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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am29.11.2021Auflage
Lady Diana - die Ikone ihrer Zeit London, 1978: Die siebzehnjährige Diana Spencer ist zu Gast auf dem 30. Geburtstag des britischen Thronfolgers, Prinz Charles. Da sie selbst einer der angesehensten Adelsfamilien des Landes entstammt, ist die Welt, in der sie sich an diesem Tag bewegt, nicht fremd. Im Gegenteil, es beginnt ein Flirt mit dem zukünftigen König Großbritanniens, der ihr Leben für immer verändern soll: Keine drei Jahre später steht sie vor 3500 geladenen Gästen in der St. Paul's Cathedral und feiert die Hochzeit des Jahrhunderts. Doch obwohl der Alltag in der Königsfamilie mit seinem strengen Protokoll ihr nicht entspricht und Charles ihre Liebe nicht erwidert, findet sie ihren ganz eigenen Weg - und die Welt liegt ihr schon bald zu Füßen...

Julie Heiland wurde 1991 geboren. Sie hat Journalistik studiert und eine Rhetorik- und Schauspielausblidung gemacht. Sie lebt in der Nähe von München.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextLady Diana - die Ikone ihrer Zeit London, 1978: Die siebzehnjährige Diana Spencer ist zu Gast auf dem 30. Geburtstag des britischen Thronfolgers, Prinz Charles. Da sie selbst einer der angesehensten Adelsfamilien des Landes entstammt, ist die Welt, in der sie sich an diesem Tag bewegt, nicht fremd. Im Gegenteil, es beginnt ein Flirt mit dem zukünftigen König Großbritanniens, der ihr Leben für immer verändern soll: Keine drei Jahre später steht sie vor 3500 geladenen Gästen in der St. Paul's Cathedral und feiert die Hochzeit des Jahrhunderts. Doch obwohl der Alltag in der Königsfamilie mit seinem strengen Protokoll ihr nicht entspricht und Charles ihre Liebe nicht erwidert, findet sie ihren ganz eigenen Weg - und die Welt liegt ihr schon bald zu Füßen...

Julie Heiland wurde 1991 geboren. Sie hat Journalistik studiert und eine Rhetorik- und Schauspielausblidung gemacht. Sie lebt in der Nähe von München.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843725699
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.11.2021
AuflageAuflage
Reihen-Nr.5
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3416 Kbytes
Artikel-Nr.5725575
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

1977

»Sie können sich auf mich verlassen«, sagte er.

Ein einziger Satz und dahinter eine ganze Welt.

Er kam an einem Samstagvormittag. Sarah hatte seinen Besuch groß angekündigt. »Halte dich tagsüber von ihm fern«, hatte sie Diana befohlen. »Sei froh, wenn du beim Dinner dabei sein darfst. Wie siehst du überhaupt schon wieder aus?«

Diana trug eine weiße blickdichte Strumpfhose, dazu einen schwarzen Body und einen federleichten Seidenschal. Ihr Ballett­outfit.

Sie hätte alles dafür getan, mit dem Prinzen und ihrer Schwester ausreiten zu dürfen. Sogar gebettelt hatte sie. Aber das hatte Sarah nur darin bestätigt, dass ihre kleine Schwester viel zu kindisch für den Prinzen war. Also hatte Diana eine große Portion Milchpudding für sich und die Bediensteten gekocht, sich damit in ihr Zimmer aufs Bett verkrochen und sich in einem der Schmachtfetzen von Barbara Cartland verloren.

»Es schwang so viel Zärtlichkeit in seiner Stimme, dass sie ihre Wange an seine Schulter presste ... Dann sagte er: Heute Nacht, mein Liebling, bist du nur ein Kind und noch keine Frau, und darum möchte ich für dich der Prinz deines Herzens sein, so wie du die Königin des meinen bist.

Ich liebe dich , flüsterte sie, und ihr Kopf fiel auf die weichen Kissen zurück.«

Diana rollte sich auf den Rücken, legte Bride to the King auf ihrem Bauch ab und schob eine Hand unter den Kopf. »Wie wundervoll es sein muss, eine Prinzessin zu sein«, seufzte sie. »Finden Sie nicht auch, Ms Harmony?«

Ms Harmony war ein rosafarbenes Meerschweinchen und Teil von Dianas riesiger Stofftierfamilie, die nahezu den gesamten Kopfteil des Betts beanspruchte.

In den Romanen von Barbara Cartland war das Leben immer so herrlich leicht. Die Heldinnen waren wunderschön, nur ein wenig einsam. Doch dann begegnete ihnen die Liebe ihres Lebens, sie blühten auf, und nach ein paar dramatischen Höhen und Tiefen fanden die beiden endlich zusammen und waren glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Glich ihr eigenes Leben nicht vielleicht auch ein bisschen einer dieser literarischen Seifenopern? Oder vielleicht eher einem unglücklichen Märchen?

Wie auf Kommando schrillte Raines Stimme den Flur entlang. »Nun passen Sie doch auf! Das ist eine Kommode aus der georgianischen Epoche! Wissen Sie eigentlich, was die wert ist?«

Raine, die böse Stiefmutter, die mit den Hausangestellten schimpfte. Und Diana war Aschenputtel, ein sechzehnjähriges Mädchen, das eigentlich ein Junge hätte werden sollen. Nach zwei Töchtern hatte sich die Familie Spencer sehnlichst einen Stammhalter gewünscht. Stattdessen hatte Diana das Licht der Welt erblickt. Eine herbe Enttäuschung. Das konnte auch ihr kleiner Bruder Charles nicht mehr gutmachen, der drei Jahre später geboren wurde. Und so ließen ihre Eltern sich vier Jahre später scheiden.

Diana schwang sich aus ihrem Bett und schaute nachdenklich hinaus. »Traumhaft«, schwärmte ihr Vater oft, wenn er beim Ausreiten den Blick über die weite, leicht hügelige Ackerlandschaft schweifen ließ. Im Herbstlicht leuchteten die Bäume rostrot und gelb. Weit und breit nichts als kleine Cottages und Schafe.

»Ach, und dieses furchtbare Gemälde dort drüben können Sie auch für die Auktion mitnehmen.«

Seit Dianas Vater Raine im letzten Jahr geheiratet hatte, spielte sie sich als Herrin von Althorp House auf. Alles, was ihr in die Finger kam, verhökerte Raine auf Auktionen. Möbel, die seit Generationen im Besitz der Spencer-Familie waren, ersetzte sie durch glänzenden Kitsch. Diana hasste Raine wie die Pest - obwohl sie die Tochter ihrer Lieblingsautorin Barbara Cartland war. Wie konnte ihr Vater es seinen Kindern nur antun, diese schrille und lächerliche Frau heimlich zu heiraten?

Da war es wieder, dieses Gefühl ... Als würde sich eine eiserne, kalte Faust um Dianas Herz schließen. Als hätte sie gar keinen richtigen Platz auf dieser Welt. Die leuchtenden Herbstfarben verschwanden hinter dem grauen Dunst, der von den halb gefrorenen Feldern aufstieg, und der Palast aus dem 16. Jahrhundert mit seinen insgesamt 121 Zimmern erschien ihr erdrückend groß und wie eine einsame Insel mitten im Nirgendwo.

Immer wenn dieses Gefühl Diana befiel, tanzte sie. Denn wenn sie tanzte, schüttelte sie allen Ballast ab. Dann vergaß sie Raine, vergaß ihre schlechten Schulnoten, vergaß sogar, dass Sarah ihr unter Androhung der Todesstrafe verboten hatte, ihr Zimmer zu verlassen. In dem endlos langen Flur drehte sie Pirouetten und streckte vor lauter Übermut ihren Ahnen, die von den Gemälden streng auf sie herabblickten, die Zunge heraus. Ihre Mutter Frances hatte sich in Althorp House nie wohlgefühlt, wie sie Diana mal gestanden hatte. »Es ist dort wie in einem Museum nach Ende der Öffnungszeiten«, hatte sie gesagt.

In der hohen, eindrucksvollen Wootton Hall, deren schwarz-weiß gefliester Boden an ein Schachbrett erinnerte, tanzte sie am liebsten. Vor allem Stepptanz, denn der Lärm, den Diana damit machte, trieb Raine in den Wahnsinn.

Das Schnurren eines Motors ließ Diana innehalten. Leicht außer Atem trat sie ans Fenster. Zwei Wagen kamen vorgefahren. Ein schwarzer Jaguar sowie ein schicker Sportflitzer. Er stieg aus.

Seine verwegenen Abenteuer an Skihängen, seine Fallschirmsprünge und seine Erfolge beim Polo bewunderte Diana regelmäßig am Bildschirm.

Sein Foto hing in ihrem Internatszimmer über dem Spiegeltisch.

Der wohl begehrteste Junggeselle der Welt stieg vor ihrem Elternhaus aus seinem Wagen.

Sarah begrüßte ihn mit einem koketten Knicks. »Eure Königliche Hoheit.«

Sie sah gut aus in ihrer eng anliegenden Reithose und dem figurbetonten Jackett darüber, das für November eigentlich zu dünn war. Endlich ging es ihr wieder besser. Vor zwei Jahren war sie unerwartet von ihrem Freund verlassen worden, seitdem hatte sie kaum noch etwas gegessen. Nun aber hatte sie genug Selbstvertrauen zurückerlangt, um den Prinzen von Wales zu einem Jagdausflug auf dem Familienanwesen einzuladen.

Sarah führte den Prinzen in das Landgut. Schnell huschte Diana in die benachbarte Galerie.

»Warten Sie bitte in der Eingangshalle«, hörte sie Sarah sagen. »Ich gebe dem Stallburschen Bescheid, die Pferde zu satteln.«

Statt sich in ihr Zimmer zurückzuziehen, wie sie es ihrer Schwester versprochen hatte, warf Diana einen Blick um die Ecke. Der Anblick des Prinzen übte eine magische Anziehungskraft auf sie aus.

In seinem edlen Tweedsakko hatte er etwas von einem Land­edelmann aus dem vergangenen Jahrhundert. Interessiert betrachtete er die Gemälde, die die Wände vom Fußboden bis zur Decke schmückten und die allesamt dasselbe zeigten: die Fuchsjagd. Er wandte sich dem nächsten Kunstwerk zu, sodass Diana nun sein Profil sehen konnte. Sie wusste, sie sollte jetzt schleunigst verschwinden, aber sie konnte nicht. Etwas an ihm ließ sie nicht los. Wie er so dastand, eine Hand auf den Rücken gelegt, vor diesem wuchtigen Ölbild, auf dem ein Reiter einen Fuchs verfolgte, wirkte er irgendwie ... einsam. Verloren. Sogar traurig.

Auf einmal, als hätte er Dianas Anwesenheit gespürt, drehte er sich zu ihr um und sah sie an.

Weil der Blick seiner blauen Augen Diana bis ins Mark traf, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte, und weil Sarah sie umbringen würde, sah sie keine andere Möglichkeit, als zu fliehen. Sie hastete die breite, mit rotem Teppich ausgelegte Treppe hinauf, deren Stufen lauter knarzten als je zuvor.

Vielleicht hätte Diana entkommen können, hätte sie sich etwas mehr beeilt.

Doch da wurde sie von seiner Stimme gebremst. Eine Stimme, die sie schon Hunderte Male im Fernsehen oder Radio gehört hatte, die aber hier und jetzt noch viel aufregender klang, obwohl er nur ein Wort sagte. »Hallo?«

»Ich bin´s nur«, antwortete sie. »Diana. Sarahs kleine Schwester.« Sie wagte nicht, ihn anzusehen, sondern senkte den Blick auf ihre Ballettschuhe - zumindest, bis sie sich siedend heiß daran erinnerte, dass sie vor einem Mitglied der königlichen Familie zu knicksen hatte. »Eure Königliche Hoheit.«

Er lächelte ein bisschen.

»Bitte tun Sie so, als wäre ich gar nicht hier.«

»Warum sollte ich?«, fragte er.

»Das darf ich nicht verraten«, erwiderte sie und legte den Kopf dabei leicht schräg.

»Auch nicht, wenn ich Ihnen dafür Ihren Schal wiedergebe?«

Überflüssigerweise fasste Diana sich an den Hals, obwohl er ihren Schal in den Händen hielt. Vielleicht hatte sie ihn sogar absichtlich verloren, aber das würde sie natürlich niemals zugeben.

»Also?«, sagte er.

»Versprechen Sie mir, dass es unser Geheimnis bleibt, wenn ich es Ihnen verrate?«

»Sie können sich auf mich verlassen.« Und auf einmal war sein Blick gar nicht mehr einsam und traurig, sondern einladend wie eine Blumenwiese im Frühling, in deren weiches Gras man sich fallen lassen konnte. Seine warme Stimme und der klare Blick seiner Augen beruhigten sie,...
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