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Der Ruf der Rache

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
ONEerschienen am28.02.20201. Aufl. 2020
Endlich müssen sich Kazi und Jase nicht mehr verstecken. Sie fühlen sich stärker als jemals zuvor, bereit für ein neues Leben. Doch auf dem Weg nach Hause geraten sie in einen Hinterhalt und werden auseinandergerissen. Während sie nicht wissen, ob der andere noch lebt, müssen sie kluge Entscheidungen treffen: Wer ist Feind, wer Verbündeter? Vom Tod bedroht, setzen sie alles daran, ihre Freiheit zurückzuerlangen - um endlich ihre Liebe leben zu können.


Mary E. Pearson hat bereits verschiedene Jugendbücher geschrieben. Mit ihren Chroniken der Verbliebenen hat sie in den USA wie international einen wahren Hype ausgelöst. Diese Bücher erscheinen, ebenso wie Der Klang der Täuschung und Der Ruf der Rache im ONE-Programm. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in Kalifornien.
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Produkt

KlappentextEndlich müssen sich Kazi und Jase nicht mehr verstecken. Sie fühlen sich stärker als jemals zuvor, bereit für ein neues Leben. Doch auf dem Weg nach Hause geraten sie in einen Hinterhalt und werden auseinandergerissen. Während sie nicht wissen, ob der andere noch lebt, müssen sie kluge Entscheidungen treffen: Wer ist Feind, wer Verbündeter? Vom Tod bedroht, setzen sie alles daran, ihre Freiheit zurückzuerlangen - um endlich ihre Liebe leben zu können.


Mary E. Pearson hat bereits verschiedene Jugendbücher geschrieben. Mit ihren Chroniken der Verbliebenen hat sie in den USA wie international einen wahren Hype ausgelöst. Diese Bücher erscheinen, ebenso wie Der Klang der Täuschung und Der Ruf der Rache im ONE-Programm. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in Kalifornien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732585786
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum28.02.2020
Auflage1. Aufl. 2020
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4937749
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kazi

Zwei Wochen zuvor

JASE TRAT NACKT wie eine geschälte Apfelsine durch die Tür.

Ich ließ den Anblick auf mich wirken, als er den Raum durchquerte und seine Hose vom Boden aufhob. Als er begann, sie anzuziehen, bemerkte er, dass ich ihn beobachtete, und er hielt inne. »Ich kann noch ein bisschen so bleiben, falls du die Situation ausnutzen möchtest.«

Vielsagend zog ich eine Augenbraue hoch. »Ich finde, das habe ich heute Morgen schon hinlänglich getan. Zieh dich an, Patrei. Wir haben heute einen weiten Weg zurückzulegen.«

Er setzte eine geknickte Miene auf. »Wie du willst.«

Ich wusste, dass er genauso bereit war aufzubrechen. Wir waren gut vorangekommen, doch durch die Reise nach Marabella und nun den Marsch zurück waren wir über zwei Monate nicht mehr in Torsfeste gewesen. Als er sein Hemd anzog, dampfte seine Haut noch in der kühlen, frischen Luft. Die auf seine Brust tätowierte Adlerschwinge glänzte im lichten Nebel. Zu unserer Unterkunft gehörte eine heiße Quelle. Darin hatten wir uns eingeweicht und uns den Dreck der vielen Reisemeilen von der Haut gewaschen, bereits gestern Nacht und noch einmal an diesem Morgen. Ein Luxus, den wir beide ungern zurückließen.

Während sich Jase zu Ende anzog, ging ich zum Fenster. Mittlerweile lag das Herrenhaus größtenteils in Trümmern, aber man konnte noch Anzeichen seiner einstigen Pracht erkennen. In versteckten Winkeln zeichneten sich blau geäderte Marmorböden ab, die sich einen Teil ihres Glanzes bewahrt hatten. Einige hochaufragende Säulen standen noch. An einer Zimmerdecke waren Reste einer Malerei verblieben - Wolkenteile, das Auge eines Pferds und eine wunderschön dargestellte, aber körperlose Hand zierten den brüchigen Verputz. War dies das Zuhause eines herrschenden Altvorderen gewesen? Das von Aaron Ballenger höchstpersönlich? Vergangener Überfluss flüsterte an diesem Ort wie ein sterbender Schwan.

Das umliegende Gelände war übersät von verfallenen Nebengebäuden, die sich meilenweit zu erstrecken schienen. Sie hatten den Verwüstungen herabfallender Sternschnuppen und der Zeit nicht standgehalten. Mittlerweile zogen Wälder sie mit ihren smaragdgrünen Fingern zurück in die Erde. Sogar das Herrenhaus selbst, das hoch droben auf einem Felsvorsprung stand, wies einen blätterigen Kopfschmuck aus Bäumen und Ranken auf. Aber irgendwann vor langer Zeit musste es wunderschön und majestätisch gewesen sein. Wer auch immer einst durch diese Hallen gewandelt war, dachte wahrscheinlich, der Ort würde für immer perfekt bleiben.

Vor unserem Aufbruch aus Marabella hatte Sven, die rechte Hand des Königs, eine Route durch den Norden für uns zusammengestellt, die parallel zu Infernaterr verlief. Die Karte enthielt mehrere Unterschlupfe und sogar einige andere heiße Quellen. Es war ein etwas weiterer Weg, dafür würde die Strecke weniger anfällig für die Witterung sein. Wir steuerten in die Jahreszeit der Stürme hinein, und Infernaterr strahlte dauerhaft Wärme ab. In den vergangenen drei Wochen waren wir schnell und weit gereist, und wenn wir die Geschwindigkeit hielten, würden wir Torsfeste in wenigen Tagen erreichen. Je näher wir der Heimat kamen, desto deutlicher hörte ich Aufregung aus Jase´ Stimme heraus. Er freute sich überschwänglich auf die Veränderungen, die wir vornehmen würden.

Wir hatten einen Plan. Er hatte Dinge zu erledigen, ich hatte Dinge zu erledigen. Und manche Dinge würden wir zusammen erledigen. Obwohl mich einige Ängste wegen unserer Rückkehr plagten, war auch ich beinah überschwänglich. Letztlich konnte ich mir eingestehen, dass ich Höllenrachen liebte. Die Stadt vibrierte immer noch so in meinem Blut wie an dem Tag, als ich zum ersten Mal hineingeritten war. Nur würde ich diesmal kein Eindringling auf der Suche nach Ärger sein. Der Ärger würde unmittelbar neben mir reiten, und ich würde ein Teil von allem sein und Torsfeste dabei helfen, mehr zu werden.

Während unserer ersten Woche unterwegs hatten wir nur darüber geredet, neue Grenzen für dieses winzige neue Königreich zu ziehen und die Handelsregeln zu überarbeiten. Etwaige Hoffnungen, die sich irgendjemand machte, die Arena und Höllenrachen zu übernehmen, würden im Keim erstickt werden - vor allem, sobald bekannt würde, dass Torsfestes Souveränität formell von den Verbündeten Königreichen anerkannt werden sollte. Torsfeste würde zum dreizehnten Königreich werden. Oder zum ersten. Ich lächelte, als ich daran zurückdachte, wie Jase im Angesicht der Großzügigkeit der Königin dreist darauf bestanden hatte, zum ersten Königreich ernannt zu werden.

Meine Rolle als Vermittlerin stellte nicht bloß ein Ehrenamt dar. Ich war immer noch eine Rahtan, und am wichtigsten: Ich stand immer noch in den Diensten der Königin. Sie hatte mir die Verantwortung übertragen, für einen reibungslosen Machtübergang zu sorgen. Außerdem glaubte sie, die Gegenwart einer Vertreterin eines bedeutenden Königreichs würde Nachdruck verleihen und Stabilität beisteuern, wenn sich der Wandel vollzog. Und sie hatte mich gewarnt, dass Widerstand aus unerwarteten Winkeln und Nischen kommen könnte.

Sie hatte mich mit einer zusätzlichen Mission betraut - der mein vorrangiges Augenmerk gelten sollte, sobald ich mein Ziel erreichte. Ich hatte ihr von den letzten, schuldbewussten Worten des jüngsten Gelehrter berichtet: Tut mir so leid. Vernichten ... Wenngleich wir alle glaubten, sämtliche Dokumente wären verbrannt, verblieben Sandkörnchen von Zweifeln, aus denen Berge von Besorgnis erwuchsen.

Stell diese Dokumente sicher, Kazimyrah, und wenn du sie nicht gefahrlos zu mir schicken kannst, dann vernichte sie. Wir haben keine Ahnung, mit welchem Wissen die Gelehrten nach dem Fall des Komizars entkommen sind oder was sie seither entwickelt haben. Wir wollen nicht, dass diese Unterlagen in die falschen Hände geraten, wenn dadurch auch nur die geringste Gefahr einer Wiederholung des Blutvergießens besteht - oder von Schlimmerem.

Die Gefahr von Schlimmerem.

Nur eines konnte schlimmer sein als die große Schlacht. Die Tage der Zerstörung.

Nur eine Handvoll hatte damals überlebt, und die Welt war noch immer von den Narben aus jener Zeit gezeichnet. Ich hatte der Königin fest versprochen, dass ich mich darum gleich als Erstes kümmern würde.

Außerdem hatte sie mich gebeten, ihr das eine oder andere Geschichtsbuch zu schicken, falls man welche erübrigen könnte. Ich möchte gern mehr über dieses Land lesen. Greyson Ballenger war ein tapferer Anführer. So überaus jung und doch so fest entschlossen, seine Mündel vor Plünderern zu beschützen. Es ist nicht immer eine Armee nötig, um die Welt zu retten. Manchmal genügt ein einziger Mensch, der das Böse nicht gewinnen lässt. Helden wie Greyson und diese zweiundzwanzig Kinder inspirieren mich.

Die Königin - inspiriert. Ihr schien gar nicht bewusst zu sein, dass sie selbst den Großteil des Kontinents inspirierte. Jedenfalls inspirierte sie mich. Sie brachte mich dazu, mich selbst mit anderen Augen zu betrachten. Denn sie hatte in mir jemanden gesehen, den es zu retten lohnte, trotz meiner Lumpen und meiner Vergangenheit. Sie spornte mich dazu an, mehr als das zu sein, was andere in mir sahen. Ich wagte zu glauben, ich könnte etwas bewirken, weil die Königin es zuerst geglaubt hatte. Sogar, als unsere gesamte Mannschaft wegen mir im Kerker gelandet war, hatte sie mich nicht aufgegeben.

Und mittlerweile wusste ich voll Stolz, dass sie auf mich zählte.

Ich stellte mir vor, dass Gunner die geheimnisvollen Dokumente inzwischen gefunden und versuchen haben würde, ihre Geheimnisse zu entschlüsseln. Doch unabhängig davon, was sie enthielten, Gunner würde sie mir aushändigen müssen, ganz gleich, wie laut er dagegen protestierte. Torsfeste würde die Anerkennung der Verbündeten Königreiche verwirken, wenn sich die Ballengers dem nicht fügten. Abgesehen davon hatte ich eigene Mittel und Wege, ihn dazu zu bringen. Nichts würde sich mir dabei in den Weg stellen, das Versprechen zu erfüllen, das ich der Königin gegeben hatte. Und nichts würde sich Torsfeste dabei in den Weg stellen, ein anerkanntes Königreich zu werden. Das war nicht nur Jase´ Traum, sondern auch meiner. Und es bestand durchaus die Möglichkeit, dass man die Dokumente vorerst auf die lange Bank geschoben hatte, weil Gunner mit anderen Dingen beschäftigt war, beispielsweise mit den Vorbereitungen für Jase´ Rückkehr.

Jase hatte eine Botschaft an Gunner geschickt, in der er ihn wissen ließ, dass er auf dem Weg nach Hause sei und gute Neuigkeiten zu verkünden habe. Mehr hatte er nicht durchblicken lassen. So voller Tatendrang Jase bei der Aussicht darauf war, dass Torsfeste endlich ein anerkanntes Königreich werden sollte, er wollte alles persönlich erklären. Und Gunner sollte nicht überstürzt vor allen möglichen Leuten Dinge herausposaunen, die Jase - und die Königin - noch nicht preisgeben wollten. Ebenso wenig hatte Jase erwähnt, dass ich ihn begleiten würde. Auch das würde einer persönlichen Erklärung bedürfen, umfangreicher als das, was eine kurze Nachricht zu vermitteln vermochte. Aber wenigstens wusste Jase´ Familie, dass es ihm gutging und er sich auf dem Weg nach Hause befand.

Die per Valsprey versandte Nachricht würde die Ballengers über dieselbe verschlungene Schwarzmarktroute erreichen wie all ihre Botschaften - indem sie zuerst beim Valsprey-Falkner im Nachrichtenamt von Parsuss ankam, wo die Ballengers insgeheim jemanden schmierten. Bei dieser...

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Mary E. Pearson hat bereits verschiedene Jugendbücher geschrieben. Mit ihren Chroniken der Verbliebenen hat sie in den USA wie international einen wahren Hype ausgelöst. Diese Bücher erscheinen, ebenso wie Der Klang der Täuschung und Der Ruf der Rache im ONE-Programm. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in Kalifornien.
Der Ruf der Rache

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt