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Die Buena Vista Morde

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
366 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am26.07.20242. Auflage
»Babylon Berlin« meets »Agatha Christie« - Ein fiebernder Alptraum aus Lüge, Gier und Rache. Havanna, 1920: Er geht wieder um - Ángel de la Muerte - der Todesengel. Die Privatdetektivin Ada untersucht einen mysteriösen Mord an einem ebenso reichen wie verhassten Großgrundbesitzer und stößt dabei auf ein Netz aus Verbrechen und Intrigen, das bis in die Zeit der Sklaverei zurückreicht. Doch alle beteiligten Personen hüllen sich bewusst in einen Mantel des Schweigens. Was bleibt ihr da anderes übrig, als mit nicht ganz legitimen Methoden an Informationen zu kommen? Ein Glück, dass ihr der eigenwillige Kater Loco dabei die störenden Verehrer vom Leib hält.

Sophia Verena träumt mit offenen Augen, umarmt Bäume und isst am liebsten Zuckerwatte und Lebkuchen. Bereits in der Grundschule entstand beim Schreiben der ersten Aufsätze die Gewissheit, dass die Liebe zu Wörtern einmal ihr Beruf werden würde. Wenn sie nicht gerade selbst durch Fantasiewelten blättert oder träumt, spaziert sie durch Wälder oder illustriert und kreiert farbenfrohe Werke. Sie lebt und schreibt in der Nähe von Rosenheim.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR5,99

Produkt

Klappentext»Babylon Berlin« meets »Agatha Christie« - Ein fiebernder Alptraum aus Lüge, Gier und Rache. Havanna, 1920: Er geht wieder um - Ángel de la Muerte - der Todesengel. Die Privatdetektivin Ada untersucht einen mysteriösen Mord an einem ebenso reichen wie verhassten Großgrundbesitzer und stößt dabei auf ein Netz aus Verbrechen und Intrigen, das bis in die Zeit der Sklaverei zurückreicht. Doch alle beteiligten Personen hüllen sich bewusst in einen Mantel des Schweigens. Was bleibt ihr da anderes übrig, als mit nicht ganz legitimen Methoden an Informationen zu kommen? Ein Glück, dass ihr der eigenwillige Kater Loco dabei die störenden Verehrer vom Leib hält.

Sophia Verena träumt mit offenen Augen, umarmt Bäume und isst am liebsten Zuckerwatte und Lebkuchen. Bereits in der Grundschule entstand beim Schreiben der ersten Aufsätze die Gewissheit, dass die Liebe zu Wörtern einmal ihr Beruf werden würde. Wenn sie nicht gerade selbst durch Fantasiewelten blättert oder träumt, spaziert sie durch Wälder oder illustriert und kreiert farbenfrohe Werke. Sie lebt und schreibt in der Nähe von Rosenheim.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759727060
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum26.07.2024
Auflage2. Auflage
Seiten366 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse947 Kbytes
Artikel-Nr.17234468
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kreuz Sieben

Maldita sea con estas cartas!

Dieser Moment, dieser eine Moment in dem ein Fluch, ein wirklich unanständiger Fluch auf der Zungenspitze liegt. Tanzt und springt. Alles tut, um aus dem Mund zu schlüpfen. Ich schluckte. Einmal, zweimal. So lange, bis ich lächeln konnte. Leicht und süß. Damenhaft.

»Nun, wir wissen es ja, Pech im Spiel, Glück in der Liebe.«

Damit erhob ich mich. Nur einer der Männer, die mit am Tisch saßen, sprang gewissenhaft auf. Ein junger Amerikaner, der mich schon den ganzen Abend lang angestarrt hatte. Der Rest blieb sitzen, tippte sich an den Hut, grinste oder zwinkerte mir zu.

Shango lehnte noch an der Theke, seine dunklen Augen glitten über die Tische. Karten, Steine, Münzen, Scheine, Chips, alles klackte und klimperte, summte und brummte, raschelte und wisperte wie die Musik eines Klaviers. Dazwischen war das Streiten, Schreien, Lachen und Fluchen der Männer zu hören. Wer zu Shango kam um zu spielen, der wurde nicht enttäuscht. Kisten voller Dominosteine, Kartenpäckchen, Pokerchips und Geldbündel, alles lag in ordentlichen Stapeln hinter ihm auf der Theke. Lockte die Männer an wie der Anblick schöner Frauen. Und wie auch in deren Fängen, konnten sie nicht widerstehen, tappten in die Falle und ließen erst dann ab, wenn der letzte Peso verspielt war.

Als ich neben ihm stand, drehte er den Kopf. Seine Goldzähne blitzten auf, als er lächelte.

»Na Chica, mal wieder kein Glück gehabt?«

»Nein. Der Herr neben mir hatte die höhere Straße. Merde!« Ich sagte es leise genug, sodass nur er es hören konnte. »Eine Sieben, warum hatte ich nicht die Sieben?«

»Tja, so geht´s.« Er lächelte mitleidslos. »Warum hast du nicht mal ein Ass im Ärmel?«

Ich schnaubte nur. Hielt er mich denn für lebensmüde? Ich hatte einmal miterlebt, wie einem Falschspieler die Hand mit einer Eisenstange gebrochen worden war. Ein Vergnügen, auf das ich getrost verzichten konnte.

»Schon ausgerechnet, was du heute verloren hast?«

Er schlug ein großes, in grünes Leder gebundene Buch auf. Auf jeder Seite waren mehrere Spalten mit Namen. Ein jeder, der hierherkam, hatte eine eigene Spalte, auf der seine Verluste, Schulden und Raten mit gestochen scharfer Schrift eingetragen waren.

Seit meiner Ankunft in Havanna vor drei Jahren hatte ich schon mehrere dieser Spalten gefüllt. Und manchmal des Nachts, wenn der verliebte Dämon der Schlaflosigkeit mich im Arm hielt, dachte ich reuevoll an all das Geld, das ich bereits verspielt hatte. Genug, um davon in Ruhe leben zu können. Vielleicht eine kleine Plantage oder ein Modegeschäft zu erwerben. Nur, was sollte ich mit einer Plantage oder einem Modegeschäft anfangen?

Shangos dunkle Finger fuhren über die Einträge, dann nannte er eine Summe, die etwa meinem letzten Gehalt entsprach. Einem Gehalt, das ich schon dreimal verloren und erst einmal wiedergewonnen hatte.

»Wird Zeit, dass sich das Rad mal wieder zu deinen Gunsten dreht.«

Er hielt mir den Stift hin und ich setzte meine Initialen unter die letzte Summe.

»Allerdings.«

»Warum hast du den Gewinn von letztem Monat nicht mir gegeben? Dann würde es jetzt erheblich besser bei dir aussehen.«

Ich errötete leicht. »Nun ... du weißt doch, eine Dame hat so ihre Bedürfnisse.«

»Offensichtlich nicht. Du läufst immer noch in diesen weißen Fetzen herum.«

»Das sind keine Fetzen!«, verteidigte ich mich beleidigt. Obwohl ich zu meiner Schande gestehen musste, dass er recht hatte. Die meisten meiner Kleider hatten schon bessere Tage gesehen. Nicht, dass es Lumpen waren. Aber das Klima hier war nicht gerade gnädig mit weißen, englischen Leinen, Spitze und Baumwolle. Ränder und Kragen waren ausgefranst und die Hitze ließ alle Stärke, die beim Waschen eingekocht wurde, innerhalb von Stunden dahinschmelzen, sodass die Säume zipfelten und die Schleifen und Bänder wie abgestorbene Blätter hinunterhingen. Eine neue Garderobe war zwingend notwendig. Doch wovon bezahlen? Ich versuchte das unangenehme Gefühl aus meinem Herzen zu verdrängen und blickte ihm direkt in die Augen.

»Ich gebe mein Geld aus wie ich will. Du hast doch immer deine Raten bekommen, no?«

Er lachte. »Natürlich. Sonst hättest du nämlich früher oder später Besuch von mir bekommen. Gib also acht, denn wenn du weiter so verlierst, wirst du nicht mehr lange darauf verzichten können.« Er griff nach einer meiner Haarsträhnen, die sich gelöst hatte. »Du weißt doch, dass du alle Schulden mit einem Schlag loswerden könntest.« Seine Stimme war leise.

Ich schlug seine Hand weg. »Ich verzichte, besten Dank auch. So tief, dass ich ES für Geld mache, bin ich noch nicht gesunken, klar?«

Er grinste breit. Wie immer. Als wäre sein Gesicht zu keinem anderen Ausdruck fähig. Das Gold in seinem Mund glänzte wie Aladdins Schatzhöhle und für einen Moment fragte ich mich, wie viel seine Zähne wohl wert sein mochten.

»Na dann, komm gut nach Hause. Und vergiss nicht, spätestens am Mittwoch ist die nächste Rate fällig.«

Seine Augen waren wieder bei den Tischen. Verfolgten jede Handbewegung, jeden Stein, jede Karte. Nichts entging ihm. Und das wussten die Männer hier. Die Männer und ich. Nun, er würde wieder gut verdienen heute Abend. Im Stillen beneidete ich ihn. Wenn ich nicht bald wieder zu Geld kam, würde es eng für mich werden.

Langsam stieg ich die steinerne Treppe nach oben. Die warme, süße Nacht Havannas umspielte mich wie die Nymphen in den englischen Märchen.

Ich holte tief Luft, ließ meine Lungen in dem blumigen Duft schwimmen. Eine angenehme Abwechslung nach dem schweren Rauchgeruch der letzten Stunden. Ich legte den Kopf in den Nacken. Wie nah die Sterne in dieser Nacht schienen. Sehnsuchtsvoll streckte ich meinen Arm aus, griff nach ihnen. Nur einer, einer würde mir genügen. Doch meine Finger fassten ins Leere, als wäre ich in einem Traum gefangen.

Das unverkennbare Schreien einer Katze ließ mich aufblicken. Im Dunkeln war ein Schatten neben mir aufgetaucht. Ich brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass es Loco war. Chico loco. Ich hatte ihn bereits an seiner Stimme erkannt. Kein Kater in ganz Kuba hatte so ein raues, krächzendes Miauen. Grollend und rumpelnd. Als wäre er halb Kater, halb Steinlawine.

»Na, kommst du mich abholen?« Ich streckte meine Hand aus und strich über seinen kleinen, weichen Kopf. Liebevoll schmiegte er sein Gesicht an meine Hand, während er mir mit seiner rauen, lauten Stimme von seinen Abenteuern berichtete. Wenigstens bildete ich mir das ein. Es war ein angenehmerer Gedanke als der, dass er mich vielleicht eher ausschimpfte, weil ich schon wieder gespielt hatte. Gespielt und verloren. Nun, wenigstens brauchte ich nun nicht allein die dunklen Straßen nach Hause zu gehen. Loco würde mir folgen, und sei es auch nur in der Hoffnung, noch eine Nascherei von mir zu bekommen. Ich würde gut daran tun, ihm eine zu geben, wollte ich nicht die ganze Nacht sein Geschrei vor meinem Fenster erdulden.

Auf einmal musste ich lachen. Was war dies nur für eine Welt? Was für eine warme, lustige, fröhliche Welt? Und was bedeuteten schon ein paar Schulden? Ich würde sie zurückzahlen, wie immer. Bestimmt würde bald ein neuer Auftrag kommen, oder Fortuna würde sich mir wieder zuwenden. Vielleicht war nur eine kleine Opfergabe bei einer der Santeras* nötig. Nun, es würde sich zeigen. Morgen war schließlich auch wieder ein Tag. Loco miaute zustimmend.

Das warme Licht der Sonne schwebte durchs Zimmer, legte sich gelb auf die Wände und Laken. Spielte und tanzte mit den Staubkörnern in der Luft. Verfing sich lachend in den Kristallen meines Kronleuchters. Warf Punkte, so schillernd wie Schmetterlingsflügel, in den Raum.

Langsam öffnete ich die Augen, reckte meine Arme den bunten Flecken an den Wänden entgegen. Heute würde ein guter Tag werden, das hatte ich im Gefühl. Entspannt schloss ich wieder die Augen und beschloss, noch eine Weile zu dösen. Es würde völlig genügen, den Tag erst am frühen Nachmittag zu beginnen.

Als hätte sie nur auf diesen Moment gelauert, ging plötzlich die Tür auf. Benita, meine Haushälterin, stand mit einem breiten Grinsen auf der Schwelle. In der Hand hielt sie das übliche Morgengetränk, eine Mischung aus braunem Zucker, Kaffee, Eis und Limetten.

»Zeit aufzustehen, Chica.« Sie reichte mir das Glas.

Ich stöhnte auf. »Verschwinde, Benita. Ich will noch schlafen. Weck mich in einer Stunde.« Ich machte Anstalten mich umzudrehen.

»Nix da, Chica.« Mit einem Ruck zog sie mein Laken weg. Dass ich nackt war, störte sie kein bisschen. »Sie müssen sich fertig machen. Ihr Verehrer wartet unten.«

»Zweibeinig oder der...
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Sophia Verena träumt mit offenen Augen, umarmt Bäume und isst am liebsten Zuckerwatte und Lebkuchen. Bereits in der Grundschule entstand beim Schreiben der ersten Aufsätze die Gewissheit, dass die Liebe zu Wörtern einmal ihr Beruf werden würde. Wenn sie nicht gerade selbst durch Fantasiewelten blättert oder träumt, spaziert sie durch Wälder oder illustriert und kreiert farbenfrohe Werke. Sie lebt und schreibt in der Nähe von Rosenheim.