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Agatha Raisin und der Tote im Wasser

von
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
222 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am13.05.20161. Aufl. 2016
BLUT IST DICKER ALS WASSER

Frühling in den Cotswolds. Agatha Raisin langweilt sich fürchterlich, zu lange liegt ihr letzter Fall zurück. Nur ein Streit im Nachbardorf sorgt für etwas Abwechslung: Ein Mineralwasserhersteller will sich für viel Geld aus der örtlichen Trinkwasserquelle bedienen, was die Dörfler bis hinauf zum Gemeinderat spaltet. Als der Vorsitzende des Rats ermordet in der Quelle treibt, sieht Agatha das Ende ihrer kriminalistischen Durststrecke gekommen. Mit Inbrunst stürzt sie sich in die Ermittlungen - und muss rasch erkennen: Dieser Mörder ist mit allen Wassern gewaschen.

Band 7 der charmanten Krimireihe um die englische Detektivin Agatha Raisin von Bestsellerautorin M.C. Beaton


M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBLUT IST DICKER ALS WASSER

Frühling in den Cotswolds. Agatha Raisin langweilt sich fürchterlich, zu lange liegt ihr letzter Fall zurück. Nur ein Streit im Nachbardorf sorgt für etwas Abwechslung: Ein Mineralwasserhersteller will sich für viel Geld aus der örtlichen Trinkwasserquelle bedienen, was die Dörfler bis hinauf zum Gemeinderat spaltet. Als der Vorsitzende des Rats ermordet in der Quelle treibt, sieht Agatha das Ende ihrer kriminalistischen Durststrecke gekommen. Mit Inbrunst stürzt sie sich in die Ermittlungen - und muss rasch erkennen: Dieser Mörder ist mit allen Wassern gewaschen.

Band 7 der charmanten Krimireihe um die englische Detektivin Agatha Raisin von Bestsellerautorin M.C. Beaton


M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732522767
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum13.05.2016
Auflage1. Aufl. 2016
Reihen-Nr.7
Seiten222 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2192949
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Eins

Agatha Raisin war gelangweilt und unglücklich. Ihr Nachbar James Lacey war endlich in sein Cottage neben dem ihren ins Cotswolds-Dorf Carsely zurückgekehrt. Agatha versuchte sich einzureden, dass sie nicht mehr in ihn verliebt war und ihr seine unterkühlte Art folglich nichts ausmachte.

Sie hätte ihn beinahe geheiratet, doch dann war ihr leider noch quicklebendiger Ehemann während der Hochzeitszeremonie aufgetaucht, was James ihr nie wirklich verziehen hatte.

Eines Abends im Frühling, als das Dorf in einer Blütenpracht aus Narzissen, Forsythien, Magnolien und Krokussen erstrahlte, stapfte Agatha zum Pfarrhaus, wo eine Versammlung des Frauenvereins stattfinden sollte. Sie hoffte inständig, dass dort ein wenig Klatsch die Ödnis ihrer Tage erhellen würde.

Aber was es an Klatsch gab, interessierte Agatha nicht im Geringsten, denn er drehte sich ausschließlich um die Wasserquelle im Nachbardorf Ancombe.

Agatha kannte die Quelle. Im 18. Jahrhundert hatte eine Miss Jakes das Wasser aus einer Quelle in ihrem Garten ans Tageslicht befördert und mittels eines Rohrs durch die Gartenmauer in einen kunstvollen Brunnen geleitet, der der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Dort sprudelte das Wasser aus dem Mund eines Totenschädels - eine Narretei, die selbst im rauen 18. Jahrhundert für reichlich Kritik gesorgt hatte - in ein flaches Becken, das in den Boden eingelassen war, und schwappte über dessen Rand durch ein Rost. Von hier floss es unter der Straße hindurch und kam auf der anderen Seite als kleiner Bach wieder zum Vorschein. Dieser schlängelte sich durch die anderen Gärten bis zum Fluss Ancombe.

Über dem Brunnenschädel war ein von Miss Jakes verfasster Knittelvers eingraviert:

Müder Wanderer, halt ein und staune,
wie das Wasser hier fließt mit stillem Geraune.
Wir fristen die Tage in diesem Mühetal,
drum labe dich am Wasser, lindere die Qual.

Während man dem Wasser vor zweihundert Jahren magische Heilkräfte zugeschrieben hatte, füllten sich die heutigen Wanderer hier nur noch ihre Trinkflaschen auf. Gelegentlich sah Agatha auch Einheimische, die sich etwas von dem Wasser holten, um damit zu Hause ihren Tee aufzubrühen, weil es weicher war als das aus der Leitung.

Erst vor Kurzem hatte die neu gegründete Ancombe Water Company versucht, sich die Erlaubnis vom Gemeinderat zu holen, täglich Wasser von der Quelle abzuzweigen - für einen Penny pro Gallone.

»Viele halten das für ein Sakrileg«, sagte Mrs. Bloxby, die Vikarsfrau. »Aber an der Quelle war nie etwas Heiliges.«

»Das Ganze öffnet dem Kommerz Tür und Tor in unserem friedlichen Landleben«, wandte Mrs. Darry ein. Sie war ein neues Mitglied des Frauenvereins von Carsely und erst unlängst von London in die Cotswolds gezogen. Entsprechend zeigte sie noch den typischen Eifer der Großstädterin, die unbedingt das Dorfleben bewahren will.

»Ich glaube nicht, dass das irgendwen stört«, sagte die Sekretärin Miss Simms und schlug ihre Beine in den schwarzen Strümpfen übereinander. Dabei blitzte ein heller Streifen Oberschenkel auf, womit für alle anwesenden Damen klar war, dass Miss Simms Strapse trug. »Ich meine, der Lastwagen des Unternehmens kommt immer ganz früh am Morgen, und danach kann sich jeder wie immer selbst bedienen.«

Agatha unterdrückte ein Gähnen. Als Geschäftsfrau im Vorruhestand, die erfolgreich ihre eigene PR-Agentur betrieben hatte, hielt sie das Arrangement für eine vernünftige Idee.

Außerdem mochte sie Mrs. Darry nicht. Die Frau hatte ein Gesicht wie ein erschrockenes Frettchen. Und deshalb sagte Agatha: »Die Cotswolds sind schon extrem kommerzialisiert. Man sehe sich doch nur die Bustouren, die Tee- und Souvenirläden an.«

Nun teilte sich die Runde in drei Fraktionen: in diejenigen, die dafür waren, in die dagegen und in jene wie Agatha, die das Thema maßlos langweilte.

Mrs. Bloxby nahm Agatha beiseite, als diese wieder gehen wollte, und sah sie besorgt an.

»Sie sehen ein wenig niedergeschlagen aus, Agatha«, sagte sie. »Ist es wegen James?«

»Nein«, log Agatha trotzig. »Es liegt an der Jahreszeit. Die zieht mich immer runter.«

»April ist der grausamste Monat.«

Agatha blinzelte. Sie vermutete, dass es sich um ein literarisches Zitat handelte, und sie hasste Zitate, denn mit denen warfen vor allem eitle Gecken um sich, wenn sie sich kulturbeflissen geben wollten.

»Eben«, knurrte sie und trat hinaus in die süßlich duftende Abendluft.

Eine Magnolie schimmerte wächsern im Pfarrhausgarten. Drüben auf dem Friedhof drängten sich im Mondlicht bleiche Narzissen an die schiefen alten Grabsteine.

Ich sollte mir bald einen Platz auf dem Friedhof kaufen, dachte Agatha. Es wäre beruhigend zu wissen, dass die eigenen Überreste einst dort unter dem schäbigen Rasen und den Blumen liegen würden. Sie seufzte. Im Moment war das Leben für sie wie eine Schale mit vergammeltem Obst, das noch dazu bittere Kerne hatte.

Sie hatte die Wasserfirma fast wieder vergessen, als eine Woche später Roy Silver anrief. Roy war Agathas Angestellter gewesen und arbeitete nun für die Firma, der sie ihre Agentur verkauft hatte. Er war völlig aus dem Häuschen.

»Hör dir das an, Aggie«, trällerte er. »Diese Ancombe Water Company - schon von der gehört?«

»Ja.«

»Sie ist unser neuer Klient, und weil ihre Verwaltung in Mircester sitzt, hat sich der Boss gefragt, ob du sie nicht freiberuflich betreuen willst.«

Agatha starrte auf ihr Telefon. Roy Silver war es gewesen, der ihren tot geglaubten Ehemann aufgespürt hatte, sodass dieser just in dem Moment aufkreuzen konnte, in dem sie und James getraut werden sollten.

»Nein«, sagte sie spitz und legte auf.

Einige Minuten lang blieb sie sitzen und sah das Telefon an, dann nahm sie ihren Mut zusammen, griff wieder zum Hörer und wählte James´ Nummer.

Er meldete sich nach dem ersten Läuten. »James«, sagte Agatha betont munter, »wie wäre es mit einem gemeinsamen Abendessen heute?«

»Tut mir leid«, antwortete er reserviert. »Ich bin beschäftigt. Und«, fuhr er hastig fort, um weiteren Einladungen vorzubeugen, »das werde ich die nächsten Wochen auch bleiben.«

Behutsam legte Agatha den Hörer wieder auf. Ihr tat der Bauch weh. Da redeten die Leute dauernd von gebrochenen Herzen, dabei saß der Schmerz immer mitten im Bauch.

Irgendwo im Garten zwitscherte eine Amsel fröhlich, was Agathas Qual noch verstärkte.

Wieder nahm sie den Hörer auf und rief diesmal bei der Polizeiwache in Mircester an, wo sie bat, zu ihrem Freund, Detective Sergeant Bill Wong, durchgestellt zu werden. Auf die Auskunft hin, dass er heute frei hätte, versuchte Agatha es bei ihm zu Hause.

»Agatha«, sagte Bill erfreut. »Ich habe heute nichts vor. Warum kommen Sie nicht vorbei?«

Agatha zögerte. Sie fand Bills Eltern unangenehm.

»Allerdings müssen Sie mit mir allein vorliebnehmen«, ergänzte Bill. »Ma und Pa sind nach Southend gefahren, um Verwandte zu besuchen.«

»Ich komme rüber«, sagte Agatha sofort.

Sie machte sich auf den Weg und wandte den Blick demonstrativ von James´ Cottage ab, als sie an ihm vorbeifuhr.

Bill war entzückt, sie zu sehen. Er war in den Zwanzigern, hatte ein rundes Gesicht und sich auffallend in Form gebracht.

»Sie sehen ja richtig durchtrainiert aus, Bill«, sagte Agatha. »Neue Freundin?« Bills Liebesleben ließ sich verlässlich an seiner Figur ablesen, die immer dann rundlicher wurde, wenn keinerlei Romanze in Sicht war.

»Ja. Sie heißt Sharon und ist Sekretärin bei uns auf der Wache. Sehr hübsch.«

»Haben Sie sie schon Ihren Eltern vorgestellt?«

»Noch nicht.«

Dann wird es noch eine Weile gut gehen, dachte Agatha zynisch. Bill betete seine Eltern an und konnte einfach nicht verstehen, warum seine Beziehungen immer dann endeten, nachdem er seine Freundinnen mit ihnen bekannt gemacht hatte.

»Ich wollte gerade zu Mittag essen«, sagte Bill.

»Lassen Sie uns essen gehen, ich lade Sie ein«, sagte Agatha rasch. Bill kochte nämlich genauso schlecht wie seine Mutter.

»Einverstanden. Es gibt einen ganz guten Pub gleich die Straße runter.«

Der Pub hieß Jolly Red Cow und war eine erbärmliche Spelunke. Der Schankraum wurde von einem Billardtisch dominiert, an dem bleichgesichtige, arbeitslose Jugendliche ihren Tag vertrödelten.

Agatha bestellte Hühnchensalat. Der Salat war schlaff und das Hühnchenfleisch sehnig. Derweil machte sich Bill mit Gusto über fettige Eier, Würstchen und Pommes her.

»Also, was gibt es Neues, Bill? Irgendetwas Aufregendes?«

»Nicht viel. Zurzeit ist es ziemlich ruhig, Gott sei Dank. Und bei Ihnen? Sehen Sie James häufiger?«

Agatha merkte, wie sich ihre Gesichtsmuskeln verkrampften. »Nein. Das ist vorbei, und ich möchte nicht darüber reden.«

Eilig wechselte Bill das Thema: »Was soll eigentlich das ganze Theater um die neue Wasserfirma?«

»Ach das! Darüber wurde letzte Woche beim Frauenverein geredet, und ich verstehe nicht, was die ganze Aufregung soll. Ich meine, die wollen frühmorgens ein bisschen Wasser abzapfen, und ansonsten bleibt alles wie gehabt.«

»Also ich habe dabei kein gutes Gefühl«, sagte Bill und ertränkte seine Pommes in Ketchup. »Bei allem, was entfernt mit Umweltthemen...

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M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.
Agatha Raisin und der Tote im Wasser