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Das Erbe Europas im Erzählwerk Nathaniel Hawthornes

Die Bedeutung europäischer Erzähltraditionen für das amerikanische Selbstbild in seinen frühen Erzählungen
TaschenbuchKartoniert, Paperback
230 Seiten
Deutsch
Nathaniel Hawthorne nimmt unter den Schriftstellern der Amerikanischen Renaissance eine umstrittene und oft verkannte Position ein. Seine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hat lange zu einer einseitigen Sichtweise auf sein Geschichtsbild geführt, das auf die moralische Lehre des neuenglischen Puritanismus reduziert wurde. In dieser Studie wird gezeigt, dass Hawthorne sein Verständnis der amerikanischen Identität nicht allein aus den ideologischen Lehren des Puritanismus entwickelt, sondern den Einfluss der europäischen Religions- und Kulturgeschichte auf die Formung der amerikanischen Nationalidentität als grundlegende Konstituente begreift.

Sein frühes Erzählwerk steht in der Tradition der puritanischen Conversion Narrative, die auf die Confessiones des Augustinus und Johannes Calvins Institutio Christianae Religionis zurückgeht. Hawthorne entwirft in seinen frühen Kurzgeschichten und in seinem Roman The Scarlet Letter die private katholische Beichte und das öffentliche puritanische Geständnis als kontrastive Religions- und Lebensauffassungen zwischen den Kulturräumen der Alten und der Neuen Welt. Das öffentliche Bekennen zur eigenen Schuld wird zum zentralen Element im Widerstreit zwischen Sündenerkenntnis und Heilserwartung. Hawthorne nutzt die allegorische Erzählform als narrative Strategie, um den individuellen Sündenkonflikt seiner puritanischen Figuren als kulturhistorische Auseinandersetzung zwischen den anglo-katholischen Traditionen Europas und dem puritanischen Dogma der Neuen Welt zu inszenieren. In der Rückbesinnung auf die europäischen Kulturtraditionen liegt für Hawthorne der Zugang zu einem neuen transkulturellen Geschichtsverständnis, in dem deutlich wird, wie das europäische Kulturerbe im Diskurs der amerikanischen Identitätsfindung zu verorten ist.
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Produkt

KlappentextNathaniel Hawthorne nimmt unter den Schriftstellern der Amerikanischen Renaissance eine umstrittene und oft verkannte Position ein. Seine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hat lange zu einer einseitigen Sichtweise auf sein Geschichtsbild geführt, das auf die moralische Lehre des neuenglischen Puritanismus reduziert wurde. In dieser Studie wird gezeigt, dass Hawthorne sein Verständnis der amerikanischen Identität nicht allein aus den ideologischen Lehren des Puritanismus entwickelt, sondern den Einfluss der europäischen Religions- und Kulturgeschichte auf die Formung der amerikanischen Nationalidentität als grundlegende Konstituente begreift.

Sein frühes Erzählwerk steht in der Tradition der puritanischen Conversion Narrative, die auf die Confessiones des Augustinus und Johannes Calvins Institutio Christianae Religionis zurückgeht. Hawthorne entwirft in seinen frühen Kurzgeschichten und in seinem Roman The Scarlet Letter die private katholische Beichte und das öffentliche puritanische Geständnis als kontrastive Religions- und Lebensauffassungen zwischen den Kulturräumen der Alten und der Neuen Welt. Das öffentliche Bekennen zur eigenen Schuld wird zum zentralen Element im Widerstreit zwischen Sündenerkenntnis und Heilserwartung. Hawthorne nutzt die allegorische Erzählform als narrative Strategie, um den individuellen Sündenkonflikt seiner puritanischen Figuren als kulturhistorische Auseinandersetzung zwischen den anglo-katholischen Traditionen Europas und dem puritanischen Dogma der Neuen Welt zu inszenieren. In der Rückbesinnung auf die europäischen Kulturtraditionen liegt für Hawthorne der Zugang zu einem neuen transkulturellen Geschichtsverständnis, in dem deutlich wird, wie das europäische Kulturerbe im Diskurs der amerikanischen Identitätsfindung zu verorten ist.
Details
ISBN/GTIN978-3-86821-815-2
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.08.2019
Reihen-Nr.24
Seiten230 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht377 g
Artikel-Nr.46789341
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis


I Einleitung: Zum Zusammenhang von nationaler Identitätsfindung,allegorischem Erzählen und der Tradition der Conversion Narrativefür die Auseinandersetzung mit Europa      1

I.1 Die amerikanische Geschichte und Europa in der Hawthorne-Kritik      2

I.2 Hawthornes frühe Erzählungen in der Tradition
der Conversion Narrative      7

II Historisch-kritischer Überblick: Zur Bedeutung des Puritanismusund Europas für das frühe Erzählwerk Hawthornes      12
II.1 Augustinus und Calvin als europäische Wegbereiter
des amerikanischen Puritanismus: Idee und Grenzen des Konzepts
der visible sanctity im historisch-theologischen Diskurs      13

II.1.1 Malum est privatio boni: Augustinus' Konzept der Erbsünde
und Prädestination      13

II.1.2 Johannes Calvins erkenntnistheoretisches Gottesverständnis      17

II.1.3 John Cotton: Vom Covenant of Grace
zum Covenant of Works      19

II.1.4 Das Konzept der visible saints bei Thomas Hooker
und Thomas Shepard      21

II.2 Europa im amerikanischen Selbstbild in der American Renaissance :
Erinnerung an die Geschichte zur Stiftung einer amerikanischen Nationalidentität      24

II.3 Die Rolle der Short Story in der sozio-kulturellen Entwicklung
Amerikas und Hawthornes frühe Erzählungen      31

III Initiation, Allegorie und Konversion: Begrifflichkeit undtheoretische Grundlagen      35
III.1 Die Story of Initiation: Definitionen und Gattungsentwicklung
in England und Amerika      35

III.2 Die Initiation als Ausdruck historischer Selbstfindung:
Die Idee des American Adam      40

III.3 Zum Begriff der Allegorie      44

III.3.1 Elemente der literarischen Allegorie      47

III.3.2 Die biblische Allegorese als Vorläuferder literarischen Allegorie      48

III.3.3 Allegorie in der American Renaissance      51

III.4 Allegorische Initiation in der anglo-amerikanischen Literatur:
Die Rhetorik der puritanischen Conversion Narrative      54

IV Innen- und Außenansichten auf die Auseinandersetzungmit Europa      64
IV.1 "Narrow Puritans" versus "broad Puritans":
John Endicotts Kampf gegen das europäische Kulturerbe      64

IV.1.1 Der Puritanismus als zivilisierende Macht
in "The Maypole of Merry Mount"      66

IV.1.2 Der Verlust der europäischen Kulturtraditionen      72

IV.1.3 Die typologische Struktur der religiösen Initiation      75

IV.1.4 Endicotts Brustschild: Innen- und Außensicht
auf den Konflikt mit Europa in "Endicott and the Red Cross"      82

IV.1.5 Der "broad Puritan" als Symbol der puritanischen caritas und
seine Bedeutung für den nationalen Selbstfindungsprozess      88

IV.1.6 Der stille Untergang der europäischen Traditionen:
Zur Bedeutung des Schweigens der "broad Puritans"
in "The Gray Champion"      91

IV.2 America's Coming of Age : Die Konversion des Sünders
als historischer Initiationsprozess      96

IV.2.1 Die Bedeutung der Erzählperspektive für die Identitätssuche
in "My Kinsman, Major Molineux"      97

IV.2.2 Die Initiation als Allegorie für den nationalen Selbstfindungsprozess      107

IV.3 Das Scheitern des puritanischen Helden im Angesicht des Bösen      110

IV.3.1 Die allegorische Reise als dramatische Selbsterkenntnis      110

IV.3.2 Visible saint oder verzerrte Selbstwahrnehmung? -
Das Problem der Wirklichkeitsdeutung in "Young Goodman Brown"      116

IV.3.3 Die historisch-soziale Dimension der Glaubenskrise      121

IV.3.4 Die symbolische Bedeutung des schwarzen Schleiers
in "The Minister's Black Veil"      123

IV.3.5 Die Sündenerkenntnis als nationale Identitätskrise      129

IV.4 Das Konzept der Heilserwartung als Strategiefür die Sündenbewältigung      131

IV.4.1 Die Bedeutung der Erzählstrukturfür den dramatischen Konflikt in "Roger Malvin's Burial"      133

IV.4.2 Cyrus' Tod als Sühneopfer und Heilserwartung      142

IV.4.3 Das Problem der "Unpardonable Sin" und die Bedeutungder Erzählerperspektive in "Ethan Brand"      147

IV.4.4 Die Suche der "Unpardonable Sin"als historische Identitätskrise      154

V Europäische Traditionen und puritanische Orthodoxie:Die Auseinandersetzung mit Europa in The Scarlet Letter      157

V.1 Historischer Roman oder Romance?
Zur gattungstheoretischen Definition von The Scarlet Letter      157

V.2 Die Heilserwartungsstruktur im Bedeutungswandel:
The Scarlet Letter als kulturhistorische Conversion Narrative      160

V.3 Der historische Kontext: Zur politischen und geistigen Situation
in England und Neuengland 1642-1649      162

V.4 Die Sündenbewältigung als transkulturelle Auseinandersetzung
zwischen der Alten und der Neuen Welt      163

V.4.1 Das Problem der Ästhetik im Puritanismus:
Hesters Konfrontation mit der Öffentlichkeit      166

V.4.2 Puritanischer Konformismus versus europäische Revolution:
Hesters stille Rebellion gegen die puritanische Ordnung      170

V.4.3 Puritanische Machtstrukturen im Spiegelenglischer Geschichte      176

V.4.4 Arthur Dimmesdales heimliches Leiden: Der Sündenkonfliktals Widerstreit zwischen puritanischer Selbstanklageund anglo-katholischer Schuldbewältigung      184

V.5 Möglichkeiten der Vergangenheitsbewältigung      190

V.5.1 Die Flucht nach Europa      190

V.5.2 Das öffentliche Geständnis als Heilserwartung      193

V.6 The Scarlet Letter als kulturhistorische Allegorie:
Die Schuldbewältigung als Ausdruck nationaler Selbstfindung      198

VI Schluss: Nationale Identitätsfindung im Spannungsfeld zwischenpuritanischer Orthodoxie und dem europäischen Kulturerbe      200

VII Literaturverzeichnis      205
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