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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
280 Seiten
Deutsch
Löwenzahn Verlagerschienen am07.10.2021
Dieses Buch wird klimapositiv hergestellt, cradle-to-cradle gedruckt und bleibt plastikfrei unverpackt. LASS UNS DIE WELT VERÄNDERN UND DIE ZUKUNFT NEU DENKEN: MIT MUT UND FANTASIE! Wir leben in einer Welt, die es uns NICHT GERADE EINFACH macht, DER ZUKUNFT VOLLER HOFFNUNG ENTGEGENZUBLICKEN: düstere Nachrichten zu Klimakrise, Artensterben, Ernährungsunsicherheit, dem Zerbrechen von Ökosystemen und radikalen politischen Bewegungen stehen an der Tagesordnung. Vertrauen in der Bevölkerung, dass sich alles zum Besseren wenden kann? Fehlanzeige. Aber warum scheint es eigentlich so schwierig, Lösungen für diese Probleme zu finden? Rob Hopkins gibt uns die Antwort: WEIL WIR VERLERNT HABEN, UNSERE WICHTIGSTE FÄHIGKEIT EINZUSETZEN: UNSERE VORSTELLUNGSKRAFT. Die einfache Frage zu stellen: WAS WÄRE, WENN? Um eine neue Welt zu kreieren, müssen wir sie uns zuerst vorstellen können. Wir müssen unsere Fantasie einsetzen. Und wenn wir das vollbringen, dann sehen wir sie plötzlich ganz klar, entdecken die Kraft unserer Gedanken, die uns zuflüstern, dass wir es - doch noch! - schaffen können. Hast du den Mut, dich darauf einzulassen? WAS, WENN ALLES RICHTIG GUT WIRD? Wie malt sich Rob Hopkins also diese neue, von Erfindungsgeist und Imagination sprühende Zukunft aus? Er sieht SCHULEN, IN DENEN NICHT MEHR WISSEN ABGEFRAGT, SONDERN DIE KREATIVITÄT DER KINDER GEFÖRDERT WIRD. Er sieht GRÜNE, BIODIVERSE STÄDTE, in denen an jeder Ecke Pflanzen und Gemüse in die Höhe sprießen und Verbrennungsmotoren und Straßenlärm ein Ding der Vergangenheit sind. Er sieht KLEINSTRUKTURIERTE, LOKALE UNTERNEHMEN, große SOLIDARITÄT, Unterstützung, ALLGEMEINEN WOHLSTAND. Und er sieht kommunale 'Think tanks', Zusammenkünfte von Imaginations-Komitees, in denen alle Bürger*innen mitforschen, debattieren und sich eine bessere Welt für ihre Gemeinde ausmalen. Du denkst, das klingt unrealistisch und schwer umsetzbar? Dann hast du dich getäuscht: Das sind nämlich alles PROJEKTE UND IDEEN, DIE ES BEREITS GIBT. BRING DEINE WELT IN BEWEGUNG - UND STARTE DEN WANDEL! Genau deshalb ist dieses Buch SO UNGLAUBLICH MUTIG - UND SO WICHTIG. Rob Hopkins, MITBEGRÜNDER DER 'TRANSITION TOWNS'-BEWEGUNG, zeigt uns, dass es Hoffnung gibt: dass sie da sind, die Lösungen, die genialen Ideen, die innovativen Einfälle. Völlig gebannt begleiten wir ihn und LERNEN MENSCHEN KENNEN, DIE ES GESCHAFFT HABEN, scheinbar unmögliche Gedankenexperimente IN DIE REALITÄT UMZUSETZEN. Klingt riskant? Gut so: Denn ohne Mut, Fantasie und Risikobereitschaft können wir radikale und dringend notwendige Veränderungen auf unserem Planeten nicht umsetzen. Also: Lass uns einen neuen Weg finden, unsere Probleme zu lösen und über unsere Zukunft nachzudenken. Der SCHLÜSSEL DAZU IST UNSERE VORSTELLUNGSKRAFT. Wenn wir unsere KOLLEKTIVE IMAGINATION BELEBEN, NÄHREN UND TRAINIEREN, gibt es nichts, was wir nicht planen, erarbeiten und umsetzen können. Bist du dabei, wenn wir die Welt auf den Kopf stellen? - WIE WIR DIE WELT VERÄNDERN KÖNNEN? MIT VORSTELLUNGSKRAFT! Wenn wir ihr erst freien Lauf lassen, können wir einfach alles schaffen. Also, stellen wir uns die simple, aber alles entscheidende Frage: WAS WÄRE, WENN? - UNSERE ZUKUNFT? ANDERS, KNALLBUNT UND GUT FÜR ALLE: Lies dieses Buch und gewinne den Glauben an eine chancenreiche Zukunft und die Möglichkeit zur Veränderung zurück. - UNGLAUBLICHE GESCHICHTEN, SCHOCKIERENDE FAKTEN, FASZINIERENDE MENSCHEN: Mitreißend erzählt Hopkins von Leuten, die ihre IDEEN VON EINER BESSEREN ZUKUNFT UMSETZEN - und zeigt, dass der Wandel nur eine Kopfreise entfernt ist.

Rob Hopkins ist Mitbegründer der Transition-Towns-Bewegung und Autor von 'Einfach. Jetzt. Machen!: Wie wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen.', 'Energiewende: Das Handbuch. Anleitung für zukunftsfähige Lebensweisen' und weiteren Grundlagenwerken der Transitions-Bewegung. Er forscht am Post Carbon Institute, hält TED-Talks und geht in seinem Podcast 'From what if to what next' weiteren Was-wäre-wenn-Fragen nach. Er liebt es außerdem, zu gärtnern, hat eine Brauerei mitgegründet und verbringt Stunden damit, zu zeichnen und Linolschnitte anzufertigen.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR29,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR21,99

Produkt

KlappentextDieses Buch wird klimapositiv hergestellt, cradle-to-cradle gedruckt und bleibt plastikfrei unverpackt. LASS UNS DIE WELT VERÄNDERN UND DIE ZUKUNFT NEU DENKEN: MIT MUT UND FANTASIE! Wir leben in einer Welt, die es uns NICHT GERADE EINFACH macht, DER ZUKUNFT VOLLER HOFFNUNG ENTGEGENZUBLICKEN: düstere Nachrichten zu Klimakrise, Artensterben, Ernährungsunsicherheit, dem Zerbrechen von Ökosystemen und radikalen politischen Bewegungen stehen an der Tagesordnung. Vertrauen in der Bevölkerung, dass sich alles zum Besseren wenden kann? Fehlanzeige. Aber warum scheint es eigentlich so schwierig, Lösungen für diese Probleme zu finden? Rob Hopkins gibt uns die Antwort: WEIL WIR VERLERNT HABEN, UNSERE WICHTIGSTE FÄHIGKEIT EINZUSETZEN: UNSERE VORSTELLUNGSKRAFT. Die einfache Frage zu stellen: WAS WÄRE, WENN? Um eine neue Welt zu kreieren, müssen wir sie uns zuerst vorstellen können. Wir müssen unsere Fantasie einsetzen. Und wenn wir das vollbringen, dann sehen wir sie plötzlich ganz klar, entdecken die Kraft unserer Gedanken, die uns zuflüstern, dass wir es - doch noch! - schaffen können. Hast du den Mut, dich darauf einzulassen? WAS, WENN ALLES RICHTIG GUT WIRD? Wie malt sich Rob Hopkins also diese neue, von Erfindungsgeist und Imagination sprühende Zukunft aus? Er sieht SCHULEN, IN DENEN NICHT MEHR WISSEN ABGEFRAGT, SONDERN DIE KREATIVITÄT DER KINDER GEFÖRDERT WIRD. Er sieht GRÜNE, BIODIVERSE STÄDTE, in denen an jeder Ecke Pflanzen und Gemüse in die Höhe sprießen und Verbrennungsmotoren und Straßenlärm ein Ding der Vergangenheit sind. Er sieht KLEINSTRUKTURIERTE, LOKALE UNTERNEHMEN, große SOLIDARITÄT, Unterstützung, ALLGEMEINEN WOHLSTAND. Und er sieht kommunale 'Think tanks', Zusammenkünfte von Imaginations-Komitees, in denen alle Bürger*innen mitforschen, debattieren und sich eine bessere Welt für ihre Gemeinde ausmalen. Du denkst, das klingt unrealistisch und schwer umsetzbar? Dann hast du dich getäuscht: Das sind nämlich alles PROJEKTE UND IDEEN, DIE ES BEREITS GIBT. BRING DEINE WELT IN BEWEGUNG - UND STARTE DEN WANDEL! Genau deshalb ist dieses Buch SO UNGLAUBLICH MUTIG - UND SO WICHTIG. Rob Hopkins, MITBEGRÜNDER DER 'TRANSITION TOWNS'-BEWEGUNG, zeigt uns, dass es Hoffnung gibt: dass sie da sind, die Lösungen, die genialen Ideen, die innovativen Einfälle. Völlig gebannt begleiten wir ihn und LERNEN MENSCHEN KENNEN, DIE ES GESCHAFFT HABEN, scheinbar unmögliche Gedankenexperimente IN DIE REALITÄT UMZUSETZEN. Klingt riskant? Gut so: Denn ohne Mut, Fantasie und Risikobereitschaft können wir radikale und dringend notwendige Veränderungen auf unserem Planeten nicht umsetzen. Also: Lass uns einen neuen Weg finden, unsere Probleme zu lösen und über unsere Zukunft nachzudenken. Der SCHLÜSSEL DAZU IST UNSERE VORSTELLUNGSKRAFT. Wenn wir unsere KOLLEKTIVE IMAGINATION BELEBEN, NÄHREN UND TRAINIEREN, gibt es nichts, was wir nicht planen, erarbeiten und umsetzen können. Bist du dabei, wenn wir die Welt auf den Kopf stellen? - WIE WIR DIE WELT VERÄNDERN KÖNNEN? MIT VORSTELLUNGSKRAFT! Wenn wir ihr erst freien Lauf lassen, können wir einfach alles schaffen. Also, stellen wir uns die simple, aber alles entscheidende Frage: WAS WÄRE, WENN? - UNSERE ZUKUNFT? ANDERS, KNALLBUNT UND GUT FÜR ALLE: Lies dieses Buch und gewinne den Glauben an eine chancenreiche Zukunft und die Möglichkeit zur Veränderung zurück. - UNGLAUBLICHE GESCHICHTEN, SCHOCKIERENDE FAKTEN, FASZINIERENDE MENSCHEN: Mitreißend erzählt Hopkins von Leuten, die ihre IDEEN VON EINER BESSEREN ZUKUNFT UMSETZEN - und zeigt, dass der Wandel nur eine Kopfreise entfernt ist.

Rob Hopkins ist Mitbegründer der Transition-Towns-Bewegung und Autor von 'Einfach. Jetzt. Machen!: Wie wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen.', 'Energiewende: Das Handbuch. Anleitung für zukunftsfähige Lebensweisen' und weiteren Grundlagenwerken der Transitions-Bewegung. Er forscht am Post Carbon Institute, hält TED-Talks und geht in seinem Podcast 'From what if to what next' weiteren Was-wäre-wenn-Fragen nach. Er liebt es außerdem, zu gärtnern, hat eine Brauerei mitgegründet und verbringt Stunden damit, zu zeichnen und Linolschnitte anzufertigen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783706629133
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum07.10.2021
Seiten280 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4442 Kbytes
Artikel-Nr.8125432
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Man könnte sagen, dass menschliche Gesellschaften zwei Grenzen haben. Eine Grenze wird von den Erfordernissen der physischen Welt gezogen und die andere von der kollektiven Fantasie.

-Susan Griffin, To Love the Marigold


Gut ausgeruht erwache ich in der Wohnung mit Wänden aus Strohballen, die meine Familie und ich unser Zuhause nennen. Der dreigeschossige Apartmentkomplex, vor fünfzehn Jahren als Teil einer unsere ganze Stadt umfassenden Initiative für nachhaltiges Bauen errichtet, verursacht praktisch keine Heizkosten. Im Kellergeschoss sind Kompostieranlagen für sämtliche Toiletten des Gebäudes untergebracht und die Solarpaneele auf dem Dach erzeugen den gesamten Strombedarf. Ich wecke meine Kinder, ziehe sie an, mache ihnen Frühstück und bringe sie zur Schule - eine Strecke, die uns durch Gemeinschaftsgärten mit einer großen Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten führt, darunter auch der junge rote Mangold, dessen weinrote Blätter in der hellen Sonne dieses fortgeschrittenen Frühlingsmorgens wie Buntglas leuchten. Da nur wenig motorisierter Verkehr herrscht, sind die Straßen ruhig; an ihren Rändern stehen frisch erblühte Obst- und Nussbäume. Die Luft riecht nach Frühling. Alle Bushaltestellen, an denen wir vorbeikommen, sind an drei Seiten von einem Garten umgeben. Sie sind Teil des Essbaren Bushaltestellennetzwerks , das nun fast in ganz Großbritannien anzutreffen ist. Beim Warten auf den Bus darf man sich nach Herzenslust bedienen.

In unserer Gemeinde haben die Kinder offenbar völlig andere Gefühle für die Schule als noch vor zehn Jahren. Die Entscheidung des Bildungsministeriums, Prüfungen abzuschaffen, dem unstrukturierten Spielen viel Raum zu lassen und den Schüler*innen Möglichkeiten zu bieten, für die Gemeinschaft sinnvolle Fertigkeiten zu erlernen, die es ihnen ermöglichen, ein aus ihrer Sicht glückliches und gesundes Leben zu führen, bedeutet, dass die meisten Kinder hier überaus gerne zur Schule gehen. Mein Sohn zum Beispiel hat erst kürzlich seine Kochkünste aufgebessert, indem er eine Woche in einem hiesigen Restaurant verbracht hat.

Meine Kinder und ich kommen vor der Schule durch biointensive Gemüsegärten, die von den Schüler*innen gepflanzt und gepflegt werden, und wenn wir das Gebäude betreten, werden wir von dem Duft frisch gebackenen Brots und dem Stimmenwirrwarr fröhlicher Unterhaltungen begrüßt. Nachdem wir uns verabschiedet haben, nehme ich ein öffentliches Fahrrad und radle auf einem unserer Radschnellwege in die Stadt. Da auf den Straßen mehr Fahrräder und weniger Autos unterwegs sind, hat sich auch die Qualität der Luft verbessert und mit ihr das allgemeine Wohlbefinden. Ich gehe in meine Lieblingsbäckerei und kaufe Brot. Die Mission der Bäckerei, die vor fünfzehn Jahren unter dem Motto Backen ist das neue Prozac eröffnet hat, besteht darin, Leuten ohne Dach über dem Kopf und ohne regelmäßige Arbeit oder solchen, die Probleme mit ihrer psychischen Gesundheit haben, sinnvolle Arbeitsmöglichkeiten zu bieten.1 Die Bäckerei setzt vorzugsweise auf lokale Erzeugnisse, betreibt einen üppigen Dachgarten und liefert in der ganzen Stadt mit Fahrrädern aus.2 Mit Unterstützung des Betriebs konnten zahlreiche Angestellte weitere erfolgreiche Geschäftsideen im Stadtgebiet umsetzen.

Ich fahre an einem der ehemaligen Supermärkte des Stadtteils vorbei, die meisten Geschäfte dieser Art mussten vor etwa zehn Jahren schließen. Das explosionsartige Wachstum der Nahrungsmittelproduktion in der Gemeinde und die rasche Verlagerung der Gemeindeinvestitionen führte dazu, dass die Versorgung über die Supermärkte zurückging, was das System der Nahrungsmittelindustrie innerhalb weniger Jahre zusammenbrechen ließ. Das Gebäude wurde einem neuen Zweck zugeführt und dient heute verschiedenen lokalen Lebensmittelherstellern, Kleinbetrieben und einem an die örtlichen Schulen angeschlossenen Ausbildungszentrum als Unterkunft. Es ist ein betriebsamer Ort. Unser ehemaliger Supermarkt beherbergt eine Mühle, die Getreide aus dem Umland vermahlt, sowie eine Sägemühle, die Holz aus den nahegelegenen Wäldern verarbeitet. Was einmal großflächige Parkplätze waren, sind heute biointensive Gemüsegärten - angelegt nach dem Vorbild jener Gärtnereien, die vor hundert Jahren Paris umgaben -, die ihre Produkte auf den örtlichen Märkten anbieten.

Ich gehe am Bahnhof vorbei und kaufe Tickets für einen Ausflug am kommenden Wochenende. Als vor zwölf Jahren die Eisenbahn an die öffentliche Hand übergeben wurde, endeten auch die Tage, an denen alle Bahnhöfe gleich aussahen und überall mit den gleichen Cafés, Imbiss- und Ladenketten ausgestattet waren. Heute sind die Bahnhöfe Visitenkarten der örtlichen Wirtschaft, ihrer Pionier*innen, ihrer einzigartigen Aromen und Geschmäcker. In unserem sind mittlerweile doppelt so viele Ladengeschäfte untergebracht als zuvor und alle zusammen spiegeln die kulturelle Vielfalt unserer Gemeinde wider. Der Bahnhof beherbergt sogar eine Brauerei; während man auf den Zug wartet, kann man sich, umgeben von den Braukesseln, ein Bier genehmigen.3 Und ja, die Züge fahren pünktlich. Die vielen Menschen aus aller Welt, die hier in den Zeiten der großen Migration ankamen, sind längst integriert und heute kann man sich diese Gemeinde gar nicht mehr ohne sie vorstellen. Obwohl die Zeiten des Übergangs nicht einfach waren, haben die Kultur, die Bereicherungen und der Unternehmergeist, die sie mit sich gebracht haben, uns alle sehr viel reicher gemacht.

Ich gehe zur Arbeit. Heute arbeite ich im Rahmen meiner Dreitage-Arbeitswoche einen halben Tag. Zusammen mit der Einführung eines universellen Grundeinkommens hat die vor zehn Jahren auf nationaler Ebene übernommene Dreitagewoche dazu geführt, dass in allen Einkommensklassen der Angst- und Stresslevel messbar nachgelassen hat. Die Menschen arbeiten in ihrer Freizeit an Gemeinschaftsprojekten und genießen ihr Leben. Einige meiner Kolleg*innen arbeiten heute außer Haus. Erst kürzlich wurde ein Programm ins Leben gerufen, bei dem zu jeder Zeit 10 Prozent der Beschäftigten einer Firma in die Arbeit der örtlichen Gemeinde eingebunden werden und ihre Fachkenntnisse in Verwaltung und Marketing, bei Finanzplanung und Projektmanagement jenen Organisationen anbieten, die den Einwohner*innen auf verschiedenste Weise Unterstützung zukommen lassen und dem Gemeindeleben zu größerer Stabilität verhelfen.

Ich hole meine Kinder von der Schule ab und wir spazieren durch Straßen nach Hause, in denen zahlreiche Häuser mit ins Auge springenden Fassadenmalereien und Mosaiken versehen sind. Auf der Straße spielen viele Kinder, ein Phänomen, das sich von selbst einstellte, als die Zahl der Autos nachließ, was die Anwohner*innen dazu ermutigte, die Straßen zu bestimmten Zeiten ganz für den Autoverkehr zu sperren, damit die Kinder draußen spielen können. Die Nachbar*innen schauen gemeinsam nach ihnen, was möglich ist, seit die Erwachsenen mehr Zeit zu Hause verbringen können, statt an weit entfernte Arbeitsplätze pendeln zu müssen.

Nach dem Mittagessen gehe ich zu einer Nachbarschaftsversammlung. Vor ein paar Jahren wurde eine Gruppe von Anwohner*innen, die keiner politischen Partei angehörten, als Stadtregierung gewählt. Sie modifizierten das Regierungssystem der Stadt mit dem Ziel, Initiativen auf Nachbarschaftsebene zu ermöglichen und zu fördern und Hindernisse aus dem Weg zu schaffen. Sie schufen sogar ein Stadtbüro für Bürger*innenideen, um die Ideen der örtlichen Gemeinden besser inspirieren und unterstützen zu können und ihnen dabei zu helfen, ihre Vorstellungen zu verwirklichen. Etwa siebzig Leute sind heute auf dem Treffen und wir diskutieren die Zukunft der Energie in unserer Nachbarschaft und einige andere drängende Fragen. Der politische Entscheidungsprozess hat sich enorm verbessert. Dank des 2021 gegründeten und im Besitz der Gemeinde befindlichen Energieunternehmens wird nun ein Großteil der städtischen Energie lokal generiert, wobei die meisten Bürger*innen finanziell an dem Unternehmen beteiligt sind; die Rendite ist bei Weitem höher als bei den Banken.

Zuhause angekommen, treffe ich einige meiner Nachbar*innen, die draußen sitzen und reden. Wir hören eine Eule und bekommen die Fledermäuse mit, die über uns hinweghuschen. Der Schritt, unsere Stadt zu einer Nationalparkstadt zu erklären, bremste den Niedergang der biologischen Vielfalt so weit ab, dass sie sich, da zuvor zersplitterte Wildtierkorridore, Grünflächen und Wälder miteinander verbunden wurden, wieder erholt. Nun fallen mir regelmäßig neue Insekten auf und auch der Vogelgesang ist lauter und vielfältiger geworden. Mit so vielen Bewegungen und Veränderungen und so üppigem Gedeihen um mich herum lege ich mich mit dem Gefühl schlafen, dass die Zukunft voller Möglichkeiten steckt.

Das klingt alles erfunden, oder nicht? Und das ist es, weitgehend.4 Die Geschichte zeigt, wie ich mir die nahe Zukunft vorstelle, es ist eine Geschichte darüber, wie sich die Dinge zum Guten...
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Autor

Rob Hopkins ist Mitbegründer der Transition-Towns-Bewegung und Autor von "Einfach. Jetzt. Machen!: Wie wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen.", "Energiewende: Das Handbuch. Anleitung für zukunftsfähige Lebensweisen" und weiteren Grundlagenwerken der Transitions-Bewegung. Er forscht am Post Carbon Institute, hält TED-Talks und geht in seinem Podcast "From what if to what next" weiteren Was-wäre-wenn-Fragen nach. Er liebt es außerdem, zu gärtnern, hat eine Brauerei mitgegründet und verbringt Stunden damit, zu zeichnen und Linolschnitte anzufertigen.