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BuchGebunden
320 Seiten
Deutsch
Wunderhornerschienen am23.11.2020
Der Protagonist, ein nigerianisch-amerikanischer Akademiker, zieht mit seiner amerikanischen Frau nach Berlin, als diese dort ein renommiertes Kunststipendium erhält. In Berlin lernt er viele afrikanische Immigranten und Geflüchtete kennen und erfährt so von ihren Fluchterlebnissen. Diese Begegnungen führen bei ihm, der als schwarzer Intellektueller ein privilegiertes und sicheres Leben führt, zu einer tiefen Selbstreflexion. Er stellt sein bisheriges Leben in Frage und merkt, dass er unlösbar mit den Schicksalen der Migranten verbunden ist und sein Leben nicht länger getrennt von deren alltäglicher Not führen kann. Als er eine junge Frau aus Sambia in die Schweiz begleitet, wo sie die Todesumstände ihres Bruders klären will, steigt er auf der Rückreise nach Berlin ohne Papiere in den falschen Zug und landet in einem Flüchtlingslager am italienischen Mittelmeer ...Habila lässt in seinem Roman ein Mosaik aus den unterschiedlichsten Erfahrungen von Migranten entstehen. Er zeigt damit, dass die Themen Vertreibung und Migration »ewige« Themen bleiben werden, sollten nicht Menschlichkeit und Respekt vor anderen Kulturen unsere Gesellschaften bestimmen.mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR25,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextDer Protagonist, ein nigerianisch-amerikanischer Akademiker, zieht mit seiner amerikanischen Frau nach Berlin, als diese dort ein renommiertes Kunststipendium erhält. In Berlin lernt er viele afrikanische Immigranten und Geflüchtete kennen und erfährt so von ihren Fluchterlebnissen. Diese Begegnungen führen bei ihm, der als schwarzer Intellektueller ein privilegiertes und sicheres Leben führt, zu einer tiefen Selbstreflexion. Er stellt sein bisheriges Leben in Frage und merkt, dass er unlösbar mit den Schicksalen der Migranten verbunden ist und sein Leben nicht länger getrennt von deren alltäglicher Not führen kann. Als er eine junge Frau aus Sambia in die Schweiz begleitet, wo sie die Todesumstände ihres Bruders klären will, steigt er auf der Rückreise nach Berlin ohne Papiere in den falschen Zug und landet in einem Flüchtlingslager am italienischen Mittelmeer ...Habila lässt in seinem Roman ein Mosaik aus den unterschiedlichsten Erfahrungen von Migranten entstehen. Er zeigt damit, dass die Themen Vertreibung und Migration »ewige« Themen bleiben werden, sollten nicht Menschlichkeit und Respekt vor anderen Kulturen unsere Gesellschaften bestimmen.
Zusatztext»Der Roman macht klar, dass die Grundbefindlichkeit unserer globalisierten Epoche das Migrantendasein ist.« Sigird Löffler, Radio Bremen
Details
ISBN/GTIN978-3-88423-636-9
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum23.11.2020
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht504 g
Artikel-Nr.48382991
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Du musst mitkommen, Schatz , sagte Gina vor einem Jahrin unserer Wohnung in Arlington. Ich kann nicht ohnedich. Sie hatte das renommierte Zimmer-Kunststipendiumerhalten. Ein Jahr Berlin. Vielleicht war das genau dasRichtige, um aus unserem eingefahrenen Leben, unseremAlltag auszubrechen. Jedes Jahr wählte die Zimmer-Juryzehn Künstler aus aller Welt aus - Schriftsteller und Maler,Filmregisseure und Komponisten - und in diesem Jahrgehörte Gina zu den beiden Stipendiatinnen aus den USA.Sie war Juniorprofessorin an einer Universität in Arlington,ich brachte in einem Hinterzimmer der Stadtbibliothekkoreanischen Einwanderern Englisch bei. Außerdem arbeiteteich an meiner Hochschule als wissenschaftlicher Assistent,damit waren die Studiengebühren abgedeckt. BeimUnterrichten ging ich äußerst besonnen vor; jedes Mal,wenn ich vor den erwartungsvollen jungen Gesichternstand, kam ich mir wie ein Hochstapler vor. Würden siealles, was ich ihnen erzählte, für bare Münze nehmen, undwelches Recht hatte ich, welches Wissen, welche Erfahrung,dass ich mir herausnahm, mich als Autorität zu gerieren?Ich war erst fünfunddreissig, vielleicht wenn ich fünfzigwäre, mehr gereist wäre, mehr gelebt hätte ... Es ist nur ein Job, Schatz , sagte Gina, pragmatisch wiestets. Du siehst das zu kritisch. Oder vielleicht war es auch meine Angst, mich festzulegen- so Ginas Mutmaßung, die sich nicht nur auf meinehalbfertige Dissertation bezog, sondern auch darauf, dasswir nach der Promotion heiraten wollten. Sie hatte promoviert,ich nicht. Drei Jahre lang hatten wir in ihrer winzigenStudentenbude mit Blick auf einen Parkplatz zusammengelebt.Aber nein, sagte ich, das liege nur an meiner Einwandererdisposition,die mich auf ein Heim, auf Beständigkeitin dieser neuen Welt hoffen, mich aber auch vorlangfristigen Bindungen zurückscheuen und ständig Fluchtpläneschmieden lasse.Wir heirateten dann doch noch und die Ehe war gut, stabil,wir hatten unseren geregelten Tagesablauf wie die meistenEhepaare, wir wachten gemeinsam auf, gingen zur Arbeit,abends saßen wir auf unserem schmalen Balkon mit Blickauf den Parkplatz, tranken eine Flasche Wein, manchmalgingen wir ins Kino oder essen und vielleicht zögerte ichaus diesem Grund, Berlin zuzusagen: Was, wenn wir hingingenund die Dinge zwischen uns anders wurden? Was,wenn uns Berlin mehr veränderte als angenommen?mehr
Kritik
»Was Helon Habila im Gegensatz zu journalistischen Berichten schafft: Er zeigt die Vielfältigkeit der Gründe, aus denen sich Menschen auf den Weg machen. Überhaupt zeigt er ihre Vielfalt und die ihrer Biografien. Er verleiht verschiedenen afrikanischen Staaten mit ihren spezifischen politischen Konstellationen höchst individuelle Gesichter, und er sieht Berlin mit fremden, oder vielleicht mit afropolitanen, Augen an.« Insa Wilke, Deutschlandfunk Kulturmehr

Schlagworte

Autor

Helon Habila, 1967 in Nigeria geboren, studierte Literatur und lehrte an der Universität, bevor er nach Lagos ging, um dort als Journalist zu arbeiten.Sein dritter Roman Öl auf Wasser wurde mit dem deutschen Krimi-Preis ausgezeichnet. Er lebt in den USA und unterrichtet Kreatives Schreiben an der George Mason University in Washington, D. C. 2013 war Helon Habila als Stipendiat des DAAD im Rahmen des Berliner Künstlerprogramms in Berlin.Susann Urban arbeitet nach dem Studium der Germanistik und vielen lehrreichen Jahren im Buchhandel als Übersetzerin; u. a. von John Steinbeck, Nuruddin Farah, Lola Shoneyin, Imraan Coovadia, Nadifa Mohamed und Ishmael Beah.