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Die Chroniken von Maradaine - Die Alchemie des Chaos

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
462 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am28.02.20191. Aufl. 2019
Veranix' Doppelleben hält ihn ganz schön auf Trab: Tagsüber ist er Student der Magie an der Universität von Maradaine, nachts macht er Jagd auf Verbrecher. Mit der Prüfungszeit im Nacken, beschließt Veranix bei der Verbrecherjagd vorerst etwas kürzerzutreten. Doch schon bald wird er von seinem ambitionierten Vorhaben abgelenkt, denn ein zwielichtiger Alchemist sorgt an der Universität für Angst und Schrecken, und Veranix scheint der Einzige zu sein, der ihn stoppen kann ...


Marshall Ryan Maresca wuchs im Staat New York auf und studierte Film und Videoproduktion an der Penn State Universität. Er hat bereits als Stückeschreiber, Bühnenschauspieler, Theaterintendant und Amateurkoch gearbeitet. Heute lebt Maresca mit seiner Frau und seinem Sohn in Austin, Texas. Weitere Informationen finden Sie auf seiner Website unter www.mrmaresca.com.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextVeranix' Doppelleben hält ihn ganz schön auf Trab: Tagsüber ist er Student der Magie an der Universität von Maradaine, nachts macht er Jagd auf Verbrecher. Mit der Prüfungszeit im Nacken, beschließt Veranix bei der Verbrecherjagd vorerst etwas kürzerzutreten. Doch schon bald wird er von seinem ambitionierten Vorhaben abgelenkt, denn ein zwielichtiger Alchemist sorgt an der Universität für Angst und Schrecken, und Veranix scheint der Einzige zu sein, der ihn stoppen kann ...


Marshall Ryan Maresca wuchs im Staat New York auf und studierte Film und Videoproduktion an der Penn State Universität. Er hat bereits als Stückeschreiber, Bühnenschauspieler, Theaterintendant und Amateurkoch gearbeitet. Heute lebt Maresca mit seiner Frau und seinem Sohn in Austin, Texas. Weitere Informationen finden Sie auf seiner Website unter www.mrmaresca.com.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732561032
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum28.02.2019
Auflage1. Aufl. 2019
Reihen-Nr.3
Seiten462 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3425978
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Der »Hundezahn« war eine Abscheulichkeit von Kneipe, ein Verhau aus Bauholz und Verputz, den man in eine Baulücke zwischen Ziegelhäusern an der Kreuzung von Cole und Hester hineingezwängt hatte. Bell war überrascht, dass die Universität diesen Schandfleck so nah am Campus duldete, doch bis jetzt hatte sie nichts dagegen unternommen. Womöglich war es ihnen ganz recht, wenn ein so offensichtlich gefährlicher und anrüchiger Ort gleich in Sichtweite lag. Das hielt alle bis auf die verwegensten Studenten davon ab, die Waterpath zu überqueren.

Soweit es Bell anging, konnte das gern so bleiben. Fenmere sah das genauso. Gewiss hätte er ein wenig Ärger mit der Universität verkraften können - aber es schadete auch nicht, wenn man die Probleme aus dieser Richtung so klein wie möglich hielt.

Vor einem Monat hatte Fenmere noch davon gesprochen, einen Fuß auf den Campus zu kriegen, ein paar Studenten anzuwerben, um für sie Drogen zu verticken. Da war gutes Geld zu holen. Aber in letzter Zeit hatte Fenmere nichts dergleichen mehr erwähnt.

Fenmere war überhaupt in letzter Zeit verdammt still gewesen, bis sich das vor ein paar Tagen plötzlich geändert hatte. »Nevins Jungs müssen zurückgebracht werden.«

Für so was war Bell eigentlich nicht zuständig, schon lange nicht mehr. Er wusste, dass er damit für den letzten Monat bestraft wurde, und wenn er mit ein wenig Großreinemachen sein Ansehen wieder aufpolieren konnte, wollte er sich nicht beklagen.

Der »Hundezahn« war der letzte lose Faden; hier hingen die beiden verbliebenen Straßenhändler von Nevin herum. Der Rest war ohne Probleme wieder unter ihre Fittiche gekommen. Verdammt, sie hatten sich regelrecht überschlagen. Sie brauchten das Geld, sie hatten Kunden an der Hand, die um jedes Fläschchen Effitte bettelten, das sie kriegen konnten. Das war gut, es trieb die Preise hoch. Die Leute zahlten inzwischen eine volle Krone fürs Fläschchen, manchmal sogar eine Krone fünf. Wenn in diesem Teil des Viertels wieder alles geregelt war, konnten sie die Preise auf demselben Stand halten, und die Leute würden liebend gern bezahlen. Mehr Geld für Bell und mehr für Fenmere.

Das sollte den alten Mann nun wirklich wieder glücklich machen.

Bell trat ein. Der Mief von schalem Bier und ungewaschenem Gesindel stieg ihm in die Nase. Sofort beschloss er, dass dies sein erster und letzter Besuch war. Er würde dafür sorgen, dass Nevins Jungs sich anderswo mit ihm trafen. Außerdem war es äußerst düster in der Kneipe. Bell fragte sich, ob das Absicht war oder der Besitzer einfach Lampenöl sparte.

Er trat zum Wirt, ein Mann wie ein Fass, mit einer Glatze und mehr Narben an den Händen, als Bell je gesehen hatte. »Lendle und Jemt?«

»Du meinst Lemt und Jendle?«, fragte der Wirt. »Wer will das wissen?«

»Ein Mann, der nicht erst hier reinkommen müssen sollte, um nach ihnen zu fragen.« Bell klopfte mit den Fingern auf den Tresen und sorgte dafür, dass der Wirt seinen Ring gut sehen konnte. Selbst dieser Abschaum in einem solchen Loch, dem Bodensatz von Dentonhill, sollte den Ring erkennen und wissen, dass nur ein enger Vertrauter Fenmeres es wagen würde, ihn zu tragen.

»Wird doch keinen Ärger geben, oder?«

Bell schaute sich um. Die Kaschemme war voll von Wichsern und Versagern, der Art Männer, die kaum den Tag überstanden, ohne mindestens eine Dosis Effitte und viele Becher dieses Gesöffs runterzukippen, das im »Hundezahn« ausgeschenkt wurde. »Ich nehm an, du bist Ärger gewohnt.«

»Es gibt den üblichen Ärger und echten Ärger«, antwortete der Wirt. »Mit dem üblichen komme ich klar. Aber mehr richtigen Ärger kann ich nicht brauchen.«

»Solltest du von mir auch nicht kriegen«, erwiderte Bell. »Solange mir keiner Ärger macht.«

Der Wirt wies auf eine Ecke, in der mehrere Tische zusammengeschoben worden waren. Dort spielten zwei Burschen Karten, umgeben von den - wohlwollend ausgedrückt - hübschesten Frauen im Saal. Tatsächlich hieß das nur, dass es die einzigen Frauen waren, die nicht so aussahen, als wären sie nur noch eine Dosis vom dauerhaften Effitte-Wachzustand entfernt.

»Meine Herren ⦫ Bell trat zu ihnen an den Tisch. »Wenn Sie einen Augenblick Zeit für mich hätten, damit wir über ein paar Dinge reden können.«

»Wer zum Henker bist du?«, fragte einer von ihnen.

»Lemt oder Jendle?«, fragte Bell zurück. Die beiden sahen fast gleich aus, dunkles Haar, Bartgestrüpp, Pocken und Narben im Gesicht. Stämmig genug, um sich bei einer Prügelei zu behaupten, aber keine Kerle, die man als Schläger anheuern würde.

»Lemt«, gab der Mann zurück.

Bell hob die Hand, um seinen Ring zu zeigen, dann schlug er sie Lemt ins Gesicht. »Halt s Maul und hör zu, der zum Henker bin ich.«

»He, Bruder, gibt keinen Grund für so was«, sagte Jendle. »Alles ganz lässig hier.«

»Lässig«, höhnte Bell. »Ihr zwei seid schon ein Paar Schwachköpfe, wisst ihr das?«

»Warum?«, fragte Lemt und hielt sich die Nase. »Alles lief gut bei uns, dann hat Nevin sich abmurksen lassen. Wir wissen nicht mal warum. Dann haben wir gar nichts mehr gehört.«

»Wir dachten, du weißt schon ⦫, sagte Jendle. »Wir dachten, nachdem Nevin weg ist, seid ihr fertig mit uns. Alles erledigt, weißt du?«

»Ich weiß gar nichts«, sagte Bell. »Nevins Jungs hingen ein paar Wochen in der Luft, klar. Aber der Handel muss laufen, und darum seid ihr zwei jetzt wieder im Geschäft.« Er zog ein kleines ledernes Notizbuch und einen Kohlestift aus der Westentasche.

»Wieder im â¦?«, stammelte Lemt.

Jendle beugte sich nach vorne. »Schau, wir haben uns gedacht ⦫

»Hört endlich auf zu denken«, fuhr Bell ihn an. »Denken ist was für die Bosse, nicht fürs Fußvolk oder Schläger.«

»Ja, aber ⦫, wandte Jendle ein. »Mit allem, was passiert ist, da dachten wir, dass wir Glück haben, dass wir noch leben. Dachten uns, wir blieben unauffällig und belassen es dabei.«

»Was ist denn passiert?«, fragte Bell.

Ein alter Mann, der einige Tische weiter saß, lachte meckernd. »Was sie sagen wollen, ist, dass sie ein paar hübsche Verräter sind!«

»Halt dein Maul, alter Gockel!«, schnauzte Lemt.

»Ihr beide!«, entfuhr es Bell. Plötzlich verstand er. »Ihr seid die zwei, die dem ⦠die Nevin verpfiffen haben.« Beinahe hätte er den Namen ausgesprochen. Er hatte ihn seit fast einem Monat nicht mehr in den Mund genommen. Genau wie Fenmere.

»Das hast du nicht gewusst?« Jendle gab seinem Partner einen Stoß. »Ich hab dir gesagt, sie wussten es nicht.«

»Nein«, sagte Bell. »Wir wussten, dass ein paar von Nevins Jungs es getan haben, aber die Namen hat er für sich behalten. Ihr beide wart das also.«

»Und wie sie das waren!« Der alte Mann kicherte.

Jendle funkelte den Alten an, dann wandte er sich an Bell. »Und jetzt? Versenkt ihr uns im Fluss?«

»Nein«, sagte Bell. »Jetzt passiert Folgendes: Ihr zwei macht euch wieder an die Arbeit. Ihr werdet verkaufen, und ihr werdet dafür sorgen, dass ihr mindestens hundert Kronen die Woche heranschafft.«

»Hundert!«, entfuhr es Lemt. »Das ist unmöglich.«

»Jeder von euch«, fügte Bell hinzu. Er schrieb den Betrag unter ihre Namen in seinem Notizbuch und schob es zurück in die Westentasche. »Das werdet ihr tun, weil Nevin sich für euch verbürgt hat. Weil wir alles wieder aufbauen müssen, und ihr Jungs diejenigen seid, die das tun werden.« Er griff unter seinen Mantel und holte das Lederetui mit Effitte-Fläschchen heraus. Nicht allzu viele, natürlich, gerade genug, um diese Dummköpfe wieder an den Start zu bekommen.

»Ihr baut hier wieder was auf?« Es war der alte Mann, der die Frage stellte.

»Nicht deine Angelegenheit, alter Knacker«, sagte Bell. Dieser Alte ging ihm allmählich auf die Nerven. Er tappte mit den Fingern auf den Tisch und sorgte dafür, dass der Kerl seinen Ring sehen konnte. »Halt dich lieber raus.«

»Ach, meinetwegen.« Der alte Mann wandte sich seinem Most zu.

»Ihr beide geht zurück an die Arbeit und werdet an mich berichten.«

»Wir können nicht von hier aus arbeiten, Boss«, sagte Jendle. »Du weißt, dass er weiß, wer wir sind.«

»Wenn wir anfangen, wieder zu verkaufen, dann schnappt er sich uns.«

»Ihr sprecht über den ⦫, Bell schüttelte den Kopf. »Das ist nicht euer Problem, hört ihr? Ihr tut, was ich sage.«

Lemts Hände zitterten. »Das sagst du so leicht. Aber wer beschützt uns, wenn er hier reinstürmt?«

»Du weißt, über wen sie reden, was?«, fragte der alte Mann.

»Haltet die Klappe! Das wird nicht passieren.«

»Bei mir ist noch immer nicht alles wieder richtig, wenn ich aufs Klo geh«, jammerte Lemt.

»Also, was passiert dann, wenn er kommt?« Der alte Mann stand von seinem Stuhl auf, stützte sich auf einen Stock und humpelte heran. »Was wirst du tun, um deine Jungs hier zu beschützen, Bell, wenn der Dorn sie holen kommt?«

Bell zuckte zusammen. »Er wird nicht ⦠wir werden ⦠niemand hat ihn überhaupt gesehen, seit ⦫

»Hast du Angst vor dem Dorn, Bell?«

»Ich hab keine Angst vor irgendwas, ich bin ⦫ Ihm wurde bewusst, dass er seinen Namen an diesem Ort niemals genannt hatte. »Woher weißt du, wie ich heiße?«

Der alte Mann beugte sich näher. »Weil du mein Lieblingsganove bist, Bell.«

Bell taumelte und stieß den Alten von sich, der lachend zu...

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Marshall Ryan Maresca wuchs im Staat New York auf und studierte Film und Videoproduktion an der Penn State Universität. Er hat bereits als Stückeschreiber, Bühnenschauspieler, Theaterintendant und Amateurkoch gearbeitet. Heute lebt Maresca mit seiner Frau und seinem Sohn in Austin, Texas. Weitere Informationen finden Sie auf seiner Website unter www.mrmaresca.com.