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BuchGebunden
258 Seiten
Deutsch
Universitätsverlag Wintererschienen am15.12.2009
Die Beschäftigung mit dem Alltag gilt in der Geschichte der deutschen Literatur nicht eben als Ausweis realistischer Wirklichkeitsdarstellung: Schon die Theoretiker des 'poetischen Realismus' sahen nur die Sonntags-, nicht die Alltagsexistenz als literaturwürdigen Gegenstand an. Zu den Charakteristika des Alltags aber gehören Einförmigkeit, Wiederholung, Banalität und Trivialität. Neben Alltags-Genres aus dem Kontext der Gebrauchsliteratur wie Kalenderspruch, Alltagslyrik oder Thekenliteratur, die eine Ethnologie des Normalen zu erkunden hätte, stehen Texte, die sich um eine Ästhetik des Alltags bemühen, sie reflektieren und vorführen. Angestelltenromane zählen ebenso darunter wie die journalistische Reportage oder die Feier des Nebensächlichen.Der Alltag in Ost und West allerdings gestaltet sich durchaus gegenläufig. Literatur, Film und Fernsehen nehmen hier einerseits eine Archivfunktion wahr, insofern sie Produkte, Verhaltensweisen und Motive konservieren, ja diese Lebensstile und Warenwelten als kennzeichnend und selbstverständlich für historische Perioden und Gruppen sichtbar halten. Sie sind andererseits reflexive Medien, die nicht nur aufbewahren und vermitteln, sondern als ästhetische Inszenierungen den eigenen Konstruktionscharakter und die jeweilige politische Funktion hervorkehren.mehr

Produkt

KlappentextDie Beschäftigung mit dem Alltag gilt in der Geschichte der deutschen Literatur nicht eben als Ausweis realistischer Wirklichkeitsdarstellung: Schon die Theoretiker des 'poetischen Realismus' sahen nur die Sonntags-, nicht die Alltagsexistenz als literaturwürdigen Gegenstand an. Zu den Charakteristika des Alltags aber gehören Einförmigkeit, Wiederholung, Banalität und Trivialität. Neben Alltags-Genres aus dem Kontext der Gebrauchsliteratur wie Kalenderspruch, Alltagslyrik oder Thekenliteratur, die eine Ethnologie des Normalen zu erkunden hätte, stehen Texte, die sich um eine Ästhetik des Alltags bemühen, sie reflektieren und vorführen. Angestelltenromane zählen ebenso darunter wie die journalistische Reportage oder die Feier des Nebensächlichen.Der Alltag in Ost und West allerdings gestaltet sich durchaus gegenläufig. Literatur, Film und Fernsehen nehmen hier einerseits eine Archivfunktion wahr, insofern sie Produkte, Verhaltensweisen und Motive konservieren, ja diese Lebensstile und Warenwelten als kennzeichnend und selbstverständlich für historische Perioden und Gruppen sichtbar halten. Sie sind andererseits reflexive Medien, die nicht nur aufbewahren und vermitteln, sondern als ästhetische Inszenierungen den eigenen Konstruktionscharakter und die jeweilige politische Funktion hervorkehren.
Details
ISBN/GTIN978-3-8253-5607-1
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum15.12.2009
Reihen-Nr.4
Seiten258 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht580 g
Illustrationen8 Tafeln mit 14 Abbildungen
Artikel-Nr.11138707

Autor

Anthonya Visser ist Professorin für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Leiden.