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Übersetzung und Rezeption

Die byzantinisch-neugriechischen und spanischen Adaptionen von »Kalila wa-Dimna«
BuchGebunden
320 Seiten
Deutsch
Reichert, Lerschienen am01.11.2003
Der indische Fürstenspiegel Pancatantra gehört zu den meistgelesenen und am häufigsten übersetzten Werken der Weltliteratur.Sein Original wurde auf Sanskrit verfasst, zahllose Rezensionen und Bearbeitungen folgten, und schon in der Spätantike gelangte es in einer mittelpersischen (Pahlawi-) Fassung in den Westen, die mittlerweile verloren ist. Deren arabische Fassung, die schon Kalilah wa-Dimnah hieß, stammt von einem der brühmtesten Literaten der frühen Abbasidenzeit, Ibn al-Muqaffa und trat vom arabisch-islamischen Kulturraum aus ihren Siegeszug durch das mittelalterliche Europa an, der bis in das 16. Jahrhundert andauerte.
Dass diejenigen Gebiete Europas, die auch sonst am stärksten in Kontakt mit der arabischen Welt standen, besonders an der Übersetzung und Weitervermittlung von Kalilah wa-Dimnah beteiligt waren, ist im Falle der Iberischen Halbinsel bekannt.Ungeklärt ist diese Rolle bisher jedoch, was Byzanz, die andere Kontaktstelle zum Islam, betrifft. Die Überlieferungsgeschichte der verschiedenen griechischen Fassungen ist nur für die älteste geklärt, welche der Arzt Simeon Seth unter dem byzantinischen Kaiser Alexios I. (1081 bis 1118) anfertigte.Die Enstehung der übrigen griechischen Versionen, ihr Verhältnis zum arabischen Original und zu den verschiedenen bekannten neugriechischen Bearbeitungen ist bisher weitgehend ungeklärt.
Das vorliegende Buch versucht, diese Fragestellung in einem breiteren Rahmen zu lösen: Literarische Übersetzung setzt, und besonders im Mittelalter, eine Reihe von Gegebenheiten voraus, deren Kenntnis wiederum für Fragen des Kulturkontakts, der Mehrsprachigkeit in traditionellen Gesellschaften und der Kommunikationswege zu dieser Zeit bedeutsam ist. Daher erwies sich der systematische Vergleich der literarischen Kontakte zwischen Byzanz und den Arabern mit dem parallelen, aber doch auch wieder verschiedenen Fall der Iberischen Halbinsel als notwendig, um dem Problem literarischer Rezeption zwischen unterschiedlichen Kulturräumen gerecht zu werden.
An der Schnittstelle zwischen dem mittelalterlichen Europa, dem arabisch-islamischen Kulturraum und Byzanz lag Sizilien. Über Jahrhunderte existierten hier drei Weltsprachen - und Literaturen neben - und miteinander. Die Rolle, welche die trikulturelle Insel beim Kulturkontakt zwischen Ost und West gespielt hatte, ist schon länger bekannt. Unklar war jedoch die Bedeutung, die sie für die Übersetzung orientalischen Erzählgutes, wie eben Kalilah wa-Dimnah, ausgeübt hat.
Dieses Buch versucht den Nachweis zu erbringen, dass die sich der Anteil, der dem auch sonst als Übersetzer naturwissenschaftlicher Schriften bekannten Eugenios von Palermo bei der Übertragung von Kalilah wa-Dimnah zugeschrieben wird, literarisch und rezeptionsgeschichtlich genau abgrenzen lässt.Eugenios war aber auch ein hoher Politiker und Militär - sein Werk, zu dem auch die Übersetzung von Kalilah wa-Dimnah gehört, ist somit auch repräsentativ für die Stellung, die das griechische Element Siziliens bei der Konstituierung der normannischen und staufischen Monarchie einnahm.
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KlappentextDer indische Fürstenspiegel Pancatantra gehört zu den meistgelesenen und am häufigsten übersetzten Werken der Weltliteratur.Sein Original wurde auf Sanskrit verfasst, zahllose Rezensionen und Bearbeitungen folgten, und schon in der Spätantike gelangte es in einer mittelpersischen (Pahlawi-) Fassung in den Westen, die mittlerweile verloren ist. Deren arabische Fassung, die schon Kalilah wa-Dimnah hieß, stammt von einem der brühmtesten Literaten der frühen Abbasidenzeit, Ibn al-Muqaffa und trat vom arabisch-islamischen Kulturraum aus ihren Siegeszug durch das mittelalterliche Europa an, der bis in das 16. Jahrhundert andauerte.
Dass diejenigen Gebiete Europas, die auch sonst am stärksten in Kontakt mit der arabischen Welt standen, besonders an der Übersetzung und Weitervermittlung von Kalilah wa-Dimnah beteiligt waren, ist im Falle der Iberischen Halbinsel bekannt.Ungeklärt ist diese Rolle bisher jedoch, was Byzanz, die andere Kontaktstelle zum Islam, betrifft. Die Überlieferungsgeschichte der verschiedenen griechischen Fassungen ist nur für die älteste geklärt, welche der Arzt Simeon Seth unter dem byzantinischen Kaiser Alexios I. (1081 bis 1118) anfertigte.Die Enstehung der übrigen griechischen Versionen, ihr Verhältnis zum arabischen Original und zu den verschiedenen bekannten neugriechischen Bearbeitungen ist bisher weitgehend ungeklärt.
Das vorliegende Buch versucht, diese Fragestellung in einem breiteren Rahmen zu lösen: Literarische Übersetzung setzt, und besonders im Mittelalter, eine Reihe von Gegebenheiten voraus, deren Kenntnis wiederum für Fragen des Kulturkontakts, der Mehrsprachigkeit in traditionellen Gesellschaften und der Kommunikationswege zu dieser Zeit bedeutsam ist. Daher erwies sich der systematische Vergleich der literarischen Kontakte zwischen Byzanz und den Arabern mit dem parallelen, aber doch auch wieder verschiedenen Fall der Iberischen Halbinsel als notwendig, um dem Problem literarischer Rezeption zwischen unterschiedlichen Kulturräumen gerecht zu werden.
An der Schnittstelle zwischen dem mittelalterlichen Europa, dem arabisch-islamischen Kulturraum und Byzanz lag Sizilien. Über Jahrhunderte existierten hier drei Weltsprachen - und Literaturen neben - und miteinander. Die Rolle, welche die trikulturelle Insel beim Kulturkontakt zwischen Ost und West gespielt hatte, ist schon länger bekannt. Unklar war jedoch die Bedeutung, die sie für die Übersetzung orientalischen Erzählgutes, wie eben Kalilah wa-Dimnah, ausgeübt hat.
Dieses Buch versucht den Nachweis zu erbringen, dass die sich der Anteil, der dem auch sonst als Übersetzer naturwissenschaftlicher Schriften bekannten Eugenios von Palermo bei der Übertragung von Kalilah wa-Dimnah zugeschrieben wird, literarisch und rezeptionsgeschichtlich genau abgrenzen lässt.Eugenios war aber auch ein hoher Politiker und Militär - sein Werk, zu dem auch die Übersetzung von Kalilah wa-Dimnah gehört, ist somit auch repräsentativ für die Stellung, die das griechische Element Siziliens bei der Konstituierung der normannischen und staufischen Monarchie einnahm.
Details
ISBN/GTIN978-3-89500-270-0
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
FormatHalbleinen
ErscheinungsortWiesbaden
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2003
Erscheinungsdatum01.11.2003
Reihen-Nr.18
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht739 g
Artikel-Nr.16268616
Rubriken

Schlagworte

Autor

Johannes Niehoff-Panagiotides studierte ab 1982 in Tübingen Universität zunächst Germanistik und Klassische Philologie, später vergleichende Sprachwissenschaft, dazu Byzantinistik (St. Gerö) und Orientalistik (Arabisch, Türkisch, Persisch). 1984/85 dann Studium an der Scuola Normale in Pisa, dort weiteres Studium der orientalischen Sprachen (Syrisch, Koptisch) der Byzantinistik. 1986 Erlangung des Magistergrades. 1986-1991 Tätigkeit als wissenschaftlicher Angestellter am Seminar für Vergleichende Sprachwissenschaft der Universität Tübingen. Arbeit an der Dissertation (Titel: "Koine und Diglossie"), die 1992 abgeschlossen wurde. 1994 Hochschulassistent des Lehrstuhls Raible für Romanische Sprachwissenschaft (Universität Freiburg). Arbeit an der Habilitationsschrift Übersetzung und Rezeption. Die byzantinischen, neupersischen und altspanischen Versionen von "Kalîla wa Dimna" . Die Habilitation an der FU Berlin erfolgte 1998. 2004 war er Associate Professor am Department of Medieval Studies an der Central European University in Budapest. 2007 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Byzantinistik an die Freie Universität Berlin (als Nachfolger von Diether Roderich Reinsch).