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1917 und 1789: Aspekte der politischen Geographie

BuchKartoniert, Paperback
196 Seiten
Deutsch
treditionerschienen am25.10.20171
Die politische Geographie im angelsächsischen Raum ist mit dem Namen David W. Harvey verknüpft, zumindest deren kritischer Zweig ab den 1970er Jahren. Sie fragt nach, welche soziale Stellung und Chancen der Menschen durch den Raum geprägt sind. Einerseits geht es in diesem Buch um Raum als Differenz zwischen Stadt und Land. Andererseits ist der Raum nicht bloß ein Ort, sondern ein soziales Spielfeld. Jemand kann einen weitgespannten sozialen Raum innehaben, aber immer zuhause bleiben - wie etwa Immanuel Kant in Königsberg. Jemand kann unter einem aufs Minimum reduzierten sozialen Raum leiden, und dennoch um den halben Erdball reisen - als Flüchtling und Emigrant. Zu Beginn der Französischen Revolution ist der Bauer als Hauptproduzent der Gesellschaft in der lokalen Herrschaft eingeschlossen: Kirchbezirk, Gerichtsbezirk und Herrensitz. Für jede seiner geographischen und ökonomischen Bewegungen muss er eine Bewilligung einholen. Am Ende der Französischen Revolution ist der Lebensstandard nur gering höher, aber der Bauern als Hauptproduzet der Gesellschaft steht in Napoleonischer Uniform in ganz Europa, und verbreitet mit dem Code civil den Fortschritt. Sein Raumgefängnis ist gesprengt. Auch der Ausbruch der Russischen Revolution, der sich 2017 zum hundertsten Mal jährt, ist der Dialektik aus Lokalem und Globalem zu verdanken. Auch hier ist der Blick zuerst nach vorne, nach außen, in die Ferne gerichtet. Doch bald finden sich die Produzenten der Gesellschaft unverhofft in einem dunklen Raumgefängnis wieder, das durch Polizei, Militär, Geheimdienst und tatsächliche Mauern bewacht wird. Der sowjetische Biedermeier regiert. Was das theoretische Erbe dieser Episode der Geschichte ist - vor allem auf dem Gebiet der Wirtschaftstheorie - bleibt nach wie vor zu erhellen.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
BuchGebunden
EUR22,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR2,99

Produkt

KlappentextDie politische Geographie im angelsächsischen Raum ist mit dem Namen David W. Harvey verknüpft, zumindest deren kritischer Zweig ab den 1970er Jahren. Sie fragt nach, welche soziale Stellung und Chancen der Menschen durch den Raum geprägt sind. Einerseits geht es in diesem Buch um Raum als Differenz zwischen Stadt und Land. Andererseits ist der Raum nicht bloß ein Ort, sondern ein soziales Spielfeld. Jemand kann einen weitgespannten sozialen Raum innehaben, aber immer zuhause bleiben - wie etwa Immanuel Kant in Königsberg. Jemand kann unter einem aufs Minimum reduzierten sozialen Raum leiden, und dennoch um den halben Erdball reisen - als Flüchtling und Emigrant. Zu Beginn der Französischen Revolution ist der Bauer als Hauptproduzent der Gesellschaft in der lokalen Herrschaft eingeschlossen: Kirchbezirk, Gerichtsbezirk und Herrensitz. Für jede seiner geographischen und ökonomischen Bewegungen muss er eine Bewilligung einholen. Am Ende der Französischen Revolution ist der Lebensstandard nur gering höher, aber der Bauern als Hauptproduzet der Gesellschaft steht in Napoleonischer Uniform in ganz Europa, und verbreitet mit dem Code civil den Fortschritt. Sein Raumgefängnis ist gesprengt. Auch der Ausbruch der Russischen Revolution, der sich 2017 zum hundertsten Mal jährt, ist der Dialektik aus Lokalem und Globalem zu verdanken. Auch hier ist der Blick zuerst nach vorne, nach außen, in die Ferne gerichtet. Doch bald finden sich die Produzenten der Gesellschaft unverhofft in einem dunklen Raumgefängnis wieder, das durch Polizei, Militär, Geheimdienst und tatsächliche Mauern bewacht wird. Der sowjetische Biedermeier regiert. Was das theoretische Erbe dieser Episode der Geschichte ist - vor allem auf dem Gebiet der Wirtschaftstheorie - bleibt nach wie vor zu erhellen.
Details
ISBN/GTIN978-3-7345-7355-2
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum25.10.2017
Auflage1
Reihen-Nr.3
Seiten196 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht213 g
Artikel-Nr.43843647
Rubriken

Autor

Seelos, MartinMartin Seelos (Jahrgang 1965) arbeitet unter anderem als Redakteur in Wien. Er betreut seit 2009 Blogs zu Fragen der Volkswirtschaft, der Alltagskultur und der Theorie der Planwirtschaft. Seit Beginn der 2000er Jahre beschäftigte sich der Autor mit der Methodologie in "Das Kapital" und anderen Texten von Karl Marx. Martin Seelos schrieb Beträge für verschiedene Plattformen und Zeitschriften, so etwa anlässlich der Weltwirtschaftskrise 2008/09 eine Artikel-Serie für Dolmeç, die deutschsprachige Beilage einer türkischen Monatszeitung.