Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am21.06.20211. Auflage
Der Aufbruch einer Familie in die Neue Welt.

Pfalz 1815: Als Tochter einer Amisch-Familie scheint Rebekkas Weg vorherbestimmt. Bald schon wird sie einen Mann aus ihrer Gemeinde heiraten. Doch dann kommt ein Fremder in ihr Dorf und weckt in ihr die Sehnsucht nach wahrer Liebe. Daniel ist anders als alle Männer, die sie kennt. Er erwidert ihre Gefühle, ihre Familie aber steht ihm misstrauisch gegenüber. Als eine Hungersnot ausbricht, wagen Rebekka und Daniel einen Neuanfang in Amerika. Rebekka ahnt jedoch nicht, dass in Daniels Vergangenheit ein dunkles Geheimnis lauert, das alles zerstören könnte, was sie sich aufgebaut haben ...

Eine emotionale Familiengeschichte und ein faszinierender Einblick in die Welt der Amisch.


Karin Seemayer, geboren 1959, machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war beruflich und privat viel unterwegs. Die meisten ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Allerdings musste die Umsetzung der Ideen warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Heute lebt Karin Seemayer im Taunus. Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane 'Die Tochter der Toskana', 'Das Gutshaus in der Toskana', 'Sterne über der Toskana' sowie 'Die Sehnsucht der Albatrosse' und 'Das Geheimnis des Nordsterns' lieferbar.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDer Aufbruch einer Familie in die Neue Welt.

Pfalz 1815: Als Tochter einer Amisch-Familie scheint Rebekkas Weg vorherbestimmt. Bald schon wird sie einen Mann aus ihrer Gemeinde heiraten. Doch dann kommt ein Fremder in ihr Dorf und weckt in ihr die Sehnsucht nach wahrer Liebe. Daniel ist anders als alle Männer, die sie kennt. Er erwidert ihre Gefühle, ihre Familie aber steht ihm misstrauisch gegenüber. Als eine Hungersnot ausbricht, wagen Rebekka und Daniel einen Neuanfang in Amerika. Rebekka ahnt jedoch nicht, dass in Daniels Vergangenheit ein dunkles Geheimnis lauert, das alles zerstören könnte, was sie sich aufgebaut haben ...

Eine emotionale Familiengeschichte und ein faszinierender Einblick in die Welt der Amisch.


Karin Seemayer, geboren 1959, machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war beruflich und privat viel unterwegs. Die meisten ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Allerdings musste die Umsetzung der Ideen warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Heute lebt Karin Seemayer im Taunus. Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane 'Die Tochter der Toskana', 'Das Gutshaus in der Toskana', 'Sterne über der Toskana' sowie 'Die Sehnsucht der Albatrosse' und 'Das Geheimnis des Nordsterns' lieferbar.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841226556
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum21.06.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse861 Kbytes
Artikel-Nr.5453491
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




1. KAPITEL



Schönthal, Pfalz, Juli 1815


Rebekka richtete sich auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Heiß war es, der Himmel strahlend blau, doch am Horizont zogen Wolken auf. Wahrscheinlich würde es heute noch ein Gewitter geben. Aus dem nahen Wald hörte sie den Ruf des Kuckucks; am Zaun, wo Stockrosen, Löwenmäulchen Ringelblumen und Eisenhut blühten, summten die Bienen. Vom Kräuterbeet her duftete es nach Thymian, Salbei, Dill und Kamille. Sie griff die Hacke fester und fuhr fort, den Boden zwischen den Kartoffelpflanzen zu lockern. Die Pflanzen gediehen, das Laub war dicht und grün, es zeigten sich die ersten weißen Blüten. Die Pflanzung war nicht groß, nur ein Beet im Garten neben den Beeten für gelbe Rüben, Kohl und Sellerie. Es war das erste Mal, dass ihr Vater Kartoffeln gesetzt hatte, und er hatte nur eine kleine Fläche seines Landes für diesen Versuch opfern wollen. Wenn die Ernte gut ausfiele, würde er im nächsten Jahr mehr anbauen.

Plötzlich hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie blickte hinüber zum Haus, doch da war niemand. Ihr Vater arbeitete mit ihrem Bruder Samuel auf den Feldern, ihre Mutter bereitete in der Küche das Abendessen zu, und Susanna, ihre jüngere Schwester, war in der Milchkammer und butterte.

Sie drehte sich um und blickte auf den Weg, der am Garten vorbei in Richtung Schönthal führte. Auf der anderen Seite des Zauns standen zwei Männer in Uniform und sahen zu ihr herüber.

Schon wieder Soldaten auf dem Heimweg. Seit dem Sieg über Napoleon bei Waterloo kamen oft welche vorbei.

Hastig senkte Rebekka den Kopf und widmete sich wieder den Kartoffeln. Hoffentlich gingen die beiden weiter. Mit Soldaten wollten die Ammannleit nichts zu tun haben. Soldaten brachten Tod und Zerstörung, sie folgten nicht dem Gebot Gottes, das da hieß: Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.

»Gott zum Gruß, junge Frau«, rief einer der Männer.

Rebekka presste die Lippen zusammen und richtete sich widerwillig auf. Die Höflichkeit erforderte, den Gruß zu erwidern. »Grüß Gott.«

»Dürfen wir unsere Wasserflaschen an Ihrem Brunnen füllen? Es ist heiß, wir sind durstig und müssen heute noch bis nach Kaiserslautern kommen.«

Unschlüssig sah sie die Männer an. Derjenige, der sie angesprochen hatte, schien nicht viel jünger zu sein als ihr Vater. Er stützte sich auf eine Krücke. Der andere war ein junger Mann, er musterte sie mit unverhohlener Neugier. Rebekka legte sie die Hacke beiseite, ging zum Gartentor und öffnete es. »Kommen Sie herein.«

Der Ältere neigte den Kopf. »Vielen Dank, Fräulein ...?«

Sie überhörte die Frage und ging zum Brunnen. Der Ältere hielt seine Feldflasche unter den Hahn, während sie pumpte. Der Jüngere lächelte sie an. »Leben Sie mit Ihren Eltern hier?«

»Ja«, antwortete sie knapp. Die beiden sollten ihre Flaschen füllen und wieder gehen. Sie sollte sich nicht mit ihnen unterhalten. Nicht nur, weil sie Soldaten waren, sie waren Weltliche, gehörten nicht zu ihrer Gemeinschaft. Es stand geschrieben: Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen, geht aus von ihnen, und sondert euch ab.

Der Ältere verschloss seine Flasche und steckte sie weg, dann verlagerte er sein Gewicht, hob ein Bein ein wenig an, dabei verzog er sein Gesicht.

»Sind Sie verwundet? Haben Sie Schmerzen?«, fragte Rebekka.

»Ein alte Verwundung. Ein schlecht verheilter Bruch. Damit werde ich jetzt wohl leben müssen.«

Plötzlich tat er ihr leid. Mit einem verkrüppelten Bein würde es ihm schwerfallen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Beide Männer waren mager und wirkten erschöpft, vielleicht sollte sie ihnen anbieten, ein wenig zu rasten. Doch sie verwarf den Gedanken sofort wieder. Ihr Vater würde das nicht billigen.

Der Jüngere öffnete seine Flasche und hielt sie unter den Hahn, sie betätigte die Pumpe. Währenddessen sah er sich um. »Ein schönes Haus ist das hier«, sagte er. »Meine Eltern haben einen ähnlichen Garten. Mit Ringelblumen zwischen den Beeten, Stockrosen, Kapuzinerkresse und Goldfelberich am Zaun. Und es riecht auch wie hier. Nach Blumen und Kräutern.«

In seiner Stimme lag eine solche Sehnsucht, dass Rebekka ihn erstaunt ansah. Er hatte dunkles Haar, sein Gesicht war glatt rasiert. Seine Augen waren braun, und sein Blick erinnerte sie an den eines Hundes, treuherzig und um Zuneigung bettelnd.

Unwillkürlich erwiderte sie sein Lächeln. »Haben Sie es noch weit bis nach Hause?«

Seine Flasche war voll, er verschloss sie. »Noch etwa zwei Tagesreisen.«

Er lehnte sich an den Rand des Brunnens und sah hinüber zu dem Beet, das sie geharkt hatte.

»Das sind Grumbeeren, nicht wahr? Gedeihen sie hier? Ich weiß, dass sie im Kaiserstuhl gut wachsen, sie brauchen Wärme.«

»Es ist das erste Mal, dass wir sie ziehen. Wenn sie gute Frucht bringen, will mein Vater nächstes Jahr ein Feld bepflanzen.«

»Das ist gut. Sie verbessern die Erde, wissen Sie das? Wo Grumbeeren gewachsen sind, ist der Boden danach besonders locker.«

Für einen Soldaten kannte er sich gut aus. »Sind Ihre Eltern Bauern?«

»Ja. Ich bin der mittlere Sohn und war so dumm ...«

»Rebekka!«

Die scharfe Stimme ihres Vaters ließ sie herumfahren. Mit großen Schritten kam er vom Feld in den Garten. »Was tust du da? Was machen diese Männer hier?«

Er hatte die buschigen Augenbrauen zusammengezogen, sein blonder Kinnbart schien vor Empörung zu zittern.

Bevor sie antworten konnte, sprach der Ältere: »Grüß Gott, der Herr. Die junge Frau war so freundlich, uns zu erlauben, unsere Flaschen zu füllen. Wir sind schon den ganzen Tag unterwegs und haben noch ein gutes Stück Weg vor uns.«

Ihr Vater blickte von ihr zu den Männern. »Wie ich sehe, sind eure Flaschen gefüllt. Also könnt ihr jetzt gehen.« Er deutete zum Tor.

Der Jüngere runzelte die Stirn, seine Augen blitzten zornig. Er öffnete den Mund, doch der Ältere packte ihn am Arm.

»Komm Georg, wir gehen. - Danke für Ihre Güte«, setzte er an Rebekka gewandt hinzu. Dann drehte er sich um und hinkte zum Tor. Der Jüngere warf Rebekka einen letzten Blick zu, in dem deutliches Bedauern stand, bevor er seinem Kameraden folgte.

»Rebekka, was war das?« Die Strenge in der Stimme ihres Vaters weckte ihren Widerspruchsgeist. Sie hob das Kinn und sah ihm in die Augen.

»Du hast es doch gehört. Sie baten um Wasser. Die Nächstenliebe verlangte, ihnen welches zu geben, und das habe ich gemacht.«

Er warf ihr einen scharfen Blick zu. »Das Bild, das sich mir geboten hat, war ein anderes. Soldaten auf unserem Hof, die vertraulich mit dir am Brunnen plaudern. Wie sieht denn das aus, mein Kind?«

»Wir haben über Kartoffelanbau geredet, mehr nicht. Die Eltern des Jüngeren sind Bauern. Ich habe nichts Falsches getan.«

»Nein, das hast du sicher nicht. Aber es machte den Eindruck, als wärt ihr gut bekannt. Du musst auf deinen Ruf achten. Du besonders. Jetzt mach deine Arbeit fertig, und dann komm ins Haus.«

Er wandte sich ab und ging zu den Ställen. Rebekka kehrte zum Beet zurück und harkte weiter.

Seine Bemerkung, dass besonders sie auf ihren Ruf achten müsse, ärgerte sie. Offenbar hatte man diese leidige Geschichte mit dem Jahrmarkt immer noch...



mehr

Autor

Karin Seemayer, geboren 1959, machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war beruflich und privat viel unterwegs. Die meisten ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Allerdings musste die Umsetzung der Ideen warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Heute lebt Karin Seemayer im Taunus.
Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane "Die Tochter der Toskana", "Das Gutshaus in der Toskana", "Sterne über der Toskana" sowie "Die Sehnsucht der Albatrosse" und "Das Geheimnis des Nordsterns" lieferbar.