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Das Geheimnis der schönen Witwe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
CORA Verlagerschienen am01.08.20151. Auflage
Seine Liebe zu der blutjungen Witwe Seraphina stürzt Richard Durrant, Earl of Heywood, in einen qualvollen Zwiespalt: Folgt er seinem Herzen, muss er seine Königin verraten, in deren Auftrag er Seraphina ausspioniert. Dient er weiter seinem Land, stößt er die Frau ins Verderben, die er über alles begehrt ...mehr

Produkt

KlappentextSeine Liebe zu der blutjungen Witwe Seraphina stürzt Richard Durrant, Earl of Heywood, in einen qualvollen Zwiespalt: Folgt er seinem Herzen, muss er seine Königin verraten, in deren Auftrag er Seraphina ausspioniert. Dient er weiter seinem Land, stößt er die Frau ins Verderben, die er über alles begehrt ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733765057
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum01.08.2015
Auflage1. Auflage
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1747300
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2. KAPITEL
Wollt Ihr damit sagen, dass Ihr nichts von Wert festgestellt habt? Malgreave! Tregarrick! Das sind doch nur kleine Fische. Wir müssen herausbekommen, wer diese verdammte Weibsperson ist! Sir William Cecil warf die Feder mit solcher Heftigkeit in das Tintenfass zurück, dass die Tinte über seine Finger spritzte. Nach all dem, was wir wissen, kann sie schon jetzt, während wir noch miteinander reden, bei Lady Elizabeth eingetroffen sein!

Das glaube ich nicht. Der Earl kippte den Stuhl an und legte seine Füße in den Spornlederstiefeln auf den Rand von Cecils Schreibtisch. Wirklich, ich würde einiges darauf verwetten â¦

Wollt Ihr damit sagen, dass Ihr wisst, wo sie ist?

In der Tat. Und auch wer.

Was? Mit einem scharfen Zischlaut stieß Cecil das Wort heraus. Doch als er den belustigten Glanz in Heywoods Augen bemerkte, richtete er sich kerzengerade auf. Am besten wird sein, Ihr berichtet mir alles, Mylord, und zwar schnell.

Schweigend lauschte Cecil dem Bericht des Earls, und als dieser geendet hatte, vergrub er minutenlang in Gedanken versunken das Kinn in die aufgestützte Hand.

Die Jüngste der Careys ⦠, murmelte er schließlich. Wenn es nicht von Euch käme, Mylord, würde ich es nicht glauben. Henry Careys Tochter ⦠Cecil schüttelte den Kopf. Ihr sagt, sie sei zu ihren Eltern heimgekehrt? Nun, Mayfield ist der letzte Ort, an dem ich nach einem Verräter gesucht hätte.

Dasselbe war auch meine Meinung, Sir. Der Earl zuckte die Schulter. Aber ich glaube, Ihre Eltern habe keine Ahnung von ihren verräterischen Unternehmungen. Lady Katherine war eine der bevorzugten Hofdamen von Anne Boleyn, und Lord Henry war sogar mit ihr verwandt. Ich halte es für undenkbar, dass sie die Hand gegen Königin Annes Tochter erheben würden.

Ich ebenso. Cecil nickte zustimmend. Die Careys waren seit Bosworth treue Anhänger der Tudor. Und sie hätten zudem viel zu gewinnen, wenn Lady Elizabeth Königin von England würde. Da sie mit den Boleyns verwandtschaftlich verbunden sind, könnten sie mit besonderen Gunstbezeigungen rechnen. Nachdenklich zupfte er an seinem Bart. Aber Henry Carey war für ein Amt in der alten Kirche vorgesehen, bevor sein älterer Bruder starb, und er hat seine einzige Tochter Sherard zur Frau gegeben, einem überzeugten Katholiken.

Darin sehe ich nichts anderes als eine politische Notwendigkeit , widersprach der Earl. Seit Königin Mary den Thron bestiegen hat, konnten die Careys nicht mehr auf das Wohlwollen des Königshauses zählen. Ihr wisst, die Königin war schlecht auf alle Menschen aus der Umgebung jener Frau zu sprechen, die ihre Mutter vertrieben und sie selbst zum Bastard gemacht hatte. Wahrscheinlich haben die Careys diese Verbindung betrieben, als angenommen wurde, dass Königin Mary ein Kind erwartete und damit eine katholische Thronfolge sicher zu sein schien. Ich kenne wohl ein halbes Dutzend protestantischer Familien, die im letzten Jahr ähnliche Eheschließungen zustande gebracht haben.

Hm, zweifellos habt Ihr darin recht. Cecil zupfte erneut an seinen Bartspitzen. Wir müssen uns also ausschließlich auf die Tochter konzentrieren. Was wisst Ihr sonst noch von ⦠wie war doch gleich ihr Name? ⦠irgendetwas Ausländisches, habe es nicht behalten â¦

Seraphina , kam der Earl zu Hilfe. Es bedeutet die Brennende.

Sehr passend, wenn es sich herausstellt, dass sie der gesuchte Verräter ist. Cecil begleitete diese Worte mit einem eiskalten Lachen. Dann könnte sie in der Tat brennen.

Allerdings , bestätigte der Earl ohne das geringste Zeichen von Heiterkeit. Er hatte genug von Ketzerverbrennungen gehört und gesehen, als dass ihm dieser Gedanke sonderlich angenehm gewesen wäre.

Also, was wisst Ihr noch über sie? , wiederholte Cecil unvermittelt.

Wenig genug, außer ⦠Der Earl hob seine muskulösen Schultern und überlegte, wie er einem Mann, der etwas von einem Puritaner an sich hatte, beibringen sollte, was über Seraphina Carey berichtet wurde.

Außer was, Mylord? , mahnte Cecil ungeduldig.

Sie soll eine Dirne sein und ihren Gemahl mit jedem Mann betrogen haben, der ihr gefiel ⦠einschließlich Sherards Stallburschen. Heywood verzog verächtlich den Mund. Sie scheint ebenso bereit gewesen sein, ihren Ehemann zu verraten wie ihr Vaterland.

Und dennoch hat sie den Glauben ihres Ehegatten so leidenschaftlich übernommen, dass sie gewillt ist, Hochverrat dafür zu begehen? Cecil runzelte die Stirn. Das gibt keinen Sinn.

Handeln denn Frauen jemals logisch? , fragte der Earl spöttisch und fuhr sich mit der Handfläche über seinen kurz gestutzten schwarzen Bart. In dem Augenblick, in dem Elizabeth den Thron besteigt, werden wir die Kleine in Haft nehmen und die Wahrheit schon aus ihr herausholen.

Das wird natürlich das Vertrauen in die Regentschaft von Lady Elizabeth außerordentlich fördern! , erwiderte Cecil sarkastisch. Die Adelsfamilien, die dem alten Glauben anhängen, liebäugeln ohnehin schon damit, ihre Namen für die Ansprüche der Stuart in die Waagschale zu werfen, weil sie Elizabeths Repressalien wegen der Verfolgung der Protestanten unter Königin Mary fürchten! Die Careys sind mit der Hälfte der Aristokratie blutsverwandt und mit dem Rest verschwägert! Wenn man eine von ihnen ohne Beweise, die die ganze Welt von ihrer Schuld überzeugt, arretiert, wird man eine Welle der Furcht auslösen, die Elizabeth Tudor ihr Königreich kosten kann. Eure Vorurteile verwirren Euren Verstand, Mylord. Ehebruch reicht nicht aus als Beweis für Hochverrat, das solltet Ihr wissen!

Das Gesicht des Earls erstarrte zur Maske. Wenn diese Anspielung auf seine verstorbene Gemahlin von einem Mann gekommen wäre, der ihm an Rang und Namen gleichstand, er hätte ihm noch im selben Augenblick den Handschuh vor die Füße geworfen â¦

Mylord! Cecil seufzte unhörbar, als er bemerkte, wie die Hand des Earls zum Degenknauf zuckte. Es sollte keine Insultation sein. Aber Ihr wisst doch, dass ich recht habe.

Ja . Heywood stieß die Luft aus und schob die Finger unter den Degengurt. Ich weiß, dass wir es uns nicht leisten können, die Careys und ihre Sippschaft auf die Seite unserer Gegner zu treiben, solange Elizabeths Regentschaft nicht gefestigt ist und Katholiken wie Protestanten erkannt haben, dass sie nichts fürchten müssen, solange sie getreu zu England stehen ⦠Aber was zum Teufel sollen wir dann mit Sherards Witwe machen! Wir können doch die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Die Gefahr für Lady Elizabeth ist zu groß.

Cecil rieb sich nachdenklich die Stirn. Bis Königin Mary das Zeitliche segnet, haben wir noch eine kurze Spanne Zeit, und die gilt es, gut zu nützen. Ihr müsst die Dame scharf beobachten, dürft aber auf keinen Fall ihren Verdacht erregen. Wenn die Franzosen misstrauisch werden und eine andere Kontaktperson benutzen, sind wir in einer ungleich schlechteren Lage.

Aber wie soll ich sie denn beobachten? , begehrte der Earl auf. Ich kann doch nicht die Dienerschaft des Hauses bestechen, damit sie ihr nachspioniert!

Das weiß ich nicht, und es ist mir auch gleichgültig. Die Besorgnis machte Cecil ungewohnt schroff. Aber es muss getan werden. Dann heiratet eben das Mädchen , fügte er unwirsch hinzu. Doch dann hellte sich sein bleiches, intelligentes Gesicht plötzlich auf. Beim Himmel! Das ist es! Wer hat mehr Rechte, die Unternehmungen einer Frau zu überwachen, als ihr Gemahl?

Sir, Ihr kennt meine Meinung über den Ehestand! Der Earl setzte mit einem dumpfen Knall die Füße auf den Boden, sodass Cecil nervös zusammenzuckte. Ein solches Ansinnen könnt Ihr nicht an mich stellen!

Aber ich kann es, nicht wahr, Richard?

Die kühle, angenehme Stimme kam von der halbgeöffneten Tür. Einen Moment später wurde sie vollends aufgestoßen, und eine junge Frau mit rotgoldenem Haar erschien auf der Schwelle.

Beide Männer sprangen auf und verneigten sich tief, doch Elizabeth Tudor winkte sie ungeduldig empor.

Nun, Richard? Ihre sorgfältig geformten feinen Brauen hoben sich leicht, als sie dem Earl zulächelte.

Euer Gnaden wissen, dass ich alles tun werde, um Euch sicher auf Englands Thron zu sehen â¦

Dann ist es also abgemacht , unterbrach ihn Elizabeth liebenswürdig, während sie schadenfroh Heywoods Gesicht betrachtete, der wie vom Donner gerührt schien.

Aber es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben ⦠Der Earl wandte sich Hilfe suchend an Cecil, aber die erhoffte Unterstützung blieb aus. Die Familie weist meine Werbung vielleicht ab â¦

Hört auf, Euch an Strohhalme zu klammern, Mylord. Die Careys werden vor Freude in die Luft springen, und was das Mädchen anbelangt ⦠Elizabeth lächelte mutwillig. Ihr seid hübsch und erfahren genug, um einem achtzehnjährigen Ding den Kopf zu verdrehen.

Achtzehn! Um Himmels willen, mehr nicht? Ich hätte nicht gedacht, dass sie so jung ist.

Warum nicht? , erwiderte Lady Elizabeth scharf. Ich hatte mich gegen die Anschuldigung des Hochverrates zu verteidigen, als ich gerade fünfzehn war, und meine Cousine, Lady Jane, fiel unter dem Beil des Henkers mit sechzehn. Achtzehn oder achtzig, das macht keinen Unterschied. Ihr solltet das eigentlich wissen, Richard. Die Jugend Eurer verstorbenen Gemahlin machte sie auch nicht unfähig zu...
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