Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Mädchen aus Feuer und Sturm

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
416 Seiten
Deutsch
ONEerschienen am28.09.20181. Aufl. 2018
Ein Mädchen, dazu bestimmt, des Kaisers Sohn zu heiraten.
Ein Junge, der den Glauben an das Gute in seinem Herzen begraben hat.
Eine große Liebe, die alles verändern kann.


Mariko, Tochter eines hochrangigen Samurai, weiß, dass sie ihre Zukunft nicht selbst bestimmen darf. Sie ist klug und erfinderisch, aber eben ein Mädchen. Mit 17 wird sie dem Sohn des Kaisers versprochen. Doch auf dem Weg zu ihrer Hochzeit wird ihr Geleitzug vom berüchtigten Schwarzen Klan vernichtet. Mariko überlebt als Einzige und nutzt ihre Chance, dem vorgegebenen Pfad zu entkommen! Als Junge verkleidet schmuggelt sie sich unter die Banditen. Zum ersten Mal in ihrem Leben erntet sie Anerkennung. Und sie verliert ihr Herz - ausgerechnet an den Feind ...



Renée Ahdieh hat die ersten Jahre ihrer Kindheit in Südkorea verbracht, inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und einem kleinen Hund in North Carolina, USA. In ihrer Freizeit ist die Autorin eine begeisterte Salsa-Tänzerin, sie kann sich für Currys, das Sammeln von Schuhen und Basketball begeistern. Ihre Duologie Zorn und Morgenröte und Rache und Rosenblüte ist bereits bei One erschienen.
mehr

Produkt

KlappentextEin Mädchen, dazu bestimmt, des Kaisers Sohn zu heiraten.
Ein Junge, der den Glauben an das Gute in seinem Herzen begraben hat.
Eine große Liebe, die alles verändern kann.


Mariko, Tochter eines hochrangigen Samurai, weiß, dass sie ihre Zukunft nicht selbst bestimmen darf. Sie ist klug und erfinderisch, aber eben ein Mädchen. Mit 17 wird sie dem Sohn des Kaisers versprochen. Doch auf dem Weg zu ihrer Hochzeit wird ihr Geleitzug vom berüchtigten Schwarzen Klan vernichtet. Mariko überlebt als Einzige und nutzt ihre Chance, dem vorgegebenen Pfad zu entkommen! Als Junge verkleidet schmuggelt sie sich unter die Banditen. Zum ersten Mal in ihrem Leben erntet sie Anerkennung. Und sie verliert ihr Herz - ausgerechnet an den Feind ...



Renée Ahdieh hat die ersten Jahre ihrer Kindheit in Südkorea verbracht, inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und einem kleinen Hund in North Carolina, USA. In ihrer Freizeit ist die Autorin eine begeisterte Salsa-Tänzerin, sie kann sich für Currys, das Sammeln von Schuhen und Basketball begeistern. Ihre Duologie Zorn und Morgenröte und Rache und Rosenblüte ist bereits bei One erschienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732564842
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum28.09.2018
Auflage1. Aufl. 2018
Reihen-Nr.1
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3425963
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Illusionen und Erwartungen
Zehn Jahre später

Oberflächlich betrachtet schien alles in bester Ordnung.

Eine elegante Sänfte. Eine pflichtbewusste Tochter. Eine Ehre wurde erwiesen.

Dann, als ob sie sie verspotten wollte, kam die Sänfte ins Schlingern und Marikas Schulter wurde gegen die Innenwand der Norimono geschleudert. Die erhabenen Perlmutter-Einlegearbeiten würden ganz sicher Spuren hinterlassen. Mariko holte tief Luft und unterdrückte das Bedürfnis, im Schatten herumzunörgeln wie eine wütende alte Schrulle. Der Lackgeruch der Sänfte stieg ihr in den Kopf und erinnerte sie an die klebrigen Drachenbartsüßigkeiten, die sie als Kind so geliebt hatte.

Ihr dunkler, ekelhaft süßer Sarg, der sie zu ihrer letzten Ruhestätte brachte.

Mariko sank tiefer in die Kissen. Nichts an der Reise in die Kaiserstadt Inako war so gelaufen wie geplant. Ihr Geleitzug war später aufgebrochen als beabsichtigt und hatte viel zu oft angehalten. Wenigstens konnte Mariko jetzt an der Art, wie die Sänfte sich nach vorn neigte, erkennen, dass es ein Gefälle hinabging. Was bedeutete, dass sie sich hinter den Hügeln um das Tal befanden und die Hälfte des Weges nach Inako bereits hinter sich gelassen hatten. Sie lehnte sich zurück und hoffte, ihr Gewicht könnte die Last ausbalancieren.

Als sie sich gerade zurechtgesetzt hatte, hielt die Sänfte plötzlich wieder an.

Mariko hob den seidenen Schleier, der das winzige Gitter zu ihrer Rechten bedeckte. Die Dämmerung setzte gerade ein. Der Wald vor ihnen war nebelverschleiert, die Bäume nichts als gezackte Silhouetten vor einem silbrigen Himmel.

Als Mariko sich anschickte, den Soldaten anzusprechen, der ihr am nächsten stand, kam ein junges Dienstmädchen herbeigestolpert. »Meine Herrin!«, keuchte das Mädchen und richtete sich neben der Sänfte auf. »Ihr müsst verhungert sein. Ich war so nachlässig. Bitte vergebt mir, dass ich euch vernachlässigt habe.«

»Es ist schon gut, Chiyo-chan«, erwiderte Mariko freundlich lächelnd, aber die Augen des Mädchens blieben weit aufgerissen vor Sorge. »Ich war nicht diejenige, die den Geleitzug angehalten hat.«

Chiyo verneigte sich tief, sodass die Blumen auf ihrer wenig kunstvollen Hochsteckfrisur verrutschten. Als sie sich wieder aufrichtete, reichte die Dienerin Mariko ein ordentlich verpacktes Bündel. Dann zog sich Chiyo auf ihren Posten neben der Sänfte zurück, nicht ohne Marikos warmes Lächeln zu erwidern.

»Warum haben wir angehalten?«, fragte Mariko einen Soldaten der Ashigaru in ihrer Nähe.

Der Soldat wischte sich den Schweiß von der Stirn, dann nahm er den langen Stock seiner Naginata in die andere Hand. Das Sonnenlicht spiegelte sich in der scharfen Klinge. »Es ist der Wald.«

Mariko wartete, überzeugt, dass seine Erklärung noch nicht ihren vollen Umfang erreicht hatte.

Schweißperlen sammelten sich auf der Oberlippe des Soldaten. Er öffnete den Mund, um zu sprechen, aber das Getrappel von herannahenden Hufen lenkte ihn ab.

»Herrin Hattori ...« Nobutada, einer der Vertrauten ihres Vaters und sein getreuester Samurai, zügelte sein Streitross auf der Höhe von Marikos Norimono. »Ich entschuldige mich für die Verzögerung, aber einige der Soldaten haben ihrer Sorge Ausdruck gegeben, den Jukaiwald zu durchqueren.«

Mariko blinzelte zweimal, ihre Züge nachdenklich. »Gibt es einen bestimmten Grund?«

»Nun da die Sonne untergegangen ist, fürchten sie die YÅkai, und sie haben Sorge ...«

»Dumme Geschichten über Spukgeister im Dunkeln.« Mariko machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sonst nichts.«

Nobutada hielt inne. Zweifellos nahm er ihre Unterbrechung zur Kenntnis. »Sie behaupten auch, dass der Schwarze Clan erst kürzlich hier in der Nähe gesehen wurde.«

»Sie behaupten?« Mariko zog eine dunkle Augenbraue hoch. »Oder haben sie sie wahrhaftig gesehen?«

»Es sind nur Behauptungen.« Nobutada lockerte den Kinnbügel unter seinem gehörnten Helm. »Obwohl es ungewöhnlich für den Schwarzen Clan wäre, uns zu berauben, denn sie greifen für gewöhnlich keine Geleitzüge mit Frauen und Kindern an. Vor allem nicht solche, die von Samurai begleitet werden.«

Mariko blieb nachdenklich. »Ich füge mich deiner Meinung, Nobutada-sama.« In Gedanken an den Soldaten von eben bemühte sie sich um ein Lächeln. »Und bitte sieh zu, dass die Ashigaru genügend Zeit haben, sich auszuruhen, und bald Wasser bekommen, denn sie scheinen übermüdet.«

Nobutada machte ein finsteres Gesicht, als er diesen Wunsch hörte. »Wenn wir gezwungen sind, den Jukaiwald zu umrunden, bedeutet das einen zusätzlichen Reisetag.«

»Dann bedeutet es eben einen zusätzlichen Reisetag.« Sie fing schon an, den Vorhang zu senken, das merkwürdige Lächeln immer noch auf ihren Lippen.

»Ich würde lieber nicht riskieren, den Kaiser zu verärgern.«

»Dann ist die Entscheidung einfach. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Das hast du mir beigebracht, als ich noch ein kleines Mädchen war.« Mariko senkte nicht den Blick, als sie mit ihm sprach. Genauso wenig, wie sie sich für die Schroffheit ihrer Erwiderung entschuldigte.

Sein finsterer Blick verdüsterte sich noch mehr. Mariko unterdrückte einen Seufzer. Sie wusste, dass sie schwierig war. Wusste, dass sich Nobutada wünschte, sie würde ihm die Entscheidung abnehmen. Oder wenigstens ihre Meinung kundttun.

Um ein nutzloses Machtspiel zu spielen. Ein Spiel, das Nobutada dann als der Ältere selbstgefällig untergraben könnte.

Als Mann.

Sie konnte sich nicht helfen: Sie spürte Verbitterung unter der Oberfläche brodeln.

Kontrolle ist eine Illusion. Erwartungen sollen meine Tage nicht bestimmen.

Jetzt nicht mehr.

»Vielleicht ist es nicht ganz einfach«, verbesserte sich Mariko, ihre Finger spielten mit dem Saum des Vorhangs. »Aber es ist leicht.« Sie mäßigte ihren Ton - ein erbärmlicher Versuch, ihn zu besänftigen. Ein Versuch, der andere nur noch nervöser machte, wie es ihr widerspenstiges Wesen oft tat. Kenshin schalt sie oft deswegen. Wie oft bat er sie, weniger ... eigensinnig zu sein.

Sich anzupassen, wenigstens in diesen kleinen Dingen.

Mariko neigte den Kopf. »Wie dem auch sei: Auf alle Fälle beuge ich mich deinem weisen Urteil, Nobutada-sama.«

Ein Schatten fiel auf seine Züge. »Sehr wohl, Herrin Hattori. Wir werden den Jukaiwald durchqueren.«

Mit diesen Worten trieb er sein Pferd zurück an die Spitze des Geleitzuges.

Wie erwartet hatte Mariko ihn verärgert. Sie hatte, seit sie heute Morgen das Heim ihrer Familie verlassen hatten, keine klare Meinung geäußert. Und Nobutada wollte, dass sie damit spielte, ihm Befehle zu erteilen. Ihm Aufgaben zuwies, die sich für einen Mann in seiner vielgepriesenen Position ziemten.

Aufgaben, wie sie einem Samurai entsprachen, der eine königliche Braut an den Hof zu geleiten hatte.

Mariko nahm an, dass sie sich eigentlich Gedanken darüber machen sollte, verspätet am Kaiserpalast Heian einzutreffen.

Mit Verspätung zu ihrem Treffen mit dem Kaiser zu kommen. Mit Verspätung zu ihrem Treffen mit seinem zweiten Sohn.

Ihrem zukünftigen Ehemann.

Aber es machte Mariko nichts aus. Seit dem Nachmittag, als ihr Vater sie darüber in Kenntnis gesetzt hatte, dass Kaiser Minamoto Masaru ein Eheangebot im Namen seines Sohnes Raiden abgegeben hatte, war ihr vieles gleichgültig geworden.

Mariko sollte die Ehefrau von Prinz Raiden werden, dem Sohn des Kaisers und seiner Lieblingsgemahlin. Eine politische Eheschließung, die den Stand ihres Vaters innerhalb der regierenden DaimyÅ-Klasse erhöhen sollte.

Sie sollte sich daran stören, dass sie wie Eigentum ausgetauscht wurde, um sich damit bei jemandem anzubiedern. Tat sie aber nicht.

Nicht mehr.

Als die Sänfte wieder weiterschlingerte, griff Mariko in ihr Haar, um die schmale Schildpattnadel in ihren dicken Haarwellen zurechtzurücken. Kleine Silber- und Jadestreifen baumelten von ihren Enden und verhedderten sich unaufhörlich. Als Mariko alles wieder festgesteckt hatte, ertastete ihre Hand die schmalere Jadespange darunter.

Die Züge ihrer Mutter nahmen in ihrer Erinnerung Gestalt an - der Ausdruck bewusster Resignation auf ihrem Gesicht, als sie ihrer einzigen Tochter den Jadezierschmuck ins Haar gesteckt hatte.

Ein Abschiedsgeschenk. Aber kein echtes Zeichen von Trost.

Genauso wenig wie die letzten Worte ihres Vaters.

Sei eine Ehre für deine Familie, Mariko-chan. Deiner Erziehung gemäß. Schwöre deinen kindischen Wünschen ab. Sei mehr als ... das.

Mariko presste die Lippen aufeinander.

Es spielt keine Rolle. Ich habe meine Rache schon verübt.

Es gab keinen Grund für Mariko, sich mit diesen Dingen länger aufzuhalten. Ihr Leben würde nun auf einem klar gezeichneten Weg verlaufen.

Es spielte keine Rolle, dass der Weg nicht der war, den sie wollte. Es spielte keine Rolle, dass es noch so viel zu sehen und zu lernen und zu tun gab. Sie war zu einem einzigen Zweck bestimmt. Wenn auch zu einem törichten - die Ehefrau eines Mannes zu sein, wo sie genauso gut etwas anderes hätte sein können. Mehr. Aber es spielte keine Rolle. Sie war ja kein Junge. Und obwohl sie kaum...

mehr

Autor

Renée Ahdieh hat die ersten Jahre ihrer Kindheit in Südkorea verbracht, inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und einem kleinen Hund in North Carolina, USA. In ihrer Freizeit ist die Autorin eine begeisterte Salsa-Tänzerin, sie kann sich für Currys, das Sammeln von Schuhen und Basketball begeistern. Ihre Duologie Zorn und Morgenröte und Rache und Rosenblüte ist bereits bei One erschienen.