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Landluft für Anfänger - 07

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
103 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am29.04.20141. Aufl. 2014
DAS MUSS LANDLIEBE SEIN - ein digitaler Serienroman in 12 Folgen.



Folge 7: Geisterbeschwörung



Eine Entdeckung in Marthas Aufzeichnungen hat die Geister der Vergangenheit heraufbeschworen. Jetzt würfeln sie Mias Liebesleben durcheinander, geben einem alten Feind neue Nahrung und bringen den ersten gemeinsamen Plan der Schwestern in Gefahr. Da hilft es auch wenig, dass einer der Handwerker, der eigentlich nur Marthas alte Remise auf Vordermann bringen soll, plötzlich Gespenster sieht ...



LANDLUFT FÜR ANFÄNGER bietet 12 Folgen romantisch humorvolles Lesevergnügen für Fans von Kerstin Gier und Britta Sabbag.
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Produkt

KlappentextDAS MUSS LANDLIEBE SEIN - ein digitaler Serienroman in 12 Folgen.



Folge 7: Geisterbeschwörung



Eine Entdeckung in Marthas Aufzeichnungen hat die Geister der Vergangenheit heraufbeschworen. Jetzt würfeln sie Mias Liebesleben durcheinander, geben einem alten Feind neue Nahrung und bringen den ersten gemeinsamen Plan der Schwestern in Gefahr. Da hilft es auch wenig, dass einer der Handwerker, der eigentlich nur Marthas alte Remise auf Vordermann bringen soll, plötzlich Gespenster sieht ...



LANDLUFT FÜR ANFÄNGER bietet 12 Folgen romantisch humorvolles Lesevergnügen für Fans von Kerstin Gier und Britta Sabbag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783838747842
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum29.04.2014
Auflage1. Aufl. 2014
Reihen-Nr.7
Seiten103 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2271669
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Sonntag, 13. April
10:00. Hauptfriedhof Lübbenau. An Marthas Grab

Nicht einmal an Marthas Grab bin ich vor dem Inzestkarussell gefeit. Als ich über den knirschenden Kies auf das noch provisorische Grab zusteuere, sehe ich Marlies - meine potenzielle Tante! - an Marthas Grab knien und ein paar rote Tulpen auf dem Erdhügel ablegen. Es ist ihr wohl unangenehm, dass ich sie dort sehe, denn sie richtet sich sofort auf und zitiert, mit einem Blick auf unseren mittlerweile ziemlich verwelkten Grabkranz: »Deine Spreewälder Mädchen, das hättet ihr wohl gerne.« Kaum hat sie ihren Giftpfeil abgeschossen, wird ihr wohl bewusst, dass ihre bissige Art an Marthas Grab unangebracht ist, denn sie räuspert sich heiser und fügt schnell hinzu: »Was habt ihr mit dem Haus nun vor?« Was meint sie? Ob sie aus Iris' Umzugswagen geschlossen hat, dass wir ausziehen? Oder ob sich unsere neuen Arbeiten an der Remise herumgesprochen haben? Vielleicht ist es Marlies' lauernder Blick, vielleicht auch der Gedanke, dass - sollte Marlies meine Tante sein - sie vielleicht Ansprüche auf das Erbe anzumelden hat. Auf jeden Fall warnt mich meine Intuition davor, ihr unsere neuen Pläne zu verraten. Deshalb sage ich nur: »Wir versuchen mit dem Erbe so umzugehen, wie es Martha gerne gehabt hätte.« Maiks Mutter nickt steif, nimmt die mit Wasser gefüllte Gießkanne, die zu ihren Füßen steht, und verschwindet in einer der gegenüberliegenden Gräberreihen.

Ich lege meine bunten Tulpen neben die von Marlies. »Martha Dubizak. 26.12.1927 - 21.03.2014« steht auf dem provisorischen Holzkreuz. Sieht Martha ähnlich, dass sie uns ihren Geburtstag verschwiegen hat. Die Vorstellung, dass ihr Körper unter diesem Haufen Erde liegt, kommt mir immer noch surreal vor. Es ist seltsam, aber hier, auf dem Friedhof, an diesem Grab, ist mir Martha weniger nah als bei uns auf der Insel. In ihrer Remise. Noch hängt ihr Geruch in der alten DDR-Küche, auch wenn wir am Donnerstag die letzten Möbel zum Sperrmüll gebracht haben (einige schöne Stücke habe ich gerettet, sie stehen jetzt bei uns im ersten Stock und warten darauf, Teil der Pensionszimmer zu werden). Marthas Kleidung haben wir nach einiger Diskussion - bis auf einen alten Wollmantel und ihre sorbischen Trachten - in die Altkleidersammlung gegeben. Iris wollte Marthas weniges Hab und Gut (ein paar Bücher, Nippes, abgegriffene Alltagsgegenstände wie verschlissene Stofftaschentücher und Ähnliches) ebenfalls wegwerfen. Und wahrscheinlich hatte sie Recht, dass dies im Sinne der unsentimentalen alten Frau gewesen wäre. Ich hab's nicht übers Herz gebracht und in einer Nacht-und-Nebel-Aktion alles in Kisten verpackt und in unseren Keller geschleppt. Es fühlt sich seltsam an, ein Leben einfach in ein paar Tagen >aufzulösenFünf Minuten später vor einem Doppelgrab

Ein Grab wie der Vorgarten eines bürgerlichen Einfamilienhauses. Kleine Pflastersteine umgrenzen ein viereckiges Stück Erde, in das Marlies eben in Reih und Glied frische Blumen gesetzt und alles Unkraut entfernt hat. Darüber ragt, auf der Stirnseite, eine große, glatte Marmortafel auf: »Armin Nowak. 1927 - 2002«. Marlies' Vater. Oder sollte ich besser sagen: Ziehvater? Darunter: »Annie Nowak. 1929 -«. Todesdatum fehlt. Ob Marlies wirklich nichts davon weiß, dass sie einen anderen Vater hat? Beweist nicht auch die Tatsache, dass Marlies' Mutter bereits ihren Namen auf den Grabstein hat eintragen lassen, eine Verbundenheit mit ihrem verstorbenen Mann? Was ist, wenn Laura Recht hat und dieser Zusatz »der Kaiser« gar kein Hinweis auf den echten Kindsvater ist …? Vielleicht sehe ich wirklich Gespenster, und es gibt eine ganz andere Erklärung … Hier in der friedlichen Atmosphäre des Friedhofs kommen mir meine schwarzen Gedanken der letzten Wochen zumindest plötzlich weniger zwingend vor. Maiks Oma scheint noch zu leben … Vielleicht könnte ich sie fragen … Es sei denn, sie hat ihren Mann verlassen und liegt jetzt in einem anderen Grab mit ihrem neuen Lover, und >der KaiserZur gleichen Zeit. Im Stall

»Mit der Entwurmung warten wir noch. Es sei denn, die Lämmer haben Durchfall, oder du hast in ihren Kötteln Bandwurmglieder gefunden?« Igitt. Bandwurmglieder. Als würden sie meinen Ekel teilen, brechen die beiden Ganter plötzlich in lautes Trompeten aus. Ich versuche Torben mit Zeichensprache verständlich zu machen, dass sie leider wegen ungebührlichen Betragens eingesperrt bleiben müssen. Torben schaut mich verständnislos an. Er hat kein Wort verstanden. Wir warten, bis die Ganter Ruhe geben. »Das ist Protest. Weil sie im Stall bleiben müssen. Aber wir wollen nicht, dass die beiden Monster unsere Handwerker auffressen.« - »Treten sie sich gegenseitig? Oder einer den anderen?« - »Treten? Nein, die beißen eher. Aber nur andere.« Torben schüttelt den Kopf. »Nein, ich meinte, besteigen sie sich gegenseitig? Haben sie Sex?« Ach so. >Treten
11:30. Marthas Remise

Iris kniet in Marthas Küche, räumt Teller und Töpfe aus den Schränken in Kartons und schaut auf, als ich im Türrahmen stehend »Den Bräter möchte ich aber behalten!« rufe. - »Mia, unser Haus ist langsam ein einziges Inventarlager!« - »Was musstest du auch so viele Sachen aus Frankfurt mitbringen!«, ätze ich zurück. Iris will nachlegen, doch ihr Blick bleibt irritiert an meinem Jutebeutel hängen. »Wieso hast du denn die Trauerschleife mitgenommen?« Ich zucke mit den Schultern. Ich hatte sie schon mit dem verwelkten Trauerkranz in den Mülleimer des Friedhofes geworfen, nur um sie gleich wieder herauszufischen. »Ich finde … das ist, wie wenn man einen Liebesbrief schreibt und ihn dann in einen öffentlichen Mülleimer wirft … Martha ist doch gerade mal drei Wochen tot. Und hier steht >In GedenkenIch verkneife mir die Frage, was sie denn stattdessen mit der Schleife zu tun gedenke. Außerdem, ein wenig hat sie Recht, es hat etwas Pietätloses, den >letzten Gruß
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