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Die Hexen von Woodville - Geisterzauber

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am15.03.2023
Die Hexen von Woodville sind in höchster Aufregung, denn der Vorsitzende des Hohen Rates hat sein Kommen angekündigt, um Großbritannien vor einem Angriff zu schützen. Selbstredend, dass die Hexen ihn bei diesem großen Zauber unterstützen wollen. Das heißt, bis zu dem Moment, in dem sie erfahren, dass sie sich dafür an den Klippen von Dover versammeln müssen - und zwar nackt. Für solche Ungehörigkeiten war in Woodville noch nie Platz! Doch als sich mehr und mehr Hexen in Woodville versammeln, geschehen plötzlich mysteriöse Dinge und in Faye Bright erhärtet sich der Verdacht, dass es einen Spion in den Reihen der Hexen gibt. Hilfe kommt von unerwarteter Seite: einem widerspenstigen Geist ...

Mark Stay ist gebürtiger Londoner und arbeitete viele Jahre lang im Verlagswesen. In seiner Freizeit schrieb er an seinen an seinen eigenen Texten, inzwischen ist er als freischaffender Autor und Podcaster tätig. Mark Stay lebt in Kent.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Hexen von Woodville sind in höchster Aufregung, denn der Vorsitzende des Hohen Rates hat sein Kommen angekündigt, um Großbritannien vor einem Angriff zu schützen. Selbstredend, dass die Hexen ihn bei diesem großen Zauber unterstützen wollen. Das heißt, bis zu dem Moment, in dem sie erfahren, dass sie sich dafür an den Klippen von Dover versammeln müssen - und zwar nackt. Für solche Ungehörigkeiten war in Woodville noch nie Platz! Doch als sich mehr und mehr Hexen in Woodville versammeln, geschehen plötzlich mysteriöse Dinge und in Faye Bright erhärtet sich der Verdacht, dass es einen Spion in den Reihen der Hexen gibt. Hilfe kommt von unerwarteter Seite: einem widerspenstigen Geist ...

Mark Stay ist gebürtiger Londoner und arbeitete viele Jahre lang im Verlagswesen. In seiner Freizeit schrieb er an seinen an seinen eigenen Texten, inzwischen ist er als freischaffender Autor und Podcaster tätig. Mark Stay lebt in Kent.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641275532
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum15.03.2023
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4346 Kbytes
Artikel-Nr.8381260
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1
Krach in der Scheune

Bertie Butterworths Luftschlacht-um-England-Tagebuch

Freitag, 9. August 1940

Heute Morgen Geschützfeuer in einiger Entfernung. Fliegeralarm von 15 bis 19 Uhr. Abends großer Luftkampf. Viele Blitze. Vielleicht zwanzig Maschinen abgeschossen. Glaube, in der Nähe sind zwei Flugzeuge zusammengestoßen. Muss ich noch genauer untersuchen. Habe heute Bratkartoffeln mit Eiern und Dosenfleisch gemacht. Bisschen salzig. Hatte einen seltsamen Traum, in dem Faye und ich am Himmel Fahrrad gefahren sind. Da oben war es so friedlich. Ich hätte gern ihre Hand gehalten, aber der Wind hat uns auseinandergetrieben. Muss ständig an Faye denken. Wenn ich aufwache, denke ich an sie, und wenn ich Dads Traktor repariere, denke ich auch an sie. Ich denke an sie, wenn ich im Pub ein Pint zapfe, und beim Einschlafen denke ich wieder an sie. Ist das normal?

Faye Brights Zähne klapperten, als ihr Pashley Model A-Fahrrad über die holprige Küstenstraße auf Woodville zurollte. Der Mond stand noch blass am Himmel, auch wenn die Morgensonne bereits warm schien, und das Meer glitzerte. Die Wellen lockten sie hineinzuspringen. Faye war nicht abgeneigt, doch die Strände waren voller Stacheldraht und Tschechenigel und anderer Verteidigungsmaßnahmen gegen eine Invasion, weshalb ein schneller Abstecher ins Wasser ohnehin nicht infrage kam.

Außerdem war Faye völlig erledigt. Die ganze Nacht war sie mit Freddie Paine bei einer Air-Raid-Precaution-Schicht die Küste entlangpatrouilliert, und jetzt wollte sie sich nur noch unter ihrer Bettdecke zusammenrollen und den ganzen Tag schlafen.

Die Nacht war anstrengend gewesen. Irgendwann hatte Faye aufgehört zu zählen, wie viele Flugzeuge ins Meer gestürzt waren. Mindestens zwanzig. Die Luftwaffen-Bomber blieben hoch am Himmel, manche Maschinen flogen allerdings auch tief und schossen auf Sperrballone, als wäre das alles nur ein Spiel. Mr. Paine hatte durch sein Fernglas gesehen und ihr in aller Ruhe erzählt, wie am Tag zuvor die Leichen der Piloten aus dem Wasser gefischt worden waren, während der Himmel wie von einem Feuerwerk erleuchtet gewesen war. Faye hatte sich bei den ARP-Patrouillen mit Mr. Paine immer sicher gefühlt, doch gestern Nacht war ihr zum ersten Mal der schreckliche Gedanke gekommen, dass sie den Krieg verlieren könnten. Sie hatte ihn abzuschütteln versucht, doch wie ein widerlicher Geruch hing er ihr auch jetzt noch nach.

Schon seit Wochen fühlte sich Faye nicht gut. Seit der Geschichte mit dem bayerischen Druiden Otto Kopp. Um drei jüdische Kinder zu retten, die aus Deutschland mit dem Kindertransport nach Woodville gekommen waren, hatte Faye sie über eine magische Schwelle in einen grenzenlosen Leerraum mitnehmen müssen. Einige Zeit lang hatte sie allein mit dem Mond in der unheimlichen Finsternis gestanden, und seine unglaubliche, uralte Macht war durch sie pulsiert. Sie spürte noch immer, wie sie in ihrem Bauch und ihrem Gehirn vibrierte, als warte sie auf etwas.

Faye bog um eine Kurve und sah den Glockenturm von St. Irene über den Baumwipfeln aufragen. In diesem Augenblick rannte Larry Dell auf die Straße und hielt sie auf.

»Faye! Faye Bright, hast du kurz Zeit?«

Larrys Farm war eine der größten in der Gegend. Er baute hauptsächlich Kohl, Hopfen und Gerste an und hatte sich kürzlich auch zwölf Schafe angeschafft. Er war ein netter Kerl mit Unterbiss und einer mächtigen Delle an seiner rechten Stirnseite. Angeblich hatte er sie sich zugezogen, als er einen Angriff in den Flandernschlachten angeführt hatte, doch Fayes Dad sagte, ein Pferd hätte Larry getreten, als er ihm ein neues Hufeisen verpassen wollte, und davon hätte er sich nie ganz erholt.

Faye bremste schlitternd ab.

»Guten Morgen, Larry. Wo brennt´s denn?«

»Nirgends, Faye, aber ...« Larry kniff ein Auge zusammen und schob seinen Unterkiefer noch ein wenig weiter vor, als hätte er nicht ganz durchdacht, was er sagen wollte. »Irgendetwas Komisches geht in einer meiner Scheunen vor sich. Hast du vielleicht einen Moment Zeit, um dir das mal anzusehen?«

»Es ist aber nicht schon wieder ein Schaf mit fünf Beinen, oder, Larry? Was gibst du ihnen denn zu fressen?«

»Nein, es hat nichts mit der Farm zu tun, Faye. Aber da du die Tochter deiner Mutter bist und dich mit Mrs. Teach und Miss Charlotte triffst ...«

»Oh.« Faye hob das Kinn. »Um so etwas geht es.«

Larry nickte eifrig und lächelte. Wenn jemand im Dorf ein Problem hatte, das nur mithilfe von Magie oder Hexen gelöst werden konnte, fragten sie so verdruckst wie möglich und vermieden jede Erwähnung von Magie oder Hexen. Falls sie plötzlich zugeben müssten, dass diese Dinge real waren, dann müssten sie sich auch mit der Vorstellung auseinandersetzen, dass es auf der Welt mehr gab als sie selbst, und die wahre Fremdartigkeit des Universums würde sie zu sehr verstören. Und das wollte niemand.

Seit dem Vorfall im letzten Monat, als ein bayerischer Druide das ganze Dorf kontrolliert und ein Dämonenhund Faye und die drei verängstigten Kinder verfolgt hatte, konnten die Dorfbewohner die Tatsache nicht länger ignorieren, dass Woodville ein ziemlich merkwürdiger Ort war. Und wenn merkwürdige Dinge geschahen, suchten sie Hilfe bei denen, die die personifizierte Merkwürdigkeit waren. Also kamen sie immer öfter zu Faye, und allmählich gefiel ihr das.

Sie folgte Larry über die gewundene, staubige Straße zu seinem Hof. Kleine Kohlweißlinge tanzten um sie herum, und am Wegrand sahen ihnen Schafe nach.

Sie kamen zu einer großen Scheune am Rand von Larrys größtem Kohlfeld. Sie war über und über mit Efeu bewachsen, und jemand hatte gekonnt das Wort »Ivy« - Efeu - über die Türen gemalt.

»Efeuscheune«, sagte Faye. »Mir ist klar, warum du sie so genannt hast.«

»Nein, nein. Der Efeu ist Zufall. Ich benenne meine Scheunen alle nach, na ja ...« Larry errötete.

Faye zwinkerte ihm grinsend zu. »Nach Verflossenen?«

Larry bewegte den Kiefer wie eine wiederkäuende Kuh und deutete auf ein Gebäude auf der anderen Seite des Feldes. »Das da ist Ruby, die beim Farmhaus ist Gladys, und mein Traktor steht in Gustav.«

Faye blinzelte. »Gustav?«

Larry nickte und blickte träumerisch drein. »Wir haben eine Nacht zusammen im Schützengraben verbracht. Beide waren wir vor Angst wie gelähmt. Ich ein Tommy, er ein Hunne, aber jeder von uns Bauer. Netter Kerl. Hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Aber egal.« Er löste sich aus seinen Erinnerungen. »Hier wären wir.«

Sie blieben vor Ivy, der Scheune, stehen, und sofort hatte Faye ein seltsames Gefühl. Ein beunruhigendes Vibrieren lag in der Luft, vor dem jeder normale Mensch zurückweichen würde. Faye blieb stehen.

»Sind hier gestern Nacht die Flugzeuge abgestürzt, Larry?«, fragte sie und warf einen Blick zurück auf das Kohlfeld.

»Stimmt.« Ein sorgenvoller Unterton lag in seiner Stimme. »Eine Hurricane und eine Messerschmitt Bf 110. Haben ziemlich großen Schaden in meinem Feld angerichtet.« Er deutete auf einen großen Krater in der Erde. »Ich hab es selbst gesehen. Die Maschinen sind in der Luft zusammengestoßen und auseinandergebrochen und dann wie Konfetti heruntergestürzt. Das war eine schöne Bescherung. Das meiste habe ich hier hereingebracht.«

Larry zog die Scheunentüren auf, wobei er Staub aufwirbelte, und ein Haufen Schrott kam zum Vorschein. Propellerblätter lehnten an der Wand, ein verschmortes Rumpfstück der Bf 110, die gläserne Kabinenhaube und das von Kugeln zerlöcherte Heck der Hurricane. Diverse Motorenteile lagen auf dem Boden verstreut, zusammen mit Metall, das zu unkenntlichen Klumpen verschmort war, außerdem eine Maschinenpistole, deren Lauf bananenförmig verbogen war.

»Verdammt, Larry, das sieht ja aus, als wäre ein Luftwaffenstützpunkt in einen Schrottplatz gestürzt. Äh, solltest du das denn alles hier aufbewahren?« Faye bemerkte ein paar Räder in einer Ecke, und über einer Stuhllehne hing die fellgefütterte Jacke eines RAF-Piloten.

»Das meiste hat die Army mitgenommen, aber das Zeug hier habe ich in die Scheune geschafft, bevor sie da waren.« Larry hievte sich auf die Werkbank an der hinteren Wand. Hinter ihm hingen Sägen, Hämmer und Meißel. »Wer es findet, darf es behalten, oder?«

»Da bin ich mir nicht so sicher, Larry, aber dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben. Also, wo liegt das Problem?«

Plötzlich lief ihr ein Schauder über den Rücken, ihr Atem stand in Wölkchen vor dem Mund, und die Sommerhitze verflüchtigte sich. Die hintere Scheunentür schlug klappernd auf und zu. Die Bretter in den Wänden knarzten und verteilten noch mehr Staub in die Luft. Eine Sense löste sich von einem Haken an der Wand, schwebte in der Luft und steuerte dann auf Faye und Larry zu.

»Pass auf!« Faye schubste Larry zu Boden, als sich die Sense genau an der Stelle in die Scheunenwand bohrte, an der sein Kopf gerade noch gewesen war. »Raus! Schnell!« Faye packte den Farmer am Ellbogen, zog ihn nach draußen in die Sonne und schlug die Scheunentüren zu. Von innen flogen donnernd Schrottteile gegen die Wände.

»Etwas ...« Larry schnappte keuchend nach Luft. »Etwas ist da drin. Auch wenn es beim letzten Mal nichts herumgeschleudert hat. Was könnte das sein, was meinst du?«

Die Scheunentüren erbebten, als etwas Schweres dagegen prallte.

»Was auch immer es ist, es hat richtig schlechte Laune.«

»Das ist ein Poltergeist«, ertönte eine Stimme.

Faye blinzelte ins Sonnenlicht und...

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Autor

Mark Stay ist gebürtiger Londoner und arbeitete viele Jahre lang im Verlagswesen. In seiner Freizeit schrieb er an seinen an seinen eigenen Texten, inzwischen ist er als freischaffender Autor und Podcaster tätig. Mark Stay lebt in Kent.