Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das geheime Leben der Tiere (Wald) - König der Bären

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am17.08.2022
Das kleine Grizzly-Mädchen Scout wird von ihrer Mama getrennt und schlägt sich fortan allein durch. Bis zum Winter muss sie wachsen und ein echter Grizzly werden! Sie heftet sich an die Fersen eines gigantischen alten Männchens und lernt heimlich von ihm: welche Pflanzen Heilkräfte haben, wie man Eichhörnchen beklaut und wo die Wilden Wasser warten. Es ist der Beginn einer abenteuerlichen und gefährlichen Reise - und einer unwahrscheinlichen Freundschaft. Doch schon bald färben sich die Blätter und die Stunde der Wahrheit naht. Aufregende Abenteuer, erstaunliche Wunder der Natur und das spannende Leben der Tiere - diese Kinderbuchreihe entführt Jungen und Mädchen ab 8 Jahren in die verschiedenen Lebensräume der Erde. Ob im tiefen Meer, im dichten Wald oder in der Savanne: In diesen Geschichten erleben Tiere schöne und zugleich bewegende Abenteuer. Mit berührenden und coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen. Lehrreich wie ein Sachbuch und berührend wie ein Disney-Klassiker! Für Fans von Peter Wohlleben und Karsten Brensing. Alle Bände dieser Reihe: Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Die weiße Wölfin Das geheime Leben der Tiere (Wald) - König der Bären Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Stadt der Füchse Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Revier der Raben Die Titel sind auf Antolin gelistet.

Vanessa Walder wurde 1978 in Heidelberg geboren und wuchs in Wien auf. Eigentlich wollte sie Anwältin werden und studierte erstmal Jura, bis eine ihrer Kurzgeschichten veröffentlicht wurde und sie auf den Gedanken kam, Geschichtenerzählen zu ihrem Beruf zu machen. Mit Erscheinen des ersten Bandes der Serie 'sisters' machte sie sich 2001 als Schriftstellerin selbstständig. Seitdem sind vor allem im Loewe Verlag viele Bücher und Serien erschienen, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin schreibt außerdem Drehbücher für Kinofilme und lebt seit 2008 in Berlin.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR11,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDas kleine Grizzly-Mädchen Scout wird von ihrer Mama getrennt und schlägt sich fortan allein durch. Bis zum Winter muss sie wachsen und ein echter Grizzly werden! Sie heftet sich an die Fersen eines gigantischen alten Männchens und lernt heimlich von ihm: welche Pflanzen Heilkräfte haben, wie man Eichhörnchen beklaut und wo die Wilden Wasser warten. Es ist der Beginn einer abenteuerlichen und gefährlichen Reise - und einer unwahrscheinlichen Freundschaft. Doch schon bald färben sich die Blätter und die Stunde der Wahrheit naht. Aufregende Abenteuer, erstaunliche Wunder der Natur und das spannende Leben der Tiere - diese Kinderbuchreihe entführt Jungen und Mädchen ab 8 Jahren in die verschiedenen Lebensräume der Erde. Ob im tiefen Meer, im dichten Wald oder in der Savanne: In diesen Geschichten erleben Tiere schöne und zugleich bewegende Abenteuer. Mit berührenden und coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen. Lehrreich wie ein Sachbuch und berührend wie ein Disney-Klassiker! Für Fans von Peter Wohlleben und Karsten Brensing. Alle Bände dieser Reihe: Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Die weiße Wölfin Das geheime Leben der Tiere (Wald) - König der Bären Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Stadt der Füchse Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Revier der Raben Die Titel sind auf Antolin gelistet.

Vanessa Walder wurde 1978 in Heidelberg geboren und wuchs in Wien auf. Eigentlich wollte sie Anwältin werden und studierte erstmal Jura, bis eine ihrer Kurzgeschichten veröffentlicht wurde und sie auf den Gedanken kam, Geschichtenerzählen zu ihrem Beruf zu machen. Mit Erscheinen des ersten Bandes der Serie 'sisters' machte sie sich 2001 als Schriftstellerin selbstständig. Seitdem sind vor allem im Loewe Verlag viele Bücher und Serien erschienen, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin schreibt außerdem Drehbücher für Kinofilme und lebt seit 2008 in Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732018482
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum17.08.2022
Reihen-Nr.2
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6564 Kbytes
Artikel-Nr.9783642
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Der Duft der Luft

Wenn Scout gewusst hätte, was auf der anderen Seite ihres Höhleneingangs lag, hätte sie schon viel früher versucht, in die Freiheit zu gelangen. Es gab so viel Platz, so viel Luft! Und die Luft war nicht schon tausendmal geatmet worden von ihrem kleinen Bruder oder ihrer großen Mama. Diese Luft roch, als hätte noch nie einer reingepupst.

Scout schnüffelte an allem. Zwar konnte ihre Nase Gerüche lesen, die viele Kilometer entfernt waren, aber das war verwirrend für das Bärenmädchen. Da kam ein ganzer Eintopf aus Düften und Gestank auf sie zu - und sie sollte wissen, was was war? Unmöglich. Sie hatte ja noch gar keine Bilder zu all den Duftrichtungen.

Also drückte sie ihre Nase ganz fest an einen morschen Baumstamm. Aha! So sah dieser Geruch also aus. Genau wie die Bäume rundherum, aber liegend, ohne Knospen, ohne Nadeln und Blätter. Trotzdem aus Holz. Sie roch weiches, matschiges, totes Holz. Bloß ... nein, das stimmte nicht ... doch nicht tot. Nein, eindeutig nicht. Da waren Wurzeln, die sich schon durch den morschen Untergrund bohrten. Pilze trieben aus. Moose und Flechten überzogen die Rinde. Scout leckte an einem der Pilze. Etwas scharf, aber durchaus genießbar. Sie nahm einen Bissen. So also schmeckte dieser Geruch. Wenn die Baum-Pilze giftig wären, würde ihre Mama bestimmt eingreifen. Nein, alles gut, Lida blieb gelassen. Und Scout bekam keine Krämpfe, keinen Schaum vor dem Maul und keine blaugrüne Zunge. Pilze waren wohl gut. Sie schnüffelte weiter.

Hmm ... da war noch etwas. Sie begann, mit den Vordertatzen an der Rinde zu kratzen, und bemerkte erfreut, dass ihre Krallen sich dazu wunderbar eigneten. Fast so gut, wie Mama damit ins Auge zu fahren. Die Rinde löste sich und darunter kamen fette, weißliche Klumpen zum Vorschein. Einer davon bewegte sich ein bisschen. Ob man Dinge fressen sollte, die sich bewegten?

Mama? , brüllte Scout. Kann man das auch fressen?

Lidas Kopf schob sich neben Scout. Sie schnüffelte einmal kurz und leckte dann mit ihrer großen Zunge über den Baumstamm. Sämtliche weißlichen Dinger landeten dabei in ihrem Maul.

Mhm , machte sie genüsslich und schluckte. Kann man. Wenn man schnell genug ist.

Och , machte Scout enttäuscht. Wie heißen die?

Maden , erklärte ihre Mama und kratzte die restliche Rinde ab, um weitere Maden freizulegen.

Way bekam davon nichts mit. Er versuchte gerade, einen Baum hochzuklettern. Scout legte ihren Kopf in den Nacken und schaute ihrem Bruder gespannt dabei zu.

Warum macht er das, Mama? , fragte sie.

Weil er wissen möchte, ob er es kann.

Oh , rief Way von weiter oben. Ich kann den Wald von hier sehen.

Den seh ich auch , brummte Scout und leckte an einer Made.

Aber ich seh ihn viel mehr! , rief Way. Und den Himmel.

Scout verlor gänzlich das Interesse an ihrem Bruder. Sie hatte eine faszinierende Stelle zwischen den Bäumen entdeckt, die glitzerte und laut war. Sie lief darauf zu und hörte unter sich Äste und Zweige knacken und Laub rascheln. Hinter ihr raschelte und knisterte es noch einmal, nur sehr viel lauter - das beruhigende Geräusch ihrer Mama, die Scout folgte. Vor dem glitzernden Wesen - denn dass es lebte, stand außer Frage - blieb das Grizzly-Mädchen stehen und hörte ihm zu. Es klang wundervoll! Zischend und glucksend und gurgelnd zugleich. Mamas Bauch hatte im Winter manchmal so geklungen.

Das ist ein Bach , erklärte Lida hinter ihr und beugte den Kopf zum Wasser. Hier trinken wir.

So also roch und klang ein Bach.

Scout sah zu, wie ihre Mutter sich mit der Zunge Wasser ins Maul spritzte, das sie dann schluckte. Sie ahmte sie nach. Hm. Das war also Wasser. Scout war nicht beeindruckt. Es schmeckte wie Luft, nur kälter. Auf unangenehme Art erinnerte das Wasser Scout an das fiese Eis, an dem ihre Zunge kleben geblieben war.

Ich trink lieber Milch , verkündete Scout bestimmt.

Ihre Mutter stupste sie mit der Nase in die Seite. Das ist in Ordnung. Aber irgendwann bist du groß genug, um allein zu laufen, und dann gibt es nur noch Wasser zu trinken.

Vollkommen geschockt fing Scout an zu weinen. Warum wollte ihre Mama sie denn allein lassen? Und wann? Etwa jetzt sofort? Oder morgen? Sie bekam Schluckauf.

Was ist denn passiert? , winselte Way auf seinem Baum. Warum heult Scout?

Die Mama - hck! - lässt mich ganz - hck! - allein , heulte Scout.

Oh. Das schockierte auch Way. Hast du ihr ins Auge getreten? Das mag sie nicht.

Er beeilte sich, von seinem Baum runterzuklettern, kam aber nur langsam voran. Immer wieder blieb er mit den Krallen irgendwo hängen und sehen konnte er auch nichts, wenn er sich nach unten bewegte.

Ich lasse dich noch ganz lange nicht allein , erklärte Lida geduldig. Aber alle Bären wachsen, wenn sie älter werden und genug fressen. Irgendwann bist du so groß, dass du nicht mehr in meine Höhle passt. Dann suchst du dir deine eigene Höhle.

Scout war unter Mamas warmen Bauch gekrochen und fing nun an, Muttermilch zu trinken. Sie nuschelte nur noch undeutlich. Dann werd ich lieber nicht groß.

Ach? , brummte ihre Mama. Dann willst du für immer klein und wehrlos bleiben und vor Wölfen und Adlern und anderen Bären weglaufen und dich verstecken müssen?

Das klang überhaupt nicht schön. Scout winselte trotzig. Nein, das war ganz und gar nicht ihr Plan. Sie überlegte sich, was sie unternehmen könnte, um gleichzeitig bei ihrer Mama bleiben und groß und stark werden zu können.

Ich werde riesig und mächtig und dann baue ich uns eine Höhle, in der so viel Platz ist, dass wir alle drei reinpassen , erklärte sie schließlich.

Ihre Mutter schüttelte den Kopf. Du sorgst mal dafür, dass du deinen ersten Frühling überstehst und so viel frisst, wie du nur kannst. Kriegst du das hin?

Scout quiekte. Und ob sie das hinkriegte!

Und wenn ihr groß genug seid, ziehen wir nächsten Sommer zu den Wilden Wassern , fuhr Lida fort und sprach laut genug, damit auch Way auf seinem Baum sie hören konnte. Er klammerte sich krampfhaft an einen Ast und beobachtete ängstlich ein Eichhörnchen.

Was sind denn Wilde Wasser? , fragte Scout.

Das sind ganz viele Bäche, die alle ineinanderfließen und dabei über Berge und Hügel springen, in Schluchten fallen und wieder hervorkommen. Und mittendrin schwimmen silberne Lachse und Forellen.

Was sind Latze und Foränen?

Fische , erklärte ihre Mutter geduldig. Tiere, die nur im Wasser leben. Aber manchmal springen sie heraus und einem hungrigen Bären ins Maul. Es gibt nichts Köstlicheres auf der Welt.

Ich will auch mal einen Latz fressen , rief Way von seinem Baum.

Ich zuerst! , quiekte Scout.

Wir werden alle ganz viele Lachse fressen, aber erst nächsten Sommer, wenn ihr größer seid.

Warum denn? , fragte Scout enttäuscht. Ich bin groß genug für Latze.

Ich auch! , kreischte Way. Ich bin größer als sie!

Bist du gar nicht!

Bin ich wohl.

Lida schüttelte sich und warf einen Blick in den Himmel. Wenn ihre Jungen so laut waren, vergewisserte sie sich lieber, dass kein Tier in der Nähe war, das sie fressen wollte. Sie hörte ein Knacksen im Unterholz und spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. Grizzly-Weibchen sind zwar deutlich kleiner als Männchen, aber in freier Wildbahn gibt es trotzdem kein Tier, das ihnen gefährlich werden kann. Nur war Lida nicht bloß ein Grizzly-Weibchen, sie war eine Grizzly-Mutter. Und Mütter sind immer angreifbar, immer in Gefahr, weil ein Teil von ihnen in hilflose kleine Fellbündel verpackt war, die nichts wussten und wenig konnten. Selbst ein Greifvogel konnte ein Grizzly-Junges im ersten Jahr erlegen.

Diesmal hatte Lida Glück: Es war nur ein alter Hirsch. Er hatte die Bärenfamilie ebenfalls bemerkt und versuchte, so unauffällig wie möglich Abstand zu gewinnen. Als er spürte, dass Lida ihn beobachtete, hielt er in der Bewegung inne, als wären ihm plötzlich Wurzeln gewachsen. In Lidas Kopf liefen hundert Möglichkeiten ab. Der Hirsch war alt und schwach. Es war ein Wunder, dass er sich noch durch diesen Winter gekämpft hatte. Einen weiteren würde er nicht erleben. Es wäre ein Leichtes für die Bärin gewesen, ihn zu erlegen. Beim Gedanken an die Energie, die ihr das Fleisch geben würde, knurrte ihr Magen. Für ihre Jungen wäre es ein erheblicher Vorsprung, so früh schon Fleisch zu fressen. Nein. Zu gefährlich. Der Hirsch war alt, aber nicht lahm. Er würde eine Weile laufen. Am Ende würde Lida schneller und stärker sein, das wusste sie, und der Hirsch wusste es auch. Doch in dieser Zeit musste sie ihre Jungen allein lassen und das war ausgeschlossen. Zu viele Feinde lauerten auf so einen Fehler. Ein Bärenjunges im ersten Jahr war ohne seine Mutter verloren.

Der riecht wie Beute , stellte Scout neben ihrer Mutter fest. Springt der uns auch ins Maul?

Nein , sagte Lida und wandte sich ab.

Im selben Moment sprang der Hirsch davon, als wären unsichtbare Fesseln von ihm abgefallen. Die Bärin hatte ihn schon vergessen. Grizzlys kennen kein Bedauern, das ist nicht Grizzly-Art.

Hirsche muss man jagen und dafür seid ihr noch zu klein , erklärte Lida ruhig. Für Lachse seid ihr zwar groß genug, aber alle ausgewachsenen Grizzlys kommen zu den Wilden Wassern. Und die Bären haben alle Hunger. Wenn sie so leckere kleine Happen wie euch sehen, kann es...
mehr

Autor

Vanessa Walder wurde 1978 in Heidelberg geboren und wuchs in Wien auf. Eigentlich wollte sie Anwältin werden und studierte erstmal Jura, bis eine ihrer Kurzgeschichten veröffentlicht wurde und sie auf den Gedanken kam, Geschichtenerzählen zu ihrem Beruf zu machen. Mit Erscheinen des ersten Bandes der Serie "sisters" machte sie sich 2001 als Schriftstellerin selbstständig. Seitdem sind vor allem im Loewe Verlag viele Bücher und Serien erschienen, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin schreibt außerdem Drehbücher für Kinofilme und lebt seit 2008 in Berlin.