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Tödliche Klippen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.06.2022
Tiefe Nacht in Sizilien, eine im Meer treibende Leiche und ein Verbrechen, so abgründig wie der Tod selbst ... Der zweite Fall für Giovanna Guarrasi!
Halb fünf Uhr morgens: Doktor Montereale und Journalist Tammaro beobachten die schattenhaften Umrisse eines Mannes, der einen schweren Koffer hinter sich her schleift und zwischen die Felsen ins Meer wirft. Wenige Stunden später erhält Vize-Polizeichefin Giovanna Guarrasi einen anonymen Anruf: Eine weibliche Stimme gesteht, am Mord eines jungen Mädchens in einem Haus am Meer beteiligt gewesen zu sein. Beide Begebenheiten hängen wohl zusammen und stellen sich als heikler heraus als erwartet: Giovanna deckt ein perfides Komplott auf, das ihre schlimmsten Vorstellungen übersteigt ...
Authentisches Sizilien-Feeling und Urlaubsspannung pur - begleiten Sie Giovanna Guarrasi auch bei ihren weiteren Fällen: »Schwarzer Sand« und »Finsteres Meer«.
Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Cristina Cassar Scalia stammt aus dem spätbarocken Noto und hat sich schon immer gewünscht, Sizilien zum Schauplatz eines Romans zu machen. Wenn sie ihre Leser*innen durch die Lektüre dazu inspirieren könne, ihrer Heimat einen Besuch abzustatten, so sagt sie, habe sie ihren Job gut gemacht. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie als Augenärztin in Catania.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextTiefe Nacht in Sizilien, eine im Meer treibende Leiche und ein Verbrechen, so abgründig wie der Tod selbst ... Der zweite Fall für Giovanna Guarrasi!
Halb fünf Uhr morgens: Doktor Montereale und Journalist Tammaro beobachten die schattenhaften Umrisse eines Mannes, der einen schweren Koffer hinter sich her schleift und zwischen die Felsen ins Meer wirft. Wenige Stunden später erhält Vize-Polizeichefin Giovanna Guarrasi einen anonymen Anruf: Eine weibliche Stimme gesteht, am Mord eines jungen Mädchens in einem Haus am Meer beteiligt gewesen zu sein. Beide Begebenheiten hängen wohl zusammen und stellen sich als heikler heraus als erwartet: Giovanna deckt ein perfides Komplott auf, das ihre schlimmsten Vorstellungen übersteigt ...
Authentisches Sizilien-Feeling und Urlaubsspannung pur - begleiten Sie Giovanna Guarrasi auch bei ihren weiteren Fällen: »Schwarzer Sand« und »Finsteres Meer«.
Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Cristina Cassar Scalia stammt aus dem spätbarocken Noto und hat sich schon immer gewünscht, Sizilien zum Schauplatz eines Romans zu machen. Wenn sie ihre Leser*innen durch die Lektüre dazu inspirieren könne, ihrer Heimat einen Besuch abzustatten, so sagt sie, habe sie ihren Job gut gemacht. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie als Augenärztin in Catania.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641287078
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.06.2022
Reihen-Nr.2
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1954 Kbytes
Artikel-Nr.8380923
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3

An einer schwer zugänglichen Stelle war der Koffer zwischen zwei Felsen eingekeilt. Manfredi hatte sich intensiv bemüht, Sante davon abzuhalten, Kopf und Kragen zu riskieren und den Ermittler zu spielen, um seiner fixen Vorstellung zu folgen, die sich am Ende vielleicht als Unfug herausstellte.

»Das verstehst du nicht«, beharrte Sante, »so läuft es nun mal in meinem Geschäft. Was nur du bemerkt hast, kann mit etwas Glück zu einem Durchbruch führen.«

Das hatte er schon x-mal gehört, wenn er Manfredi wie einen Bluthund losziehen sah, um diese oder jene Spur zu verfolgen, die ihn zur Entdeckung von wer weiß was oder zur Entlarvung von wer weiß welcher kriminellen Organisation führte. Um dann doch zu spät und nach einem Konkurrenten ans Ziel zu gelangen, der den entscheidenden Hinweis vielleicht schon zu Hause erhalten hatte und den er nur noch in politisch korrekte Worte fassen musste.

Aber Sante gab nicht auf, und dafür bewunderte Manfredi ihn insgeheim.

Denn um ehrlich zu sein, hatte Sante in seiner Online-Zeitung La Cronaca einige interessante Artikel veröffentlicht. Interessant und unbequem. Bedingungslos, wie er es nannte ... als freier Mann. Doch statt die treibende Kraft für seine Karriere zu sein, hatte ihn das immer behindert.

Die Geschichte mit dem Koffer schien für Manfredi jedoch eher eine Andeutung zu sein.

Es war eine Spur, auf die der Journalist sich offenbar fixiert hatte. Das ging so weit, dass er sogar überlegte, einen befreundeten Polizisten damit zu behelligen.

»Es ist schon seltsam, dass er den Koffer genau dorthin gebracht hat. Ein so unauffindbares Versteck ist das nun auch wieder nicht«, dachte Sante laut nach und beugte sich über das Geländer der Terrasse in Manfredis Wohnung. Dies war ein riesiger Raum, der wie das Deck eines Schiffes gebaut war und den Blick auf die Felsen von Aci Trezza freigab.

»Den einen Tag in der Woche, an dem ich nicht arbeiten muss, verbringe ich vormittags im Nassen und wohne deinen Höhenflügen bei«, antwortete Manfredi.

Aber Sante tat so, als würde er nichts hören, und sog die letzten Züge seiner Zigarette ein.

»Der Einzige, den ich anrufen kann, ist mein Freund Carmelo Spanò. Er hat den richtigen Riecher. Wenn etwas nicht stimmt, fällt es ihm sofort auf. Und er hält mich nicht für verrückt, nur weil ich ihn um Hilfe bitte«, schloss er und musterte seinen Freund, der sich auf einem der beiden Sessel - bereits ohne Kissen - ausgestreckt hatte, die den herbstlichen Abbau der Terrasse überlebt hatten.

»Weißt du was, Sante? Mach doch, was du willst! Was kann als Schlimmstes passieren? Dass du am Ende einen kaputten Koffer in der Hand hältst, den ein Bürger mit wenig Lust auf Recycling auf unorthodoxe Weise entsorgt hat. Wäre ja schlimm, wenn ein anderer auf den Gedanken käme, ihn zu bergen, und dann etwas Interessantes darin fände. Damit lägst du mir ewig in den Ohren.«

»Genau.«

»Können wir jetzt frühstücken?«, fragte Manfredi und erhob sich wie ein alter Mann von seinem Stuhl. Sante warf die Kippe von der Terrasse und lächelte endlich.

In den Büros des mobilen Einsatzkommandos war wieder Leben eingekehrt. Vor dem Büro des Leiters der Ermittlungseinheit Tito Macchia hatte sich eine Menschentraube gebildet, müde, aber zufriedene Gesichter derer, die ihre Arbeit erledigt hatten und nun den wohlverdienten Beifall genossen.

Tito stand in der Tür, lehnte sich an den Türpfosten und nahm mit seiner imposanten Statur die ganze Schwelle ein.

»Guarrasi, woher kommst du denn?«, rief er, als er Vanina mit Marta im Schlepptau näher kommen sah. Er löste sich von der Tür und ging auf sie zu.

»Glückwunsch, Jungs«, sagte Vanina zu den dreien, die sie begrüßten. Ein ausgewählter Beamter, ein Assistent und ein stellvertretender Inspektor der Abteilung für organisierte Kriminalität. Gemeinsam bedankten sich die Männer bei ihr.

Sie betrat ihr Büro, gefolgt vom Big Boss und Marta.

Macchia begab sich wie üblich sogleich hinter den Schreibtisch und ließ sich mit seinem ganzen Gewicht auf den Sessel fallen, der jedes Mal gefährlich ins Schaukeln geriet.

»Eine ziemliche Genugtuung für diese Jungs«, kommentierte er. »Und natürlich für denjenigen, der die Ermittlungen geleitet hat«, fügte er süffisant hinzu.

»Bist du beleidigt, weil ich dich nicht besonders erwähnt habe?«, scherzte Vanina.

»Ganz und gar nicht! Im Gegenteil, ich wäre gern derjenige gewesen, der dich beglückwünscht.«

Vanina nahm den Hinweis entgegen, antwortete aber nicht.

Tito Macchia ließ keine Gelegenheit aus, sie in jene Welt zurückzulocken, von der sie sich eigentlich fernhalten wollte.

Stimmt, die Jungs waren zufrieden. In Hochstimmung wie nach dem Erreichen eines großen Ziels oder der Vernichtung einer riesigen Menge Müll, sowohl in menschlicher als auch in materieller Hinsicht. Ein Gefühl, das sie gut kannte, denn sie hatte es schon oft erlebt. Sie, Vanina, hatte sechs Jahre lang von diesem Hochgefühl gelebt. Tag und Nacht hatte sie mit bloßen Händen im Schlamm gewühlt, um so viel wie möglich aufzudecken. Bis sie Angst bekommen hatte, darin zu ertrinken. Und die Flucht war ihre einzige Chance auf Rettung gewesen.

Marta nutzte das Gespräch, um zu verschwinden.

Macchia folgte ihr mit einem Blick, kratzte sich am dichten dunklen Bart und hielt eine nicht angezündete Zigarre zwischen den Lippen. Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Wer schlau aus ihr wird, ist ein Genie.«

Seit dem Tag, als Vanina sie am Strand bei einem romantischen Ausflug mit Macchia erwischt und ihre Beziehung entdeckt hatte, war Marta nicht mehr dieselbe gewesen. Im ersten Augenblick hatte Vanina darauf geachtet, sich nichts anmerken zu lassen, doch dann hatte sie sich zu einigen Witzen hinreißen lassen, was bei den beiden völlig entgegengesetzte Reaktionen hervorgerufen hatte. Tito hatte sofort geantwortet und damit gezeigt, dass er nicht die Absicht hatte, die Liebschaft zu verbergen. Marta hingegen hatte so getan, als wüsste sie von nichts, hatte sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen und das Thema geflissentlich gemieden.

Die vertrauliche Beziehung, welche die junge Frau vom ersten Moment an mit Vanina aufgebaut hatte und aufgrund derer sie die Einzige war, die sie duzen durfte, hatte einen Rückschlag erlitten, wenn auch einen einseitigen. Und auch die Beziehung zu Tito Macchia litt auf lange Sicht unter der Spannung.

Vanina setzte sich auf einen kleinen Stuhl mit Rädern neben Tito und verkniff sich einen erneuten Kommentar. Innerlich bedankte sie sich für Martas Rückzug, der ihn zweifelsohne so irritiert hatte, dass er seine vorherige Rede unterbrechen musste.

»Wolltest du nicht wissen, woher ich komme?«, erinnerte sie ihn und nutzte die Ablenkung.

Tito kam zur Besinnung und war zum Zuhören bereit.

Vanina erzählte ihm von dem anonymen Telefonanruf und dem darauffolgenden Ortstermin.

»Vier Reifenabdrücke bedeuten gar nichts, Vanina«, wandte Tito ein.

»Stimmt, vielleicht bedeuten sie auch gar nichts. Aber schlimmer wäre gewesen, wenn es keine gegeben hätte«, antwortete Vanina.

Fragend runzelte Tito die Stirn. Wenn die Guarrasi etwas für sich behielt, bedeutete das meistens, dass sich ihr Verstand bereits auf etwas eingestellt hatte, das sich in neunundneunzig von hundert Fällen als lästige Angelegenheit erwies, obwohl es zunächst nach nichts ausgesehen hatte.

»Überleg mal! Eine junge Frau ruft bei uns an und will mit mir sprechen. Sie erzählt mir, dass heute Nacht ein Mädchen getötet wurde. Sie wirkt aufgewühlt und verängstigt, wie ich hinzufügen möchte. Sie gibt mir eine genaue Adresse: eine kleine Villa am Meer, die auf den ersten Blick so aussieht, als wäre sie seit Monaten mit Brettern vernagelt, wären da nicht vier Reifenspuren, die bei den Wetterverhältnissen der letzten Tage nur von gestern Abend stammen können. Jetzt wirst du mir sagen, dass das ein Zufall sein könnte, aber weißt du ...«

»Du glaubst so lange nicht an Zufälle, bis man dir das Gegenteil beweist, nicht wahr?«

»Und das kommt nur selten vor«, fügte Vanina hinzu.

Vicesovrintendente Fragapane klopfte an die offene Tür und betrat das Büro von Vicequestore Vanina Guarrasi.

»Dottoressa, ich habe Nachforschungen zu dem Haus angestellt. War in weniger als fünf Minuten möglich.«

»Und zu welchem Ergebnis haben diese fünf Minuten geführt?«, fragte Vanina. Eifrig sah der Beamte den Inhalt eines Blattes mit Briefkopf der Polizeibehörde durch, das wie eine Klassenarbeit mit blauen und roten Markierungen übersät war.

»Das Haus gehört offenbar einem gewissen Alicuti Armando, wird aber seit zwei Jahren regelmäßig an Lorenza Iannino vermietet, geboren am 13. Februar 1990 in Syrakus, wo sie offenbar noch immer wohnt.«

Tito Macchia strich sich über den Bart. »Alicuti. Diesen Namen habe ich schon einmal gehört, an den Anlass kann ich mich aber nicht mehr erinnern.«

»Lasst uns versuchen, diese Iannino ausfindig zu machen«, schlug Vanina vor.

»Ja, Carmelo erledigt das gerade. Was den Namen des Besitzers betrifft, Dottoressa ...«

Fragapane konnte seinen Satz nicht beenden, da trat Carmelo Spanò bereits mit einer frisch gedruckten Zeitung über die Schwelle.

»Also ...«, begann er, blieb dann aber in der Mitte des Raumes stehen. »Oh, guten Morgen, Dottore!«, grüßte er.

»Guten Morgen, Ispettore. Reden Sie ruhig...
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Cristina Cassar Scalia stammt aus dem spätbarocken Noto und hat sich schon immer gewünscht, Sizilien zum Schauplatz eines Romans zu machen. Wenn sie ihre Leser*innen durch die Lektüre dazu inspirieren könne, ihrer Heimat einen Besuch abzustatten, so sagt sie, habe sie ihren Job gut gemacht. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie als Augenärztin in Catania.