Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Der ganze Mensch

Die DDR und der Humanismus - Ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte
Book on DemandKartoniert, Paperback
560 Seiten
Deutsch
Tectum-Verlagerschienen am17.07.20131., Aufl.
War die DDR ein humanistisches Land? Zumindest stand es so in ihren Verfassungen und in Gesetzestexten - wie sonst in keinem anderen Land der Welt. Das Programm der SED rief das "große Hurra" eines Humanismus aus, der sich bewusst vom konservativen Humanismus in der Bundesrepublik abgrenzte. Horst Groschopp geht detailliert auf die Bildung des ostdeutschen Humanismuskonzepts ein, das im Pariser Exil und in deutschen Kriegsgefangenenlagern in Russland begann, und gibt differenzierte Antworten zur Debattengeschichte. Karl Marx löste den "Humanismus" 1845 in "Kommunismus" auf. Im Kalten Krieg wurde diese Deutung in der Sowjetischen Besatzungszone/DDR revidiert - warum geschah dies aber so engführend, so halbherzig, so dogmatisch? Worin bestand der spezifisch deutsche "Kultursozialismus" von Walter Ulbricht und Alfred Kurella? Und weshalb musste er scheitern?mehr
Verfügbare Formate
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR24,99
E-BookPDFDRM AdobeE-Book
EUR24,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR29,95

Produkt

KlappentextWar die DDR ein humanistisches Land? Zumindest stand es so in ihren Verfassungen und in Gesetzestexten - wie sonst in keinem anderen Land der Welt. Das Programm der SED rief das "große Hurra" eines Humanismus aus, der sich bewusst vom konservativen Humanismus in der Bundesrepublik abgrenzte. Horst Groschopp geht detailliert auf die Bildung des ostdeutschen Humanismuskonzepts ein, das im Pariser Exil und in deutschen Kriegsgefangenenlagern in Russland begann, und gibt differenzierte Antworten zur Debattengeschichte. Karl Marx löste den "Humanismus" 1845 in "Kommunismus" auf. Im Kalten Krieg wurde diese Deutung in der Sowjetischen Besatzungszone/DDR revidiert - warum geschah dies aber so engführend, so halbherzig, so dogmatisch? Worin bestand der spezifisch deutsche "Kultursozialismus" von Walter Ulbricht und Alfred Kurella? Und weshalb musste er scheitern?
Details
ISBN/GTIN978-3-8288-3163-6
ProduktartBook on Demand
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum17.07.2013
Auflage1., Aufl.
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht808 g
Artikel-Nr.29056042
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Einführung: Humanismus und Herrschaft der SED
Ein Desiderat: Humanismus in der DDR
Eine Entdeckung 1932: Humanismus
Legitimation: Humanismus in den Verfassungen
Verständnis: Arbeitsbegriff von "Humanismus"1. Kapitel: Weichenstellungen in Deutschland
Ausgangspunkt: Humanismus und Verfassungsdenken
Einstieg: "Wahre Humanität" in der DDR-Verfassung 1949
Gegenläufiges: "Abendländischer Humanismus" im Westen
2. Kapitel: Vorgeschichten"Humanismus" versus "Realismus""realer Humanismus": Karl Marx
Vertröstungen mit Kunst Rückblick auf die Quelle 1921: Eugen Varga
Eines Kulturtheoretikers Prägung: Alfred Kurella I
Erste Annäherung 1934 in Moskau "proletarischer Humanismus": Maxim Gorki, Johannes R. Becher I, Viktor klovskij
Volksfrontdebatten 1935 1939 gegen "abstrakten Humanismus"Juni 1935 in Paris "Kongreß im Zeichen des Humanismus": Klaus Mann, Paul Nizan, Ludwig Marcuse I
Reaktionen in Moskau 1936 "Humanismus" und "Sowjethumanismus": Nikolai Ardens, Kurella II, Marcuse II"Geburt des sozialistischen Humanismus" 1936: Kurella III
1937 1938: "Revolutionärer" und "plebejischer Humanismus": Georg Lukács, Kurella IV, Ernst Mühlestein
1936/1958 Moskauer Erträge: Das "Selbst" als Mensch und Gattung, Kurella V
Endzeit der Volksfront "realistischer Humanismus": Heinrich Mann
Andeutungen von Godesberg "sozialistischer Neuhumanismus": Siegfried Marck
Notiz "hebräischer Humanismus": Martin Buber
Christliches neues Denken "integraler" und "theonomer Humanismus": Emmanuel Mounier, Jacques Maritain, Herbert Stourzh, Alfred Delp
Notiz "Humanismus Gottes": Karl Barth"Universaler Humanismus" Arthur Liebert
3. Kapitel: Anfang Verfassungsdebatte und Humanismus-Diskurse in der SBZ
Menschenverachtung "Humanismus und Terror": Maurice Merleau-Ponty
Humanismus gegen die Naziideologie 1942 1945: Ernst Hadermann
1944 Kommunisten und Christen: Friedrich Wilhelm Krummacher
Einsatzvorbereitung der KPD 1944/45"humanistischer Demokratismus": Becher II
1945 Die KPD wird eingeflogen: Humanismus in Gepäck?"unsere humanistische Rote Armee" Deutsche und Russen 1945 1948: Rudolf Herrnstadt
Humanismus-Konzeption der KPD 1946: Anton Ackermann I"gründliche Erziehung zu Humanität": Vereinigungsparteitag KPD/SPD
Der "echte Humanismus": Alexander Abusch I"Wahrer Humanismus" in "nationaler Form" 1946: Ackermann II
Beginn der Verfassungsdebatte in der SBZ 1946: Karl Polak
1947 Der Kulturbund und die "Krise des Humanismus": Abusch II"um den rechten Humanismus ... streiten" Kulturbund: Heinz-Werner Sabeis, Becher III"Humanismus. Umstürzlerische Denkart": Kurt Raab
1947/48 "dass sie das Wort Humanismus anders anwenden wie wir": Victor Klemperer I
4. Kapitel: Sozialistischer Umschlag der Humanismus-Debatte
Erziehung zur Menschlichkeit durch "neuen Humanismus" 1947: Heinrich Deiters I
Verfassungsdiskussion bis Sommer 1949"Neuer Humanismus" als Marxismus 1948: Ackermann III"Ausschuß für Kulturpolitik" 1948/49: "Echte Humanität" als "Kern des Erziehungszieles" der Verfassung: Ackermann IV, Deiters II, Otto Meier"Realer Humanismus" als "Richter" über die Zeit und "Sprache des Gewissens" 1948: Deiters III
Goethes Humanismus und die Gewerkschaftsarbeit: Willi Bredel, Stefan Heymann, Wilhelm Girnus I, Walter Maschke
Wende in der Schulpolitik: Pädagogischer Kongress 1949
5. Kapitel: Humanismus und Begründung der DDR-Kulturpolitik
Gründung der DDR
Alter und neuer Humanismus 1953: Klemperer II
1953 1957 "Tauwetter"-Ereignisse.
1957 kulturelle Konzeptionsbildung nach Stalin: Walter Ulbricht I, Kurella VI"Tauwetter"-Ertrag Kulturkommission: Kurella VII
1958 Konjunktur für "Humanismus""Kulturrevolution", "Gesellschaftsformation" und "humanistisches Zeitalter der Menschheitsgeschichte""Sozialistischer Humanismus": Abusch III, Kurella VIII und Ulbricht II"ihr Humanismus ist veraltet": Kurella IX
1960 Offizieller Humanismus: sowjetische "Philosophische Enzyklopädie""Freiheit der Persönlichkeit""wo sie produktiv wirkt": Girnus
mehr

Autor

Dr. Horst Groschopp, Zwickau und Berlin, geb. 1949, habilitierter Kulturwissenschaftler; Mitherausgeber, Redakteur und Autor bei den Mitteilungen aus der Kulturwissenschaftlichen Forschung (1979-1997, 37 Bde.; Fortsetzung unter kulturation.de); an der Humboldt-Universität zu Berlin angestellt von 1971-1996, zuletzt als Hochschullehrer; bis 1988 Veröffentlichungen zur historischen Arbeiterkultur (u. a. Zwischen Bierabend und Bildungsverein; 1985, 2. Aufl. 1987); ab 1985 Arbeiten zur Kulturgeschichte der deutschen Freidenker (gerade in 2. verbesserter Aufl. bei Tectum erschienen: Dissidenten. Freidenker und Kultur in Deutschland; 1. Aufl. 1997); seit 1997 Direktor der Humanistischen Akademie Berlin; Veröffentlichungen zur Theorie und Geschichte des modernen Humanismus; Herausgeber der Reihen humanismus aktuell (Berlin 1997-2009), der Schriftenreihe der Humanistischen Akademie Berlin (ab 2008, bisher fünf eigene Bände); gleichzeitig Direktor der Humanistischen Akademie Deutschland (ab 2009) und Herausgeber von deren Schriftenreihe (bisher vier eigene Bände); Redakteur der Online-Zeitschrift humanismus aktuell (ab 2010); Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands (2003-09); im vorliegenden Buch greift der Autor Studien von 1989-1993 wieder auf zur Kulturgeschichte der DDR, deren Kultursystem und dessen Ende.