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Die schwarze Maske

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
704 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am26.07.2021
Was wird mit der Menschheit geschehen, wenn das letzte Puzzleteil gesetzt ist? Das große Finale der »Puzzler«-Saga.
Rafik, der Puzzler, war ein Kind, bevor er sich in die größte Bedrohung seiner Welt verwandelte. Er gab seine körperliche Existenz auf, doch der Tod bedeutet für Rafik nicht das Ende. Dies gilt auch für den letzten Überlebenden der Gilde der Historiker: Funkelauge konnte Rafik im Kampf nicht besiegen, doch nun erhält er eine zweite Chance. Er kehrt von den Toten zurück und reist in die zwielichtige Stadt der Türme, wo schweres Geschütz und eine große Portion Glück vonnöten sein werden, um zu überleben. Denn Funkelauge wird verfolgt von seiner Vergangenheit, einem tödlichen Geheimnis und einem Mörder aus einer vergangenen Zeit.

Alle Bücher der Serie:
Das schwarze Mal
Die schwarze Maske

Eyal Kless ist professioneller Violinist sowie Gründer und erste Geige des »Israel Haydn Quartet«, aber auch Autor phantastischer Geschichten. Nach Stationen in England und Irland lebt Kless in Tel Aviv und unterrichtet an der Buchman Mehta School of Music. Nachdem er einen musikalischen Thriller veröffentlichte, hat er mit den Romanen »Das schwarze Mal« und »Die schwarze Maske «der Puzzler-Reihe einen außergewöhnlichen Vorstoß in die Science-Fantasy gewagt.
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Produkt

KlappentextWas wird mit der Menschheit geschehen, wenn das letzte Puzzleteil gesetzt ist? Das große Finale der »Puzzler«-Saga.
Rafik, der Puzzler, war ein Kind, bevor er sich in die größte Bedrohung seiner Welt verwandelte. Er gab seine körperliche Existenz auf, doch der Tod bedeutet für Rafik nicht das Ende. Dies gilt auch für den letzten Überlebenden der Gilde der Historiker: Funkelauge konnte Rafik im Kampf nicht besiegen, doch nun erhält er eine zweite Chance. Er kehrt von den Toten zurück und reist in die zwielichtige Stadt der Türme, wo schweres Geschütz und eine große Portion Glück vonnöten sein werden, um zu überleben. Denn Funkelauge wird verfolgt von seiner Vergangenheit, einem tödlichen Geheimnis und einem Mörder aus einer vergangenen Zeit.

Alle Bücher der Serie:
Das schwarze Mal
Die schwarze Maske

Eyal Kless ist professioneller Violinist sowie Gründer und erste Geige des »Israel Haydn Quartet«, aber auch Autor phantastischer Geschichten. Nach Stationen in England und Irland lebt Kless in Tel Aviv und unterrichtet an der Buchman Mehta School of Music. Nachdem er einen musikalischen Thriller veröffentlichte, hat er mit den Romanen »Das schwarze Mal« und »Die schwarze Maske «der Puzzler-Reihe einen außergewöhnlichen Vorstoß in die Science-Fantasy gewagt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641267032
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum26.07.2021
Reihen-Nr.2
Seiten704 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2292 Kbytes
Artikel-Nr.5142631
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Prolog

»Ist das dein Ernst? Das ist also dein Plan?«

»Es geht nicht anders.«

»Ich könnte alles verlieren. Ich könnte mich selbst verlieren.«

»Jean Pierre, es tut mir leid, du bist zu früh aufgewacht. Ich kann dich nicht extrahieren, nicht jetzt gleich. Du musst warten. Am besten schläfst du weiter.«

»Nein ... ich kann nicht wieder zurück in die Leere. Bitte ...«

»Dann geht es nicht anders.«

»Es muss doch eine andere Lösung geben.«

»Ich wurde entdeckt. Er hat Sucher auf mich angesetzt. Ich muss hier weg. Es geht nicht anders.«

»Nein, bitte geh nicht ... nimm mich mit ... bitte! Geh nicht ... Vitor ... hallo?«

Schmerz riss ihn aus der Dunkelheit. Ihm war zumute, als würden Tausende Nadeln zugleich durch seine Haut dringen, jeder Stich war wie eine elektrische Entladung geradewegs in sein Nervensystem. Er zuckte, zappelte. Sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei und füllte sich mit der zähen Flüssigkeit, die ihn von allen Seiten umgab. Er würgte und schlug in seiner Panik wild um sich, da berührte er etwas Weiches, Bewegliches. Ohne nachzudenken oder etwas zu sehen, versuchte er, es zu fassen zu bekommen, aber das Material war zu glatt und zu schlüpfrig. Panik fegte auch den letzten Rest Vernunft hinweg, und nur ganz am Rande registrierte er das seltsame Gefühl an seinen Fingern, als er noch einmal nach dem Etwas griff und spürte, wie es unter seiner Berührung zerriss. In welchem Behältnis auch immer er feststeckte, mit einem Mal neigte es sich zur Seite, und er wurde durch eine Art Metallröhre gespült. Er kugelte am anderen Ende hinaus und landete so hart, dass er sich Knie und Kiefer anschlug und eine Hand übel verdrehte. Der Schmerz war eine neue unangenehme Erfahrung, aber er war nur eine quälende Empfindung von vielen, die er alle zugleich erlitt. Keuchend erbrach er sich und versuchte, sich aufzurappeln oder wenigstens von seinem Erbrochenen wegzukriechen.

Ringsum nahm er eine Menge Bewegung wahr und auch Lärm, der ihm in den Ohren schmerzte. Andere Körper streiften ihn, jede Berührung war die reinste Folter. In der Luft hing ein eigenartiger Geruch, und überall hörte er unverständliches Zischen und Knurren. Als er zu sprechen versuchte, kam ein ganz ähnlicher Laut aus seiner eigenen Kehle: ein Zischen.

Er sah wirbelnde Farben. Blinzelte und schüttelte den Kopf - was er zu sehen bekam, war ebenso verzerrt wie rätselhaft. Er senkte den Kopf und schüttelte ihn noch einmal, so kräftig er sich nur traute, dann öffnete er erneut die Augen.

Das Erste, was er richtig in den Fokus bekam, war seine Hand. Aber es war keine richtige Hand. Vier Finger, raue Haut und Klauen. Er hatte Klauen. Während er sie noch entgeistert anstarrte, wurde ihm mit einem Mal klar, dass er sie ein wenig einziehen und ausfahren konnte. Sie ganz einzuziehen ging zwar nicht, aber er konnte den Winkel ändern und ein wenig auch die Länge. Es war ebenso eigenartig wie beängstigend, aber zugleich war es auch das erste Mal seit dem Erwachen, dass er über irgendetwas selbst bestimmte, und deshalb war es auch seltsam tröstlich.

Was ist mit mir passiert?

Dieser naheliegenden Frage folgte eine Flut vager, abstrakter Erinnerungen, mit denen er nichts anzufangen wusste. Er war irgendwo gefangen, er entkam. Es war ein gefährlicher, verrückter Plan, aber Professor Vitors Worte hallten in seinem verwirrten Verstand wider: Es geht nicht anders.

Wer bin ich?

Wieder streifte ihn ein anderer Körper, stieß ihn mit der Wucht seiner schieren Masse beiseite. Er wandte den Kopf, und sein Verstand drohte ihm zu entgleiten. Lange Schnauzen, gewaltige Hinterbeine, Reißzähne, olivgrüne Haut, Klauen, verdammte Schwänze ... er war von Monstern umgeben. Instinktiv wich er zurück und stieß mit dem Rücken gegen etwas Kaltes, Hartes. Unter den Monstern waren einige Kämpfe im Gange, sie schlugen nacheinander und bissen zu, schrien vor Schmerz und Wut, aber die meisten sahen nur zu, und ihm schenkte niemand auch nur die leiseste Beachtung. Ihm ging auf, dass seine Klauen noch immer ganz ausgefahren waren, bereit, jeden möglichen Angreifer in Stücke zu reißen, und beim Anblick der ringsum tobenden Kämpfe spürte er unvertraute Angriffslust in sich aufsteigen. Er wollte nicht nur einfach seine eigene Haut verteidigen, er wollte töten, und er spürte, wie sich seine Muskeln spannten, als plötzlich das Wissen seinen Verstand erfüllte, wie man tötete. Er atmete tief durch, versuchte, diese Impulse in den Griff zu bekommen, und ließ schließlich die Arme sinken.

Wie lange er so dagestanden hatte? Er wusste es nicht. Mit einem Mal erfüllte ein süßer, verlockender Geruch die Luft und lenkte ihn ab. Die Kämpfe kamen zum Erliegen, und die Wesen ringsum bewegten die Köpfe, als würden sie einen Albtraum abschütteln. Runde Stahltüren, die ihm bis zu diesem Moment nicht aufgefallen waren, schoben sich zur Seite, dahinter lag ein langer Tunnel. Er versuchte, darüber nachzudenken, sich einen Reim darauf zu machen, aber irgendetwas brachte seine Gedanken durcheinander. In seinem Verstand erklang ein Zischen, wurde lauter. Es war kein natürliches Geräusch, aber trotzdem verlockend. Eins der Wesen setzte sich langsam in Bewegung, Richtung Tunnel. Einer nach dem anderen folgte, schließlich auch er selbst. Zuerst machte er noch zögerliche Schritte auf den starken Hinterbeinen, aber in ihm wuchs der Drang, sich schneller zu bewegen, und da ließ er sich auf alle viere fallen, wie ein Tier.

Was bin ich?

Aus dem Dahintrotten wurde ein Rennen, und kurz darauf rasten sie wie verrückt durch das Dämmerlicht dahin, einer jagte dem anderen hinterher. Er war schnell, viel schneller als je zuvor, rannte viel schneller, als ein Mensch es je vermocht hätte. Seine eigene Geschwindigkeit berauschte ihn.

Sie schossen ins Licht hinaus, und als sich die heißen Sonnenstrahlen in seine Haut brannten, verspürte er angenehmen Schmerz. Noch immer war da jener Sog in seinem Verstand, aber er widersetzte sich ihm und zwang sich anzuhalten. Richtete sich auf, während die anderen an ihm vorbeihetzten. Sah Gebäude, viele Gebäude, sie erstreckten sich bis zum Horizont, tiefschwarz gegen den rötlich gelben Sand. Die Luft war heiß und trocken, jeder Atemzug brannte in seiner Kehle, aber er achtete nicht darauf. Seine Umgebung kam ihm vage vertraut vor.

Wo bin ich?

Im hellen Sonnenlicht sah er sogar noch missgestalteter und abstoßender aus. Und geschlechtslos, soweit er es erkennen konnte. Er nahm es gleichmütig hin. Es war einfach zu viel in einer sehr kurzen Zeitspanne geschehen, um jetzt wegen fehlender Genitalien in Panik zu geraten.

Der Sog in seinem Verstand war noch immer da, aber direkt dahinter lag noch etwas anderes, eine andere Stimme, ein Flüstern. Er sah den Letzten der anderen zwischen den Gebäuden verschwinden und machte sogar einige Schritte in dieselbe Richtung. Aber nein. Da war noch etwas anderes.

Er zwang sich zum Anhalten, richtete sich auf und konzentrierte sich, bis das Zischen verklang und mit ihm auch der Drang, seinen Ursprung zu finden. Stattdessen wurde ein anderes Geräusch deutlicher. Und dieses Geräusch hatte Klang und Bedeutung.

Intelligenz.

Es wurde lauter. Vibrierte in seinem Schädel, kreiste durch seinen Körper. Dann verwandelte es sich in einen Satz, der in seinem Verstand widerhallte.

»Komm zu mir.«

Kurz zögerte er. In ihm brannte der Drang, zwischen den Gebäuden entlangzujagen und sich ihnen anzuschließen, den ... seinen? Wie rasch hatte er sich diesen Monstern verbunden gefühlt? Wie schnell würde er sich wohl vollständig in eins von ihnen verwandeln? Vielleicht sollte er ...

»Komm zu mir, bitte.« Es war eine helle Stimme, die Stimme eines Kinds an der Schwelle zur jungen Frau, aber sie klang zutiefst eindringlich.

»Komm zu mir.« Vor seinem geistigen Auge entstand ein Bild. Rote Locken, graue Augen ... im Hintergrund sah er eine Bergkette mit weißen Gipfeln. Der Drang, diese neue Richtung einzuschlagen, wurde zu einem fast schmerzhaften Ziehen in seinen Eingeweiden.

Er drehte sich um und lief los, in die genau entgegengesetzte Richtung, die seine Gefährten eingeschlagen hatten. Zuerst langsam und auf zwei Beinen, aber schon bald ließ er sich auf alle viere nieder und nahm Tempo auf. Warum nicht nutzen, was dieser monströse Körper ihm an Möglichkeiten bot?

Er folgte der Stimme.

»Meister.«

Der alte Mann ließ sich Zeit, ehe er von den Bildschirmen aufblickte. Der Soldat, sein Soldat, stand angespannt in Habachtstellung vor ihm. Meister, König, Gott - seit wann kamen ihm all diese Anreden eigentlich so normal vor? Seit Ewigkeiten. Aber verlangt hatte er nie, dass man ihn so nannte. Es war einfach so geschehen, erst hatte sein Team ihn ganz von allein so genannt, dann seine Armee und jetzt sein Volk, seine Herde aus lauter mörderischen Schafen.

»Meister ...« Der Soldat wirkte zögerlich.

Die Kopfschmerzen waren wieder da. Das leise Pochen, das jenen Schmerz ankündigte, an den er sich auch nach all den Jahren nie hatte gewöhnen können. Er widerstand dem nutzlosen Impuls, sich die Schläfen zu massieren. Stattdessen bedachte er den Soldaten mit einem ungeduldigen Stirnrunzeln, und sobald sich ihre Blicke...

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Eyal Kless ist professioneller Violinist sowie Gründer und erste Geige des »Israel Haydn Quartet«, aber auch Autor phantastischer Geschichten. Nach Stationen in England und Irland lebt Kless in Tel Aviv und unterrichtet an der Buchman Mehta School of Music. Nachdem er einen musikalischen Thriller veröffentlichte, hat er mit den Romanen »Das schwarze Mal« und »Die schwarze Maske «der Puzzler-Reihe einen außergewöhnlichen Vorstoß in die Science-Fantasy gewagt.