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Die Frauen von Kilcarrion

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am30.03.20211. Auflage
Der Debu?troman der Bestsellerautorin in neuer Übersetzung. Ein emotionaler Familienroman über ein irisches Landgut und drei Generationen von Frauen, die mehr verbindet, als sie sich eingestehen. Kates Verhältnis zu ihren Eltern war immer schwierig. Als junge Frau hat sie Irland verlassen, unverheiratet und schwanger, um in London neu anzufangen. Bei ihrer eigenen Tochter wollte sie alles besser machen. Kates unstetes Leben jedoch belastet die Beziehung zu der mittlerweile sechzehnjährigen Sabine. Als die Kluft zwischen ihnen immer größer wird, macht sich Sabine auf den Weg nach Irland, um auf Gut Kilcarrion ihre Großmutter kennenzulernen. Joy freut sich darauf, ihre Enkelin zu sehen. Sie hofft, dass sie zu ihr die Verbindung aufbauen kann, die sie zu ihrer Tochter Kate so schmerzlich vermisst. Aber Sabines unbefangene Art wirbelt das Leben auf Kilcarrion durcheinander und zwingt Joy, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Gut gehu?tete Geheimnisse kommen ans Licht. Und alle drei Frauen mu?ssen sich fragen, ob sie bereit sind, zu verzeihen und die Wunden der Vergangenheit heilen zu lassen. In ihrem ersten Roman schreibt Jojo Moyes über das besondere und oft komplizierte Verhältnis zwischen Müttern und Töchtern. So emotional, so einzigartig, wie wir es von ihr kennen. Neu übersetzt von der Übersetzerin des Nr. 1-Bestsellers «Ein ganzes halbes Jahr».

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die Sunday Morning Post in Hongkong und den Independent in London gearbeitet. Ihr Roman «Ein ganzes halbes Jahr» war ein internationaler Bestseller und eroberte weltweit die Herzen von 15 Millionen Leser:innen. Zahlreiche weitere Nr.-1-Romane folgten. Jojo Moyes hat drei erwachsene Kinder und lebt in London.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextDer Debu?troman der Bestsellerautorin in neuer Übersetzung. Ein emotionaler Familienroman über ein irisches Landgut und drei Generationen von Frauen, die mehr verbindet, als sie sich eingestehen. Kates Verhältnis zu ihren Eltern war immer schwierig. Als junge Frau hat sie Irland verlassen, unverheiratet und schwanger, um in London neu anzufangen. Bei ihrer eigenen Tochter wollte sie alles besser machen. Kates unstetes Leben jedoch belastet die Beziehung zu der mittlerweile sechzehnjährigen Sabine. Als die Kluft zwischen ihnen immer größer wird, macht sich Sabine auf den Weg nach Irland, um auf Gut Kilcarrion ihre Großmutter kennenzulernen. Joy freut sich darauf, ihre Enkelin zu sehen. Sie hofft, dass sie zu ihr die Verbindung aufbauen kann, die sie zu ihrer Tochter Kate so schmerzlich vermisst. Aber Sabines unbefangene Art wirbelt das Leben auf Kilcarrion durcheinander und zwingt Joy, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Gut gehu?tete Geheimnisse kommen ans Licht. Und alle drei Frauen mu?ssen sich fragen, ob sie bereit sind, zu verzeihen und die Wunden der Vergangenheit heilen zu lassen. In ihrem ersten Roman schreibt Jojo Moyes über das besondere und oft komplizierte Verhältnis zwischen Müttern und Töchtern. So emotional, so einzigartig, wie wir es von ihr kennen. Neu übersetzt von der Übersetzerin des Nr. 1-Bestsellers «Ein ganzes halbes Jahr».

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die Sunday Morning Post in Hongkong und den Independent in London gearbeitet. Ihr Roman «Ein ganzes halbes Jahr» war ein internationaler Bestseller und eroberte weltweit die Herzen von 15 Millionen Leser:innen. Zahlreiche weitere Nr.-1-Romane folgten. Jojo Moyes hat drei erwachsene Kinder und lebt in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644511019
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.03.2021
Auflage1. Auflage
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8511 Kbytes
Artikel-Nr.5447669
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Juni 1953

 


Dann wird der Erzbischof die rechte Hand der Queen küssen. Hiernach wird der Duke of Edinburgh die Treppen zum Thron emporsteigen, und nachdem er seine Krone abgenommen hat, wird er vor Ihrer Majestät niederknien, seine Hände zwischen die der Queen legen und dabei die Huldigungsformel sprechen:


Ich, Philip, Duke of Edinburgh,

werde zu Eurem Lehnsmann mit Leib und Leben

und irdischer Verehrung;

und Treue und Wahrhaftigkeit werde ich Euch entgegenbringen,

auf Leben und im Tod, gegen jedes Ungemach.

So wahr mir Gott helfe.


Und sich erhebend, wird er die Krone auf dem Haupt der Majestät berühren und die linke Wange Ihrer Majestät küssen.

Auf dieselbe Weise werden der Duke of Gloucester und der Duke of Kent einzeln ihre Huldigung darbringen.

 

Aus dem Zeremoniell des

Krönungsgottesdienstes 1953


Vermutlich war es ziemlich unmanierlich gewesen, dachte Joy später, seinen Zukünftigen an dem Tag kennenzulernen, der eigentlich der große Tag von Prinzessin Elizabeth sein sollte. Beziehungsweise der Tag von Queen Elizabeth II., wie ihr noch großartigerer Titel abends lauten würde. Im Verhältnis zu der Tragweite allerdings, die dieses Ereignis für sie beide haben sollte, hatte zumindest Joy kaum die angemessene Begeisterung aufbringen können.

An diesem Tag schien sich Regen anzukündigen, ganz und gar kein Königinnenwetter. Der Himmel über dem Hafen von Hongkong war stahlgrau gewesen, die Luftfeuchtigkeit enorm. Während sie mit Stella um den Victoria Peak ging, den höchsten Berg von Hongkong Island, in der Hand die Kladde mit Liedernoten, die Bluse an ihrem Rücken klebend wie Zuckerglasur, hatte Joy bei dem Gedanken an die Krönungsparty bei den Brougham Scotts nicht gerade monarchistische Euphorie empfunden.

Ihre Mutter zu Hause war nur noch ein Nervenbündel aus Vorfreude und Unzufriedenheit, was größtenteils an der Anwesenheit ihres Vaters lag, der von einer seiner China-Reisen zurückgekehrt war. Seine Besuche schienen stets mit einer rapiden Verschlechterung von Alice´ Laune zusammenzufallen. Ihr ständiges Verlangen nach einem besseren Leben irgendwo anders brach sich dann in zunehmend gemeinen und lieblosen Bemerkungen Bahn.

«Das wirst du nicht tragen», hatte sie stirnrunzelnd zu Joy gesagt und den Mund zu einem scharlachroten, missbilligenden Flunsch verzogen.

Joy hatte einen Blick zur Tür geworfen. Sie wollte sich unbedingt mit Stella treffen, um nicht mit ihren Eltern zur Villa der Brougham Scotts gehen zu müssen, und flunkerte deshalb, die Gastgeber wollten die Notenblätter frühzeitig haben. Wenn sie mit ihren Eltern unterwegs war, selbst zu Fuß, hatte sie das Gefühl, seekrank zu werden.

«Du siehst so unattraktiv aus, Darling. Und mit deinen Absätzen wirst du alle anderen überragen.» Dieses «Darling» war eine altbekannte Tarnung, wenn Alice etwas Unschönes zu ihr sagte.

«Ich werde mich setzen.»

«Du kannst nicht den ganzen Abend nur dasitzen.»

«Dann gehe ich eben ein bisschen in die Knie.»

«Du solltest einen breiteren Gürtel tragen. Das verkürzt optisch.»

«Der wird mir in den Brustkorb schneiden.»

«Ich weiß nicht, warum du dich so anstellst. Ich versuche doch nur, das Beste aus deiner Erscheinung zu machen. Schließlich unternimmst du selbst überhaupt nichts, um hübsch auszusehen.»

«Oh, Mummy, das ist mir egal. Und allen anderen ist es auch egal. Kein Mensch wird auf mich achten. Sie werden nur der Prinzessin zuhören, wenn sie ihren Eid schwört, oder was auch immer sie macht.» Lass mich einfach gehen, flehte sie in Gedanken. Es würde schon schlimm genug werden, Alice´ permanent ätzende Laune während der Party ertragen zu müssen.

«Aber mir ist es nicht egal. Die Leute werden denken, dass ich dir nicht beigebracht habe, auf deine Erscheinung zu achten.»

Was die Leute dachten, war sehr wichtig für Alice. Hongkong ist wie ein Goldfischglas, sagte sie gern. Es gab immer jemanden, der einen beäugte, der über einen redete. Das muss ja eine sehr kleine und langweilige Welt sein, in der sie leben, lag es Joy dann auf der Zunge. Aber sie sprach es nicht aus, vor allem, weil es zutraf.

Und dann war da auch noch ihr Vater, der zweifellos zu viel trinken und alle Frauen auf den Mund statt auf die Wange küssen würde, worauf sie sich beklommen umsehen würden, unsicher, ob sie ihn irgendwie dazu ermutigt hatten. Ich bin einfach nur mal ein bisschen aus mir herausgegangen, würde er später brüllen. Welche Ehefrau würde ihrem Mann diesen harmlosen Spaß nach wochenlanger, anstrengender Arbeit in China verübeln? Seit der japanischen Invasion war er nicht mehr wiederzuerkennen. Aber darüber sprach man damals nicht.

Außerdem waren da die Brougham Scotts. Und die Marchants. Und die Dickinsons. Und die Alleynes. Und all die anderen Ehepaare dieser besseren Kreise, die direkt unterhalb des Peaks wohnten, jedoch nicht unterhalb der Robinson Road (auf der mittleren Höhe lebten zu dieser Zeit lediglich kleine Angestellte), und die sich bei jedem Cocktailempfang im Hongkong-Cricket-Club sahen und bei den Pferderennen im Happy Valley, und die auf Sherry-seligen Dschunkenfahrten um die äußeren Inseln darüber stöhnten, wie schwierig es war, Milch zu bekommen, und über die Moskitos und die Immobilienpreise und die empörende Unhöflichkeit der chinesischen Hausangestellten. Oder sie redeten über England, und wie sehr sie es vermissten, und über die Besucher aus England und darüber, wie farblos und langweilig deren Leben war und wie trist es in England zuzugehen schien, obwohl der Krieg schon seit einer Ewigkeit vorbei war. Aber vor allem redeten sie übereinander. Die Militärangehörigen hatten eine ganz eigene Sprache entwickelt mit Insiderwitzen und Kasernenhumor, und die Kaufleute machten die Leistungen ihrer Konkurrenten herunter, während sich ihre Frauen in ständig wechselnden gehässigen Cliquen zusammenfanden.

Aber am schlimmsten war William, allgegenwärtig bei jedem gesellschaftlichen Ereignis, mit seinem fliehenden Kinn und seinem blonden Haar, das genauso dünn und zart war wie seine angestrengte, hohe Stimme. Ständig legte er Joy seine schweißige Hand auf den Rücken, um sie gegen ihren Willen irgendwohin zu dirigieren. Während sie ihm mit gespielter Höflichkeit zuhörte, konnte sie auf seinen Kopf herabschauen und abschätzen, wo sich sein Haar nächstens lichten würde.

«Glaubst du, dass sie nervös ist?», fragte Stella. Ihre Frisur, die zu einem Knoten aufgesteckt war, schimmerte wie feuchter Lack. Bei ihr kräuselte sich kein einziges Haar in der feuchten Luft, anders als bei Joy, deren widerspenstige Mähne sich schon nach Minuten aus der Frisur löste. Bei-Lin, ihre Amah, murmelte jedes Mal stirnrunzelnd vor sich hin, wenn sie es feststeckte, so als würde Joy das irgendwie mit Absicht machen.

«Wer?»

«Die Prinzessin. Ich wäre jedenfalls nervös. Stell dir nur mal all die Leute vor, die zuschauen werden.»

In den letzten Wochen hatte Stella, die zu diesem besonderen Anlass in einem roten Rock, einer weißen Bluse und einer blauen Jacke glänzte, nach Joys Meinung ein beinahe krankhaftes Interesse für Prinzessin Elizabeth an den Tag gelegt, über ihren Schmuck und ihre Garderobe spekuliert, über das Gewicht ihrer Krone und sogar darüber, dass ihr junger Ehemann vermutlich neidisch auf ihren Titel war, weil er nicht zum König ernannt werden würde. Langsam keimte in Joy der Verdacht auf, dass sie sich etwas zu sehr mit der Prinzessin identifizierte.

«Es werden sie ja nicht alle sehen. Es gibt massenhaft Leute wie uns, die nur übers Radio zuhören.» Sie traten zur Seite, um ein Auto vorbeifahren zu lassen, und warfen einen kurzen Blick ins Innere des Wagens, um festzustellen, ob jemand darin saß, den sie kannten.

«Aber sie könnte ja auch mit dem Text durcheinanderkommen. Mir würde es so gehen. Ich würde garantiert stottern.»

Das bezweifelte Joy, nachdem Stella praktisch das Musterbeispiel einer Lady war. Im Gegensatz zu Joy hatte sie die passende Größe, und stets trug sie elegante Kleidung, die ihr Schneider aus dem Tsim-Sha-Tsui-Viertel nach der neuesten Mode aus Paris anfertigte. Sie stolperte niemals über ihre eigenen Füße, war in Gesellschaft niemals verdrießlich oder brachte die Zähne nicht auseinander, wenn endlose Abordnungen von Offizieren zu «Empfängen» kommandiert wurden, um sie von ihrem bevorstehenden Einsatz im Koreakrieg abzulenken. Joy dachte oft, dass Stellas Außenwirkung ein paar Macken bekommen würde, wenn ihre Fähigkeit, das vollständige Alphabet zu rülpsen, bekannt wäre.

«Glaubst du, dass wir die ganze Zeit bleiben müssen?»

«Was? Während der gesamten Zeremonie?» Seufzend kickte Joy ein Steinchen weg. «Die dauert garantiert Stunden, und alle werden sich einen antrinken und übereinander herziehen. Und meine Mutter wird mit Duncan Alleyne flirten und damit anfangen, dass William Farquharson mit den Jardines verschwägert ist und die richtigen Zukunftsaussichten für ein Mädchen meines Formats mitbringt.»

«Ich würde sagen, er ist ziemlich klein für ein Mädchen deines Formats.» Stella hatte auch eine witzige Ader.

«Ich habe extra die Schuhe mit den höheren Absätzen angezogen.»

«Oh,...
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Autor

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die Sunday Morning Post in Hongkong und den Independent in London gearbeitet. Ihr Roman «Ein ganzes halbes Jahr» war ein internationaler Bestseller und eroberte weltweit die Herzen von 15 Millionen Leser:innen. Zahlreiche weitere Nr. 1-Romane folgten. Jojo Moyes hat drei erwachsene Kinder und lebt in London.Karolina Fell hat schon viele große Autorinnen und  Autoren ins Deutsche übertragen, u.a. Jojo Moyes, Bernard Cornwell und Kristin Hannah.