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Traubenfest

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am26.04.20241. Aufl. 2024
Festtagsstimmung im Périgord und ein perfider Mordfall

Es ist Sommer in Saint-André, und das mehrtägige Traditionsfest Félibrée steht bevor. Dieses Mal will auch Kommissarin Marie Mercier daran teilnehmen. Doch während ihre Großtante Léonie sich als begnadete Köchin auf kulinarische Highlights freut, gibt es für Marie plötzlich einen ernsten Anlass für den Besuch: Die 16-jährige Tochter der dort ausstellenden Winzerin Jeanne Laroussine ist verschwunden. Kurz darauf spitzen sich die Ereignisse weiter zu: Ein angesehener Bürger der Stadt, der im Rahmen der Félibrée ein wichtiges Amt innehatte, wurde ermordet aufgefunden. Während das Fest in vollem Gang ist, kommen Marie und ihr Kollege Richard Martin einem makabren Verwirrspiel auf die Spur ...

Inmitten der herrlichen Landschaft des Périgord, dem Feinschmeckerparadies Frankreichs, löst die charmant eigenwillige Kommissarin Marie Mercier ihren vierten Fall.




Julie Dubois ist eine deutsche Autorin mit französischen Wurzeln, die viele Jahre in Berlin zuhause war. Heute lebt sie zwischen Deutschland und dem Périgord, das sie zu dem stimmungsvollen Romansetting Saint-André inspiriert hat. TRAUBENFEST ist der vierte Band der Krimiserie um die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextFesttagsstimmung im Périgord und ein perfider Mordfall

Es ist Sommer in Saint-André, und das mehrtägige Traditionsfest Félibrée steht bevor. Dieses Mal will auch Kommissarin Marie Mercier daran teilnehmen. Doch während ihre Großtante Léonie sich als begnadete Köchin auf kulinarische Highlights freut, gibt es für Marie plötzlich einen ernsten Anlass für den Besuch: Die 16-jährige Tochter der dort ausstellenden Winzerin Jeanne Laroussine ist verschwunden. Kurz darauf spitzen sich die Ereignisse weiter zu: Ein angesehener Bürger der Stadt, der im Rahmen der Félibrée ein wichtiges Amt innehatte, wurde ermordet aufgefunden. Während das Fest in vollem Gang ist, kommen Marie und ihr Kollege Richard Martin einem makabren Verwirrspiel auf die Spur ...

Inmitten der herrlichen Landschaft des Périgord, dem Feinschmeckerparadies Frankreichs, löst die charmant eigenwillige Kommissarin Marie Mercier ihren vierten Fall.




Julie Dubois ist eine deutsche Autorin mit französischen Wurzeln, die viele Jahre in Berlin zuhause war. Heute lebt sie zwischen Deutschland und dem Périgord, das sie zu dem stimmungsvollen Romansetting Saint-André inspiriert hat. TRAUBENFEST ist der vierte Band der Krimiserie um die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751755986
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum26.04.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.4
SpracheDeutsch
Dateigrösse2071 Kbytes
Artikel-Nr.12611543
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Saint-André-du-Périgord, Freitag, 30. Juni

Marie Mercier war auf dem abendlichen Heimweg vom Polizeipräsidium in Périgueux nach Saint-André-du-Périgord. Entgegen ihrer Gewohnheit fuhr die Kriminalkommissarin langsam und ließ ihre Gedanken schweifen. Sie war die ganze Woche ständig in Hetze gewesen und von einem Ort zum anderen geeilt, da es im Norden von Périgueux seit fast einem Monat eine Serie von Einbrüchen gab, die von einer gut organisierten Bande durchgeführt wurden. Nachdem ihre Kollegen und sie die Anführer und Hehler der Gang schließlich hatten fassen können und der damit einhergehende Schreibkram erledigt war, genoss sie nun ihre Fahrt ins Wochenende.

Gerade hatte sie auf kurvenreichen Straßen einen wildromantischen Wald durchquert, den die Sonne mit leuchtenden Tupfern durchdrang. Zahlreiche Esskastanien standen hier in Blüte, und durch die weit geöffneten Fenster des Wagens roch sie den herrlich süßen Duft der grün-weißen Kätzchen. Was für ein Privileg, hier leben zu dürfen, dachte sie.

Seit drei Jahren wohnte sie nun im Périgord. Und inzwischen war ihre Zeit in Paris, wo sie aufgewachsen war und später für die Brigade Criminelle gearbeitet hatte, in weite Ferne gerückt. Damals, als ihr kein anderer Wohnort als die Hauptstadt denkbar erschien, hatte sie manchmal im Winter auf den Pariser Grands Boulevards geröstete Kastanien gekauft und sich dabei keine weiteren Gedanken über diese Bäume gemacht. Doch seit sie hier lebte, hatte sich ihre Wahrnehmung der Natur grundlegend verändert. Allein durch die morgendlichen Spaziergänge mit ihrem Mischlingshund César hatte sie nach und nach die jeweils einzigartige Schönheit der Jahreszeiten entdeckt. Vor ein paar Jahren noch hätte sie sich gar nicht vorstellen können, dem so viel Wert beizumessen - ja, das vielleicht sogar belächelt. Heute wusste sie, wie gut ihr das Landleben und der gemächlichere Lebensrhythmus taten.

Im Licht der Abendsonne fuhr Marie jetzt durch ein von sanften Hügeln gesäumtes Tal und erreichte das Ortsschild von Saint-André-du-Périgord, unter dem ein brandneues Schild prangte. Un des plus beaux villages de France. Der Bürgermeister hatte mit dem ihm eigenen Durchsetzungsvermögen unermüdlich für diese besondere Auszeichnung gekämpft, die inzwischen mehr als hundertsiebzig Dörfern in ganz Frankreich verliehen worden war. Die Aufnahme von Saint-André in diesen erlesenen Kreis besonders idyllischer Ortschaften war absolut gerechtfertigt, denn das ins Vézère-Tal gebettete, mittelalterliche Dreihundertseelendorf mit seinen engen Gassen, der Schlossruine und der romanischen Kirche war wirklich eine Augenweide. Marie gefiel auch, dass es dabei nicht über die Maßen restauriert und herausgeputzt wirkte.

Sie lebte dort, seitdem sie das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Madeleine auf dem alten Familienhof der Merciers geerbt und mit viel Herzblut renoviert hatte. Dieser wunderschöne Ort ist jetzt meine Heimat, dachte sie voller Freude, als sie die um diese Jahreszeit belebte Hauptstraße entlangfuhr.

Plötzlich fiel ihr etwas ins Auge, das sie überraschte. Die Épicerie, der kleine Lebensmittelladen, der eigentlich sieben Tage die Woche geöffnet hatte, war wegen Hochzeit geschlossen, wie sie einem Schild an der Eingangstür entnahm. Obwohl sich hier an den malerischen Gebäuden nichts geändert hatte und viele fröhlich aussehende Menschen spazieren gingen, war das Straßenbild für Marie nun nicht mehr ganz vollkommen. Wie auch das etwas weiter entfernt gelegene Café de la Place war der Tante-Emma-Laden ein Herzstück des Dorflebens - ob Ferienzeit oder nicht. Marie würde ihr Brot morgen ausnahmsweise im Nachbardorf kaufen müssen.

Von der Hauptstraße bog sie in eine enge Gasse und parkte einen Moment später neben einer alten Sandsteinmauer, an der entlang dunkelrote Stockrosen wuchsen. Nachdem sie ausgestiegen war und das gerade einmal drei Meter breite, mit Naturstein gepflasterte Gässchen überquert hatte, stand sie vor dem Eingang des alten, großen ehemaligen Bauernhofs. Sie öffnete die kleine Tür, die in das schwere Holztor eingelassen war, und betrat ihr Zuhause.

Die tief stehende Sonne strahlte noch in den Hof hinein und tauchte ihn in warmes Licht. César kam sogleich auf sie zugelaufen und begrüßte sie mit freudigem Bellen, als hätte sie ihr Heim nicht am frühen Morgen, sondern vor Ewigkeiten verlassen. Sie streichelte ihn, sprang und rannte ein bisschen mit ihm herum. Kater Gaston hingegen machte kein großes Aufheben und döste einfach weiter in einem Blumenbeet.

Dann entschied Marie, nicht zu ihrem Haus, sondern direkt zu dem ihrer Großtante Léonie zu gehen, der jüngeren Schwester ihrer Großmutter. Auch sie wohnte auf dem weitläufigen, von einer Mauer eingefassten Familienanwesen: Es gab hier drei Wohngebäude, einen Schuppen, ein Schweinegehege, eine Wiese mit Obstbäumen, einen beeindruckenden Gemüsegarten sowie einen großen Innenhof.

Während sie sich dem Haus ihrer Großtante näherte, nahm Marie einen besonderen Geruch wahr. Sie blickte kurz zurück zu den rosafarbenen Kletterrosen, die sich um ihre eigene Eingangstür rankten und in den Stunden vor dem Sonnenuntergang einen besonders intensiven Duft verströmten. Nach den Pfeifensträuchern blühten die Lindenbäume und jetzt die Spindelsträucher, die eine niedrige Hecke zum Gemüsegarten bildeten. Marie mochte ihren Duft genauso wie den der blühenden Kornfelder, an denen sie morgens mit César entlangspazierte. Doch neuerdings joggte sie meistens - das Gefühl, dabei körperlich an ihre Grenzen zu gehen, gab ihr zusätzlich Kraft für den oft anstrengenden Arbeitstag.

Die Außentür zu Léonies Küche stand weit offen. Marie meldete sich mit einem munteren »Coucou« und betrat den weitläufigen Raum.

Wie erwartet, fand sie Léonie in ihrem Reich vor: In ihrer gemütlichen Wohnküche beschäftigte sie sich im geblümten Hauskittel gerade mit den Zutaten fürs Abendessen. Das war ein wichtiger Bestandteil ihrer Routine - sie bereitete täglich ein Festessen für Georges vor, ihren Lebensbegleiter und ihre heimliche große Liebe. Georges war der ehemalige Knecht, der seit über sechzig Jahren mit auf dem Hof lebte und in einem Nebengebäude nahe am Gemüsegarten wohnte. Marie kannte ihn, solange sie zurückdenken konnte. Auch wenn er und Léonie nie offiziell ein Paar sein durften - aus irgendeinem Dünkel heraus hatte Léonies strenge Mutter sich zu Lebzeiten vehement dagegen ausgesprochen -, gehörte er längst fest zur Familie. Die beiden hielten sich fast immer in Rufweite voneinander auf, und die wenigen Male, da sie mehr als einen Tag voneinander getrennt gewesen waren, konnte man an einer Hand abzählen. Marie wusste nicht, ob sie jemals darüber gesprochen hatten, was sie füreinander empfanden - eine derart persönliche Frage hätte sie ihrer Großtante niemals zu stellen gewagt, auch wenn Léonie sich unter anderem durch ihre Offenheit auszeichnete.

Georges war sicherlich nicht weit entfernt; er hatte, wie Léonie stets sagte, eine Uhr im Magen und war der größte Fan ihrer Kochkünste. Wahrscheinlich hielt er sich gerade im Gehege der beiden Hängebauchschweine Augustine und Joseph auf, um ihnen wie jeden Tag mitzuteilen, dass er nach dem Abendessen noch auf einen Gute-Nacht-Gruß vorbeikommen würde. Er war tatsächlich der Ansicht, die Tiere schliefen sonst nicht gut. Marie hielt es für wahrscheinlicher, dass er selbst keine Ruhe finden würde, ohne sich vor dem Zubettgehen noch einmal zu vergewissern, dass das Gatter ihres Geheges auch wirklich verriegelt war, denn Joseph war immer wieder zu Streichen aufgelegt. Besonders folgenreich war der letzte gewesen, als der Eber es eines Nachmittags geschafft hatte, aus seinem Gehege auszubrechen und auf das angrenzende Grundstück zu gelangen - vermutlich angelockt vom betörenden Duft der Himbeeren, aus denen Rose, die achtzigjährige Nachbarin, bei offener Tür Marmelade gekocht hatte. In der Küche war er dann zwischen ihre Beine geraten, woraufhin Rose vor Schreck gestürzt war und sich unglücklicherweise die Hüfte gebrochen hatte. Die reinste Katastrophe! Zum Glück war die anschließende Operation gut verlaufen, und jetzt befand sich Rose in einer Rehaklinik in Domme, wo sie reichlich Zuspruch erhielt und die Zeit mit vielen neuen Gesprächspartnerinnen genoss. Da sie herzensgut und nicht nachtragend war, hatte sie Joseph und seinem Besitzer den Vorfall gleich verziehen. Georges war seitdem allerdings mehr als wachsam, wenngleich der schlimme Vorfall seine Liebe zu dem verfressenen Hängebauchschwein nicht beeinträchtigt hatte.

Kaum hatte Marie Léonies Küche betreten, überkam sie der Heißhunger. Wie schon während der ganzen zurückliegenden Woche hatte sie auch heute keine Zeit gefunden, tagsüber etwas Vernünftiges zu essen. Aber jetzt war endlich Wochenende, und das wollte sie genießen. Ihr Freund Michel würde morgen aus Bordeaux kommen, und seit vergangenem Montag sehnte sie ihr Wiedersehen inständig herbei. Da er in Bordeaux das Drogendezernat leitete und sie im Kommissariat von Périgueux arbeitete, fand ihre Beziehung vor allem an den Wochenenden statt. Und morgen früh musste Michel leider noch einen Vertreter des Innenministeriums empfangen. Dass der Termin an einem Samstag stattfand, war Pech. Marie konnte nur hoffen, dass Michels Gesprächspartner auch ein Privatleben hatte und möglichst schnell wieder in den Zug nach Paris steigen würde.

Léonie saß an dem großen Eichentisch und schnitt Kräuter, die sie über einen appetitlich aussehenden Salat streute - natürlich alles aus dem eigenen...

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Julie Dubois ist eine deutsche Autorin mit französischen Wurzeln, die viele Jahre in Berlin zuhause war. Heute lebt sie zwischen Deutschland und dem Périgord, das sie zu dem stimmungsvollen Romansetting Saint-André inspiriert hat. TRAUBENFEST ist der vierte Band der Krimiserie um die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier.
Traubenfest

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt