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KlappentextManche Krankheitsbilder haben sprechende Namen: Das Hiob-Syndrom bezieht sich auf die alttestamentarische Gestalt und bezeichnet eine Hauterkrankung; das Undine-Syndrom verweist auf das mythologische Wasserwesen und beschreibt eine Störung der Atemregulation; das Felix-Krull-Syndrom rekurriert auf Thomas Manns fabulierenden Hochstapler und verdeutlicht den pathologischen Lügner; und das Truman-Syndrom verknüpft die Filmfigur Truman Burbank mit einer paranoischen Störung. Die Bezeichnung solcher und anderer Syndrome leitet sich nicht wie üblich aus der Ätiologie oder der Pathogenese ab. Die literarischen und filmischen Narrative entwickeln eine derart starke Dynamik, dass sie Elemente eines medizinischen Wissens werden.Jeder Beitrag des Bandes stellt ein Syndrom in den Mittelpunkt, um das Nachleben eines historischen, literarischen und medialen Wissens in der medizinischen Nomenklatur zu untersuchen. Dabei wird deutlich, inwiefern Literatur und Film einen Zugang zu Akteuren, Leiden und Erleben einer Krankheit ermöglichen. Offensichtlich wird aber auch, inwiefern die Geschichte der literarischen und filmischen Syndrome eine Geschichte der Überinterpretation, Irrwege und Missverständnisse ist.
Details
ISBN/GTIN978-3-86525-796-3
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
ErscheinungsortHannover
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum21.12.2020
ReiheKleine Formate
Reihen-Nr.4
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht344 g
Illustrationenfarbige Abbildungen
Artikel-Nr.28226998
Rubriken