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Alfred Quellmalz und seine Südtiroler Feldforschungen (1940-42)

Eine Studie zur musikalischen Volkskunde unter dem Nationalsozialismus
BuchGebunden
390 Seiten
Deutsch
StudienVerlagerschienen am13.06.2001
In den Jahren 1940-42 führte der deutsche Musikwissenschaftler Alfred Quellmalz eine ganz Südtirol umfassende volksmusikalische Feldforschung durch. Die daraus resultierenden rund dreitausend Tonaufnahmen, erstellt mit einem AEG-Magnetophon der Type K 4, gelten aufgrund der aufnahmetechnischen Pionierleistung Quellmalz' und ihrer Fülle - Vokal- und Instrumentalmusik aller Gattungen aus allen Teilen Südtirols - als eine in Europa singuläre Volksmusiksammlung und bilden zugleich die Basis der wissenschaftlichen Volksmusikforschung in Tirol. Dennoch ist die 'Südtirolsammlung Quellmalz', deren Tonträger in Süd- und Nordtiroler Archiven zugreifbar sind, in der Fachliteratur ideologisch sehr umstritten, entstand sie doch im Auftrag der Südtiroler Kulturkommission der SS-Forschungs- und Lehrgemeinschaft "Das Ahnenerbe", die sich als Instrument der beginnenden Umsiedlung in Südtirol mit der wissenschaftlichen und topographischen Erfassung der Südtiroler Kulturgüter und ihrer Überführung in das Deutsche Reich befaßte.Während man in der aktuellen Literatur geneigt ist, die volkskundlichen Forschungen der Südtiroler Kulturkommission und somit auch die Südtirolsammlung Quellmalz generell als ideologisch verfremdet darzustellen, und bisher kaum der Frage nachging, inwieweit die daraus entstandenen Sammelmaterialien nicht auch den (dem Nationalsozialismus allerdings oft sehr entgegenkommenden) Lehrmeinungen der älteren deutschen Volkskunde verpflichtet sind, versucht der Verfasser nun, die Forschungsarbeiten Quellmalz' und seiner Mitarbeiter in einen wissenschaftsgeschichtlichen Kontext einzuordnen.mehr

Produkt

KlappentextIn den Jahren 1940-42 führte der deutsche Musikwissenschaftler Alfred Quellmalz eine ganz Südtirol umfassende volksmusikalische Feldforschung durch. Die daraus resultierenden rund dreitausend Tonaufnahmen, erstellt mit einem AEG-Magnetophon der Type K 4, gelten aufgrund der aufnahmetechnischen Pionierleistung Quellmalz' und ihrer Fülle - Vokal- und Instrumentalmusik aller Gattungen aus allen Teilen Südtirols - als eine in Europa singuläre Volksmusiksammlung und bilden zugleich die Basis der wissenschaftlichen Volksmusikforschung in Tirol. Dennoch ist die 'Südtirolsammlung Quellmalz', deren Tonträger in Süd- und Nordtiroler Archiven zugreifbar sind, in der Fachliteratur ideologisch sehr umstritten, entstand sie doch im Auftrag der Südtiroler Kulturkommission der SS-Forschungs- und Lehrgemeinschaft "Das Ahnenerbe", die sich als Instrument der beginnenden Umsiedlung in Südtirol mit der wissenschaftlichen und topographischen Erfassung der Südtiroler Kulturgüter und ihrer Überführung in das Deutsche Reich befaßte.Während man in der aktuellen Literatur geneigt ist, die volkskundlichen Forschungen der Südtiroler Kulturkommission und somit auch die Südtirolsammlung Quellmalz generell als ideologisch verfremdet darzustellen, und bisher kaum der Frage nachging, inwieweit die daraus entstandenen Sammelmaterialien nicht auch den (dem Nationalsozialismus allerdings oft sehr entgegenkommenden) Lehrmeinungen der älteren deutschen Volkskunde verpflichtet sind, versucht der Verfasser nun, die Forschungsarbeiten Quellmalz' und seiner Mitarbeiter in einen wissenschaftsgeschichtlichen Kontext einzuordnen.
Details
ISBN/GTIN978-3-7065-1517-7
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2001
Erscheinungsdatum13.06.2001
Reihen-Nr.6
Seiten390 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht596 g
Illustrationenzahlreiche Abbildungen
Artikel-Nr.16038467

Inhalt/Kritik

Kritik
(...) erweckt sofort das Interesse eines musikalisch-volkskundlich interessierten Lesers. (...) Das Buch ist aufschlussreich und empfehlenswert.Die Musikforschung"Hauptintention Nußbaumers ist es, die in der Nachkriegszeit oft als "Nazisammlung" angesehenen Materialien Quellmalz' im Hinblick auf die Forschungsmethoden und -ergebnisse einer umfassenden Evaluation aus heutiger Sicht zu unterziehen. Er geht dabei erfreulicherweise nicht sofort in medias res, sondern gibt zuvor eine ausführliche Darstellung der historischen, vor allem der institutionellen Rahmenbedingungen sowohl auf Reichsebene als auch auf der Ebene Südtirols.""Thomas Nußbaumer packt auf der Basis einer beeindruckenden Quellenkenntnis in der vorliegenden Arbeit nicht nur in unerschrockener Weise heiße Eisen an, scheut sich auch keineswegs, wo dies notwendig ist, Quellmalz als Opportunisten darzustellen, welcher einerseits - sofern es seiner Karriere diente - auch vor zweifelhaften Konzepten nicht zurückschreckte, wenngleich er diese freilich andererseits auch nicht forcierte.""Ihren Weg in die musikwissenschaftlichen und landeskundlichen Bibliotheken wird die vorliegende Arbeit zweifellos rasch machen. Bleibt lediglich zu wünschen, dass das Buch bald seinen Platz auch im Bücherregal möglichst vieler Volksmusikliebhaber finden möge - und in dem ihrer Sammler und Pfleger."Musicologica Austriaca"Nußbaumer gelingt es überzeugend, zwischen der zeitbedingten ideologischen Anpassung, der Tradition der damaligen Volkskunde und der wissenschaftlichen Professionalität des Volksliedforschers zu unterscheiden und seine überragende Leistung als Feldforscher, seine Zusammenarbeit mit der Südtiroler Arbeitsgemeinschaft zur Pflege des Volksliedes und die zeitlose Bedeutung seiner Sammlung unter Beweis zu stellen."Dolomiten"(...) detailreich und anschaulich (...).(...) ein interessanter und willkommener Beitrag zur Geschichte der Südtiroler Kulturkommission des SS-Ahnenerbes."Geschichte und Region/Storia e Regione"Für die Präzision und Weitsicht der wissenschaftlichen Vorgehensweise spricht, dass es dem Autor möglich ist, nicht nur das Feldforschungsprojekt sowie seine Durchführung, sondern auch das gesamte historische und politische Umfeld detailliert und minutiös nachzuzeichnen."ad marginem - Randbemerkungen zur Musikalischen Volkskundemehr