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Rechtsextremismus

Gestalt und Geschichte - ab 15 J.
BuchGebunden
224 Seiten
Deutsch
marixverlagerschienen am24.09.2021
Es ist keine verblassende, bedeutungslos werdende Spur der nationalsozialistischen Vergangenheit, sondern ein Teil unserer Gegenwart. Rechtsextremismus ist ein Problem der deutschen Gesellschaft. Über die Jahrzehnte hinweg hat sich dieses radikale Lager in der Bundesrepublik und latent auch in der DDR halten können. Es hat sich immer wieder neu erfunden und so Wege gefunden, politischen Einfluss zu nehmen. Im Kern dieser Ideologie bleibt die Vorstellung einer fundamentalen Ungleichheit der Menschen, mit der strikte Hierarchien begründet werden. Sie zeigt sich als exkludierender Nationalismus, rassistisch und antisemitisch, und propagiert rigide Vorstellungen von Geschlechterrollen. Rechtem Terrorismus und rechter Straßengewalt fielen nach 1945 in Deutschland unzählige Menschen zum Opfer. Damit verbunden existiert ein verästeltes Netzwerk von Parteien, Organisationen, Medien und Subkulturen: einerseits als eigenes oppositionelles Milieu; andererseits mit anderen Teilen der Gesellschaft verbunden. Das Buch beschreibt anhand des aktuellen Forschungsstands den Rechtsextremismus in Deutschland: seine Akteure, Ideen, Kampagnen, Geschichte und gesellschaftlichen Berührungspunkte.mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextEs ist keine verblassende, bedeutungslos werdende Spur der nationalsozialistischen Vergangenheit, sondern ein Teil unserer Gegenwart. Rechtsextremismus ist ein Problem der deutschen Gesellschaft. Über die Jahrzehnte hinweg hat sich dieses radikale Lager in der Bundesrepublik und latent auch in der DDR halten können. Es hat sich immer wieder neu erfunden und so Wege gefunden, politischen Einfluss zu nehmen. Im Kern dieser Ideologie bleibt die Vorstellung einer fundamentalen Ungleichheit der Menschen, mit der strikte Hierarchien begründet werden. Sie zeigt sich als exkludierender Nationalismus, rassistisch und antisemitisch, und propagiert rigide Vorstellungen von Geschlechterrollen. Rechtem Terrorismus und rechter Straßengewalt fielen nach 1945 in Deutschland unzählige Menschen zum Opfer. Damit verbunden existiert ein verästeltes Netzwerk von Parteien, Organisationen, Medien und Subkulturen: einerseits als eigenes oppositionelles Milieu; andererseits mit anderen Teilen der Gesellschaft verbunden. Das Buch beschreibt anhand des aktuellen Forschungsstands den Rechtsextremismus in Deutschland: seine Akteure, Ideen, Kampagnen, Geschichte und gesellschaftlichen Berührungspunkte.
Details
ISBN/GTIN978-3-7374-1180-6
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum24.09.2021
Reihen-Nr.5
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht402 g
Artikel-Nr.49553147
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Ein Sommer in Chemnitz (Einleitung); Begriffe und Dimensionen; Was ist Rechtsextremismus?; Ideologischer Kern und gesellschaftliche Grundvorstellungen; Nationalismus; Rassismus; Antisemitismus; Geschlechter- und Familienvorstellungen; Demokratie und Autoritarismus; Kapitalismus und Anti-Kapitalismus; Religion; Geschichte und Erscheinung; Geschichte rechtsextremer Parteien; Aktuelles Gravitationszentrum AfD; Milieus, Jugendgruppen und Kulturgemeinschaften; Soldatenverbände; Jugendverbände; Studentenverbindungen; Kulturgemeinschaften und Seminare; Neonazigruppen; Neonazistisch geprägte Jugend- und Subkulturen; Terrorismus und Gewalt; Rechtsextreme in Sicherheitsbehörden und Armee; Publizistik; Netzmilieus, Verschwörungsgläubige und »Reichsbürger«; Kampagnen; »Geschichtliche Wahrheit«; »Überfremdung«; Gegen »politische Korrektheit«; Fallbeispiel Neue Rechte: Hintergründe, Strategie, Aufstieg und Niedergang der »Identitären«; Verbreitung und Ursachen; Wie verbreitet ist rechtsextremes Denken?; Erklärungen, Bedingungen und Ursachen; Politik: Innere Faktoren und soziale Bewegung; Geschichte: Kontinuitäten und politische Kultur; Psychologie: Autoritarismus und Dominanzkultur; Soziales: Reaktion auf Krisen, Desintegration und Modernisierung; Gegenmaßnahmen und Ausblick; Weiterführende Literaturmehr
Leseprobe
Im März 1945 schlich ein kleines, aus jungen Nazis bestehendes »Werwolf«-Kommando durch die westdeutsche Stadt Aachen, die schon einige Monate zuvor durch die US-Armee befreit worden war. Zielsicher drangen die rechten Militanten zum Haus von Franz Oppenhoff vor, dem stramm konservativen Juristen, der von der US-Militärregierung als Oberbürgermeister eingesetzt worden war. Kaltblütig schritten die Nazis zur Tat und erschossen Oppenheimer. Dieses Attentat - noch vor dem Kriegsende am 8. Mai 1945 verübt - gehört zu den ersten Akten von rechtem Terrorismus auf deutschem Boden nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft. Es gab also kaum ein Durchatmen: Unmittelbar auf das millionenfache Morden des Terrorregimes folgte weitere tödliche Gewalt von rechts. Die nationalsozialistische »Werwolf«-Strategie der letzten Kriegstage sah einen Guerillakrieg hinter den feindlichen Linien und Rache an »Verrätern« vor. Militärisch war sie so aussichts- wie wirkungslos, doch der Mythos einer kleinen, entschlossenen Untergrundarmee wirkt bis in den heutigen Neonazismus hinein. Im kollektiven Bewusstsein der Bundesrepublik, besonders in Westdeutschland, wird mit Terrorismus vor allem die Politik von linksradikalen Gruppen wie der »Roten Armee Fraktion« (RAF) verbunden, spätestens seit den Anschlägen vom 11. September 2001 ergänzt um die Bedrohung durch den islamistischen Terror. Tatsächlich aber zieht sich durch die Existenz der Bundesrepublik eine kontinuierliche Geschichte rechter Gewalt und auch eines rechten Terrorismus. Wie wenig verbreitet das Wissen hierzu ist, ist schon angesichts der Quantität rechten Terrors erstaunlich. Durch die Gewalt der 22 Jahre lang agierenden linksradikalen RAF starben insgesamt 33 Menschen. Doch allein in den 1980er-Jahren starben 27 Menschen durch rechtsterroristische Anschläge in der Bundesrepublik. Laut der anhand von öffentlichen Dokumenten zusammengestellten »Deutschen Terrorismusdatenbank« gab es in der Bundesrepublik von 1963 an 108 rechtsterroristische Akteure, also Gruppen und entsprechend agierende Einzelpersonen. Ab 1971 gingen auf deren Konto über 150 Sprengstoffanschläge, knapp 2500 Brandanschläge, über 200 Raubüberfälle, 19 Entführungen und knapp 350 Tötungsdelikte (wobei allerdings nicht nur erfolgreiche, sondern auch vereitelte und gescheiterte Taten mitgezählt wurden).mehr
Kritik
Mit einer Analyse rechtsextremer Einstellungsmuster in der Bevölkerung und den Ursachen dafür endet dieses informationsreiche, aufklärende und hochinteressante Buch. Buchprofile/medienprofilemehr

Schlagworte

Autor

Schulze, ChristophChristoph Schulze, geboren 1979 in Brandenburg, ist Mitarbeiter der Emil Julius Gumbel Forschungsstelle am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam. Promotion an der Freien Universität Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich der Rechtsextremismusforschung.