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Landluft für Anfänger - 05

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
104 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am25.02.20141. Aufl. 2014
DAS MUSS LANDLIEBE SEIN - ein digitaler Serienroman in 12 Folgen.



Folge 5: Über Mütter und Babys



Während Iris versucht, sich mit den Neuigkeiten ihrer Tochter abzufinden, befürchtet Mia, ihr Geburtstagswochenende könnte sehr ernsthafte Folgen haben.



Für noch mehr Trubel sorgen der spontane Besuch von Mias bester Freundin samt Nachwuchs und die anstehende Fastnachtszeit.



LANDLUFT FÜR ANFÄNGER bietet 12 Folgen romantisch humorvolles Lesevergnügen für Fans von Kerstin Gier und Britta Sabbag.



Neben dem E-Book gibt es LANDLUFT FÜR ANFÄNGER auch als Audio-Download (ungekürztes Hörbuch).
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Produkt

KlappentextDAS MUSS LANDLIEBE SEIN - ein digitaler Serienroman in 12 Folgen.



Folge 5: Über Mütter und Babys



Während Iris versucht, sich mit den Neuigkeiten ihrer Tochter abzufinden, befürchtet Mia, ihr Geburtstagswochenende könnte sehr ernsthafte Folgen haben.



Für noch mehr Trubel sorgen der spontane Besuch von Mias bester Freundin samt Nachwuchs und die anstehende Fastnachtszeit.



LANDLUFT FÜR ANFÄNGER bietet 12 Folgen romantisch humorvolles Lesevergnügen für Fans von Kerstin Gier und Britta Sabbag.



Neben dem E-Book gibt es LANDLUFT FÜR ANFÄNGER auch als Audio-Download (ungekürztes Hörbuch).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783838747828
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum25.02.2014
Auflage1. Aufl. 2014
Reihen-Nr.5
Seiten104 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2189173
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Samstag, 1. Februar
17:30. Marthas Küche

»Mia, ab und zu abschäumen. Und etwas weniger Hitze, sonst wird das Fleisch ganz faserig.« Aye, aye, Sir. Ich stehe in Marthas DDR-Küchenreich, das Fenster ist von Wasserdampf beschlagen, und koche das erste Rindfleisch meines Lebens. Als Martha mir den Brocken blutigen Fleischs und vier martialische Knochen hingeknallt hat, wollte ich schon auf dem Absatz kehrtmachen. (Es spricht zwar keiner mehr vom Rinderwahn, aber sogar ich, für die Nudeln mit Lachs-Sahnesoße schon ein gehobenes Gericht ist, weiß, dass ausgekochter Knochen zu frühzeitigem Matschhirn führt …)

»Die Brühe soll ja nach was schmecken. Und die Rinder kenne ich quasi persönlich«, so die lakonische Antwort der alten Frau auf meine hypochondrischen Einwände. Nun gut. Habe die Knochen also ausgekocht und dann mit dem Fleisch und dem klein geschnippelten Suppengrün in Marthas riesigem Kochtopf aufgesetzt. An sich nicht so schwer, hätte sich Martha das Was-ist-was-Gemüse-Quiz verkniffen. Oder vielmehr: mich aufgeklärt. Petersilie, Karotten und Lauch konnte ich noch ohne Mühe erkennen. Doch dann waren da diese weiß-gelblichen, mal runden, mal länglichen Knollen. Die eine oder andere glaubte ich schon mal gesehen zu haben, als Suppengrün abgepackt aus dem Supermarkt, wenn Matti mir gegen Erkältung eine Suppe machte. Aber was das jetzt genau war?! Martha schien meinen fragenden Blick nicht zu bemerken. Da ich mir keine Blöße geben wollte, nahm ich die erstbeste Knolle und wollte mit dem Schälen beginnen, konnte ja nicht verkehrt sein. Doch da kam schon der Schrei: »Den Meerrettich brauchen wir erst für die Soße! Der wird geraspelt.« Aha. Dann wäre der schon mal identifiziert. Und die anderen? Martha seufzte: »Knollensellerie, Petersilienwurzel, Steckrübe. Wie der Meerrettich Wurzelgemüse aus dem eigenen Garten. Sehr aromatisch.« Da musste ich ihr Recht geben, die Brühe, in der das Fleisch vor sich hin köchelt, duftet bereits verführerisch.

»Sahne und Eigelb sind verquirlt?«, fragt Martha, als ich den Schaumlöffel (bis eben hatte ich keine Ahnung, dass es so etwas gibt) in die Spüle gleiten lasse. Ich nicke. Martha öffnet das Fenster, von draußen kommt kalter Wind herein. »Dann wird jetzt die Beißwurz gerieben.« Okay, aber muss man dabei erfrieren? Und wieso jetzt Beißwurz? Wieder prallt mein fragender Blick an Martha ab, denn ihr eigener Blick hängt an dem erleuchteten Fenster gegenüber, hinter dem der Neuberger-Familienrat wegen Fabiennes Schwangerschaft tagt. Fabienne kauert, umzingelt von ihren Erzeugern, mit angezogenen Beinen auf dem Stuhl am Kamin. Während von Iris nur der Rücken zu sehen ist, ist Iris' Mann von hier aus gut zu erkennen. Mit energischen Gesten redet der groß gewachsene Typ im dunkelblauen Hemd auf seine Tochter ein. »Männer sollten sich beim Kinderkriegen raushalten.« Mit diesen Worten landet der Meerrettich auf dem Brettchen vor mir.
Zur selben Zeit. Im Haus der Schwestern. Küche

»Michael, bitte!« Ich werfe dem Mann, der mit verschränkten Armen auf der anderen Seite unseres Küchentisches sitzt, einen beschwörenden Blick zu. Es ist mein Mann. Vielmehr mein … Nein, für irgendeine Vogel-Strauß-Instanz in meinem Kopf steht das Wort »Exmann« immer noch auf der Liste der Wörter, die man nicht denken, geschweige denn sagen darf. Dabei wirkt Michael, mit dem ich immerhin seit langer Zeit verheiratet bin, im Augenblick wie ein völlig Fremder auf mich. Das liegt nicht nur daran, dass wir uns seit fast drei Monaten nicht mehr gesehen haben. Es ist auch, weil Michael in unserer Küche wirkt wie ein Schauspieler, der sich in die falsche Kulisse verirrt hat: Während die Küche die Ausstrahlung einer in die Jahre gekommenen Frau hat, die ihre Falten und Altersflecken entspannt belächelt, anstatt sie verzweifelt zu retuschieren, gehört Michael zu den Männern, bei denen nicht einmal die Hemden es wagen, Falten zu bekommen. Selbst wenn er in ihnen schläft, sehen sie noch aus wie frisch gebügelt. Auch seine Gesichtszüge verrutschen ihm nie. Nicht einmal, wenn er sich aufregt, weil unsere Tochter seit einer Stunde die Antwort auf die Frage, wer sie zu einer minderjährigen Schwangeren gemacht hat, verweigert. Je mehr er insistiert, desto mehr macht Fabienne dicht. Inzwischen hat sie sich an ihrem Tischende hinter dicke Mauern zurückgezogen, und ich bin froh, dass Michael meinen Blick anscheinend verstanden hat und sie nicht noch mehr in die Enge treibt. Stattdessen sitzt er jetzt mit mahlenden Kieferknochen da und schweigt. Seine Ungeduld ist verständlich angesichts der wenigen Zeit, die uns bleibt. Nicht, weil Michael morgen wieder nach Frankfurt zurückkehrt, sondern weil Fabienne in der elften Woche ist. Michael begreift nicht, dass sie immer noch zögert, sich zu dem Schritt durchzuringen, den er alternativlos für den richtigen hält. Zugegeben, auch mir fällt es schwer, mir meine sechzehnjährige Tochter als Mutter vorzustellen. Ich kann - und möchte (lalala) - sie mir nicht mal beim Sex vorstellen. Im Gegensatz zu Michael möchte ich vor allem lieber nicht wissen, welcher grenzdebile Hornochse dabei nicht verhütet hat (das war gelogen, ich möchte es natürlich unbedingt wissen, damit meine Fantasie aufhört, aberwitzige Früchte zu treiben). Kurz: Auch ich mache mir Sorgen und halte eine Abtreibung für sinnvoll. Aber ich kann Fabienne nicht zu etwas zwingen, was sie vielleicht ihr Leben lang bereuen wird. Schließlich geht es hier nicht darum, einen lästigen Damenbart entfernen zu lassen. Deshalb sage ich, um die angespannte Situation aufzulösen:

»Morgen fahren wir erstmal nach Cottbus, und du hörst dir an, was sie dir in der Beratungsstelle zu sagen haben. Und dann sehen wir weiter. Okay?« Keine Reaktion. Fabienne versucht noch ein bisschen mehr in sich hineinzukriechen, und Michael ist drauf und dran, aus der Haut zu fahren. Das gnädige Summen seines Smartphones hält ihn davon ab.
17:50. Marthas Küche

Mein Handy klingelt. Ich ziehe es unter mahnenden Blicken von Martha hervor. Laura.

»Hallo Füchschen«, schniefe ich ins Telefon und rühre hektisch, das Telefon zwischen Wange und Schulter geklemmt, in dem Butter-Mehl-Gemisch, aus dem laut Martha eine >gelbe Einbrennedein Baby. Sie ist nur die Oma. Sag ihr, dass ihr ohne sie klarkommt.«

Jetzt schnieft Laura nur noch ein bisschen. »Nach dem Wochenende wollen sie sowieso nach Hause. Sie bekommen eine neue Couch.«

»Sonst kommst du eben hierher. Wir schaukeln das schon.«

»Ist gut. Tschüs, mein Reh.« Laura legt auf.

»Ist es das erste Baby?« Das war Martha. Belauscht die etwa meine...
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