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Agatha Raisin und der tote Ehemann

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
222 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am15.05.20151. Aufl. 2015
BIS DASS DER TOD UNS SCHEIDET - AGATHA RAISINS 5. FALL



In den Cotswolds herrscht Feierstimmung: Agatha Raisins lang ersehnte Hochzeit mit ihrem Nachbarn, dem stets korrekten James Lacey, steht vor der Tür. Doch dann taucht urplötzlich Agathas tot geglaubter Ehemann Jimmy im Standesamt auf. Die aufgebrachte Agatha geht Jimmy an die Gurgel, der gedemütigte James sucht das Weite, die Hochzeit platzt. Als Jimmy am nächsten Tag ermordet im Straßengraben liegt, sind Agatha und James prompt die Hauptverdächtigen. Kann Agathas Spürnase ihr auch diesmal wieder aus der Patsche helfen?



Der fünfte Band der charmanten Krimireihe um die englische Detektivin Agatha Raisin von Bestsellerautorin M.C. Beaton.


M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBIS DASS DER TOD UNS SCHEIDET - AGATHA RAISINS 5. FALL



In den Cotswolds herrscht Feierstimmung: Agatha Raisins lang ersehnte Hochzeit mit ihrem Nachbarn, dem stets korrekten James Lacey, steht vor der Tür. Doch dann taucht urplötzlich Agathas tot geglaubter Ehemann Jimmy im Standesamt auf. Die aufgebrachte Agatha geht Jimmy an die Gurgel, der gedemütigte James sucht das Weite, die Hochzeit platzt. Als Jimmy am nächsten Tag ermordet im Straßengraben liegt, sind Agatha und James prompt die Hauptverdächtigen. Kann Agathas Spürnase ihr auch diesmal wieder aus der Patsche helfen?



Der fünfte Band der charmanten Krimireihe um die englische Detektivin Agatha Raisin von Bestsellerautorin M.C. Beaton.


M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732506644
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum15.05.2015
Auflage1. Aufl. 2015
Reihen-Nr.5
Seiten222 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2190045
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Eins

Es war noch eine Woche bis zur Hochzeit von Agatha Raisin und James Lacey. Die Bewohner von Carsely in den englischen Cotswolds waren enttäuscht, dass Agatha nicht in der Dorfkirche heiraten wollte, sondern auf dem Standesamt in Mircester. Mrs. Bloxby, die Vikarsfrau, wunderte und kränkte es.

Allein Agatha wusste, dass ihr jeder Beweis dafür fehlte, verwitwet zu sein, und sie möglicherweise im Begriff war, Bigamie zu begehen. Aber sie war verrückt nach ihrem gut aussehenden Nachbarn James Lacey und hatte schreckliche Angst, ihn zu verlieren, sollte sie die Hochzeit aufschieben, bis sie einen Beweis für das Ableben ihres ersten Ehemannes aufgetrieben hatte. Sie hatte den Trunkenbold Jimmy Raisin seit Jahren nicht gesehen. Er musste tot sein.

Das Standesamt in Mircester hatte sie gewählt, weil der Standesbeamte alt, taub und kein bisschen neugierig war. So musste Agatha lediglich Erklärungen und Formulare unterschreiben, ohne Dokumente vorzulegen, ausgenommen ihren Reisepass, der immer noch auf ihren Mädchennamen lautete: Agatha Styles. Der Hochzeitsempfang sollte im Gemeindesaal stattfinden, und beinahe ganz Carsely war eingeladen.

Doch ohne dass Agatha es ahnte, arbeiteten bereits geheime Kräfte gegen sie. Bei diesen Kräften handelte es sich hauptsächlich um den jungen Roy Silver, der einstmals mit ihr befreundet gewesen war, neuerdings jedoch einen Groll gegen sie hegte, weil er sich von Agatha um eine erstklassige PR-Chance gebracht sah. Roy hatte früher in Agathas Werbeagentur gearbeitet und war zu der Firma gewechselt, an die Agatha verkaufte, als sie in den vorzeitigen Ruhestand ging. Nun hatte der beleidigte Roy in einem Anfall von Bosheit eine Privatdetektivin engagiert, die Agathas Ehemann aufspüren sollte. Roy mochte Agatha fraglos so gerne, wie er überhaupt jemanden mögen konnte, doch als sie ihren letzten Mordfall löste und er hoffte, dass auch ein wenig Glanz auf ihn fallen würde, hatte Agatha seine Beteiligung schlicht unterschlagen. Und Menschen wie Roy verziehen nicht; sie rächten sich.

Von alldem ahnte die selige Agatha nichts. Sie bot ihr Cottage zum Verkauf an, um nach der Hochzeit zu James nach nebenan zu ziehen. Hin und wieder trübten dennoch kleine Anflüge von Angst ihr Glück. Obwohl James das Bett mit ihr teilte und sie oft zusammen waren, hatte sie das Gefühl, ihn eigentlich nicht zu kennen. Er war ein pensionierte Colonel und in die Cotswolds gezogen, um dort ein Buch über Militärgeschichte zu schreiben. Doch er blieb irgendwie verschlossen und distanziert. Sie redeten über Mordfälle, die sie gemeinsam gelöst hatten, über Politik oder die Leute im Dorf, aber nie über ihre Gefühle füreinander. James war ein Liebhaber, der nicht viel sprach.

Agatha war eine Frau in mittleren Jahren, direkt, bisweilen etwas schroff, die sich aus ärmlichen Verhältnissen zur erfolgreichen Geschäftsfrau hochgearbeitet hatte. Bevor sie sich in die Cotswolds zurückzog, hatte sie keine Freunde gehabt, denn sie war der Überzeugung gewesen, dass ihre Arbeit der einzige Freund war, den sie brauchte. Und so kam es, dass sie, trotz einer gehörigen Portion gesundem Menschenverstand und Ehrlichkeit, in Bezug auf James vollkommen blind war. Das lag nicht bloß an der Liebe, sondern auch daran, dass Agatha noch nie zuvor echte Nähe zugelassen hatte, und ihr James´ mangelnde Fähigkeit zu kommunizieren deshalb normal erschien.

Für die Trauung hatte sie sich ein weißes Wollkostüm ausgesucht. Dazu würde sie einen Strohhut mit breiter Krempe, eine grüne Seidenbluse, hohe Schuhe und ein kleines Gesteck am Revers anstelle eines Brautstraußes tragen. Manchmal wünschte sie sich, sie wäre wieder jung und dürfte ganz in Weiß heiraten - und sie wünschte sich, dass sie nie mit Jimmy Raisin vorm Altar gestanden hätte, sodass sie kirchlich getraut werden könnte. Wieder probierte sie das weiße Kostüm an und musterte prüfend ihr Gesicht im Spiegel. Ihre Bärenaugen waren zu klein, ließen sich jedoch für den Tag der Tage mit dem geschickten Einsatz von Lidschatten und Wimperntusche optisch vergrößern. Neben ihren Mundwinkeln waren diese unschönen Falten, und voller Entsetzen bemerkte sie ein störrisches Haar über ihrer Oberlippe, das sie sogleich mit der Pinzette ausriss. Dann zog sie das edle Kostüm wieder aus, wechselte in eine Bluse und eine Hose und verteilte großzügig Antifaltencreme auf ihrem Gesicht. Sie hatte eine Diät gemacht, dank der ihr Doppelkinn inzwischen verschwunden war, und ihr braunes, im Pagenschnitt frisiertes Haar schimmerte gepflegt.

Die Türglocke läutete. Mit einem leisen Fluch wischte sich Agatha die Creme wieder aus dem Gesicht und lief zur Tür. Draußen stand Mrs. Bloxby, die Vikarsfrau.

»Ah, kommen Sie rein«, sagte Agatha verdrossen. Sie mochte Mrs. Bloxby, nur leider weckte allein der Anblick ihrer freundlichen Augen Schuldgefühle in Agatha. Mrs. Bloxby hatte sie gefragt, was mit ihrem Ehemann war, und Agatha hatte geantwortet, Jimmy wäre tot. Doch jedes Mal, wenn sie die Pfarrersfrau sah, regte sich in ihr der unschöne Verdacht, dass der vermaledeite Jimmy trotz seines starken Alkoholkonsums in jungen Jahren irgendwie überlebt haben könnte.

Roy Silver beäugte die Detektivin, die er angeheuert hatte. Sie war Mitte dreißig und hieß Iris Harris. Ms. Harris - nicht Miss, Gott bewahre - war eine glühende Feministin, weshalb Roy sich bereits gefragt hatte, ob sie tatsächlich gut in ihrem Job war oder ob sich vor allem darauf spezialisiert hatte, ihre Klienten über Frauenrechte aufzuklären. Umso erstaunter war er, als sie ihm mitteilte: »Ich habe Jimmy Raisin gefunden.«

»Wo?«

»Unter der Brücke in Waterloo.«

»Dann sollte ich lieber zu ihm gehen. Ist er jetzt da?«

»Ich glaube nicht, dass er sich jemals dort wegrührt, es sei denn, um sich neuen Sprit zu holen.«

»Sind Sie sicher, dass er es ist?«

Iris funkelte ihn voller Verachtung an. »Bloß weil ich eine Frau bin, glauben Sie, ich kann meinen Job nicht machen! Bloß weil ich ...«

»Ersparen Sie mir das!«, würgte Roy sie ab. »Ich sehe ihn mir mal an. Das haben Sie gut gemacht. Schicken Sie mir Ihre Rechnung.« Mit diesen Worten floh er aus dem Büro, ehe sie weitere Reden schwingen konnte.

Es dämmerte, als Roy das Taxi an der Waterloo Station bezahlte und zur Brücke ging. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie dumm es gewesen war, Iris nicht mitzunehmen. Er hätte sie wenigstens nach einer Beschreibung des Mannes fragen sollen. Ein junger Typ, der nüchtern wirkte, hockte vor seinem Pappkarton, allerdings fand Roy die tätowierten Arme und den kahl rasierten Schädel etwas furchteinflößend.

Roy wurde ungewöhnlich scheu. »Kennst du einen Jimmy Raisin?«, fragte er schüchtern. Es war fast dunkel, und normalerweise mied er diese Gegend von London, in der sich die Obdachlosen, Trinker und Junkies tummelten.

Hätte der Typ verneint, wäre Roy sicher wieder weggefahren und hätte die ganze Sache vergessen, denn auf einmal schämte er sich für sein hinterhältiges Benehmen. Doch das Schicksal meinte es zweifellos schlecht mit Agatha, denn der junge Mann sagte lakonisch: »Da drüben, Chef.«

Roy spähte in die Dunkelheit. »Wo?«

»Dritter Karton links.«

Langsam schritt Roy auf den Pappkarton zu. Zuerst dachte er, er wäre leer, aber als er sich bückte und hineinsah, entdeckte er ein Paar glänzende Augen.

»Jimmy Raisin?«

»Ja, was? Bist du vom Sozialamt?«

»Ich bin ein Freund von Agatha ... Agatha Raisin.«

Eine ganze Weile herrschte Stille, dann folgte ein rasselndes Lachen. »Aggie? Ich dachte, die ist tot!«

»Tja, ist sie nicht. Sie heiratet nächsten Mittwoch. Sie wohnt in Carsely in den Cotswolds, und sie denkt, dass Sie tot sind.«

Aus dem Karton war ein Schaben und Poltern zu hören, dann erschien Jimmy Raisin auf allen vieren und richtete sich mühsam auf. Selbst im spärlichen Licht sah Roy, dass der Mann vom Suff gezeichnet war. Er war schmutzig, stank bestialisch, und sein Gesicht war von roten Pusteln übersät. Sein Haar war lang und verfilzt.

»Hast du Geld?«, fragte er.

Roy holte sein Portemonnaie aus der Innentasche seines Jacketts, nahm einen Zwanzig-Pfund-Schein heraus und reichte ihn Jimmy. Jetzt schämte er sich richtig. Dies hier hatte Agatha nicht verdient. Keiner hatte das, nicht mal so ein Biest wie Agatha.

»Hören Sie mal, vergessen Sie, was ich gesagt habe. War nur ein Scherz.« Roy machte auf dem Absatz kehrt und rannte davon.

Am nächsten Morgen wachte Agatha in James´ Cottage auf, in James´ Bett, wo sie sich gähnend streckte. Sie drehte sich auf die Seite, stützte einen Ellbogen auf und betrachtete ihren Verlobten. Sein dichtes grau meliertes Haar war zerwühlt, sein hübsches, sonnengebräuntes Gesicht wirkte streng, und wieder einmal empfand Agatha leichtes Unbehagen. Männer wie James Lacey waren für andere Frauen bestimmt, für solche aus angesehenen Familien vom Lande, die in Tweedkostümen mit ihren Hunden über Wiesen stapften und mit schlafwandlerischer Sicherheit Kuchen und Marmeladen für Kirchenbasare zauberten. Männer wie James hatten nichts mit den Agatha Raisins dieser Welt zu schaffen.

Sie hätte ihn gern geweckt und mit ihm geschlafen, aber James wurde morgens niemals intim - nicht einmal nach ihrem ersten herrlichen Mal. Sein Leben war für so etwas zu geordnet und klar strukturiert. Genau wie seine Gefühle, dachte Agatha. Sie schlich ins Bad, wusch sich, zog sich an und...

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M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.
Agatha Raisin und der tote Ehemann