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Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
275 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am30.03.2020Auflage
»Ein ganz besonderer Erziehungsratgeber.« ZEIT In ihrem Bestseller erklärt Philippa Perry, worauf es zwischen Eltern und Kindern wirklich ankommt. Die erfahrene Psychotherapeutin verrät, wie wir schmerzliche Erfahrungen aus der eigenen Kindheit nicht weitergeben, sondern heilen. Wenn wir uns bewusst machen, dass unsere eigene Erziehung auch das Verhältnis zu unseren Kindern beeinflusst, können wir aus Fehlern lernen - und sie wiedergutmachen. Wir erfahren, wie wir aus negativen Verhaltensmustern ausbrechen und mit impulsiven Gefühlen umgehen. »Philippa Perry hat ein sehr kluges, geradezu weises Buch geschrieben.« taz

Philippa Perry arbeitet seit zwanzig Jahren als Psychotherapeutin. Ihr Buch wurde in zahlreiche Länder verkauft und landete auf Anhieb auf Platz 1 der Sunday Times Bestseller-Liste. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und Katze in London. Das Paar hat eine erwachsene Tochter.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR21,99
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

Klappentext»Ein ganz besonderer Erziehungsratgeber.« ZEIT In ihrem Bestseller erklärt Philippa Perry, worauf es zwischen Eltern und Kindern wirklich ankommt. Die erfahrene Psychotherapeutin verrät, wie wir schmerzliche Erfahrungen aus der eigenen Kindheit nicht weitergeben, sondern heilen. Wenn wir uns bewusst machen, dass unsere eigene Erziehung auch das Verhältnis zu unseren Kindern beeinflusst, können wir aus Fehlern lernen - und sie wiedergutmachen. Wir erfahren, wie wir aus negativen Verhaltensmustern ausbrechen und mit impulsiven Gefühlen umgehen. »Philippa Perry hat ein sehr kluges, geradezu weises Buch geschrieben.« taz

Philippa Perry arbeitet seit zwanzig Jahren als Psychotherapeutin. Ihr Buch wurde in zahlreiche Länder verkauft und landete auf Anhieb auf Platz 1 der Sunday Times Bestseller-Liste. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und Katze in London. Das Paar hat eine erwachsene Tochter.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843722568
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum30.03.2020
AuflageAuflage
Seiten275 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2954 Kbytes
Artikel-Nr.4942837
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Die Vergangenheit fällt auf uns
(und unsere Kinder) zurück

Ein Kind braucht Wärme und Akzeptanz, körperliche Berührung, Ihre Anwesenheit, Liebe und dazu Grenzen, Verständnis, Spiele mit Menschen jeden Alters, beruhigende Erfahrungen und viel Aufmerksamkeit und Zeit. Okay, so einfach ist das: An dieser Stelle können Sie das Buch zuklappen. Aber es kommt immer etwas dazwischen. Das Leben kann Ihnen im Weg stehen: schwierige Situationen, Kinderbetreuung, Geld, Schule, Arbeit, Zeitmangel, andere dringende Erledigungen ... und das ist keine vollständige Liste, das ist Ihnen klar.

Mehr als alles andere aber kann uns das im Weg stehen, was wir selbst als Babys und Kinder mitbekommen haben. Wenn wir uns nicht bewusst werden, wie wir erzogen wurden und welches Erbe auf uns lastet, kann dieses Erbe auf uns zurückfallen. Vielleicht haben Sie sich schon dabei ertappt, dass Sie so etwas sagten wie: »Ich machte den Mund auf, und heraus kamen die Worte meiner Mutter.« Das ist natürlich schön, wenn es Worte waren, die Ihnen als Kind das Gefühl gaben, gewollt, geliebt und sicher zu sein. Aber oft sind es gerade die Worte, die das Gegenteil bewirkten.

Unser eigener Mangel an Vertrauen, unser Pessimismus, unser Selbstschutz, der unsere Gefühle blockiert, und unsere Angst, von Gefühlen überwältigt zu werden - all das kann uns im Weg stehen. Oder wenn es speziell um die Beziehung zu unseren Kindern geht, könnte es das sein, was uns an ihnen ärgert, unsere Erwartungen an sie oder unsere Ängste um sie. Wir sind nur ein Glied in einer Kette, die sich durch die Jahrtausende zieht.

Die gute Nachricht ist, dass Sie lernen können, Ihr Kettenglied umzugestalten. So können Sie das Leben Ihrer Kinder und Enkel verbessern, und Sie können jetzt damit anfangen. Sie müssen nicht alles tun, was man mit Ihnen gemacht hat; Sie können alles, was nicht förderlich war, weglassen. Wenn Sie Eltern sind oder werden, können Sie Ihre Kindheit hervorkramen und sich mit ihr vertraut machen, Ihre früheren Wahrnehmungen und Erfahrungen erforschen, nachspüren, wie Sie sich damals damit gefühlt haben, wie Sie sich jetzt damit fühlen. Nachdem Sie das alles hervorgeholt und genau betrachtet haben, behalten Sie nur das, was Sie brauchen können.

Wenn Sie in Ihrer Jugend als einzigartiges und wertvolles Individuum respektiert und bedingungslos geliebt wurden, genügend positive Aufmerksamkeit erhielten und bereichernde Beziehungen zu den anderen Mitgliedern Ihrer Familie pflegten, verfügen Sie jetzt über einen Entwurf für den Aufbau positiver, funktionaler Beziehungen. Außerdem wissen Sie, dass Sie einen positiven Beitrag zu Ihrer Familie und Ihrer Gemeinschaft leisten können. Wenn all dies auf Sie zutrifft, wird die Übung, Ihre Kindheit zu untersuchen, wahrscheinlich nicht allzu schmerzhaft sein.

Wenn Sie keine solche Kindheit hatten - und das ist bei vielen von uns der Fall -, kann ein Rückblick emotional schmerzlich sein. Ich denke, wir müssen uns diesem Unbehagen stellen, um uns darüber klar zu werden, wie wir möglichst wenig davon weitergeben. So viel von dem, was wir geerbt haben, liegt knapp außerhalb unseres Bewusstseins. Deshalb wissen wir manchmal nicht genau, ob wir im Hier und Jetzt auf das Verhalten unseres Kindes reagieren oder ob unsere Antworten vielmehr in unserer Vergangenheit wurzeln.

Ich denke, die folgende Geschichte veranschaulicht gut, was ich damit meine. Tay hat sie mir erzählt, eine liebevolle Mutter und erfahrene Psychotherapeutin, die andere Psychotherapeuten ausbildet. Ich erwähne ihre beiden Rollen, um deutlich zu machen, dass auch diejenigen, die es besser wissen müssten, in eine emotionale Zeitschleife geraten können, sodass sie auf ihre Vergangenheit reagieren und nicht auf das, was in der Gegenwart geschieht. Diese Geschichte beginnt damit, dass Tays Tochter Emily, knapp sieben Jahre alt, sie um Hilfe rief, weil sie auf einem Klettergerüst festsaß.


Ich sagte ihr, sie solle da runterkommen, und als sie antwortete, sie schaffe es nicht hinunter, wurde ich plötzlich wütend. Ich fand das lächerlich - sie konnte leicht selbst hinabklettern. Also brüllte ich: »Komm sofort runter!«

Schließlich tat sie es. Dann versuchte sie meine Hand zu halten, aber ich war immer noch wütend und sagte Nein, und dann weinte sie.

Als wir nach Hause kamen und zusammen Tee machten, beruhigte sie sich, und ich schrieb die ganze Sache für mich als »Gott, Kinder können nun mal nervig sein« ab.

Eine Woche später: Wir sind im Zoo, und da steht wieder ein Klettergerüst. Als ich es sah, durchzuckte mich ein Schuldgefühl. Auch Emily erinnerte es offensichtlich an die Woche vorher, denn sie schaute mich fast ängstlich an.

Ich fragte sie, ob sie hinaufklettern wolle. Diesmal saß ich nicht auf einer Bank und sah auf mein Telefon, sondern stand am Gerüst und beobachtete sie. Als sie spürte, dass sie stecken geblieben war, streckte sie mir hilfesuchend die Arme entgegen. Aber diesmal versuchte ich ihr Mut zu machen. Ich sagte: »Setz einen Fuß dorthin und den anderen dorthin und halt dich da fest, und so schaffst du es selbst.« Und das tat sie.

Als sie unten angekommen war, fragte sie: »Warum hast du mir beim letzten Mal nicht geholfen?«

Ich dachte darüber nach und antwortete schließlich: »Als ich klein war, behandelte mich Nana wie eine Prinzessin, trug mich überallhin und sagte mir die ganze Zeit, ich solle vorsichtig sein. Das gab mir das Gefühl, nichts allein zu können, und deshalb hatte ich kein Selbstvertrauen. Ich will nicht, dass dir das passiert, und deshalb wollte ich dir nicht helfen, als du letzte Woche vom Klettergerüst gehoben werden wolltest. Und es erinnerte mich daran, wie das war, als ich so alt war wie du jetzt und nicht allein runterklettern durfte. Ich bekam eine solche Wut, und die habe ich an dir ausgelassen - das war nicht fair.«

Emily sah zu mir hoch und sagte: »Ich dachte, ich bin dir egal.«

»Oh nein«, sagte ich. »Du bist mir wichtig, aber in diesem Moment habe ich nicht gemerkt, dass ich wütend auf Nana und nicht auf dich war. Und das tut mir leid.«


Wie Tays Beispiel zeigt, reagieren wir leicht vorschnell, ohne zu berücksichtigen, dass die Reaktion genauso viel mit unserer eigenen Vorgeschichte zu tun haben kann wie mit dem, was im Jetzt passiert.

Wenn Sie also Wut - oder andere schwierige Emotionen wie Ärger, Enttäuschung, Neid, Ekel, Panik, Gereiztheit, Angst und so weiter - als Reaktion auf etwas fühlen, das Ihr Kind getan oder verlangt hat, ist es ratsam, dies als Warnung zu betrachten. Und zwar nicht als Warnung, dass Ihr Kind oder Ihre Kinder unbedingt etwas falsch machen, sondern dass eine bestimmte Situation aus Ihrer eigenen Vergangenheit diese Empfindungen auslöst.

Oft funktioniert das so: Sie reagieren mit Wut oder einer anderen übermäßig aufgeladenen Emotion auf Ihr Kind, weil Sie gelernt haben, sich so vor dem Gefühl zu schützen, das Sie selbst in dessen Alter hatten. Ohne dass es Ihnen bewusst wird, droht das Verhalten Ihres Kindes erneut frühere Gefühle der Verzweiflung, Sehnsucht, Einsamkeit, Eifersucht oder Bedürftigkeit bei Ihnen auszulösen. Und so nehmen Sie unwillkürlich Zuflucht bei der einfacheren Option: Anstatt sich in das einzufühlen, was Ihr Kind fühlt, kommt es zum Kurzschluss, und Sie reagieren wütend, enttäuscht oder panisch.

Manchmal reichen die Gefühle aus der Vergangenheit, die neu ausgelöst werden, mehr als eine Generation zurück. Meine Mutter ärgerte sich immer über das Geschrei spielender Kinder. Ich bemerkte, dass auch ich in eine Art Alarmzustand geriet, wenn meine Tochter und ihre Freundinnen laut waren, auch wenn sie einfach nur spielten. Ich wollte der Sache auf den Grund gehen, also fragte ich meine Mutter, was passiert wäre, wenn sie als Kind Lärm gemacht hätte. Sie erzählte mir, dass ihr Vater - mein Großvater - bei ihrer Geburt über fünfzig Jahre alt war. Weil er oft starke Kopfschmerzen hatte, mussten alle Kinder auf Zehenspitzen durch das Haus schleichen, wenn sie keinen Ärger bekommen wollten.

Vielleicht haben Sie manchmal Angst zuzugeben, dass gerade der Ärger über Ihr Kind die Oberhand gewinnt, weil Sie glauben, dass Sie diese wütenden Gefühle dadurch noch verstärken oder irgendwie realer machen. Tatsächlich aber führen das Benennen unserer unangenehmen Gefühle und das Erarbeiten eines alternativen Narrativs - eines, in dem wir unsere Kinder nicht verantwortlich machen - dazu, dass wir den Kindern nicht mehr die Schuld zuschieben. Obwohl sie diese Gefühle ausgelöst haben. Wenn Ihnen das gelingt, ist die Gefahr geringer, dass Sie auf Kosten Ihres Kindes auf das negative Gefühl reagieren. Nicht immer werden Sie eine Geschichte aufspüren können, die erklärt, warum Sie sich so fühlen, aber das bedeutet nicht, dass es keine gibt, und es kann hilfreich sein, daran zu arbeiten.

Vielleicht hatten Sie als Kind das Gefühl, dass Ihre Bezugspersonen Sie zwar liebten, Sie aber nicht immer mochten. Womöglich hat man Sie manchmal als lästig, mühsam, enttäuschend, unwichtig,...
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Autor

Philippa Perry arbeitet seit zwanzig Jahren als Psychotherapeutin. Ihr Buch wurde in zahlreiche Länder verkauft und landete auf Anhieb auf Platz 1 der Sunday Times Bestseller-Liste. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und Katze in London. Das Paar hat eine erwachsene Tochter.