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Briefe über die Kantische Philosophie

Erster Band
BuchKartoniert, Paperback
349 Seiten
Deutsch
Reinholds Briefe über die Kantische Philosophie gehören zu den wirkungsmächtigsten Produkten seines umfangreichen Schaffens. Von den Zeitgenossen teils mit großer Begeisterung aufgenommen, tragen sie wesentlich zur Etablierung der ersten Kant-Bewegung bei. Durch ihr Bestreben, die Vernunftkritik als Theorie der moralisch-religiösen Erneuerung zu präsentieren, gelten sie als die brisanteste unter den damaligen philosophischen Neuerscheinungen. Sie sind wegweisend für einen Kantianismus, der sich im Laufe der 1790er Jahre als eine die politischen Umwälzungen in Frankreich flankierende Geistesrevolution begreift. Der neu herausgegebene Band enthält zwölf Briefe, welche die «auffallendsten Resultate» von Kants Vernunftkritik ausgehend von den «dringendsten wissenschaftlichen und moralischen Bedürfnissen unserer Zeit» darstellen. Der Adressat erfährt, dass mit Kants Erkenntniskritik und moralischer Neubegründung der speziellen Metaphysik ein taugliches Mittel zur Bewältigung gegenwärtiger Grundlagenkrisen im Gebiete von Moral, Naturrecht, Theologie und Ästhetik bereitsteht. Mit Nachdruck wird das problemlösende Potential von Kants moraltheologischen Resultaten hervorgehoben. In Kants Vernunftglauben und Statuierung eines moralischen Erkenntnisgrundes für das Dasein Gottes und die Unsterblichkeit der Seele sieht Reinhold die besten Voraussetzungen für die Beendigung einer Reihe aufklärungshemmender Debatten. Im Visier steht allem voran der als Pantheismusstreit berühmt gewordene Disput zwischen Mendelssohn und Jacobi, in dessen Einflussbereich ein wenig ergiebiger Kampf zwischen Naturalisten und Supernaturalisten dominant werden sollte. Die Darstellung geschichtlicher Kontexte zur Idee der Unsterblichkeit der Seele und die eingehende Auseinandersetzung mit den antiken Seelenlehren kulminieren in der These, durch Kants Kritik und Neufundierung der rationalen Psychologie könne auch der bisherige, Antike und Neuzeit durchziehende Gegensatz zwischen Spiritualisten und Materialisten als aufgelöst gelten. Wiederholt wird zu Reflexionen über die Geschichte der Menschheit angesetzt, die deutlich machen, dass Reinhold das Geschichtsbild der Illuminaten mehr und mehr in Anlehnung an Lessings Idee einer kommenden Menschheitsepoche des dritten Evangeliums sowie an Kants Vision eines weltbürgerlichen Endzustandes vorträgt. Die Neuedition ist mit einer ausführlichen Einleitung und einem Kommentar versehen. In diesen Teilen wird unter anderem auf die Entstehungsgeschichte der Briefe, auf Reinholds Kant-Rezeption sowie auf sein Kant-Verständnis, das mit der damals gängigen Ansicht über den «Alleszermalmer» kontrastiert, eingegangen. Vermerkt werden zudem inhaltlich relevante Abweichungen von früheren Fassungen der in den Band von 1790 eingeflossenen Textteile.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR90,00
BuchKartoniert, Paperback
EUR98,00
BuchKartoniert, Paperback
EUR22,90

Produkt

KlappentextReinholds Briefe über die Kantische Philosophie gehören zu den wirkungsmächtigsten Produkten seines umfangreichen Schaffens. Von den Zeitgenossen teils mit großer Begeisterung aufgenommen, tragen sie wesentlich zur Etablierung der ersten Kant-Bewegung bei. Durch ihr Bestreben, die Vernunftkritik als Theorie der moralisch-religiösen Erneuerung zu präsentieren, gelten sie als die brisanteste unter den damaligen philosophischen Neuerscheinungen. Sie sind wegweisend für einen Kantianismus, der sich im Laufe der 1790er Jahre als eine die politischen Umwälzungen in Frankreich flankierende Geistesrevolution begreift. Der neu herausgegebene Band enthält zwölf Briefe, welche die «auffallendsten Resultate» von Kants Vernunftkritik ausgehend von den «dringendsten wissenschaftlichen und moralischen Bedürfnissen unserer Zeit» darstellen. Der Adressat erfährt, dass mit Kants Erkenntniskritik und moralischer Neubegründung der speziellen Metaphysik ein taugliches Mittel zur Bewältigung gegenwärtiger Grundlagenkrisen im Gebiete von Moral, Naturrecht, Theologie und Ästhetik bereitsteht. Mit Nachdruck wird das problemlösende Potential von Kants moraltheologischen Resultaten hervorgehoben. In Kants Vernunftglauben und Statuierung eines moralischen Erkenntnisgrundes für das Dasein Gottes und die Unsterblichkeit der Seele sieht Reinhold die besten Voraussetzungen für die Beendigung einer Reihe aufklärungshemmender Debatten. Im Visier steht allem voran der als Pantheismusstreit berühmt gewordene Disput zwischen Mendelssohn und Jacobi, in dessen Einflussbereich ein wenig ergiebiger Kampf zwischen Naturalisten und Supernaturalisten dominant werden sollte. Die Darstellung geschichtlicher Kontexte zur Idee der Unsterblichkeit der Seele und die eingehende Auseinandersetzung mit den antiken Seelenlehren kulminieren in der These, durch Kants Kritik und Neufundierung der rationalen Psychologie könne auch der bisherige, Antike und Neuzeit durchziehende Gegensatz zwischen Spiritualisten und Materialisten als aufgelöst gelten. Wiederholt wird zu Reflexionen über die Geschichte der Menschheit angesetzt, die deutlich machen, dass Reinhold das Geschichtsbild der Illuminaten mehr und mehr in Anlehnung an Lessings Idee einer kommenden Menschheitsepoche des dritten Evangeliums sowie an Kants Vision eines weltbürgerlichen Endzustandes vorträgt. Die Neuedition ist mit einer ausführlichen Einleitung und einem Kommentar versehen. In diesen Teilen wird unter anderem auf die Entstehungsgeschichte der Briefe, auf Reinholds Kant-Rezeption sowie auf sein Kant-Verständnis, das mit der damals gängigen Ansicht über den «Alleszermalmer» kontrastiert, eingegangen. Vermerkt werden zudem inhaltlich relevante Abweichungen von früheren Fassungen der in den Band von 1790 eingeflossenen Textteile.

Schlagworte

Autor

Der Herausgeber: Martin Bondeli studierte Philosophie, Geschichte und deutsche Literatur in Bern, Bochum und München. Er promovierte und habilitierte an der Universität Bern mit Arbeiten zu Hegel und Reinhold. Seit 1994 ist er als Privatdozent an den Universitäten Bern, Fribourg, Basel und Luzern tätig.