer, und im Nu hatte der feine Sprühnebel die Gläser mit einem salzigen Film bedeckt. Als ich fast nichts mehr sehen konnte, nahm ich sie ab, und der starke Wind, der mein Gesicht traf, überraschte mich, ebenso wie der Geruch. Ich hatte ihn völlig vergessen, diesen Geruch am Sound, der etwas ganz Eigenes hatte und den es so auf der Welt sonst nirgendwo gab, nicht am Ärmelkanal, nicht am Mittelmeer und auch nicht am Südpazifik - oder vielleicht doch? Vielleicht bildete ich mir das alles nur ein. Egal. Jedenfalls, wie ich da stand am Bug des Fischerboots, gegen das Deckshaus gelehnt, schien es mir, als dringe die salzige frische Luft, die der Wind mir um die Nase blies, bis in die hintersten Winkel meines Gehirns, bis tief in den Hippocampus, um dort gewisse liebevolle Erinnerungen wachzukitzeln: wie ich mich über das Heck eines Hummerboots beuge, um Fangkäfige an Bojenleinen aus dem Wasser zu ziehen. Wie ich am mitternächtlichen Dock, weit hinten, mit einer Freundin zusammen bei einer Flasche Champagner sitze. Wie ich bei strömendem Regen am Strand neben einem Jungen liege und wir uns ein allerletztes Mal küssen.

Die Insel vor mir bildete einen dunklen, flachen Halbkreis, der sekündlich größer wurde, bis er den gesamten Horizont einnahm und die kleinen Punkte darauf die Form von Häusern annahmen. Ich sah die dicht stehenden Gebäude rings um den Hafen, die verstreuten Siedlungen entlang der Küste. Greyfriars war von hier aus nicht zu erkennen - es thronte oberhalb des südöstlichen Zipfels der Insel. Aber ich wusste, es existierte noch, überblickte Fleet Rock mit seinem berühmten Leuchtturm. Ich wusste es aufgrund des Briefes in meiner Handtasche, der auf Briefpapier von Greyfriars geschrieben war, in altmodischer, gestochener Schrift, und der vorwürflich unterzeichnet war mit Deine Mutter. Kein Wort von Isobel, doch ich wusste, dass auch sie noch existierte. Greyfriars ohne Isobel, das ging doch gar nicht, oder?

Ohne zu überlegen, drehte ich mich zu dem Fischer um, der bei meinem Anblick, jetzt ohne Sonnenbrille, regelrecht in Schockstarre verfiel.

»Ein Unfall«, sagte ich und fasste an mein linkes Auge, das dick geschwollen und blutunterlaufen war, die halbe Wange hinunter. »Ein Autounfall«, schob ich hinterher, denn zwischen Unfall und Autounfall gibt es einen bedeutsamen Unterschied. Allgemein von Unfall zu sprechen, impliziert eine grobe Fahrlässigkeit, keine böse Absicht, einen tragischen Fehler. Ein Autounfall dagegen ist, was es ist, ohne urteilende Bewertung darüber, wie oder warum er zustande kam.

»Tut mir leid, Ma´am.« Er lenkte den Blick wieder nach vorne in Fahrtrichtung. (Wie ich schon sagte, ein stoisches Völkchen.)

»So was passiert«, sagte ich. »Ich wollte Sie etwas fragen, wenn es Ihnen recht ist.«

»Nur zu.«

»Wissen Sie zufällig, wer zurzeit der Wärter vom Fleet-Rock-Leuchtturm ist? Ich habe früher etliche Sommer auf der Insel verbracht und mich gerade gefragt, wer das heute wohl macht.«

»Der Fleet-Rock-Leuchtturm? Warum? Das macht die alte Mrs. Vargas«, sagte der Fischer, ohne eine Miene zu verziehen, ohne den Blick vom Wasser zu heben.

»Was ist mit Mr. Vargas?«

»Leider verstorben, Ma´am. Vor ein paar Monaten erst. Ein Winter zu viel, wenn Sie mich fragen.«

»Tut mir leid zu hören.«

»Er war ein guter Mann. Ein guter Hummerfischer.«

Ich lachte höflich. »Ist das nicht das Gleiche?«

Auch er lachte. »Ja, ist es wohl, Ma´am. Das ist es wohl.«

Mehr sprachen wir nicht, bis zum Hafen, und ich gab ihm noch einmal fünf Dollar, damit er niemandem von der Frau mit dem blauen Auge und der großen Sonnenbrille erzählte, die sich nach dem Fleet-Rock-Leuchtturm erkundigt hatte. Den Schein steckte er ein und fragte, ob er mir mit dem Koffer helfen dürfe. Nein, sagte ich, ich wolle nur eben in den Krämerladen auf der anderen Straßenseite. Doch darauf ging er gar nicht ein, und so ließ ich ihn gewähren. Männer sind manchmal gerne behilflich, wie ich festgestellt habe - warum also nicht, wenn man sie damit glücklich machen kann?

Drinnen im Laden sog ich den vertrauten Geruch von Staub und Gewürzen ein, noch so ein markanter Geruch, der mir einen wohlig süßen Schmerz durch den Bauch jagte. Irgendwie bleiben die Gerüche der Kindheit haften. Auch wenn diese Kindheit kurz war, bitter schmeckte und in einer Katastrophe endete, in einem Desaster von verheerendem Ausmaß, so erinnert man sich doch an jene kleinen, himmlischen Freuden mit sehnsuchtsvollem Schmerz. Weil es keinen Weg zurück gibt. Weil man nie wieder in den Zustand der Unschuld zurückkehren kann. So wartete ich geduldig, bis die alte Frau, die hinter dem Getränkespender zwischen ihren Regalen, Vitrinen und Ständern geschäftig hin und her wuselte, meine Anwesenheit schließlich bemerkte und entschuldigend auf mich zukam.

»Keine Ursache«, sagte ich.

Kaum hatte sie meine Stimme vernommen, veränderte sich ihre Miene, ungefähr so wie die des Fischers eben. Vor lauter Überraschung blieb ihr der Mund offen stehen, formte ein kreisrundes Loch.

»Deus meu! Miranda Schuyler?«, rief sie ungläubig.

»Die verlorene Tochter kehrt zurück.« Ich nahm die Sonnenbrille ab.

»Auweia! Was ist denn mit deinem Gesicht passiert?«

»Ein Unfall. Ein Autounfall. Dachte, ein ruhiger Ort, um meine Wunden zu lecken, kann nicht schaden. Sie haben doch nichts dagegen?«

Ihre Stimme war sanft, voller Mitleid. »Nein, natürlich nicht.« Sie hielt vorsichtig inne. »Weiß man, dass du kommst? In Greyfriars? Deine Mutter, sie war gestern hier, hat aber gar nichts davon gesagt.«

»Ich dachte, ich überrasche sie. Und Ihr Mann? Er macht wohl keine Botenfahrten mehr, oder?«

»Ach, mein armer Manuelo, er lebt nicht mehr.«

»Oh! Das tut mir leid. Damit habe ich nicht gerechnet.«

»Aber ich kann dich rausfahren. Meine Tochter Laura hält so lange die Stellung hier. Laura! Du erinnerst dich doch an Laura?«

»Natürlich erinnere ich mich an Laura. Ich erinnere mich an alles und jeden. Wie könnte ich es vergessen?«

Wir tauschten einen verständnisinnigen Blick, der exakt so lange anhielt, wie es brauchte, bis Laura, Mrs. Medeiros Tochter, erschien. Sie kam aus irgendeinem Hinterzimmer - pummelig, zerzauste Haare, geblümte Kittelschürze - und schlug die Hände zusammen, so bass erstaunt war sie, mich, die legendäre Miranda Schuyler, zu erblicken, die offenbar auf die Insel zurückgekehrt war und nun hier, direkt vor ihr, mitten in ihrem bescheidenen Laden stand.

»Oder müssen wir dich jetzt Miranda Thomas nennen?«, fragte sie und tat so, als schiele sie nicht nach dem unübersehbaren Veilchen, das meine linke Gesichtshälfte entstellte.

»Nein, Miranda genügt. Ich bin inoffiziell hier, müsst ihr wissen.«

»Ah, verstehe.« Sie strich ihr Haar glatt, sah zu ihrer Mutter, und die beiden verharrten in einer Art stiller Kommunikation, während Mrs. Medeiro nur leicht mit den Schultern zuckte. Miss Laura griff nach einem Spüllappen, legte ihn dann wieder aus der Hand. Ich hob gerade an, etwas zu sagen, als es aus ihr herausplatzte: »Wie war es, Roger Moore zu küssen?«

»Laura!«, fuhr ihre Mutter sie an.

Ich schob die Sonnenbrille wieder vor die Augen. »Genau so, wie du dir das vorstellst«, sagte ich.

Auf halbem Weg nach Greyfriars fragte ich Mrs. Medeiro nach ihrem Enkel, und es dauerte ein bisschen, bis sie antwortete.

»Es geht ihm gut, soweit ich gehört habe«, sagte sie. »Er hat auf keinen meiner Briefe geantwortet. Ich habe ihm geschrieben, immer wieder. - Er dachte wohl, es sei das Beste so. Es hatte ja keinen Sinn.«

Ich stützte den Ellbogen gegen die Autoscheibe, die ein Stück heruntergelassen war, und hielt die Nase in den lauen Wind. Ich hätte hinaus aufs Meer blicken können, das sich im purpurroten Abenddunkel langsam nachtschwarz färbte, aber ich tat es nicht. Ich kannte das Bild, kannte die Klippen, die steil ins Meer abfallen, kannte den Leuchtturm, der sich wie ein Traumbild gegen den Horizont abhebt.

Mrs. Medeiro wechselte in den zweiten Gang, um den alten Lieferwagen den Hang hinauf zu traktieren. »Die neuesten Neuigkeiten hast du gehört, ja?«

»Dass er aus dem Gefängnis ausgebrochen ist? Ja, das habe ich...

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Beatriz Williams besitzt Abschlüsse der amerikanischen Universitäten Stanford und Columbia. Während sie als Beraterin in London und New York arbeitete, versteckte sie ihre Schreibversuche zunächst auf ihrem Laptop. Mit ihren Romanen eroberte sie nicht nur die Herzen ihrer LeserInnen im Sturm, sondern auch die »New York Times«-Bestsellerliste. Heute schreibt Beatriz Williams in ihrem Haus an der Küste Connecticuts, wo sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt.