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Lucy's Song

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
125 Seiten
Deutsch
Baumhauserschienen am19.08.20111. Aufl. 2011
Ich weiß, dass Mama sehr krank ist. Vielleicht muss sie sogar sterben. Sie sieht so klein aus in ihrem Krankenhausbett. Umso mehr möchte ich unbedingt, dass wir gemeinsam nach Paris fliegen. Dort fahren wir dann im roten Cabrio durch die Stadt. Wie in dem Song, den sie so gerne hört ... Eine beeindruckende Geschichte über einen Jungen, der seiner kranken Mutter ihren größten Wunsch erfüllt.mehr

Produkt

KlappentextIch weiß, dass Mama sehr krank ist. Vielleicht muss sie sogar sterben. Sie sieht so klein aus in ihrem Krankenhausbett. Umso mehr möchte ich unbedingt, dass wir gemeinsam nach Paris fliegen. Dort fahren wir dann im roten Cabrio durch die Stadt. Wie in dem Song, den sie so gerne hört ... Eine beeindruckende Geschichte über einen Jungen, der seiner kranken Mutter ihren größten Wunsch erfüllt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783838711911
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum19.08.2011
Auflage1. Aufl. 2011
Seiten125 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2187080
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
"(S. 7-8)

Es war auf einer Lichtung. Auf der Lichtung, die immer das Ziel unserer Spaziergänge war. Von Mama, Lucy und mir. Aber jetzt waren noch andere Leute dort. Ich weiß nicht, wer. Und ein Auto. Ein blaues Auto. Die Türen standen auf einer Seite offen. Das Wetter war schön. Die Sonne schien. Auf der Erde lagen Decken. Aus dem Wagen ertönte Musik. Ich saß auf einer der Decken. Gleich neben mir stand ein Grill. Ich konnte die Würstchen riechen. Mein Lieblingsessen. Jemand lief auf der Lichtung hin und her. Sicher irgendwelche größeren Kinder. Ich glaube nicht, dass sie zu uns gehörten. Jemand gab mir ein Würstchen in die Hand. Ein Würstchen in einem Stück Brot.

Der Ketchup tropfte auf meine Kleidung. Ich wusste, das machte nichts, denn Mama sah mich lächelnd an. Sicher sangen die Vögel. Die Musik war ziemlich laut. Lucy saß auf der gleichen Decke neben mir. Sie streckte die Hände nach etwas aus. Ich weiß nicht, was das war. Vielleicht ein Ball. Oder eine Blume. Einige der Erwachsenen lachten laut. Riefen etwas. Jemand drehte die Musik aus, suchte einen anderen Sender. Wieder erklang Musik. Mama stutzte, sagte etwas, dann lachte auch sie. Und dann tanzte sie über das Gras der Lichtung. Sie tanzte zu dem Song. Da war dieser Song. Der Song, den sie so gern sang. Lucy's Song. Ich sah das Radio über dem Bett an. Mama hatte es vor ein paar Jahren für die Küche gekauft. Jetzt hatte sie es mit ins Krankenhaus genommen.

Das war eine nette Gesellschaft, sagte sie. Wenn es ihr zu schlecht ging, um zu reden oder zu lesen, dann war es schön, das Radio einzuschalten. Ein wenig Musik und etwas Unterhaltung. Und Nachrichten. Sie wollte wissen, was passierte. Der Song war zu Ende. Die Ansagerin im Radio erklärte, was wir gehört hatten. »The ballad of Lucy Jordan«. Lucy's Song. Ich schaute Mama an. Sie sah immer so klein aus, wenn sie in diesem Bett lag. In so einem Krankenhausbett, das in alle möglichen Richtungen gedreht, gehoben und gesenkt werden konnte. Mit einem großen Kopfkissen und einer dicken Bettdecke.

Sie verschwand fast darin. Und obwohl ich leise ihren Atem hören konnte, bewegte sich die Bettdecke nicht. Ich stand auf und drehte das Radio leiser. Es gab Sportnachrichten. Mama interessierte sich nicht für Sport. Die Tür hinter mir ging auf, jemand schaute ins Zimmer, war aber schon wieder verschwunden, bevor ich sehen konnte, wer es war. Nur Mama und ich waren im Raum. Mama und ich und Mamas Atemzüge. Ich nahm das Comicbuch hoch, in dem ich gelesen hatte, und blätterte die Seiten durch, die ich schon gelesen hatte.

Es war ziemlich langweilig. Meine Tante hatte mir ein paar Bücher gegeben und gesagt, ich würde die Comichefte zu schnell durchlesen. Da sei es besser, wenn ich gleich ein ganzes Comicbuch hätte. Stimmt wohl, dachte ich, ist sicher besser, wenn es ein gutes Buch wäre. Das war dieses hier nicht. Langweilige Zeichnungen und eine Geschichte, von der ich nicht viel verstand. Irgendetwas in der Zukunft. Ich war wohl eingeschlafen. Das Buch fiel mir aus der Hand und rutschte auf den Boden. Es gab einen lauten Knall. Ich beugte mich hinunter, um es aufzuheben. Mama drehte sich zu mir. Sie lächelte."
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