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Abgemixt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
125 Seiten
Deutsch
Verlag an der Ruhrerschienen am01.05.20161. Auflage
Roman für Jugendliche von 13-16 Jahren, auch als Klassenlektüre an weiterführenden Schulen geeignet, Fach: Deutsch, Förderunterricht, Klasse 8-10 +++ K.L.A.R.-reality bedeutet: hundert Prozent autobiografische Geschichten, erzählt von jungen Menschen mit teils schweren Einzelschicksalen. Die Romane sind von Jugendlichen für Jugendliche geschrieben und werden bei Ihren Schülern das Lesefieber entfachen, denn nichts ist spannender als Geschichten aus dem realen Leben. Weiterhin sorgt der einfache Aufbau der Romane, mit kurzen Kapiteln, leicht verständlichem Vokabular und einer alltagsnahen Sprache für einen schnellen Leseerfolg, der Ihre Schüler nach dem Unterricht auch zu Hause weiterlesen lässt. Die Jugendbücher sind somit ideal für die Leseförderung in der Sekundarstufe und können von Lehrern als Schullektüre an Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen und Gesamtschulen eingesetzt werden. Zum Inhalt: Die packende Geschichte von Hasan, die er im K.L.A.R.- reality Roman 'Abgemixt' erzählt, zieht die Leser sofort in ihren Bann. Sie handelt von einer Welt jenseits der legalen Grenzen - vom Dealen, von Einbruch, Raub und Überfällen. Wie es dazu kommt? - Hasan hat ganz andere Dinge im Kopf als Schule. Er will nur eins: rappen! Tagsüber nimmt er im selbstgebauten Tonstudio auf, und nachts ist er unterwegs, um als Dealer Geld zu verdienen. Hasan verliert die Kontrolle über sein Leben, das nur noch aus Rap, Kiffen und Kriminalität besteht. Er landet im Gefängnis. Aber auch in Haft hält er an seiner Musik fest und hat einen Traum: rauskommen und ein normales Leben führen - für die Musik, ohne Drogen und Verbrechen ...mehr

Produkt

KlappentextRoman für Jugendliche von 13-16 Jahren, auch als Klassenlektüre an weiterführenden Schulen geeignet, Fach: Deutsch, Förderunterricht, Klasse 8-10 +++ K.L.A.R.-reality bedeutet: hundert Prozent autobiografische Geschichten, erzählt von jungen Menschen mit teils schweren Einzelschicksalen. Die Romane sind von Jugendlichen für Jugendliche geschrieben und werden bei Ihren Schülern das Lesefieber entfachen, denn nichts ist spannender als Geschichten aus dem realen Leben. Weiterhin sorgt der einfache Aufbau der Romane, mit kurzen Kapiteln, leicht verständlichem Vokabular und einer alltagsnahen Sprache für einen schnellen Leseerfolg, der Ihre Schüler nach dem Unterricht auch zu Hause weiterlesen lässt. Die Jugendbücher sind somit ideal für die Leseförderung in der Sekundarstufe und können von Lehrern als Schullektüre an Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen und Gesamtschulen eingesetzt werden. Zum Inhalt: Die packende Geschichte von Hasan, die er im K.L.A.R.- reality Roman 'Abgemixt' erzählt, zieht die Leser sofort in ihren Bann. Sie handelt von einer Welt jenseits der legalen Grenzen - vom Dealen, von Einbruch, Raub und Überfällen. Wie es dazu kommt? - Hasan hat ganz andere Dinge im Kopf als Schule. Er will nur eins: rappen! Tagsüber nimmt er im selbstgebauten Tonstudio auf, und nachts ist er unterwegs, um als Dealer Geld zu verdienen. Hasan verliert die Kontrolle über sein Leben, das nur noch aus Rap, Kiffen und Kriminalität besteht. Er landet im Gefängnis. Aber auch in Haft hält er an seiner Musik fest und hat einen Traum: rauskommen und ein normales Leben führen - für die Musik, ohne Drogen und Verbrechen ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783834632920
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum01.05.2016
Auflage1. Auflage
Seiten125 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1236 Kbytes
Artikel-Nr.11063475
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
WidmungKapitel 1: Die Familie ist allesKapitel 2: Einer für alle, alle für einenKapitel 3: Illegale GeschäfteKapitel 4: Drogen, Frauen und ein krasser RufKapitel 5: FeuerfreiKapitel 6: Schock! Die Bullen!Kapitel 7: KnastKapitel 8: BewährungKapitel 9: Neue KontakteKapitel 10: Mein AuftrittSo ist das Leben, Brudermehr
Leseprobe


DIE FAMILIE IST ALLES

Der Scheinwerfer ist auf mich gerichtet.

Mir ist heiß. Schweiß klebt auf meiner Stirn.

Im großen Kinosaal sitzen die Gefangenen der JVA. An den Wänden stehen die Vollzugsbeamten in ihren Dienstuniformen.

Ich bin aufgeregt. Zögernd trete ich ans Mikrofon.

Hasan, Hasan , schreien die Zuschauer und klatschen.

Jetzt höre ich den Rhythmus in meinem Kopf, spüre ihn in meinem Körper. Ich bewege die Arme. Die Aufregung ist plötzlich wie weggeblasen.

Und dann rappe ich los.

So ist das Leben, Bruder, lass den Kopf nicht hängen

Egal was kommt, steh wieder auf, und kämpf

Lass dich nicht unterkriegen, glaub an dich

Folg deinem Weg, und du bereust es nicht.

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Es ist ruhig im Raum. Alle hören zu, wie ich rappe. Gleichzeitig bewegen auch die Zuschauer ihre Arme. Ich spüre, wie mein Rap auf sie überspringt. Zeile für Zeile, Strophe für Strophe, Text für Text.

Als ich fertig bin, setzt Applaus ein.

Zugabe, Zugabe!

Jetzt springen alle auf. Stehend applaudieren sie und rufen meinen Namen.

Selbst die Vollzugsbeamten sind aus dem Häuschen. Auch sie klatschen begeistert.

Ich bin völlig fertig mit den Nerven.

Endlich habe ich allen bewiesen, dass ich kein Großmaul bin, sondern etwas drauf habe.

Ich hänge das Mikrofon zurück, verbeuge mich noch mal. Dann trete ich ab.

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Erst als ich allein in meiner Zelle sitze, komme ich langsam wieder klar. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und denke nach, wie alles angefangen hat. Wie kam es dazu, dass der Rap für mich so eine große Bedeutung bekam? Sogar hier im Knast.

Diese Geschichte will ich euch erzählen.

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Zunächst einmal: Ich heiße Hasan und wurde 1989 in Düsseldorf geboren.

Meine Eltern stammen aus einer Stadt im anatolischen Teil der Türkei. Wir sind Alewiten. Das bedeutet, dass wir Moslems sind, aber neben Allah und dem Propheten Mohammed auch noch den größten Märtyrer des Islams, Ali, verehren.

Ich habe noch einen älteren Bruder und eine ältere und eine jüngere Schwester.

Meine Mutter hatte mit meinem Vater damals leider kein Glück. Er konnte nämlich nicht mit Geld umgehen. Immer wieder war er in Spielhöllen und Kasinos unterwegs und verspielte unsere Ersparnisse. Zocker nennt man diese Menschen. Sie bilden sich ein, ein Vermögen durch Spielen gewinnen zu können, aber das Gegenteil ist der Fall.

Mein Vater verspielte unser gesamtes Einkommen, das war schrecklich für unsere Familie. Wir wussten manchmal gar nicht, wovon wir leben sollten.

Außerdem war mein Vater sehr jähzornig und hatte sich in seiner Wut nicht unter Kontrolle. Oft bekam ich Schläge von ihm. Ich bin ein unruhiger Mensch, damals wie heute. Als Kind aber machte ich unheimlich viel kaputt. Mal gab es eine zerschossene Fensterscheibe, mal zerschlagenes Geschirr. Ich konnte einfach nicht lange still sitzen.

Manchmal konnte ich verstehen, dass mich mein Vater dafür bestrafte, aber oft schlug er mich auch ohne Grund. Wenn man für jeden Schlag, den ich bekommen habe, einen Stein nimmt, kann man eine Brücke von hier bis nach Istanbul bauen.

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Oft bekam ich Prügel am Tisch, weil ich nicht das essen wollte, was meine Mutter mir gekocht hatte.

Du isst das jetzt! , schrie er mich an.

Niemals , entgegnete ich.

Keine Widerrede! , sagte mein Vater schroff und schob mir das Essen vor die Nase.

Ich machte eine wilde Armbewegung, und es fiel vom Tisch. Da schlug mir mein Vater wütend ins Gesicht. Sofort fing ich an, zu weinen.

Lass den Jungen in Ruhe! , rief meine Mutter. Steh auf, mein Junge. Geh ins Wohnzimmer!

Ich setzte mich dort trotzig und mit verschränkten Armen in den Sessel und wartete. Meine Mutter verteidigte mich immer vor meinem Vater. Deshalb wusste ich genau, was nun kam. Meine Mutter kam nämlich hinter mir her und brachte mir etwas anderes zu essen. Sie verwöhnte mich immer, und dafür liebte ich sie sehr.

Darum war es auch besonders schlimm für mich, dass mein Vater auch meine Mutter schlug. Jeder, der so etwas als Kind erlebt hat, weiß, was ich durchgemacht habe. Dass mein Vater ihr wehtat, habe ich ihm nie verzeihen können; ich verachte ihn noch heute dafür.

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Als ich sechs Jahre alt war, trennten sich meine Eltern schließlich. Mein Vater zog aus. Ich erinnere mich nur noch dunkel an den Tag, an dem er wegging, denn ich war noch ein kleiner Junge. Aber ich weiß noch, wie er im Schlafzimmer stand und seinen Koffer packte. Dann verließ er uns und kam nicht wieder. Ich blieb bei meiner Mutter.

Dass sich meine Eltern trennten, hat mich damals zwar traurig gemacht, doch ich war auch erleichtert, denn nun kehrte endlich Ruhe zu Hause ein.

Wir wohnten mit der Familie alle zusammen in einem 4-Familienhaus. Unsere Wohnung war ganz unten. Über uns lebte eine ältere Frau, die wir Oma Hildegard nannten, denn sie war wie eine leibliche Großmutter zu uns. Weil sie ganz alleine lebte, kümmerten wir uns um sie und sie sich um uns. Ich ging oft und gerne zu ihr, und sie schenkte mir immer etwas.

Über Oma Hildegard lebte die Familie meiner Tante mit ihren Kindern, und darüber wohnte mein Cousin mit seiner Familie. Wir waren immer füreinander da - eine richtige Großfamilie eben.

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Ich wurde zu Hause oft bevorzugt und bekam eigentlich alles, was ich wollte. Wenn man es genau nimmt, wurde ich sogar ein bisschen verwöhnt, besonders von meiner Mutter. Aber so verpasste sie auch die Gelegenheit, mich mal in meine Grenzen zu weisen. Natürlich ist es toll, wenn man machen kann, was man will, aber irgendwie fehlte mir auch ein Vater, vor dem ich Respekt hatte. Nachdem mein Vater ausgezogen war, hatte mein großer Bruder das Sagen zu Hause. Er nahm seine Rolle sehr ernst, und ich hörte auf ihn.

Ich erinnere mich, wie ich einmal mit meiner kleinen Schwester vor dem Fernseher saß. Ich wollte Playstation® spielen, aber sie wollte fernsehen. Wir zankten uns eine Weile, bis ich schließlich sauer wurde.

Verpiss dich, du kleine Fotze! , schrie ich sie an und zog sie an den Haaren, so fest, dass sie zu weinen begann. Dann lief sie weg.

Endlich! Ich hatte meine Ruhe! Gemütlich ließ ich mich aufs Sofa sinken, die Playstation®- Konsole in der Hand.

Plötzlich stand mein großer Bruder neben mir, und ohne dass ich überhaupt kapierte, was los war, schlug er mir mitten ins Gesicht. Was fällt dir ein, so mit deiner Schwester zu reden? So spricht man nicht mit Frauen, verstanden?

Ich war total erschrocken und gleichzeitig sauer auf meine kleine Schwester. Sie hatte mich natürlich verpetzt. In solchen Momenten verfluchte ich sie, wie man als großer Bruder eben eine kleine Schwester verflucht, wenn sie einen verpetzt hat. Aber eigentlich liebe ich sie sehr. Meine kleine Prinzessin nenne ich sie immer, und das ist sie wirklich für mich - meistens jedenfalls.

Aber ich merkte mir, was mir mein Bruder gesagt hatte. Mädchen und Frauen beleidigt man nicht!

Mein Bruder war wie eine Erziehungsperson für mich. Noch heute sagt meine Mutter oft: Hasan ist nur dann ruhig, wenn er neben seinem Bruder sitzt. Und da hat sie Recht. Mein Bruder hatte allerdings wenig Zeit für mich. Er arbeitete zu der Zeit schon. So war ich oft auf mich allein gestellt und hatte keine Respektsperson, die auch wirklich für mich da war.

Natürlich versuchte meine Mutter immer wieder, mich zu erziehen, aber von ihr ließ ich mir schon früh nichts mehr sagen.

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Ich habe ja schon gesagt, dass ich immer schrecklich unruhig war. In der Schule wurde das natürlich schnell ein großes Problem.

Eigentlich war ich ein guter Schüler. Ich lernte schnell und schrieb gute Noten. Aber meine Unruhe sorgte immer wieder für Ärger. Ich hatte einfach ganz viel Mist im Kopf und Spaß daran, Scheiße zu machen. Mein Verhalten ließ immer wieder zu wünschen übrig, und ich bekam viel Ärger. Meine Mutter musste oft wegen mir zur Schule kommen und sich anhören, dass ihr Sohn jede Menge Scheiß baute.

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Zu Hause reichte das Geld hinten und vorne nicht mehr, und meine Mutter hatte große Probleme, die Miete zu bezahlen und unseren Lebensunterhalt zu sichern. Die Unterstützung meines Bruders genügte einfach nicht. Immer wieder überlegte meine Mutter verzweifelt, wie es weitergehen sollte.

Schließlich beschloss sie, sich mit einem Partner selbstständig zu machen und ein Schnellrestaurant zu eröffnen.

Wie viele türkische Frauen kann meine Mutter schlecht Deutsch. Sie hat in der Türkei nur kurze Zeit die Schule besucht und darum keine Ausbildung.

Das Geld reicht nicht mehr , erklärte sie irgendwann meiner Schwester und mir.

Die Miete ist hier einfach zu hoch. Wir können das nicht mehr bezahlen. Meine Mutter ließ den Kopf hängen. Wir sollten besser in einen anderen Stadtteil ziehen, in dem die Mieten niedriger sind.

Meine Schwester und ich verstanden das gut und akzeptierten es. So zogen wir in eine andere Wohnung in die Stadtmitte. Diese Wohnung lag mitten im sozialen Brennpunkt von Düsseldorf. Hier wurde auch das Schnellrestaurant eröffnet. Meine Mutter versuchte auf diese Art und Weise, den Lebensunterhalt für uns zu...

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